Sonntag, 30. September 2012

TJ Slavoj Kolovec - TJ Prestice Fotbal 4:0

Die vermeintliche Eisenbahn-Stadt wurde zurückgelassen. Nur noch mal kurz wenden, dann raus aus dem Ort und der Sonne entgegen. Doch halt, wer jetzt denkt wir fahren heim, der hat sich gewaltig getäuscht. Nein, noch eine Partie musste dran glauben. Kolovec war also die letzte Station unserer Tortour. Ich schwächele jetzt schon mit den Sätzen, Wörtern und Buchstaben. Ich will endlich über die Ziellinie. Aber ich kann ja hier jetzt nicht einfach abbrechen. Ich brech ab, ich schaffe das. Ja was ist denn hier los, guter Ground, schon von draußen zu sehen. Und einige Leute unterwegs. Da kommen wir ja gerade recht, machen es uns im weiten Rund gemütlich, zücken die Kamera, breiten uns auf der Tribüne aus. Es ist eine, definitiv. Klein aber fein. Schön, der Anpfiff ertönt. Auf einmal bin ich platt, sowas von platt. Ich würde am liebsten fahren, einfach fahren. Nochmal neunzig Minuten, nein. Aber es muss, es muss doch. Ich kämpfe und krampfe. Die Zeit vergeht kaum, erst paar Minuten gespielt, aber doch schon wieder zwei Tore. So gehts, so wirds gehen, so muss es gehen. Wie Kaugummi, ehrlich. Nicht, dass es schlecht war. Im Gegenteil. Es war gut, ein flottes Spiel auf dem tiefen Rasen. Hin und her und wieder hin. Das hatten wir doch schon mal. Endlich Halbzeit. Kurze Verschnaufpause, zum Auto gehen, Schmerzmittel einpfeifen und weitermachen. Immer weiter, immer weiter. Ich bildete mir ein, dass meine Augen leicht brannten. Immer auf den Rasen starren und Fußi gucken, das war an diesem Wochenende schon eine gewaltige Aufgabe. Comedy wurde von rechts geboten, denn ein Einheimischer unterhielt die ganze Tribüne mit seinen Kommentaren. Hatte irgendwie was von la linea, die früher in der ARD rummotzte und prustete. Haha, sehr amüsant. Dann der Augenblick der Erleichterung. Kurz vor Schluss, wir standen auf und gingen Richtung Ausgang. Es war geschafft. Nur noch ein paar Minuten und es war vorbei. Schlusspfiff, Türchen auf und ab nach Hause. Es war vollbracht. Der Rekord war eingefahren. Sagenhaft. Etliche Stunden Fußball, etliche neue Grounds. Was will man mehr? Wir waren satt, satt bis oben hin. Jetzt musste der Kollege nur noch seinen Kippenvorrat aufstocken, ich noch zwei Dosen Bier einsammeln und schon konnte es nach Hause gehen. War zwar eine böse Fahrerei, die nie enden wollte. Doch dann war die A6 erreicht und gelassen konnte es weitergehen. Schön nach Hause fahren, mit neun Grounds im Gepäck. Das wird es wohl nie mehr geben. Kann es mir nicht vorstellen. Ich will es auch gar nicht mehr. Das soll einfach jetzt der Rekord bleiben und gut ist. Man muss ja nicht immer höher, schneller, weiter. Nein, einfach mal mit dem zufrieden sein, was man hat. Der Kollege wurde dann vor der Haustüre wieder rausgelassen. Kurz noch ein Abschiedsbussi und ich konnte dann weiterheizen. Danke nochmal an dieser Stelle für diese geniale Planung, Hut ab. Voller Zufriedenheit schaffte ich die letzten Meter nach Hause. Ich fuhr in den Hof, stellte die Karre ab und öffnete den Kofferraum. Jetzt purzelten die Grounds hinaus. Strike, alle neune...

TJ Sokol Merklin - TJ Sokol Prostekov 1:7

Jetzt begann eine spannende Fahrt. Würde es uns gelingen, pünktlich in Merklin anzukommen? Die Ankunftszeit auf dem Navi zeigte ganz klar etwas anderes. Gute zehn Minuten sollten wir später kommen. Doch hoffnungsvoll ging es dann aus Zizkov raus und über die unzähligen Hauptstraßen von Prag. Wir hatten eine grüne Phase erwischt, kaum eine rote Ampel. Und von denen gibt es hier massig. Also von den Ampeln. Nachdem wir auch den Pferdeschwanz hinter uns ließen konnte es wieder auf die Autobahn gehen. Jetzt immer schön zulässige Höchstegeschwindigkeit fahren, dann wird das schon werden. Und es wurde. Einige Minuten konnten schon rausgeholt werden, dann ging es auf die Landstraßen und da wurde der Rest aufgeholt. Aufgrund der Straßenbegebenheiten wären paar km/h weniger wohl angebrachter gewesen, doch es musste zügig weitergefahren werden. Dann wurde Merklin erreicht. Wo ist jetzt bitte schön der Ground? Keine Ahnung, Hektik, wenden, hochfahren, einparken und rein in den Ground. Zwei Minuten vor Anpfiff also erschienen, jetzt war alles gut. Hier konnte also das achte Spiel der Tour begutachtet werden. Und das war wieder herrlich gut, Tore satt und etliche Möglichkeiten noch dazu. Das machte wieder Spaß, kann man nur empfehlen. Hin und her und wieder hin. Auf dem Hügel pfiff es ordentlich. Trotz Sonnenschein war es jetzt bereits kühl, zum Glück musste bzw. durfte ich kein Bier trinken. Das wäre wohl kritisch geworden. Der Kollege machte das aber top, musste aber auch ab und zu mal aufs Klo. Dann musste noch das Glas dran glauben, was den Weg unter seine Jacke fand und die letzten Kilometer dann mit uns fuhr. Hat Merklin jetzt was mit Eisenbahn zu tun oder nicht? Ich habe immer noch nicht nachgeschaut. Werde es nachher mal tun. Interessiert mich. Ansonsten war es ganz nett hier, schöner Sonntag Nachmittag. Der Platz hat einen Unterstand zu bieten, dazu eine kultige Verkaufshütte nebendran, geht schon. Letztlich wohl keine Tribüne, aber Hauptsache ein neuer Ground. Für die einen wohl der Tiefpunkt, für mich einfach nur ordentlich. Wirklich ordentlich. Dann war der achte Kick binnen weniger Stunden auch schon wieder vorbei. Noch ein Mal mussten wir ran, weiter nach Kolovec, wo definitiv die letzten neunzig Minuten dieses Wochenendes stattfinden sollten. Packen wirs an. Frisch waren wir zwar schon lange nicht mehr. Aber wenn se doch spielen und wenn se doch aufm Weg liegen und wenn se doch ne Tribüne ham und wenn se doch erst um vier spielen...

FK Viktoria Zizkov - FK Bohemians Praha 1:0

Immer noch hänge ich mit den Gedanken in Tschechien rum. Schreib jetzt endlich mal brav Deine Berichte fertig und Du kannst wieder an was anderes denken. Es ist ja schon sehr stressig manchmal, das hier alles zu bewerkstelligen. Klar, es sind nur ein paar Zeilen, aber die sollen ja bisschen einfallsreich sein und net einfach nur so dahingeschrieben werden. Dann wäre es ja nichts besonderes mehr. Vielleicht ist es das ja auch gar nicht. Nichts besonderes. Einfach nichts besonderes. Zizkov? Schon längst im Sack, schon neunzehnhundertfünfundachtzig gegen Roter Stern Belgrad vor zehntausend Zuschauern. Das ist halt der Unterschied. Genau, und er wird auch immer da sein, der Unterschied. Aber da ich ja bekanntlich ich bin, juckt mich das nicht und ich fahre halt gegen die falschen Bohemians hin. Hole ich mir halt einen anderen Rekord. Ich genoss wie immer wenig Schlaf, bevor es wieder in den Frühstücksraum ging. Heute wieder herrliches Wetter und endlich gab es auch mal wieder Ei zum Frühstück. Das war gerade noch genießbar, schwamm bissel in der Brühe rum und war nur noch lauwarm. Aber nachgeschippt wurde dennoch. Dann konnte es endlich losgehen zu den letzten drei Spielen der Tour. Ja wo soll denn bitteschön der Ground hier sein? Breite Straßen, Hochhäuser, kein Platz für ein Stadion. Doch was sieht man da, tatsächlich einen Flutlichtmast. Liegt das Ding einfach mitten in der Stadt, hinten dran Häuser en masse, kaum Platz für die Sitzreihen, genial. Die Sonne lachte, wir auch, obwohl es nur noch eine Viertelstunde bis zum Anstoß war. Sehr knapp die Sache, denn heute gab es auchmal einen Tausender. Hier geht man noch gerne zum Sportplatz, kein Wunder bei diesem Teil und der Lage. Wir knipsten selbstverständlich erstmal die Finger wund, ließen uns dann im Schatten nieder und freuten uns auf ein hoffentlich schönes Spiel. Aber da wurde nix draus, ein schlimmes Gebolze, Fehlpässe und kaum schneller Fußball. Sehr schlecht. Wenn der Ground dann wenigstens gut ist, hebt sich das irgendwie auf und man ist dennoch zufrieden. So muss das sein, zufrieden muss man sein. Ist schon geil hier, alles so eng und kultig. Hier gabs sogar normale Bratwurst, die hatte aber kein Platz mehr im Magen. Mehr gibt es eigentlich gar nicht mehr zu erzählen, außer dass ein paar bekannte Gesichter noch gesichtet wurden. Ein Tor gab es dann aber dennoch für uns, so dass die Serie hielt. Das siebte Spiel war dann bald vorüber, jetzt hieß es irgendwie Gas geben, denn die Ankunftzeit in Merklin war weit nach dem Anpfiff. Kurz dachte man an die Quatschboiz aus dem Internet, aber das war dann doch nicht ganz unser Niveau. Es folgten kurze, schnelle Schritte, durch den Park und rein ins Auto. Jetzt musste alles ganz schnell gehen. Und das ging es dann auch...

