Samstag, 29. Januar 2011

1. FC Nürnberg - Hamburger SV 2:0


Schon vor Wochen war klar, dass es für mich heute mal wieder an die Noris gehen sollte, um das Urgestein der Liga zu unterstützen. Auch wenn mich der Fußball im deutschen Oberhaus nicht sonderlich interessiert, so reizt mich dieses Duell der Altmeister noch immer. Heute wurde die Partie somit schon zum sechsten Mal besucht. Da ich noch zwei Mitfahrer davon begeistern konnte, musste ich den Tag zumindest nicht alleine verbringen, sondern hatte ordentlich Abwechslung. Mit dem Kollegen von nebenan ging es gegen halb neun los, erste Station war Hanau, danach ging es wie gehabt die gewohnte Strecke über Aschaffenburg und Würzburg bis nach Nürnberg. Herrliches Wetter gab es heute zu bewundern, so machte der Reisebeginn schonmal viel Freude. Der Zug war anfangs noch schön leer, so konnte man es sich bequem machen. Bis Nürnberg passierte nicht viel, es wurden zwei kleine Gerstensäfte verdrückt, dazu noch bissel Frühstück. Nürnberg erreichten wir dann kurz nach der Mittagszeit. Auch hier super Wetter, allerdings richtig kalt. Wir irrten dann kurz am Handwerkerhof umher, der leider geschlossen war und erst im März wieder aufmacht. Schade, hatte ich mich doch fest auf einen Besuch dort eingestellt. Also mal weiter rumlaufen und schon bald wurde der Barfüßer betreten. Ich war sofort begeistert, ein geiler Schuppen mit Hausbrauerei, hier konnte man es sich nochmal richtig bequem machen. Während der Kollege was zu essen orderte, freute ich mich auf den hausgemachten Gerstensaft, der vollends überzeugte. Eine herrliche Sache, kann ich hier nur wärmstens weiterempfehlen. Wenn das Spiel nicht gewesen wäre, ich wäre hier wohl noch eine Weile geblieben. Aber bald musste es weiter gehen, zu dritt wurde jetzt zum Stadion gefahren. Wir quetschten uns in die bereits hoffnungslos überfüllte S-Bahn, es war unfassbar. Das war aber noch relativ harmlos zu dem, was uns bei der Abfahrt erwarten sollte. Am Frankenstadion, so wie ich es immer noch nenne, wurde dann noch ein letzter Drink eingenommen und dann ging es auch schon hinein in die Hütte. Es waren einige Gäste gekommen, die außer der Nürnberger Choreographie nicht sonderlich viel geboten bekamen. Die erste halbe Stunde wurde noch ganz ordentlicher Fußball gespielt, danach brachte man gar nichts mehr zu Stande, so dass die harmlosen Nürnberger völlig ungefährdet einen wichtigen Heimsieg einfuhren. Doch das war noch nicht genug, die schöne Rückfahrt stand uns ja noch bevor. Die Massen strömten zur S-Bahn Station, dort gab es das alljährliche Drama. Während nach Altdorf mehrere Bahnen fuhren, wurde der Hbf nur von den planmäßigen Zügen angesteuert, das ist eine echte Schande. Einfach unbegreiflich, wie das hier geplant ist bzw. nicht. Da sollten sich einige doch mal ein paar Gedanken machen. Es ging zum Glück gut aus und um kurz nach sechs konnte der Regionalexpress noch erreicht werden. Die Heimfahrt wurde noch bissel verquatscht und bald war man auch schon wieder in der Heimat angekommen. Eine herbe spielerische Enttäuschung, die dem schönen Ausflug aber nichts anhaben konnte.

