Samstag, 28. September 2013

Eintracht Frankfurt - Hamburger Sport-Verein 2:2

Ich zwängte mich wieder durch Heidelberg. Schwierig, aber mit viel Glück waren alle Ampeln grün und es ging schnell voran. Zeitlich würde es wohl kein Problem geben, aber man weiß ja nie. Mit gesundem Tempo ging es wieder in Richtung Norden. Dann das erwartete Verkehrschaos am Stadion bzw. schon vorher an der Abfahrt. Alles zu, egal, wird schon gehen. Nur die Ruhe bewahren. Eine Verspätung in Heidelberg wäre schlimmer gewesen. Dann ging es endlich weiter, es stockte nur wegen denen, die direkt am Spielfeld parken wollten. Da sitzt das Geld noch locker, meine Güte. Ich stellte mich brav an den Straßenrand und schlenderte dann zum Stadion. Lange nicht mehr hier gewesen. Im Außenbereich hat sich nicht viel verändert, was jetzt auch nicht negativ ist. Dann wurden die Tore geöffnet und das hungrige Fußball-Volk strömte hinein. Wie die Wölfe, wie die Geier. Und ich mittendrin. Muss ich mir jetzt Sorgen machen? Ein bissel vielleicht. Aber ich bin ja nur ab und an mal in diesen Klassen unterwegs, das passt dann schon. Die Bude wie fast immer voll bis unters Dach. Stimmung auf beiden Seiten nicht gut, im Gästebereich war das schon sehr schlecht. Wenn halt der Vorturner nicht wahrgenommen wird, geht gar nix mehr. Eine Fehlentwicklung in meinen Augen. Klar, manchmal macht das schon Sinn, aber so zwischendrin geht doch irgendwie einiges verloren. Verloren ging das Spiel zumindest nicht, denn kurz vor dem Abpfiff dann doch noch der glückliche Ausgleich für das Urgestein. Brav gemacht. Es ging dann mit Begleitern wieder auf die Heimreise, erst zurück zum Auto, dann irgendwie durch die Nacht zurück auf die Autobahn. So konnten wenigstens zwei weitere Spiele in die Statistik mit aufgenommen werden. Auch wenn es sicherlich schönere Sachen gegeben hätte heute. Doch ich will nicht klagen. Es werden auch wieder bessere Zeiten und bessere Grounds kommen. Da bin ich ganz zuversichtlich...

DJK/FC Ziegelhausen-Peterstal - TSV Heidelberg-Wieblingen 1:3

Aufgrund beruflicher Beanspruchung konnte an diesem Wochenende nur Nahverkehr gefahren werden. Auch gut, so konnte ich mich wenigstens frühzeitig dafür entscheiden, am Abend das Urgestein in der hessischen Finanzmetropole zu unterstützen. Somit war der Tag nicht ganz verloren. Vom Frühstückstisch ging es nochmal kurz nach Hause, da es einfach noch zu früh war, um an den Neckar zu fahren. Man muss es ja nicht übertreiben. Dann aber wurden die Sachen gepackt und es ging los. Ein wunderbarer Tag mit Sonne satt, Wahnsinn, was die heute leistete. Es war eine ruhige wenn auch zügige Fahrt nach Heidelberg, da ich zeitlich dann doch ganz schön eng kalkulierte. Aber es ging natürlich gut, auch wenn es durch das enge Stadtzentrum ging, bis hinter zum Schloss, wo es immer enger wurde. Ich konnte mir kaum vorstellen, dass hier noch Platz für einen Sportplatz war. Im Ortsteil Ziegelhausen ging es dann noch durch die Weinberge hinauf. Der Neckar glitzerte im Sonnenschein, hier ließ es sich prima aushalten. Dann ging es aber weiter zum Kunstrasenplatz, der mich an diesem Tag kaum störte. Er ist halt da, mein Gott. Dann nehme ich den halt mal so, wie er ist. Ich rege mich eh nicht mehr auf. Vor allem dann, wenn es eh der Hauptplatz ist und es ansonsten nix anderes gibt. Am Eingang wurde ich dann sogar noch mit einer Gästekarte belohnt, feine Sache, war auch das geklärt. Leider waren nur wenige Zuschauer gekommen, hatte ich doch mit mehr gerechnet. Aber mikrige Landesliga will heute keiner mehr sehen, schon gar nicht, wenn in der Bezahlglotze pausenlos Bundesliga über die Mattscheibe flimmert. Auch bei mir gab es ja heute noch Bundesliga, doch vorher machte ich mich schön auf zum Amateur-Fußball. Aber auch diese Diskussion stört mich nicht mehr. Soll jeder machen, was er will. Nur hinterher sollte sich dann auch keiner mehr beschweren. Egal, macht, was ihr wollt. Ich folgte brav dem hektischen Spiel auf dem kleinen Platz. Das waren schon teilweise irreguläre Bedingungen. Für den Europapokal könnte es hier oben knapp werden. Allerdings auch mit der Qualifikation dafür. Aber das ist bestimmt nicht Thema beim Heimverein. Ich zog meine Kreise, schnellte direkt nach dem Schlusspfiff den Berg runter und ab ins Auto. Jetzt ging es zum Profi-Fußball...