Samstag, 29. September 2012

SK Slavia Praha - AC Sparta Praha 1:0

Eigentlich müsste ich mir jetzt noch mehr Zeit nehmen, aber ich will noch schnell in die Tasten hauen und diesen Tag abschließen. Wir hatten also eine Parklücke gefunden, unweit des Stadions, welches als solches gar nicht zu erkennen ist. Nur die Leute davor verrieten, dass im Inneren Fußball gespielt werden sollte. Anfreunden kann ich mich mit diesen Dingern ja nicht, aber heute sollte das nur Nebensache sein. Ich wollte ja den Rekord. Jetzt war der Regen kurzzeitig verflogen, sehr gut, konnte man halbwegs trocken zum Stadion laufen. Dunkle Gassen, dann die Hauptstraße. Hier war gut was los, auch die Sparta-Anhänger kamen jetzt langsam näher. Hörte sich ja schon mal gut an. Ich verweilte kurz, ging dann aber schon mal rein und machte es mir drinnen gemütlich. Meine Fresse, was ist das laut hier. Muss man das so übertreiben? Kommerz halt, überall Kommerz. Bunte Bilder, laute Musik. Einfach übertrieben. Egal, ist halt so, soll mir auch Recht sein. Was soll ich mich hier aufregen? Nee, da mache ich nicht mit. Ausverkauft war das lange nicht, aber lieber sicher drin, als nicht reinkommen. Man weiß ja nie. Auch das ist mir Wurscht. Die Stimmung war hüben und drüben richtig gut. Etwas enttäscht war ich vom Gästeanhang, der eigentlich gar kein richtiger Gast war. Nur wenige Leute, die aber stimmungsmäßig ganz gut waren. Und das ohne Mikrofonanlage. Ob man die in Deutschland irgendwo ausgeliehen hat? Entzieht sich meiner Kenntnis. Auf jeden Fall wurde gesungen was das Zeug hielt. Konnte sich also sehen lasse, das ganze Spektakel hier. Die Choreo wurde Mitte der ersten Halbzeit dann vorbereitet, mit etwas Startschwierigkeiten. Letztlich aber alles sehr sehenswert, es wurde echt viel geboten. Banner, Zettel, Fähnchen, Feuerchen und so weiter und so fort. Da konnte man das schlechte Spiel auch viel besser verkraften. Es war wirklich schlecht, das schlechteste Spiel eigentlich auf der Tour. Also spielerisch halt. Ihr wisst schon, wie ich das meine. Die Gäste hatten das ein oder andere Mal Probleme, sich ruhig zu verhalten. Es wurde dann schon mal ein Bengalo in Richtung gegenerische Mannschaft geworfen. Hätte der getroffen, wäre es womöglich schon in der ersten Halbzeit abgebrochen worden. Aber hier ist man halt noch cool in solchen Situationen und bleibt gelassen. Die Schande von Prag, einfach eine Schande. Komisch, dass man dann aber doch in Ruhe zu Ende spielen kann. Und es wurde weiter geschmissen was das Zeug hielt. Jetzt Fahnenstangen aus dem Heimblock. Lustige Bilder. Es machte Spaß. Ja, alles hatte sich gelohnt. Es war wirklich ein perfekter Tag, für mich jedenfalls. Aber auch der Kollege aus Unterfranken wird so denken, bin ich mir sicher. Wir drehten nach der Partie noch ein paar Runden durch die Arena, waren auf der Suche nach etwas Brauchbarem. Der Kollege hatte mehr Glück, ließ mich dann aber auch davon abbeißen. Jetzt waren die Beine schwer. Ich sehnte mich nach dem Bett. Heute werde ich sicher besser schlafen. Dachte ich mir zumindest. Falsch gedacht. Es wurde nix, einfach nix. Gar nix. Ich bekomme nix hin, net mal das Schlafen. Aber egal, ich habe es ja überlebt und hocke jetzt zufrieden hier vor dem Bildschirm. Geschafft, der zweite Tag in Schrift und Bild ist erledigt. Jetzt verschone ich Euch mit weiterem Gelaber und hocke mich vor den Flimmerkasten...

SK Olbramovice - TJ Sokol Miretice 2:2

Etwas geschafft und enttäuscht betrat man halt den Ground in Olbramovice. Es muss ja weitergehen. Nicht zurückblicken sondern nach vorne schauen. Immer nach vorne. Obwohl, manchmal muss man auch zurückblicken. Ich blicke sehr oft zurück, an das was war. Aber das macht wohl jeder, ist also nichts besonderes. Nichts besonderes war das auch hier bei der dritten Station. Aber das hört sich eigentlich viel zu hart an. Denn es war ordentlich. Ordentlich, immer wieder schreibe ich ordentlich. Also ich schreibe ordentlich, nicht ordentlich. Also das Wort meine ich. Hier sind es ja maschinelle Buchstaben, das hat ja mit ordentlich nichts zu tun. Was ein Gelaber, die Zeilen müssen halt gefüllt werden. Es soll ja ordentlich aussehen. Schluss jetzt, sonst knallts. Es goss jetzt von oben, pausenlos. Meine Güte, ich hatte doch besseres Wetter vorhergesehen. Also dachte ich zumindest. Aber ich irre mich ja häufig und so musste ich das Wetter ertragen. Es war ja zum Glück überdacht, also die Tribüne, die für andere nur ein Unterstand ist. Ganz klein, aber völlig ok. Das Spiel war gefühlt auch ganz gut, es war auf jeden Fall schnell und es ging hin und her. Man saß halt auch ganz nah dran und hatte das Gefühl, mittendrin zu sein. Also dabei und mittendrin. Das ist halt der Unterschied zu uns und dem ehmaligen Sportfernsehen. Die babbeln halt Mist, wir ziehen es durch. Also nicht den Mist, sondern das Dabeisein. Einfach rausgehen, durch den Regen laufen und Fußball schauen. Das geht ganz einfach. Viele können das nicht, wir können das. Wir sind da geübt, wir wollen auch nichts anderes. Unsere Ziele liegen da draußen, die Ziele der anderen halt im Flimmerkasten. Es fällt jetzt zunehmend schwer, hier was schönes, ordentliches zu schreiben. Ich langweile die Leserschaft. Das schafft mich. Ich muss noch was rausholen hier, sonst muss ich mir aufs Patschehändchen hauen. Aber was soll ich schreiben? Bei vier Spielen kann man halt auch nicht mehr schreiben als sonst. Klar sind auf jeden Fall wieder meine Erinnerungen an diesen Tag, der noch lange nicht vorbei war. Denn das Derby in Prag stand ja noch auf dem Programm. Das war dann doch irgendwie das Hauptspiel der Tour. Perfekt am Samstagabend, so muss das sein. Wir verdrückten noch eine Klobasa bevor es dann wieder auf die Straßen ging. Es wurde etwas zäh, doch zum Glück waren alle zügig unterwegs und wir konnten Prag rechtzeitig erreichen. Jetzt war man nochmal voll dabei, wach und freudig auf die nächsten neunzig Minuten. Obwohl man schon drei Spiele im Sack hat, so viele wie manche im Jahr nicht schauen, war man noch hungrig. Auch wenn es jetzt eine Plastikarena sein sollte. Aber das war auch kein Problem. Die Schmerzen im Hintern waren ja noch spürbar. Von den Holzbänken in Olbramovice...

