Dienstag, 23. Juni 2015

SV Engelhelms - TSV Pilgerzell 2:1

Als letztes Spiel in dieser Saison wurde noch ein Schmankerl ausgegraben bzw. präsentiert. In der Kreisoberliga Fulda wurde zum Wiederholungsspiel geladen zwischen den benachbarten Ortschaften Engelhelms und Pilgerzell. Und das kam einer Relegation gleich, fast noch etwas mehr. Es ging heute um alles für beide Vereine, ein Sieg für die Gastgeber reichte für den Klassenerhalt, den Gästen genügte ein Unentschieden. Viel Prominenz war heute angereist, sogar im Radio wurde vorab berichtet. Ein fairer Preis von drei Euro wurde gelatzt, dafür gab es die üblichen Ramschkarten. Also musste ich noch was draus machen, ich konnte dann zum Glück noch tauschen und hatte prompt die ersehnte Karte in der Hand. Die erste Halbzeit verfolgten wir dann zu zweit ganz weit oben auf dem Hang. Unten standen sie schon in Dreierreihen, das war nichts für uns. Wenigstens so konnte man das Spiel verfolgen, was natürlich nicht sehr niveauvoll war. Aber es wurde geackert, gebolzt und gerannt. Dennoch ein sehr faires Spiel, wenn man die Vorgeschichte und die Bedeutung bedenkt. In der zweiten Halbzeit ging es dann allerdings zum Stammtisch auf die andere Seite, jetzt musste bissel geplaudert werden. Waren ja nahezu alle Größen der hiesigen Szene vorhanden. Dann fielen auch mal Tore, kaum gehörter Jubel, waren wohl alles neutrale Zuschauer. Drei Tore in kurzer Zeit, dann fiel der Regen hernieder, richtig viel, alle wurden nass, egal mit oder ohne Schirm. Dann ertönte doch noch der Schlusspfiff und es wurde sich sofort verabschiedet. Grüße in die Heimat, schnell weg hier, gut rauskommen war angesagt. Das klappte auch vorzüglich. Mit nassen Klamotten ging es ins Auto, die Lüftung wurde aufgedreht, ebenso das Radio. Die Saison ist somit vorüber, es folgen keine Relegationsspiele mehr in Thüringen oder sonst wo. Jetzt ist Schluss. Jetzt ist Sommerpause. Ich finde, die habe ich mir verdient...

Sonntag, 14. Juni 2015

SC Herford - VfL Theesen 3:1

Tja, ich bin doch heute tatsächlich mal ein gutes Stück weitergekommen. Kann ja nicht sein, dass mir Herford immer noch fehlt. Aber heute sollte es endlich mal funktionieren. Zur Sicherheit wurde eine Anfrage per E-Mail gestellt, die dann auch postwendend positiv beantwortet wurde. Und das richtig freundlich. Da wird einem doch gleich warm ums Herz, man freut sich mittlerweile schon über solche kleinen Nettigkeiten und Gesten. Herford wurde also zum heutigen Ziel ernannt, obwohl auch Eisenhüttenstadt auf dem Wunschzettel stand. Aber die einfache Strecke von über 600 km schreckte mich dann doch ab. Ich hebe mir das dann für den August auf. Etwas wacklig auf den Beinen ging es recht zeitig los, diesmal direkt über die Autobahn via Kassel in den Norden. Mein Zustand besserte sich erst, als ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Jetzt setzte die spontane Heilung bzw. Erholung ein. Der Turnbeutel wurde geschnürt und kurz darauf war ich auch schon am und im Stadion. Ja, ein richtig guter Ground hier, kann man nicht anders sagen. Hier spürt man deutlich noch einen Hauch von der ehemaligen zweiten Liga. Sie ist einerseits zum Greifen nah, andererseits so weit davon entfernt, wie die Sonne zum Mond. Früher war hier bestimmt ordentlich was los, und das in einer gelassenen, freien und unkommerziellen Liga. Die Leute müssen sich bewusst werden, dass das großes Glück war, was sie damals erleben durften. Auch wenn ich nicht dabei war, ich kann es fühlen. Das einzige, was heute störte, waren die Abfallprodukte der Bäume, die hier überall stehen. Der Pappelsaft klebte an den Füßen wie Sekundenkleber. Sind es überhaupt Pappeln? Keine Ahnung, habe es nicht nachgeschlagen, aber ich tippe ganz stark darauf. Spielerisch wurde nochmal ein anständiger Kick geboten, auch wenn es um nicht mehr viel ging. Aber die sympatischen Hausherren konnten sich durch den Sieg noch den vierten Platz in der Tabelle sichern, was angesichts des Aufstiegs doch sehr vorzeigbar ist. Zufrieden durfte ich dann wieder die Heimreise antreten. Gerne wäre ich noch bissel länger geblieben, aber ich muss ja wieder zurück. Ich zehre heute noch von Herford, ein ganz wichtiger Schritt für mich. Ich bin jetzt etwa da angekommen, wo ich wieder hinwollte. Es läuft super, der Spaß ist größer denn je, die Kraft ist zurück. Und es gibt ja noch so viele Ziele, da kann man das alles gut gebrauchen...