Sonntag, 22. September 2013

FK Neratovice-Byskovice - FK Litol 2:1

Wir verließen den nicht vorhandenen Ort und begaben uns in Richtung Prag zurück. Das letzte Spiel der Tour stand auf dem Programm und fand in Neratovice statt. Immerhin ein etwas größerer Ort, in dem ich diesmal auch keine Zweifel mehr hatte. Auch wenn es kurzerhand noch eine Umleitung gab, da irgendwo eine Kirmes aufgebaut war, wo aber kaum jemand anwesend war. Die werden alle beim Fußball sein, schön. Das war dann natürlich nicht so. Es war zeitlich eng, wenn auch unbedenklich. Wir bogen am schlimmsten Betonklotz nach rechts ab und konnten dort parken, zwar nicht direkt vor dem Tore, aber auch nicht so weit davon entfernt. Ein geiler, alter Eingang. Sah verlassen aus, ziemlich verlassen. Aber das gehörte nur zum Stadion, keine Angst. Hier wurde nochmal ein schönes Teil in die Tasche gesteckt, kann man wirklich nicht anders sagen. Auch wenn ich heute Morgen nicht mal mehr wusste, wo ich da genau war, aber jetzt weiß ich es wieder und bin auf die Sekunde top fit. Natürlich wurde mal wieder viel zu viel geknipst, die Hälfte hätte es auch getan. Aber es faszinierte schon etwas, die krummen Stufen, die verwachsenen Stufen, die große Tribüne im alten Stil. Ja, das war doch was feines. Hier machten wir es uns nochmal so richtig bequem, bevor es wieder auf die Heimreise ging. Spielerisch leider nicht mehr ganz so ansprechend, eher etwas langweilig. Aber dafür entschädigte ja der Ground. Es war schon ein schöner Abschluss dieser Tour, die mal wieder vollgepackt wurde mit Spielen. Aber es soll sich ja auch lohnen und man will ja auch was erleben. Das hatten wir an diesen beiden Tagen auch. Die Rückfahrt war doch mit gut fünf Stunden etwas lang, aber auch das wurde locker geschafft. Es lässt sich halt gut reisen, wenn man sechs Neue im Gepäck hat und die mit nach Hause nehmen kann. Mit einiger Verspätung habe ich jetzt auch erfolgreich dieses Kapitel hinter mir und ich kann weiter nach vorne schauen. Aber ich bin vorsichtig, will es nicht übertreiben. Nicht, dass der Schuss wieder nach hinten los geht. In diesem Sinne hoffe ich, dass es hier bald weiter geht. Es wird schon werden...