TJ Drazice - TJ Hluboka/Vltavou 8:0

Raus aus Kladno. Die Stadt wurde einfach wieder hinter uns gelassen. Denn es musste weitergehen, weiter in Richtung Süden, wieder an Prag vorbei. Die Strecke kannte man jetzt bereits, als würde man hier jeden Tag fahren. Während dem Autofahren noch Saugen, das kann wohl auch nicht jeder. Ich bilde mir ein, ich kanns. Ist manchmal auch gefährlich, wenn man nur nach links und rechts guckt. Die letzten Kilometer ging es dann nochmal schön über die Landstraße. Was uns wohl erwarten würde? Keine Ahnung, lassen wir uns halt überraschen. Der Zielort tauchte dann bald auf, doch vom Sportplatz war nichts zu sehen. Auch nichts zu erahnen. Wir versuchten uns mit den Einheimischen zu verständigen, was völlig misslang. Jedenfalls war das keine gepflegte Konversation, eher ein Gastauftritt der drei Fragezeichen. Also bei mir, dem Mitfahrer und dem Befragten. Irgendwas mit Bus wurde gemurmelt. Wir meinten, es könne sich um eine Bushaltestelle handeln, an der man abbiegen müsse. Genau so war es dann auch. Erleichterung machte sich breit, als in einer Seitenstraße dann der Platz gesichtet werden konnte. Feine Anlage, schnell rein und das nächste Spiel anschauen. Eine ganz kleine Tribüne wurde hier gezimmert. Das freute die anwesende Hopperschar. Die bestand natürlich nur aus uns. Aber das reicht ja. Bababa, hallo. Auch das Spiel war top. Was für ein Spektakel. Wirklich guter Fußball, von beiden Seiten. Obwohl es mehr als deutlich wurde, die Gäste waren auch das ein oder andere Mal vor dem Tor und hätten treffen können. So erfreute sich der heimische Anhang, klatschte brav Beifall bei den Toren und den Auswechslungen. Eine friedliche Stimmung. Die konnte auch die anwesende Kuh nicht trüben, die auf der Gegenseite durch den Matsch stampfte. Eine typische Anlage würde ich sagen, ein kleiner Ort halt mit weiten Feldern drum herum. Gegenüber stand ein Auto, welches von oben bis unten verrostet war. Das hatte was von einem Autofriedhof. Ich ärgere mich heute noch, dass ich kein Foto gemacht habe. Der Tag war und blieb gut. Die zweite Halbzeit wurde dann auf der Tribüne verbracht, bevor es dann zeitig wieder zum nächsten Ziel ging. Die Partie hatte schließlich zehn Minuten Verspätung, da kann der Anschluss schon mal schnell weg sein und man schaut in die Röhre. War wohl das einzige negative an diesem Spiel. Leider kostete uns dies einen besseren Ground als den in Olbramovice. Ich hätte einfach wenden sollen, auf offener Straße. Aber das wollte ich dann doch nicht riskieren. Obwohl, schließlich war ich ja ortsfremd. Da kann man sich schon mal leicht verfahren und muss darauf flexibel reagieren. Nein, heute waren wir ganz brav und fuhren halt immer weiter, bis der nächste Ground erreicht war. Der Kollege verdrückte heimlich ein paar Tränen. Jetzt öffnete auch der Himmel seine Schleusen und es begann zu regnen. Doch meine Laune konnte das auch nicht trüben. Ich bin ich, er ist er. Also der Himmel...

SK Kladno - FK Kolin 2:1

Ich schlief. Tatsächlich. Zwar nur kurz, aber immerhin. Ein kleines Strohfeuer in meinem Bettchen. Kaum war es gemütlich, hieß es auch schon wieder aufstehen, denn der erste Vierer in meinem Hoppingdasein sollte heute gemacht werden. Schon ein besonderes Erlebnis. Hört sich zwar wenig an, ist aber doch schon viel. Vor allem dann, wenn wirklich jede Partie und jeder Ground aufgesogen werden muss. Ja, so ist das. Es gibt halt immer noch besondere Momente, die gehen irgendwie nie aus. Das ist ja auch das Schöne daran. Genau, schön muss es sein, Spaß machen, Freude bringen. Genau so war das heute. Ach wie schön ich hier doch gerade schreibe, positiv gestimmt. Ob das am heutigen Tag liegt, womöglich. Ich bin gelassen, freudig, ich bin gut gelaunt. Bin ich ja immer, nur manchmal kann ich das nicht so zeigen wie jetzt gerade. Ich versuche gerade, der Welt den Glücksstempel aufzudrücken. Einfach den Stempel ins Kissen pressen und dann feste aufdrücken. Zurück zum Thema. Heute hieß es also loslegen wie die Feuerwehr. Um kurz nach zehn begann bereits der Kick in Kladno, was bekanntlich nordwestlich von Prag liegt und somit noch ein paar Meter gefahren werden mussten. Ich machte mir kurz Sorgen, einfach zu spät losgefahren. Oder doch nicht? Ich konnte es noch nicht sagen, doch bald entspannte sich die Situation. Das Stadion tauchte bereits links auf, jetzt noch das Auto abstellen und die erste Station konnte angesteuert werden. Von draußen sah das schon ganz ordentlich aus. Drinnen wurde das noch um einiges übertroffen. Eine herrlich alte Ost... Nein, ein herrlich alter Ostkarton, so muss es richtig heißen. Ein Karton voller Überraschungen und schöner Ecken, fein. Hier lohnte sich schon fast der ganze Tag. Man hatte wieder das Gefühl, was ordentliches zu machen. Aber das machen wir ja nur noch. Kein Quatsch mehr fahren, dann lieber mal die Füße hochlegen und dann wieder durchstarten. Doch man soll die alten Zeiten nicht schlechtreden. Wie sagt man so schön, es war ja nicht alles schlecht. Es hat sich halt viel verändert, ich bin mit der Entwicklung sehr zufrieden. Kladno ist auf jeden Fall eine Reise wert, einfach prima in dem alten, teils schon gammeligen Ground. Die Tribüne überragt, eine klasse Anordnung. Auf der Gegenseite bekommt das Dach schön Löcher. Alles morsch, bedenklich. Dennoch fühlten wir uns wohl. Dazu schien die Sonne von oben herab, es wurde einem warm ums Herz. Genau, es muss hier auch mal all das gewürdigt werden, was wir machen. Wir haben auf jeden Fall immer Spaß daran, und das soll auch so bleiben. Gelle? Während der Kollege bereits wieder Fettwurst zu sich nahm, verdaute ich noch das pappige Frühstück. Das Spiel war mittelmäßig, viel Geschiebe und wenig Tormöglichkeiten. Aber wen interessierte das schon hier oben im Eck auf der Tribüne? Keinen. Der Sauger lief auf Hochtouren, für was anderes hatten wir gar keine Zeit. Irgendwie schade, doch nach weiteren neunzig Minuten mussten wir auch schon weiter zum nächsten Ziel. Mit einem guten Gefühl im Bauch hetzte man los, die Treppe herab, runter vom Gelände und rein ins Auto. Warm war es, nicht mehr nur ums Herz herum...