Sonntag, 7. Juni 2015

Chemnitzer FC II - FC Carl Zeiss Jena II 1:1

Ganz langsam schleicht sich bei mir wieder so was wie Routine ein. Aber nur ganz langsam. Mit einigen Unterbrechungen, Aussetzern, Tagen voller Hoffnung, Tagen voller Schmerz und Endzeitstimmung. Zwischendurch fahre ich dann an die Tankstelle meines Vertrauens, um Kraft zu tanken. Ich weiß, ich jammere auf ganz hohem Niveau. Tausenden geht es schlechter als mir, auch das weiß ich. Doch noch zu verwöhnt bin ich von dem ursprünglichen Leben, da wo alles ging, da wo es keine Aussetzer gab. Doch schlecht habe ich es wahrlich nicht. Ich lebe mit meinen Aussetzern. Ich habe es gelernt. - Die Berichte werden sich hier wohl drastisch verändern, es wird keine großen Ausschmückungen mehr geben, nur noch das Nötigste, wenn ich das so bezeichnen darf. Aber ich will die Seite ja unbedingt am Leben halten und da schreibe ich wenigstens ein bissel was, als gar nichts. Ihr werdet sehen, wie sich das entwickelt. An dieser Stelle vorab der Dank an den Zeitgenossen aus Unterfranken, der mir ein Mal mehr einen guten Tipp für dieses Wochenende gab, wurde doch in Chemnitz das vorerst letzte Spiel der zweiten Mannschaft im Sportforum ausgetragen. Danach wird das Team einfach abgemeldet, zu hohe Kosten für den Spielbetrieb. Da stimmt doch was nicht, oder? Klar, zweite Mannschaften sind nicht das, was zieht, aber so ganz ohne ist es doch auch Mist. Zum Glück konnte ich noch hinfahren, somit die geniale alte Ost-Schüssel weghauen, einsacken, abhaken. Die Fahrt war locker bei schönem Wetter, das sich allerdings mal wieder in der Region Hof total veränderte. Aus Sonne wurde Nebel, die Temperatur sank um etwa zehn Grad. Wie so oft an dieser Stelle, am Kältepool der Republik. Chemnitz, die Stadt der Moderne, wurde pünktlich erreicht, noch eine gute Stunde war Zeit bis zum Anstoß. Ich kaufte das Ticket und schlich um das Stadion, konnte so noch ein paar Bilder machen von der Gegenseite. Bei Spielen ist nämlich nur noch die Haupttribüne offen, ist ja klar. Fußballerisch gaben sich beide Teams nochmal Mühe, große Szenen gab es aber kaum. Heute wimmelte es auch wieder von Gleichgesinnten, die meines Erachtens aber nicht so richtig bei der Sache sind. Es ist wichtiger, sich zu zeigen, als das Spiel zu schauen und es zu schätzen, vor Ort sein zu können. Selbstdarstellung steht an erster Stelle. Aber egal, jeder wie er mag. Nach dem Spiel ging es für mich nochmals auf die Gegenseite, ich huschte nochmal ins weite Rund, um das ein oder andere Foto noch mitzunehmen. Dann war das Thema Sportforum auch schon wieder Geschichte. Glücklich zog ich von Dannen, schnell die kurze Hose wieder an, die Socken aus, rein in die Schlappen und auf zurück in die Heimat. Die Fahrt zog sich, war allerdings auch wunderschön. Ich weiß es halt zu schätzen. Das, was geht. Ohne Aussetzer. In jeglicher Hinsicht. Danke an die Tankstelle...