TJ Sokol Straskov - SK Sokol Brozany B 4:1

Mir wird schon beim Tippen der Überschrift alles abverlangt. Meine Güte, das ist aber auch schwierig. Ja, was soll ich sagen. Es wird nicht viel sinnvolles hier rauskommen. Auch wenn es natürlich ein Spiel im Ausland ist, so wird es nicht viel sein. Drei Spiele an einem Tag, da kommt meist nur Grütze raus. Also beim Schreiben jetzt meine ich. Aber ich werde es versuchen. An die Fahrt habe ich keine Erinnerungen mehr. Schade, ist aber nicht zu ändern. Es ging aufs Land, irgendwo aufs Land. So gesehen ist das ja auch eine Erinnerung. In einem Ort, der eigentlich gar keiner war, sollte es noch Fußball geben? Ob das was wird, keine Ahnung. Aber tatsächlich, gibt es irgendwo am Rande der Zivilisation noch einen Sportplatz, auf dem später doch noch gespielt werden sollte. Einfach unfassbar, wo ich mich an diesem Tage aufhielt. Orte, die gar keine sind. Die es aber doch gibt. Sie sind da und doch wieder nicht. Sie haben es aber verdient, da zu sein. Der Ort hat ein Recht, anerkannt zu werden. Jetzt muss ich auch sagen, dass ich ihn ganz besonders fand, diesen Ort. Einfach klasse, ein kleiner Supermarkt im Ortskern, hier wird brav am Sonntag verkauft, auch wenn es nicht viel ist. Aber es gibt was, das ist das Entscheidende. Ach schön, ein bissel steigere ich mich jetzt doch noch rein. Immerhin. Zwei Fläschchen Bier wurden im Kofferraum verstaut, bevor es dann zum Anstoß wieder zum Sportplatz ging. Viel gibt es hier nicht zu sehen, aber es gibt was. Wenn es auch wenig ist. Dafür ist es mit Liebe gemacht. Ein Vereinsheim mit Schriftzug, dazu ein paar Bänke in den Beton gelassen, ansonsten grüne Wiese und ein paar Tannen. Mehr braucht es gar nicht, um glücklich zu sein. Dann noch neunzig Minuten Fußball und das Glück ist perfekt. Es war windig, so viel weiß ich noch. Kann aber auch sein, dass ich mich irre. Ich bin heute nicht ganz klar im Kopf, aber auch das ist in Ordnung. Ich muss nicht immer der beste und klügste sein, ich kann auch mal dumm im Kopf sein. Nachdem endlich abgepfiffen wurde, eilten wir davon. Einmal um die Ecke, dann am Supermarkt vorbei und wieder auf die Landstraße. Ein schwindliger Bericht, ich entschuldige mich an dieser Stelle. Aber irgendwie finde ich den auch gar nicht so schlecht...

SK Horni Mecholupy - 1. FC Karlovy Vary 2:1

Mal sehen, ob ich heute in der Lage bin, hier etwas gescheites von mir zu geben. Tja, wieder mal sind etliche Tage ins Land gegangen. Tage, in denen ich gesundheitlich wieder an der Schmerzgrenze war, wo das Leben mal wieder in einem nur Sekunden dauernden Film an mir vorüberging. Die Warum-Frage nach allem wurde gestellt. Einfach brutal, wie schnell sich das alles dreht. Mal ganz oben, dann ganz unten. Jetzt hier und gleich da. In diesem Moment weiß ich allerdings wieder, wie gut es mir doch geht, wie ich voller Zufriedenheit und Glück auf dieses Leben schauen kann. Ja, es hat sich wieder gedreht. Ich bin wieder auf dem Weg nach oben. Zum Gipfel, dort, wo die Sonne scheint, dort, wo man den Überblick hat, wo man sich gut und stark fühlt. Dies scheint wohl die Belohnung für diese hammerharte Woche zu sein, in der es mir einfach nur beschissen ging. Was ich dennoch daraus gemacht habe, phänomenal! Ich muss mich jetzt an Horny Mecholupy erinnern und ich tue das gerne. Es ging an diesem schönen Morgen irgendwo in Prag los, oben auf einem Hang, auf einem Berg. Schöne Sache, alleine die Fahrerei war mal wieder herrlich. Dann wurde eingeparkt und es ging auch schon los mit dem ersten Kick an diesem Tag. Eine kleine Tribüne konnte hier mitgenommen werden, dazu ein ganz nettes Spiel, dass mal wieder schnell und intensiv geführt wurde. Ist halt oft so in diesen Klassen. Es geht voran. Immer wieder. Ohne Pause. Wir zogen in der Halbzeit unsere Bahnen, was nicht gut enden sollte. Wir erlaubten uns am Rande des Grüns kurz gegen den Ball zu treten, was den Unmut des einheimischen Ordners nach sich zog. Nicht alles, dass er uns noch des Platzes verwiesen hätte. Meine Güte, du Trottel, spiel dich nicht so auf. Man kann es auch übertreiben. Sei doch froh, dass Leute da sind und sich hier was anschauen. Fußball zum Angreifen. Du bist auf dem falschen Weg, mein Guter. Kann ich nicht nachvollziehen sowas. Aber egel, wir haben es alle überlebt und es wird auch nicht mehr vorkommen. Auch wenn es ein schöner Ort war, so werde ich hier wohl nie mehr aufschlagen...