Freitag, 28. September 2012

FC Janoza Velke Popovice - SK Viktoria Sibrina 4:3

Wer hat den Stecker gezogen? Leer, einfach nur leer. Ein Schlückchen aus der Pulle hilft da vielleicht etwas. Keine Angst, es ist nur Spezi. Und das noch aus einer Plastikflasche. Na gut, ich habe halt auch meine Schwächen. Die haben sich bereits ganz stark unter die Stärken gemischt, dass kaum noch was von denen da ist. Die fressen die regelrecht auf. Also die Schwächen die Stärken. Das ist also genau anders als im Tierreich, wo die Löwen ja bekanntlich die Antilopen fressen. Meine Güte, was wird das hier und heute grottig. Da geht ja gar nix. Ich schreibe wieder nur allen möglichen Blödsinn, dabei will ich doch über Fußi schreiben. Ja genau, über das zweite Spiel an diesem schönen Wochenende. Es war mittlerweile sackdunkel, jedenfalls abseits der Prager Autobahnen. Eine schöne Fahrerei, machte Spaß. Das nächste Spiel war zum Greifen nahe. Sehr gut, denn auch das klappte. Es war mittlerweile doch tatsächlich Flutlicht gebaut in Velke Popovice, so dass man brav um acht Uhr abends kicken kann. Das ließen wir uns natürlich nicht nehmen. Und es machte sich bezahlt. Es ging neunzig Minuten hin und her, was für ein Kick. Und das in der achten Liga. Hier wird halt noch wenig taktiert und es wurde immer nach vorne gespielt. Man war wirklich ans Spiel gefesselt, musste jede Sekunde hinschauen, um nicht noch was zu verpassen. Ein ganz großes Lob an die Akteure, die uns den Abend wirklich versüßten. Gut, ist jetzt natürlich wieder bissel übertrieben. Doch es stimmt wirklich. Wenn man sich so einen Fußball-Marathon gönnt, dann will man natürlich auch etwas unterhalten werden. Es wurde jetzt immer frischer, der Rasen war bereits feucht, es zog an. Ein geiles Wetter, wie ich es besonders mag. Luft, immer gute Luft, ich brauche Luft. Luft zum Atmen. Und dabei will ich keine Schmerzen haben. Ich will auch mal ganz normal sein. Einfach mal den ganzen Tag stehen, schauen und atmen. Ach ja, ich kann mich schon nicht beschweren. Ich habe ja neun Tschechen an einem Wochenende gemacht. Das ist meine kleine Stärke unter der großen Schwäche. Aber das ist ja alles kein Problem, bei der Entfernung. Bla bla bla. Ihr macht Euer Zeug und ich mach meins. Ich bin ja schließlich immer noch ich! Ja, da musste es mal wieder raus. Herrlich, jetzt bin ich befreit und kann noch drei Sätze schreiben. Popovice war bald auch Geschichte. Zu erwähnen ist noch der Schiedsrichter sowie seine beiden Kollegen an der Seitenlinie. Noch nie habe ich so alte Leute auf dem Platz gesehen. Einfach köstlich. Die machten das auch ganz passabel. Die waren mit dem Herzen dabei. Feine Sache, so konnte immerhin richtiger Fußball geschaut werden. Kurze Zeit später war dieser Freitag auch schon bald vorbei. Noch kurz zum Hotel fahren, dann noch paar sinnlose Umwege zum Fastfood-Laden und die Nacht konnte kommen. Ich gab mir Mühe, aber pennen konnte ich nicht. Was war das nur für eine scheusliche Nacht. Einfach platt wie Sau, aber wahrscheinlich sogar zu platt zum Schlafen. Gut, dann befrage ich halt die Ameisen im Kopf, was die dazu meinen. Du bist nicht mehr ganz in der Reih, meinten die. Und sie hatten Recht. Ich bin es wirklich nicht mehr...

FC Spartak Chrast - FC Predni Kopanina 2:1

Die Nüsschen sind geknackt, fein zubereitet und aufs Brettchen gelegt, jetzt fehlt nur noch der Schlafanzug und ich kann mich bettfertig in die Federn sinken lassen. Schmarrn, ein Schmarrn. Vorher wird noch fein gespeist, sich der Magen vollgeschlagen, damit man später im Bettchen versinkt. Morgens dann gehts wieder weiter, schwer kommt man jetzt natürlich heraus und fragt sich wieder nach dem Sinn. Es ist gar nicht so einfach, hier zu schreiben und gleichzeitig an den Nüsschen zu knabbern. Kann ich Euch sagen, ist gar nicht so einfach. Es ist nicht flüssig, es ist kein Zuckerschlecken. Doch da will ich jetzt durch. Ich will. Und muss. Wer soll das hier denn alles noch schreiben, wenn nicht ich. Gestern wollten fast hundert Leute hier neue Dinge lesen. Kann natürlich auch sein, dass einer neunzig mal gedrückt hat und mir somit diese Quote beschert hat. Na gut, dann will ich mal hoffen, dass das Publikum doch breiter ist und ich hier wieder etwas kritzeln kann. Ich war noch im Urlaub, da rief plötzlich die Pflicht und es sollte wieder auf Rekordjagd gehen. Satte neun Spiele warteten auf mich bzw. auf uns. Und das alles noch im benachbarten Tschechien, wo die Hopperei ja bekanntlich immer viel Vergnügen bereitet. Bei ganz ordentlichem Wetter wurde der Woody im benachbarten Unterfranken abgeholt, eingesammelt, auf den Beifahrersitz getackert. Festhalten und los gehts. Aber gemütlich, zügig, aber gemütlich. Wir kamen gut durch und am frühen Nachmittag wurde die Grenze bei Pilsen erreicht. Plakette kaufen und weiterfahren, nicht zu viel Zeit verlieren, denn der erste Kick war bereits um halb fünf. Und das freitags. Gut, die Tschechen hatten Feiertag, doch wir nicht. Ok, wir hatten quasi auch Feiertag, quasi drei Feiertage in Folge. Jetzt übertreibe ich, ich übertreibe gewaltig. Ich muss wieder runterkommen, nicht so einen Blödsinn schreiben. Das erste Spiel sollte in Chrast stattfinden. Ganz ohne Schnörkel und Haken schreibe ich jetzt hier mal die Namen und Vereine. Die hätten es wahrscheinlich verdient, aber ich bin zu kaputt um das jetzt auch noch zu stemmen. Es wurde also das erste Mal spannend und siehe da, ein hübscher Ground taucht hinter den Schienen auf und es wird sich brav warmgelaufen. Wir waren spätestens jetzt auch warmgelaufen. Es konnte also beginnen. Alles war angerichtet. Der Anpfiff ertönte und das erste gute Spiel ging über die Bühne. Ein abwechslungsreicher Kick, trocken, aber abwechslungsreich. Dazu gab es eine gute Kulisse und natürlich auch einen guten Ground, schön mit Tribünchen ausgestattet. Es wurde allmählich frisch, der Wind pfiff schon manchmal stark um die Nasen. Aber es ging, es war auszuhalten. Wir standen es halt ab. Einfach abgestanden. Halt, geklaut. Nicht von anderen klauen. Gut, machen wir hier weiter. Ich will es versuchen. Die Nüsschen sind gerade aufgebraucht, nichts ist mehr da. Alles weg. So ist das halt im Leben, alles geht irgendwann weg. Jede Sekunde geht, jede Minute. Die Sekunde gerade eben ist auch schon wieder weg. Sie wird nie wieder kommen. Sie ist Geschichte. Einfach Geschichte. Aber ich will mir keine Gedanken machen, was genau in dieser Sekunde passiert ist. Lassen wir sie. Sie hat es verdient, in Ruhe gelassen zu werden. Während der Kollege sich die erste Fettwurst gönnte, schaute ich weiter auf den Rasen. Ich gab mir heute richtig Mühe, alles mitzunehmen. Ja, ich nahm es mit auf die Reise zum nächsten Spiel nach Velke Popovice. In dieser Sekunde fuhren wir auch schon wieder los. In dieser Sekunde, die heute bereits lange lange Geschichte ist...