Samstag, 22. Januar 2011

Heracles Almelo - AZ Alkmaar 0:0


Hardenberg wurde schnell wieder hinter uns gelassen und es ging zügig weiter nach Almelo, wo das Erstliga-Match gegen AZ auf dem Programm stand. Wir waren doch sehr früh da, noch nicht viel los, also konnten wir erstmal ohne Probleme das Auto abstellen. Dann ging es die paar Meter erstmals zum Ground, die Kassen hatten schon offen und ohne Probleme konnten wir ein Ticket kaufen. Von der unsäglichen Klubkarte war hier nix zu sehen. Glücklich ging es wieder zurück, mal in der angrenzenden Turnhalle vorbeischauen, ob es dort im Warmen noch etwas Gutes zu bewundern gab. Aber lassen wir das, Mutter-Kind-Turnen war dann doch nicht das Schmankerl, was wir uns erhofft hatten. Also wieder raus und noch mal einen Versuch beim gelben Fastfood starten, diesmal war das auch etwas besser. Aber wirklich gebraucht hätte ich das nicht, aber was will man machen, wenn man Hunger hat. Man musste schließlich irgendwie auch der Kälte trotzen, die da schon wieder um die Ecke kam. Runtergeschluckt, verdaut und schon mussten wir uns spurten, um den Anpfiff nicht zu verpassen. Gerade so schaffte man das auch noch, denn erst ging es rechts rum und dann wieder zurück, bis wir einen gescheiten Eingang fanden. Dann begann der Dreck, ekliger grüner Kunstrasen wurde hier auf den Boden gelegt, mir wurde ganz schlecht. Ja geht es denn überhaupt nicht mehr ohne? Was versprecht ihr euch denn von dieser grünen Grütze? Ich kanns nicht verstehen. Ich werde es auch nie verstehen. Wie kann man diesen Sport nur so mit Füßen treten, das hat nichts mehr mit Fußball zu tun. Wenn in Grönland einer Kunstrasen verlegt, habe ich vielleicht noch Verständnis, aber hier in Zentraleuropa? Aber die merken ja gar nix mehr, mal davon abgesehen, dass man da drauf überhaupt nicht kicken kann. Der Ball springt nur hin und her, ist kaum noch zu kontrollieren, sieht auf jeden Fall immer wieder richtig scheiße aus. Das Spiel war genau so wie der Untergrund, unfassbar schlecht. Plastikfußball vom Feinsten, da dreht sich mir der Magen rum. Gut, dass es doch recht schnell vorbei war, nichts wie raus, ein paar Bilder noch von der kleinen Hütte und nichts wie weg. Die Rückfahrt zog sich teilweise wie Kaugummi, was wohl daran lag, dass ich einfach nur total platt war. Am Ende standen zwei neue Grounds, immerhin. Aber so was wie in Almelo will ich eigentlich gar nicht mehr sehen...