Samstag, 21. September 2013

AFK Tuchlovice - FK Fercom Tynec n. Sazavou 4:2

Schnell, sehr schnell musste es jetzt gehen. Den hoppeligen Berg ging es wieder runter, kurze Orientierung auf der Landstraße, schade, leider falsch gefahren. Drehen und weiter geht es. Jetzt wurde auf die Tube gedrückt. Wir wollten unbedingt pünklich sein. Es wird mal wieder eng. Aber es scheint doch gut zu gehen. Da ist der nächste Ort und da ist auch schon das Stadion. Schnell parken und die letzten Meter rennen, dann war der letzte Ground an diesem Tage auch schon wieder erreicht. Ja, auch hier passt wieder alles. Ordentliche Tribüne auf der Gegenseite, ansonsten nichts, aber das macht auch nichts. Der Name des Gegners ist schon der Hammer. Einfach nicht zu merken. Wenn mich in fünf Minuten einer danach fragt, keine Chance. Aber dokumentiert ist es schon. Schon lange. Schon ganz lange. Auch hier gab es ein munteres Spielchen zu sehen, wie ich fand. Auch wenn der ein oder andere lieber das Schlafen bevorzugte, schaute ich mir das brav und interessiert an. Wenn dabei noch das Alphorn gespielt wird, umso besser. Aber der Trompeter nervte schon bissel hinter dem Tor, eine komische Anordnung von alten Klassikern. Nerv net und guck Fußball! Aber er guckte ja auch, er war ja da. Genau so wie die anderen, die aber eher mit sich selber beschäftigt waren. Wenn sie mal wach waren und nicht schliefen. Ich habe vielleicht keine 835 Länderpunkte, aber ich bin wach. Auch das ist ja was. Tore fielen auch einige, sodass es wieder was zum Sehen gab. Wir entschieden uns dann gegen die Bundesliga auf dem Himmelskanal und zogen nach dem Spiel wieder ab. Zwar war der Hunger noch da, mehr als Naschereien und einen Absacker in der Hotelbar gab es dann aber nicht mehr. Aber es wurde immerhin noch bissel Quatsch gelabert, Witzchen gemacht und einiges eingesackt. Dann ging jeder unter die Decke und dieser erste Tag konnte erfolgreich bilanziert werden. Jetzt war ich auch nicht mehr lange wach, aber es kickte ja auch keiner mehr. Klatsche ich halt noch bisschen im Traum. Ich freute mich schon auf den nächsten Morgen...

TJ Tatran Rako Rakovnik - MFK Dobris 4:3

Dann hatten wir endlich genug und setzten unsere Reise fort in Richtung Rakovnik. Eine schöne Fahrerei, ganz passabel. Eng und kurvenreich. Also die Straßen. Im Zielort dann kurze Verwunderung, wo denn der Ground sein möge. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es hier oben in der tschechischen Provinz noch irgendwo einen Sportplatz geben würde. Doch da, da rechts, da war er dann tatsächlich. Sieht ja schon mal ganz nett aus von draußen. Wir hielten noch kurz inne, gingen dann aber los, um das zweite Spiel am Tag zu sichten. Ja, passt doch, eine richtig nette Anlage hier. Hoch auf dem Berge, dazu Wälder, Wiesen, alles was man braucht. Tribüne ist auch vorhanden, zwar nur ganz klein, aber sie ist da. Es zog heftig hier oben. Die Hände waren eiskalt. Die Jacke half kaum, auch war nicht viel da zum Unterstellen. Müssen wir es halt ausstehen, müssen wir halt sehen, wie wir es rumbringen. Doch es wurde dann doch noch ein ganz heißer Tanz, zumindest auf dem grünen Rasen. Die Gäste liegen schnell zurück und nach drei Gegentoren sowie in Unterzahl geht hier wohl gar nix mehr. Doch weit gefehlt, der Ausgleich wird tatsächlich noch erzielt. Ein packendes Spiel, hat wirklich Spaß gemacht. Sieht man mal von der Kälte ab. Dennoch standen die Gäste am Schluss mit leeren und kalten Händen da, denn die Punkte wurden alle von der Heimtruppe eingestrichen. Ein spaßiger Mittag auf dem Berge, so lautet das Resumee. Wie das richtig geschrieben wird, keine Ahnung. Ist ja eh alles egal, ich könnte auch in Lautschrift schreiben. Aber ich lasse es, ich bin ja ordentlich und gebe mein bestes. Auch, wenns kleingeschrieben ist. Dann ertönte der Schlusspfiff und die mittlerweile sehr groß angewachsene Meute an Hoppernasen zog von dannen. Auch hier wieder eine fragliche Schreibweise, doch wen kümmerts. Mich auf jeden Fall nicht. Ich bin wieder in Gedanken bei den Spielen und Erlebnissen und das ist mir auch am wichtigsten. Mist, schon wieder kleingeschrieben. Und das jetzt noch zusammen, ich lasse es wohl lieber mal bleiben. Für den Moment jedenfalls. Drei Punkte