Samstag, 22. September 2012

VfB Helmbrechts 98 - 1. FC Kirchenlamitz 3:1

Endlich Helmbrechts. Kann man so sagen, denn seit ein paar Jahren steht das ja schon auf meinem bescheidenen Wunschzettel. Da steht ja nicht viel drauf, aber das schon. So machte ich dem Kollegen eine spontane Zusage, mit der Bahn anzureisen. Das war aus vielen Gesichtspunkten auch vorteilhaft. Gut, dass wir gestern nochmal die Route durchgingen und feststellten, dass der Zug nicht in Partenstein halten sollte. Also ging es für mich zuerst nach Aschaffenburg, um mich dann dort direkt mit dem Kollegen zu treffen. Kurze Stadtführung noch für mich, dann ging es in den Radlzug, der uns bis nach Bamberg bringen sollte. Die Fahrt sollte für mich spektakulär werden, denn kurz nach Gemünden merkte ich, dass es nicht wie üblich nach Karlstadt ging sondern auf einer anderen Strecke weiter. Ich schaute gespannt aus dem Fenster, während der Kollege alles verschlief. Tatsächlich wurde dann Arnstein passiert und ich konnte eine weitere Strecke in die Sammlung aufnehmen. Sehr nette Sache, die Anreise hatte sich also schon mal gelohnt. Weiter ging es dann nach Münchberg, von dort noch ein paar Minuten mit einer leeren Bahn nach Helmbrechts. Hier hatte es was von Geisterstadt. Der Bahnhof komplett geschlossen, vergammelt und der Natur überlassen. Im Zentrum wurde es auch nicht besser. Viele Läden und Schaufenster stehen hier einfach leer, nichts mehr los hier, alles verlassen. Schon sehr bedenklich, wie ich finde. So klein ist der Ort jetzt auch wieder nicht, aber irgendwie ist hier alles ausgestorben. Immerhin wird noch Fußball gespielt, zum Glück. Wir machten uns nach kurzer Stärkung auf zum Ground, der auf der Höhe am Ortsrand liegt. Natürlich war es hier windig, wie soll das hier auch anders sein. Immer Wind, egal wann ich hier bin. Einfach immer. Aber es war trocken, das war ja die Hauptsache. Das Stadion tauchte dann bald auf der rechten Seite auf. Eine schöne Anlage, sah man bereits jetzt. Schnell hinein und Fotos machen, bevor hier noch tausende andere kommen und man gar nichts mehr erkennen kann. Die erste Platzrunde wurde somit gemacht, einfach nur schön über die zerfallenen Stufen zu laufen und den Wind im Gesicht zu haben. Ja, hier ist es wirklich gut, kann man nicht anders sagen. Alle Bilder waren im Sack, jetzt ging es noch auf einen Gerstensaft in die Gaststube. Auch hier fast alles ruhig, sah man mal von den Kartenspielern ab. Der Wirt war etwas wirr, konnte uns wohl nicht ganz zuordnen und fragte, ob wir aus München kämen. Was das jetzt mit der Sondermünze zu tun hatte, blieb wohl sein Geheimnis. Wir eisten uns los, jetzt rollte der Ball und wir machten es uns neben der Tribüne gemütlich. Es wurde gealbert, war ja klar. Das Spiel lief so nebenher, nicht ganz so doll, es ging. Dann kamen die Kassierer, die uns wieder das Geld aus der Tasche ziehen wollten. Ich zahlte halt als erster, bestand dann aber auf einer Karte. Eine Rarität sollte es sein, wie der Opa berichtete. Und er hatte Recht. Eine überdimensionale Kinokarte mit Vereinsname, die scheint wohl noch aus der Bayernliga zu sein, womöglich noch älter. Da zahlt man doch gerne. Also wurde alles gut, die zweite Halbzeit gönnten wir uns noch und zogen dann wieder ab ins Zentrum. Wir suchten noch den Edeka auf, gingen dann in schnellem Schritt aber wieder zum Bahnhof zurück, denn die Bahn wollten wir natürlich nicht verpassen. Die Rückfahrt zog sich wie Kaugummi, war aber noch zu genießen, da nicht viel los war. Das änderte sich dann natürlich in Würzburg, wo allerhand Pack im Zug war. Schlimm, wenn Eltern ihre Kinder nicht im Griff haben und Wandergruppen mit Bierflaschen durch den Zug trampeln und meinten, sie wären die einzigsten auf der Welt. Fehlte nur noch der Plastikbecher mit Sekt drin. Ach nee, da verwechsel ich was. Den hatten wir ja am Morgen schon zu Gesicht bekommen. Ich könnte mich jetzt hier wieder stundenlang aufregen. Aber da das ja nicht meine Art ist, lasse ich es einfach und gehe jetzt zufrieden unter die Dusche...

Freitag, 21. September 2012

TSV 1875 Höchst - SV 07 Geinsheim 0:2

Damit ich am Ball bleiben konnte, mussten unbedingt zwei Spiele am Wochenende her. Da der Sonntag bereits anderweitig verplant war, musste also mal wieder der Freitag herhalten. Und das tat er dann auch ganz passabel. Der heutige Urlaubstag wurde von mir selbst gestrichen, einfach noch zu viel Arbeit lag da rum. Ich musste also noch bissel ackern, bevor ich ins Wochenende einsteigen konnte. Schöne Sache, denn um drei Uhr war das auch Geschichte und ich ging für einen kurzen Zwischenstop nach Hause, kurz den Akku aufladen, bevor es in den Odenwald gehen sollte. Ich machte es mir auf dem Sofa gemütlich, schoss aber um kurz nach sechs hoch, war fast dabei, es einfach zu verpennen. Aber dann ging es alles ganz fix, rein in die Klamotten und raus auf die Straße. Mittlerer Verkehr, somit sollte es kein Problem sein, pünktlich anzukommen. Es klappte alles wunderbar, schöne Tuckerei in den Odenwald. Vor Höchst dann mal wieder Baustelle, ist scheinbar immer, wenn ich hier lang will. Aber alles halb so wild, auch eine kurze Stadtrundfahrt war heute noch drin. Am Ground dann alles vollgeparkt, ganz hinten gabs noch ein Plätzchen für mich und meine Karre. Auch gut. Muss ich dann halt bissel laufen, aber das schadet ja auch nicht. Mit einem kräftigen Handschlag und einem lauten Hallo wurde dann der Kollege vom Schönbusch begrüßt. Endlich mal wieder gemeinsam Fußball schauen, rumalbern und den ganzen anderen Blödsinn durchziehen. Feine Sache. Der Ground überraschte dann auch, konnte er doch ganz souverän mit Kategorie drei glänzen. Wie erwartet wurde viel erzählt, was auch kein Problem war, denn auf dem schummrigen Rasen passierte fast gar nichts. Ein komischer Kick, der mich so rein gar nicht interessierte. Was nicht heißen soll, dass ich Mitte der zweiten Halbzeit einfach gehe und mich ins Auto hocke. Nein, es wird schön brav zu Ende geschaut und zu Ende gelabert. Das gehört sich so, alles andere ist Quatsch. Meine Erzählung neigt sich jetzt eigentlich dem Ende zu. Was soll ich noch groß berichten? Mir fällt kaum noch was ein. Hauptsache, die Gedanken sind noch frisch und ich war mit diesem Fußballabend mal wieder zufrieden. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Die Nüsschen schmeckten heute mal wieder ganz ordentlich, ich bin wieder etwas satter geworden. Jetzt musste ich nur noch den Odenwald hinter mir lassen und wieder zum heimischen Bau fahren. Dort war schon Feuerchen gemacht, der Nussvorrat wurde noch etwas geplündert und ich konnte mich anschließend schön ins Strohbettchen legen...

Samstag, 15. September 2012

SV Garitz - SV Obererthal 4:0

Die Motivation hält sich stark in Grenzen. Aber ich muss ja, ich muss. Vor dem kommenden Wochenende muss ich hier doch alles aufgeräumt haben. Ich habe mich auch selbst überzeugt, vom Hamburg-Spiel keinen Bericht zu schreiben, aus mehreren Gründen. Oder soll ich doch? Nein, ich lasse es. Es macht keinen Sinn, sich etwas aus den Fingern zu saugen. Genau, einfach mal hart bleiben und es sein lassen. Da ich mir das Wochenende selbst versaut hatte, gab es zur Belohnung heute nur einen Kick im benachbarten Bad Kissingen. Immerhin. So kann ich zumindest ein weiteres Spiel in die Statistik mit aufnehmen. Bescheiden ging es um kurz vor zwei los. Der Kick war ja erst um vier, so musste zumindest nicht gehetzt werden. Hat ja auch mal sein Gutes. Am Ende wurde es ein schöner Ausflug, ich war zufrieden. Viel zu erzählen gibt es sicherlich nicht, aber ich werde versuchen, etwas zu plaudern, etwas herauszuziehen aus den kleinen Fingerchen, die hier so brav in die Tasten hauen. Komischerweise lotste mich das Navi heute ab Schlüchtern auch bissel über die Landstraße und nicht hoch bis nach Fulda. Schöne Sache, kilometermäßig und zeitlich war alles im Lot. Es war kaum was los, sieht man mal von den paar Regentropfen ab, die unterwegs fielen. Dann ging es noch bissel über die Autobahn bevor es die letzten Meter wieder über die Landstraße ging. Ich war jetzt zufrieden, mal wieder unterwegs zu sein, einfach zufrieden. Manchmal ist man halt auch mit den kleinen Dingen zufrieden, das muss sein. Nach wenigen Minuten war der Ground erreicht, ich konnte noch bissel im Auto rumgammeln und mir Bayern eins einstellen. Ach wie schön, dass die Bayern gerade den Führungstreffer erzielten. Gähn, plötzlich Langeweile pur. Dann nichts wie in den Ground, aufsaugen und so weiter. Vier Euro Eintritt, Karten gab es erst nicht zu sehen. Doch dann leuchteten die Augen, denn neben der Schatulle gab es einen Haufen Karten, von dem ich doch gerne eine nahm. Sportanlage im Abseits heißt das hier. Komischer Name. Ich werde mich doch nicht ins Abseits bugsiert haben? Keine Ahnung, ist mir auch egal. Das Spiel wurde aufmerksam verfolgt, es war ganz nett anzusehen. Die Gäste konnten teilweise mithalten, wurden dann aber doch das ein oder andere Mal ausgekontert. Schöner Fußball, sehr entspannend. Ganz ordentlich hier, mit fünf großen Stufen gibt der Platz wenigstens etwas her. Er kann quasi was. Immerhin einer von uns. Er kann was und ich kann nix. Gar nix. Immerhin konnte ich selbst nach dem Spiel wieder heimfahren, das konnte er dann nicht. Er blieb einfach da liegen und bewegte sich keinen Zentimeter. Ha, ich konnte also letztlich mehr als er. Ich konnte hinfahren, Fußball gucken und wieder zurückfahren. Ich schlug ihn also souverän mit drei zu eins. Der Tag ging somit ganz klar an mich. Mit schöner musikalischer Untermalung düste ich in Richtung Heimat. Keine Sau mehr unterwegs. Verstehe, die kommen gleich alle aus der Badewanne und schalten dann die Sportschau ein. Die können halt was...