HHC Hardenberg - Excelsior 31 Rijssen 0:2


Nach dem letzten Schauspiel am Bieberer Berg ging es für mich am heutigen Samstag hinein in das neue Jahr. Ich schloss mich heute mal wieder dem zuverlässigen Reisedienst aus Langenselbold an, geplant war ein ganztäglicher Ausflug in die Niederlande. Bei schönem Winterwetter ging es früh los, um neun Uhr war Treffpunkt am bekannten Ort. Der Reisebus traf auch kurze Zeit später ein und los ging es in Richtung Ruhrgebiet. Im Sauerland wurde es dann ziemlich weiß, dann zog Nebel auf, dann fing es tatsächlich auch an zu schneien. Aber das Reisemobil fuhr sicher und es gab keine größeren Probleme, wenn man mal von den Scheibenwischern absieht. Ob die jemals erneuert werden, ich weiß es nicht. Es ging quer durch den Pott, links, rechts, gerade aus und dann endlich in Richtung Norden. Ich war jetzt schon wieder total platt und müde. Aber jetzt musste man da durch. Dann kam endlich Gronau, von dort ging es rüber nach Enschede, dann waren es noch paar Kilometer bis zum Zielort Hardenberg. Kurz vor dem Ort erblickten meine müden Augen dann auch den Ground, siehe da, mit schöner Tribüne auf der Seite versehen. Auf dem Rasen liefen auch ein paar Zeitgenossen rum, also war alles gut. Da noch genug Zeit war, ging es nochmal zum Speisen in das nahegelegene Fastfood-Restaurant. Pfui Teufel, bei dem Scheiß krieg ich jetzt schon wieder Bauchweh. Ein elender Hamburger wurde dort präsentiert, lieblos zusammengeklebt mit einer Scheibe Fleisch, ansonsten nichts dran. Kann man auf keinen Fall weiterempfehlen. Finger weg davon! Das Stadion konnte sich allerdings sehen lassen. Ein schöner Ort zum Verweilen, nette Tribüne, Stufen auf beiden Seiten und man kann überall schön herumlaufen. Wunderbar, ich weiß das jedes Mal wieder aufs Neue zu schätzen. Hier fiel also der erste Ground in diesem Jahr. Das Match war nicht schön anzusehen, die Gäste trafen zwei mal ins Schwarze, doch nach der Pause hatten die Hausherren etliche gute Möglichkeiten, die alle vergeben wurden. Es wäre sicherlich nochmal richtig spannend geworden. Aber so strömten die Massen bereits kurz vor Abpfiff nach draußen, was uns natürlich gar nicht entgegen kam, wollten wir doch zeitig hier weg und weiter nach Almelo. Nach einer gefühlten Ewigkeit konnten wir uns vom Parkplatz trennen und ab ging es wieder in Richtung Süden zum nächsten Kick.

Mittwoch, 19. Januar 2011

Kickers Offenbach - 1. FC Nürnberg 0:2


Dann wollen wir mal. Noch einmal sollte es für mich nach Offenbach gehen, dort hin, wo ich vor vielen Jahren alle zwei Wochen vor Ort war, um Fußball zu schauen. Hier, wo ich groß wurde, wo man mitfieberte und sich identifizieren konnte. Doch davon war in den vergangenen Jahren schon nicht mehr viel zu spüren, die Liebe von einst hatte schon einige Risse bekommen. Doch heute musste und wollte ich noch einmal hier hin, mir den Ort anschauen, den ich bis heute immer noch einzigartig finde. Am Rande der Stadt liegt der Bieberer Berg, treu und schön. Doch hier wird es nicht mehr lange so bleiben, die Leute haben sich vom Kommerz der Fußballwelt anstecken lassen und werden den Berg plattmachen, ihn niederreißen, um ihn an gleicher Stelle mit viel Glas, Beton und Plastik wieder neu aufzubauen. Es wird herrliche Vip-Logen geben, Einheitsbrei auf der Tribüne und um das Stadion herum, also all das, was sich der gemeine Fan wünscht. Hoffenlich wird auch bald mit Karte bezahlt, es gibt Bratwurst für vier Euro und alkoholfreies Bier für fünf. Ach wie schön, hoffentlich steigt man noch auf, dann wird das Ganze noch etwas teurer. Vorbei ist hier die schöne Fußballzeit, wo man bei Wind und Wetter seinen Verein unterstützt hat, egal ob zwei- oder dreitausend Zuschauer vor Ort waren. Das war eine herrliche Zeit, davon ist nichts mehr geblieben. Aber ich will nicht klagen, ich bin eher dankbar, dies miterlebt zu haben. Eine unvergessliche Zeit. Obwohl ich mich schon seit längerer Zeit abgewandt habe, tat es heute doch ziemlich weh, das Stadion noch einmal richtig voll erleben zu dürfen. Ein letztes Mal. In der zweiten Halbzeit gab es dann einen bemerkenswerten Punkt, nämlich als die Nürnberger den Innenpfosten trafen und der Ball von dort wieder ins Feld sprang. Jetzt tobte der Berg, das war jene Stimmung, die hier jahrelang fantastisch war. Ein großer Dank an alle, die da mitgemacht haben. Machs gut, alte Heimat! Nichts wird wieder so sein, wie es einmal war...