TJ Spartak Zebrak - Sokol Dobrichovice 3:1

Kommen wir also nach Tschechien. Wahrscheinlich das beste Land, wenn es ums Sammeln neuer Stadien geht. Das beste und wohl auch das schönste. Und vor allem das billigste. Also nicht vor allem, aber es ist halt so. Das kommt einem ja doch entgegen. Für wenig Geld optimale Versorgung. Auf jeden Fall in Form von Stadien, Tribünen, Atmosphäre. Es ist schon ein Juwel. Groß war deshalb auch unsere Freude, als wir mal wieder zu zweit am Samstag Morgen ins Auto stiegen und in Richtung Osten fuhren. Ich ließ mich mal wieder überraschen, was Dr. Holz da alles zusammengebastelt hatte. Er ist halt ein Bastler, ich bewundere dann später immer das Gesamtprojekt. Schon im ersten Ort wurde es richtig schön, denn durch die Kassenhäuschen witterte ich eine Tribüne, die hier in Zebrak einfach mal hingestellt wurde. Einfach hingestellt, hier in Zebrak. Einem Ort, der ansonsten wohl nichts hat, außer diesem geilen Teil. Aber somit konnte bei mir die volle Punktzahl erreicht werden, es gab Höchstnoten. Eine blau-weiße Holztribüne, Charme, Geruch, Kultur. Fußball-Kultur. Ich kann natürlich jedes Tomaten-Freundschafts-Spiel im Fernsehen anschauen, es geil finden, mich den ganzen Tag darauf freuen, über nichts anderes reden. Oder ich kann halt stillschweigend nach Zebrak fahren und mir das geben. Tja, man kann halt nur eines von beiden. Und ich bin keineswegs traurig, dass ich nur zweiteres kann. Fußball, endlich wieder Fußball. Pfeif doch an, ich bin heiß. Ich will jetzt die Kugel rollen sehen. Und schon ging es auch los. Schneller Fußball auf dem glatten und nassen Rasen. Machte auf jeden Fall richtig viel Fetz, hier wieder zuzuschauen. Hin und her. Und wieder hin. Und wieder her. Und nochmal. Herrlich dazu die vereinsamte Tribüne, die wir fast alleine einnahmen. Es sollte das erste von sechs möglichen Spielen sein und jetzt war ich bereits wieder voll im Element. Schöne Sache im Nachbarland. Mir gefiel es auf jeden Fall. In Sachen Getränke und Speisen hielt ich aber wie fast immer vornehm zurück. Diese Kaffeepampe hier muss nicht sein, dann lieber nichts trinken. Eine körnige Masse wird mit heißem Wasser zum Kleben gebracht, nix für mich. Auch der Fettschlauch bekanntlich nicht. Und da ich ja jetzt eh nicht mehr so den Bedarf nach Würsten habe, ließ ich es einfach bleiben. Wir harrten aus bis zum Schluss. Endlich waren alle weg und wir konnten noch bissel im Regen vor der Tribüne verweilen und diese nochmal von hier und dort fotografieren. Wir haben noch genügend Zeit bis zum nächsten Spiel. Knapp sollte es nicht werden, deshalb einfach mal kurz innehalten und noch etwas staunen...