Mittwoch, 12. September 2012

TSV 1863 Münnerstadt - TSV Bad Königshofen 1:2

Unverhofft kommt nicht oft. Unverhofft kommt selten. Selten hat man mal mit dem Baggerlein sich ein bissel freie Zeit freigegraben und kommt somit in den Genuss von außergewönlich schönen Tagen. Heute war so ein Tag. Einfach nur perfekt. Für den einen ist es Dreck, Nichts, für mich ist es viel. Der Blick in den Matchkalender ließ mich erzittern, wie sollte ich nur unter der Woche nach Münnerstadt düsen können? Keine Chance, gar nicht drüber nachzudenken. Doch es musste irgendwie gehen. Irgendwie musste es doch klappen. Es muss doch. Es ging. Ein Wunder. Ich kam mir fast schon schlecht vor, am frühen Nachmittag die Bude zu verlassen, denn der Kick wurde bereits um viertel vor sechs angepfiffen. Eigentlich sowas wie meine Lieblingsanstoßzeit. Kann man früh hier raus und früh zu Hause wieder rein, dazwischen Fußi gucken, das ist doch was. Total zerzaust wurde das Auto bestiegen, die Hände voll, der Rucksack auf und die Klamotten verknittert. Schnell rein, das Navi anschalten, das Ziel eingeben und abfahren. Kaum noch Sprit vorhanden, also gingen noch wertvolle Minuten an der Tanke drauf. Bald kostet der Liter zwei Euro, ist mir aber auch egal, es wird weitergefahren. Immer weiter. Immer hinterher. Nicht so heute, heute ging es ja voran. Und wie. Aufgrund der engen Kiste, also ich meine jetzt nicht das Auto, musste ich heute unbedingt über die Autobahn und Fulda fahren, anders wäre es nicht möglich gewesen. Aber auch so war es knapp genug. Das Polster wurde immer kleiner, die A7 nach Würzburg war die reinste Baustelle, etliche Male nur sechzig, manchmal auch achtzig. So ging Minute um Minute verloren. Dazu gute Regenschauer, es war wirklich ein harter Kampf. Nur noch fünf Minuten Puffer waren vorhanden, als ich die Autobahn in Richtung Bad Kissingen verließ. Jetzt wurde sachlich weitergefahren, ohne Tricks, einfach nur normal und im Rahmen. Und das ging auch. Kurz vor dem Ziel dann Kammerflimmern. Was soll denn das? In der engen Altstadt musste ein Traktor ganz vorsichtig wenden, um die Mauern der Torbogen nicht einzureißen. Vor und zurück und wieder vor und zurück und wieder. Ich musste kurz schreien. Sollte das kurz vor dem Ziel das Ende sein? Nein, zum Glück nicht. Es ging nach einer Minute weiter. Schnell direkt vor den Ground fahren, natürlich alle Parkplätze schon belegt. Dann halt bissel weiter weg fahren, die Sachen packen und zügig zum Eingang gehen. Es passte, wie die Faust aufs Auge. Zahlen, eine riesige Karte einstecken und dann zusehen, wie die Spieler und das Gespann einliefen. Ha, jetzt könnt ihr gerne anfangen. Ich machte es mir unterm Schirm gemütlich, denn jetzt setzte Dauerregen ein von der ganz miesen Sorte. Es war jetzt schon ziemlich dunkel, doch letztlich war nix gefährdet. Ein gutes Spiel, das den Zuschauern geboten wurde. Bereits nach wenigen Minuten führten die Gäste mit zwei Toren. Allein deswegen hätte es klappen müssen. Ich konnte jetzt durchatmen, stets hatte ich ein Lächeln im Gesicht. Das hier kann mir keiner mehr nehmen. Das ist mein ganz kleines Erfolgserlebnis. Pünktlich zum Abpfiff hörte der Regen dann langsam auf, so dass die Heimfahrt auch noch zum Erlebnis wurde. Es ging allerdings erst mal durch dunkle Wälder, nicht sehr schön. Wenn da jetzt was auf die Gasse hüpft, ist alles aus. Also lieber bissel das Tempo drosseln und sicher auf die Baustellenautobahn nach Fulda kommen. Dann ging alles wie immer ganz schnell, hoch und runter und schon war das Tal der Heimat wieder erreicht. Manche Stunden erzielen doch große Wirkung, wenn man wieder das Gefühl hatte, etwas erreicht zu haben. Ich bin froh, habe den Abstiegsplatz wieder verlassen und kann nach vorne schauen. Ich will unbedingt Baggerfahrer werden...

Sonntag, 9. September 2012

VfL Rheinbach - Bonner Sport-Club 0:4

Hilfe, ich habe eine Schreibblockade. Ich will und muss das aber jetzt hier zu Ende bringen, denn es würde gut in den Tag passen. Endlich mal was fertig machen, endlich. Ja, jetzt geht es wieder vorwärts, ist auch viel besser ohne die schweren Gummistiefel. Jetzt glühen die Tasten, jedenfalls kurzzeitig. Schöne Tickets gibt es in Rheinbach, dazu ein nettes kleines Ding mit mittlerer Tribüne und einigen Stufen. Die Tribüne war heute kompakt gefüllt, sehr interessant. Die Bonner waren erwartungsgemäß ordentlich vertreten und machten gute Stimmung. Nervte zwar manchmal etwas, aber insgesamt ein guter Auftritt. Es gab auch bissel Rauch zum Einatmen, was dem Schiedsrichter nicht gefiel. Es wurde dann auch brav nichts mehr abgebrannt und man entkam somit dem Eintrag im Klassenbuch. Übertrieben. Kann man sich nicht mal mehr bei den Amateuren austoben? Nein, nach der Schande von Düsseldorf und anderen tausend Spielen geht das nicht mehr. Wunderte mich, dass nicht eine Hundertschaft angefordert wurde. Die hätte das Bild doch abgerundet. Aber es war natürlich alles im Rahmen. Warum auch nicht. Einfach mal alles so lassen, wie es ist. Nicht immer was suchen, was man bemängeln kann. Also ich rede jetzt nicht von mir. Ich bin ja ständig auf der Suche und werde ja auch oft fündig. Dennoch stockt die Berichterstattung heute. Zum Glück ist das der letzte Bericht, danach kann ich mich auf die Kautsch legen. Abschalten, einschlafen, aufwachen, arbeiten und so weiter. Egal, wird schon wieder. Bin ich mir ganz sicher. Freudig sah man sich also das gute Spiel an, dass die Bonner schon dominierten und erfolgreich gestalteten. Ein guter Abschluss der heutigen Tour. Es musste mal wieder ein Dreier herhalten, um noch einigermaßen auf Quote zu kommen. Denn unter der Woche oder an zwei Tagen am Wochenende geht kaum noch was. Ich bin in der Hinsicht mittlerweile auch etwas müde. Aber so lange es noch Dreier gibt, ist die Welt noch in Ordnung. Dann kann man sich wenigstens nichts vorwerfen. Mache ich ja auch nicht. Ich bin ja ich und ich will auch nur das machen, was ich will. Heute waren wir aber wir. Eindeutig. Aber auch das ist hier jetzt nur dummes Gelaber. Ich kann nicht mehr, will aber noch bissel. Ich will hier jetzt noch einen raushauen. Ich tippe aber, dass es mir nicht gelingen will. Manchmal ist halt der Ofen aus. Da muss die Forelle halt kalt gegessen werden. Vorher und nachher. Rheinbach war somit also auch Geschichte, ein guter Ausklang für diesen Sonntag. Die Rückfahrt verlief zügig, so dass ich noch bissel früher wieder auf der Kautsch ankam. Es wird Zeit, das jetzt hier zu beenden. Denn ich ärgere mich. Bekomme nix auf die Reihe, einfach ausgelaugt. Der Akku ist leer und ich vermisse das Kabel. Wird schwer, den wieder aufzuladen...

VfL Meckenheim - SV Ennert-Küdinghoven 4:3

So, dann fahren wir mal gemütlich nach Bad Honnef. Das wird schon klappen, dachte ich. Heute wird schon nichts schief gehen, gar keine Frage. Nach etwas mehr als einer Stunde nur noch die Autobahn verlassen und ins Tal fahren, dann den Ground aufsaugen, eintüten und mitnehmen. Gar kein Thema, wo ist das Problem? Das Problem begegnete uns prompt. Kurz hinter dem Ortsschild unzählige Autos am Straßenrand, ein bescheidener Platz zur Linken. Ich machte mir schon so meine Gedanken, ob das jetzt noch gutgehen würde. Dann das Stadion gefunden, wie beführchtet keiner da. Nix war los hier an diesem heißen Ort. Und ich rede jetzt nur von den Temperaturen. Die Tribüne war kalt, fast schon gefroren. Keiner wollte sie heute betreten. Stattdessen wurden Zelte aufgebaut, der Rasen gewässert, die Tür abgeschlossen. Hier spielt heute keiner, die kicken oben auf dem Kunstrasen. War ja klar. Es konnte nur klar sein. Nichts war klarer als das. Ich würde hier ja jetzt gerne wieder lospoltern, habe aber im Prinzip keine Kraft dazu und würde es gerne lassen. Natürlich waren die Kollegen auch geknickt, denn das Spiel hier konnten wir getrost knicken. Sollen die halt auf ihrem Schmelzkäse spielen, wir hauen ab und suchen uns was anderes. Ihr könnt uns! Mit viel Glück, aber auch Geschick, wurde ein Ersatzkick aus dem Hut gezaubert. Passte von der Entfernung auch viel besser zu Rheinbach. Gut, müssen wir nur noch pünktlich ankommen, sonst machen Zwei drei Grounds und einer nur zwei. Der Fahrer machte das ganz ordentlich und eine Minute vor der offiziellen Anstoßzeit wurde das Stadion in Meckenheim gesichtet. Mal schauen, was sich hier so ergibt und siehe da, gar nicht so schlecht hier. Gut, nicht überragend, doch viel besser als erwartet. Jetzt herrschte doch Erleichterung in der Reisegruppe. Der Ausflug schien sich heute zu lohnen. Hier wurden zwar keine Karten gedruckt, doch immerhin wurde auf dem Hauptplatz gespielt, der über eine Art Tribüne verfügt. Hier ist man noch ordentlich und enttäuscht die Hopper nicht, die sich hier hoch quälen. Da kann man auch schon mal abgelaufenes Bier ausgeben, das ist nicht schlimm. Alles ok in Meckenheim. Auch die kommenden neunzig Minuten waren unterhaltsam. Sieben Tore, dazu ging es ordentlich hin und her. Ein unverhoffter Ground wurde eingetütet, mehr gibt es auch an dieser Stelle nicht zu sagen. Ich bin jetzt platt, schon wieder platt. Was wollte ich hier heute raushauen und jetzt kommt nur Grütze raus. Ob das an der ganzen Grützwurst liegt oder am leeren Akku, ich weiß es nicht. Egal, Hauptsache hier stehen schwarze Buchstaben aneinandergereiht und die ergeben halbwegs einen Sinn. So wie Meckenheim, das halbwegs auch einen Sinn ergibt, heute aber verdammt wertvoll war. Das rettete uns den Tag, eindeutig. Den Namen vom Gegner werde ich mir wohl in den nächsten hundert Jahren nicht mehr merken, aber das kümmert mich wenig. Hauptsache ich habe diesen einen Satz noch geschrieben und kann mich jetzt weitermachen. Jetzt muss ich allerdings die Gummistiefel rausholen, denn es sumpft wieder...

SC Gräselberg - DJK Schwarz-Weiß Wiesbaden 5:0

Heute ist ein guter Tag. Kann man so sagen. Endlich bin ich im Schlamm mal einige Meter voran gekommen und habe mich zum nächsten Sumpf gerobbt. Manchmal kommt mir die Welt wie eine riesige Sumpflandschaft vor, mal wie eine Alm, von der man den herrlichsten Blick hat. Und das ganze bei Sonnenschein. Und der Tag geht nicht vorüber. Was will er uns damit sagen? Keine Ahnung, ich weiß es auch nicht. Waren gerade so Gedanken von mir. Ich machte mir Gedanken, über mich und über den Rest. Die Gummistiefel wurden an diesem Morgen allerdings nicht übergezogen, denn bei genialem Wetter ging es auf eine mehrstündige Reise mit drei Spielen im Gepäck. Also die Spiele standen quasi an der Strecke und wurden nach und nach Gepäck. Heute sollte es eine schöne Last werden. Ich durfte mich heute zurücklehnen, musste nicht fahren. Am vereinbarten Treffpunkt ging es dann auf die Minute pünktlich los in Richtung hessische Landeshauptstadt. Meine Güte, was ein Geschwalle hier schon wieder. Eben schien es noch ein guter Tag zu sein, doch jetzt? Keine Ahnung, die Luft geht mir gerade aus, hechele nur noch rum und versuche, mich zu konzentrieren. Es fehlt eindeutig die Musik im Hintergrund. Werde gleich mal was reinmachen, denn der zweite Bericht muss eindeutig besser werden als diese Story hier. Gräselberg hatte bekanntlich ja gute Karten, also fuhren wir hungrig dort hin. Erste Station um elf Uhr in der Früh, was sollte da schon passieren. Am Eingang dann mal wieder fragliche Aktionen, denn einer der Mitreisenden verlangte doch tatsächlich nach einer der guten Karten, die es hier angeblich gibt. Karten gäbe es nicht, ob sie welche holen solle. Ja klar, mach hinne, logisch brauchen wir die. Was dann passierte, hatte ich auch noch nicht erlebt. Es wurden doch tatsächlich drei kleine, neue Tickets extra für uns ausgedruckt. Sensationell, allerdings kamen wir uns schon etwas komisch vor. Da habt Ihr Eure Karten, strahlte uns einer der Reservespieler entgegen. Es klappt halt manchmal doch, wenn man nur richtig Druck macht. Die Aktion war dann abgeschlossen und man konnte Fußball schauen und natürlich dabei allerlei Zeugs labern. Ein angenehmer Start in den Tag, auch fußballerisch bekam man einiges geboten. Satte fünf Tore für die Hausherren, die staubten ganz gut ab. Ansonsten gibt es nicht mehr viel zu erzählen. Will das hier auch nicht übertreiben. Wenn es halt nix gibt, muss man auch nix berichten. Wir machten uns durch die Hintertür und dann ab zum nächsten Kick nach Bad Honnef, wo ein guter Ground auf uns warten sollte. So dachten wir das zumindest...