Mittwoch, 11. September 2013

FC Freya Limbach - SV Frisch-Auf Dielbach 1:0

Das Sportangebot war groß an diesem Wochentag. Die Auswahl fiel schwer, doch dann konnte man sich auf einen gepflegten Kick im Odenwald einigen. Dazu gab es jetzt auch die schönen frühen Anstoßzeiten unter der Woche, sodass man wieder rechtzeitig zu Hause ist und dort noch ein paar Punkte machen kann. So auch heute. Frühzeitig traf ich mich mit dem Kollegen an einem neuen Pendler, von wo aus es nur noch wenige Kilometer bis zum Zielort waren. Ein ekelhaftes Wetter heute, fast schon winterlich. Regen und eisige Temperaturen, Spaß sollte das wohl keinen machen. Doch das wird schon. Limbach war erreicht, dem Kollegen waren die Zigaretten ausgegangen und er begann schon leicht zu zittern. Da wurde lieber nochmal schnell Nachschub geholt, bevor noch was passieren sollte. Dann hieß es aber Fußball schauen. Eine kleine Anlage, die mir ja schon bestens bekannt ist von früheren Vorbeifahrten. Heute ging es dann auch mal ins Innere. Auch die Frage nach Tribüne oder nicht Tribüne konnte nicht vollends geklärt werden an diesem Abend. Aber auch so war man froh, was gemacht zu haben. Hier und da mal was unter der Woche abgrasen, schon ist man am geplanten Ziel angekommen. An das Spiel gibt es keine großen Gedanken mehr. Das Siegtor wurde per Elfmeter erzielt, mehr gab es nicht. Allerdings kann man den eifrigen Linienrichter noch erwähnen, der das ein oder andere Mal etwas übertrieben mit den Spielern oder Trainern diskutierte. Meine Güte, wir sind hier in der Kreisliga B Mitte, da muss man sich ja nicht unbedingt so verhalten. Durch die eintretende Nacht ging es wieder nach Hause, Blitz und Donner machten sich am Himmel breit. Es waren bereits heute deutliche Anzeichen des Herbstes zu sehen. Spätestens jetzt gab es kein Zurück mehr, unaufhaltsam geht es in die kalte Jahreszeit. Mehr gibt es jetzt auch nicht mehr zu berichten. Ich überlege mir nur noch kurz, ob ich die Tschechei-Tour noch niederschreibe, dann hätte ich wirklich mal was weggeschafft. Aber ich weiß es nicht. Erstmal muss ich noch kurz raus, nach der Regentonne schauen. Nicht, dass dort morgen das Eis drin gefriert und das Ding platzt. Naja, dann wäre wenigstens das geplatzt, während sich die Welt da draußen immer noch genüsslich und unbeirtt weiterdreht. Mal sehen, wie lange noch...

Samstag, 7. September 2013

1. FC Miltach - FC Stamsried 0:0

Vilzing musste weichen, Miltach stand jetzt auf dem Programm. Was für ein Leckerbissen. Miltach muss einfach gemacht werden, es muss. Auch wenn der Verein mittlerweile in der Versenkung verschwunden ist, muss man einfach da hin. Wer weiß, vielleicht wird mal fusioniert und die Bude wird abgerissen. Deshalb war es gut, das heute endlich einzutüten. Wir waren kaum unterwegs, da gab es tatsächlich noch eine Umleitung. Aber das wurde gekonnt gemeistert und nach wenigen Minuten kamen wir am Zielort an. Ja, passte noch, etwa zehn Minuten verpasst, geht schon. Es waren ja auch noch keine Tore gefallen. Kein Stress, bloß kein Stress. Nicht heute, nicht hier. Die Miltacher Holztribüne leuchtete in der knalligen Sonne. Auf den Stufen hinter dem Tor roch es nach Wald, nach Holz, nach Erde, nach Blättern. Sagenhaft, dieser Ort. Genau das wollte ich haben, nicht mehr und nicht weniger. Es war mal wieder bewiesen, dass ich doch das richtige aus meinem Leben mache. Hier und heute wurde es bewiesen. Leider war das Spiel nicht annähernd so gut wie der Ground, deshalb fielen auch leider gar keine Tore. Aber auch das war nur zweitrangig. Man hofft zwar immer, dass es auch was auf dem Rasen zu sehen gibt, aber das ist nicht immer der Fall. Wie auch die Grounds nicht immer nur das Gelbe vom Ei sind. Manchmal ist es auch nur die Schale. Leider stand die Sonne bereits jetzt so tief, dass man die geile alte Holzschüssel nicht ganz gut ablichten konnte. Muss ich halt hoffen, dass ich hier nochmal vorbei komme. Irgendwann wird sich das ergeben. Nachdem wir hier achtzig Minuten ausharrten ging es leider schon wieder auf die Heimreise. Ich hätte ruhig noch etwas bleiben können, hier am schönen Regen. Wenn dort die Bälle reinfliegen, dann geht es einfach in der Turnhose hinterher, bissel schwimmen und den Ball wieder rausfischen. Schöne Ecke hier im Bayerischen Wald, ein absolutes Muss. Leider fehlt Cham ja nocht, aber auch das wird wohl bald mal gemacht. Heute wurden nur noch Punkte zu Hause gemacht, erst bei mir, dann beim Fahrer. Dabei wurde sehr wohl auf den jeweiligen Gegner geachtet. Ein guter Tag ging zu Ende, ein schöner Doppler wurde einem da heute geboten. So wird es wohl auch das ein oder andere Mal nächstes Jahr sein. Wir werden sehen. Ich bin da ganz optimistisch gestimmt...