Sonntag, 2. September 2012

Mengede 08/20 - BV Westfalia Wickede 1:1

Ich bin erstaunt. Obwohl ich heute gar nix mehr schreiben wollte, befinde ich mich kurz vor der Ziellinie und muss nur noch ein Drittel zum Sieg beisteuern. Die Tasten laufen auch gerade ganz gut und gedanklich bin ich voll dabei. Zwei Tribünen hatte ich also schon aufnehmen können an diesem Tage, jetzt sollte noch ein weiterer Ground folgen, der zwar nicht auf ganz hohem Niveau ist, aber auch etwas besonders. Eine Wiese mitten im Park, im sogenannten Volksgarten. Gibt es auch nicht alle Tage. Ist schon etwas sonderbar. Dieses Spiel wurde als spannendes Derby verkündet, na ja, es war wohl ein Derby, aber keineswegs spannend. Eher langweilig, aber das sind die Abendspiele im Pott meistens. Irgendwie weiß ich das vorher schon. Jetzt ging es nur noch um Quote, durchhalten, es abstehen oder ausstehen oder wie auch immer der Kollege das mal bezeichnet hatte. Immerhin schönes Wetter und ein ordentlicher Besuch, wenn auch nicht ganz die erhofften Massen kamen. Klasse statt Masse, ok. Jetzt wurde auch nicht mehr arg so viel gealbert, man war einfach zu müde. Die zweite Halbzeit konnte ich dann mit einem Ohr wenigstens noch der Hopperunterhaltung zuhören, die der Kollege mit dem Herren aus Dornbirn führte. Ab und zu mischte ich mich ein, wollte aber nicht zu oft stören da unhöflich. Aber auf dem Platz wurde es kaum besser, nur kurz vor Schluss, als ein schöner Seitfallzieher zum Ausgleich führte. Jetzt kam kurz Jubel auf im weiten Rund, es hallte in den Bäumen. Die sind noch Natur, nebenan wird ja schon wieder für fünf Millionen ein steriler Kunstrasen gebaut. Mir egal, ich akzeptiere das. Ich bin tolerant, ehrlich. Ich muss mir das ja nicht angucken, komme ja hier im Winter nicht her und halte mich dann am kalten Stankett fest und schnüffele Polyethylen. Ob das jetzt richtig geschrieben ist bzw. den Sachverhalt richtig darstellt, keine Ahnung. Ich habe nicht den Anspruch, das sachlich korrekt zu beschreiben. Nur meine Gedanken sollen es sein. Die blühen gerade auf, ich blühe auf. Die Zunge zwischen die Lippen gepresst und die Finger über die Tasten gleiten lassen. Herrlich, kann ich nur jedem empfehlen. Gebt was preis, lasst etwas von Euch hören. Zeigt, was Ihr könnt, lasst mich dran teilhaben. Ich werde versuchen, mich zu bessern und auch mal alles ganz genau zu lesen. Wirklich, brauch nur ein kleines bissel mehr Zeit. Die werde ich mir nehmen, ganz bestimmt. Ich bin dankbar, immer wieder. Ich sollte es nur noch mehr zeigen. Der Kopf blickt nach links, was bedeutet, dass hier gerade die Luft raus ist und ich nur noch paar Buchstaben tippen muss, damit das hier nach was aussieht. Es war schön im Pott, auch in Mengede. Die nennen sich scheinbar einfach nur Mengede 08/20. Ohne besondere Zusätze. Auch mal was anderes. Es gibt halt immer ein paar Besonderheiten, man muss sie nur suchen und finden. Ich finde mich gleich auf dem Sofa wieder, bin müde und muss abschalten...

VfB Dinslaken-Lohberg - SuS Viktoria Wehofen 5:1

Ohne Hast wurde der Sportplatz am Nordfriedhof verlassen. Das Auto befand sich nur ein paar Meter weiter, wir bestiegen es und fuhren einfach weg. Ohne, uns noch einmal umzudrehen und zu winken oder zu danken. Einfach weg. Doch gerade lebt ja die Erinnerung auf und ich danke auf diese Weise. Ein Dank auch an den Kollegen aus Mittelhessen, der Lohberg wärmstens empfahl. Volltreffer. Der Ground ist wohl irgendwo bei den ganz guten zu finden, auch wenn es nur Toastbrot zur Wurst gibt. Wen juckt schon das Toast, die Brötchen waren ja schon im Mägelchen verstaut. Das muss man einfach nur gut finden. Eine hübsche Tribüne, die tatsächliche eine ist. Dazu gibt es noch eine komische Ansammlung von Stufen, die teilweise bissel aus dem Ground hinausgehen. Ein Rasen wie ein Teppich. Nein, besser als ein Teppich. Da kann kein Teppich mithalten. Hier spürte ich gleich den Erfolg des Tages. Jetzt sollte nur noch gekickt werden. Doch es wurde erstmal verschoben, denn der von sich überzeugte Schiri meinte, die Stutzen müssten noch bei den Hausherren gewechselt werden. Eine schwachsinnige Aktion, ganz ehrlich. Die einen spielen in blau, die anderen in gelb. Die Unterscheidung war nicht schwer. Aber wir hatten ja Zeit, schon wieder freie Zeit. Was für ein Käse, pfeif endlich an Du Kasper. Nur elf Minuten Verspätung. Bei einer halben Stunde Puffer war das noch zu verkraften. Über die sinnlose Verlosung in der Halbzeit will ich genau nur diesen einen Satz schreiben. Wir alberten ziemlich rum auf der Tribüne, die aufgrund der Kartensituation heute mal mit einem extra Euro geentert wurde. Das kann ich noch verkraften bzw. will es auch. Ja, es war sehr lustig. Und das gute Spiel gab es als Zugabe. Wirklich ein gepflegter Sport von den Einheimischen, die locker zweistellig hätten gewinnen können. Ein schöner Tag im September, der gerade erst begonnen hat. Leider war das Match dann bald vorbei und wir machten uns zeitig auf um nach Dortmund zu gelangen. Mit bissel Glück wurde da noch ein Abendspiel gefunden, das natürlich noch mitgenommen werden musste. Ich ahnte schon, was da kommen sollte. Aber noch war es nicht soweit. Bei hohen Temperaturen ging es mit dem fahrbaren Untersatz nun weiter, zurück auf die Autobahn. Lohberg kann auch ich nur wärmstens weiterempfehlen. Einfach mal hinfahren, aufsaugen und wegfahren. Aber aufpassen, dass der Sauger nicht so laut ist. Würde gerne noch bissel über Lohberg plaudern, bin aber jetzt eigentlich schon am Ende und will das nicht künstlich ausschmücken. Es muss ja nicht alles künstlich sein. Es kann ja auch mal ehrlich und echt sein...

SF 1918 Altenessen - DJK Eintracht Borbeck 2:1

Irgendetwas stimmt doch auf dieser Welt nicht. Irgendetwas kann doch gar nicht stimmen. Wenn man es bis an den Rand der Erschöpfung geschafft hat, dann hat man insgeheim schon abgeschlossen mit allem. Kommt man in den Genuss von ungeplanter freier Zeit, ist man auch nicht zufrieden, weil man weiß dass dies wieder Erschöpfung in naher Zukunft bedeutet. In sehr naher Zukunft, die fast schon wieder Gegenwart und kurz darauf schon wieder Vergangenheit ist. Doch man ist in einer kleinen Ecke seines Körpers auch dankbar, mal in den Genuss von freier Zeit zu kommen. Man muss sie nur finden, diese Ecke. Irgendwo ist sie, jeder hat sie und jeder hat sie auch schonmal gespürt. Genug mit dem Gebabbel, das will doch hier keiner lesen. Hier wird über neue Grounds und den ganzen Rotz berichtet, der sich daraus ergibt. Ich hoffe, dass es immer noch mindestens einen da draußen gibt, der das hier liest und sich freut, das zu lesen. Ich zumindest freue mich gerade, das hier zu schreiben. Also Jungens, heute stand zur Freude mal wieder ein flotter Dreier auf dem Programm. Essen lockte mich, ich wollte mal wieder in den Pott und da Fußball schauen. Es fällt mir gerade schon wieder schwerer, hier weiter zu schreiben, denn ich trifte in die sachliche Berichterstattung ab, was ich eigentlich gar nicht will. Dann schreibe ich halt nicht so viel, denn das würde diesen Bericht nur versauen. Dennoch sei erwähnt, dass die Fahrt mal wieder schön, wenn auch anstrengend war. So wie heute war ich auch an diesem Tag müde, aber gewillt, mich in den Westen zu schaffen und mir was ins Beutelchen zu stecken. Zur Überraschung kann der Ground hier sogar als Tribünenground gekennzeichnet werden. Zugegeben, es ist nur eine ganz ganz ganz kleine Tribüne. Ich labere schon wieder viel zu viel Mist, wen interessiert hier schon die Überdachung. Wieviele Torschüsse gab es und wie viele Ecken? Ich weiß es nicht, müsst ihr einen anderen Zuschauer fragen, der vor Ort war. Aber Halt, das Match muss trotzdem gewürdigt werden. Es war unterhaltsam, sehr sogar. Natürlich wurde es immer ruppiger und unfairer, kommt nicht selten vor hier in Essen. Das ganze gipfelte in einem Handgemenge nach und während des Spiels. Allerdings muss sich mancher Schiri auch fragen, ob das so ok ist was er da pfeift. In der Sonne bewunderten wir das Spektakel, hatten freie Zeit und konnten diese so wunderbar nutzen. Es lohnte sich, denn ein weiterer netter Ground konnte somit besucht werden. Der Kaffee schmeckte, das Ticket auch, die Gegebenheiten, alles. Nur die Hasenkacke nicht, die überall herumlag. Die probierten wir zwar nicht, aber es musste ja so sein. Ein Drittel der Berichterstattung ist somit fertig, ich gratuliere mir. Wenn ich gerade nochmal so darüberfliege, frage ich mich, ob es ihn wirklich gibt. Den Rand der Erschöpfung...