DJK Vilzing 1967 - VfB Bach/Donau 1:0

Und die Reise geht weiter. Von Baden geht es weiter nach Ostbayern. Da, wo die Tribünen noch schlummern, da, wo es noch guten, braven Amateurfußball gibt. Bilde ich mir jedenfalls ein. Mit einem neuen Fahrer wurde am Pendler gestartet, zu dritt ging die Reise los. Bereits nach wenigen Metern aber stockte es. Im Kopf und auf der Straße. Macht das noch Sinn, zu fahren? Es regnet in Strömen, es ist mal wieder Stau. Und es geht nicht vorwärts. Die Ankunftszeit laut Navi jetzt bereits gut zehn Minuten nach Anpfiff. Vor Anpfiff wäre schon knapp, aber sogar nach Anpfiff? Ich lasse mich überraschen, was da wohl noch passieren wird. Dann löste sich der Stau etwas auf und das Gaspedal wurde durchgedrückt bis an die Wand. So verlagerte sich die Ankunftszeit wieder vor den Anpfiff. Das war natürlich gut, was aber nur mit übermäßigem Tempo erreicht werden konnte. Das Gas war dann auch aufgebraucht, so dass kurz vor dem Ziel noch getankt werden musste. Im verlassenen Vilzing kamen wir aber trotzdem noch rechtzeitig an, zwar knapp, aber es passte. Während die anderen noch ihre Fototaschen suchten, hechtete ich bereits los. Drinnen war schon alles gerichtet. Schnell die Karte eingesteckt und dann auf die Hintertorseite verzogen, um noch ein paar Bilder zu machen. Eine prima Anlage, die hier auf dem Lande steht. Das sind die guten bayrischen Grounds, von denen es ruhig noch ein paar geben darf. Zu dritt wurde das Spiel dann auf dem Holzbänkchen verfolgt, was für eine Idylle. Nichts von Stress und Hektik mehr zu sehen, es war einfach nur entspannt. Auch von der Fahrt nach Miltach wollte ich jetzt noch nichts wissen, es war ja eh klar, dass wir nicht pünktlich sein werden. Das ist dann auch ok, dann bin ich doch etwas entspannter. Auf dem Platz wurde gut geackert und gekämpft, allerdings manchmal auch etwas übertrieben. Somit kam es zu einer ordentlichen Verspätung, von der eh schon knappen Zeit wurden noch wertvolle Minuten geklaut. Aber egal, so sind sie halt, die Schweinemänner. Wir jedenfalls gaben jetzt unser bestes, raus aus dem schicken Teil und weiter nach Miltach. Endlich, würde ich sagen, denn dort wollte ich ja auch schon etliche Male hin. Heute sollte es endlich so weit sein. Die Kühe und Schweine ließen wir hinter uns und ab ging es auf die Schnellstraße...

Mittwoch, 4. September 2013

SV 1899 Langensteinbach - Post Südstadt Karlsruhe 0:2

Endlich kommen wir zu Langensteinbach. Es war einer der schönsten Tage in diesem Jahr. Einfach mal wieder was unter der Woche machen. Das macht doch irgendwie immer am meisten Spaß. Bei Zeiten wurde der Hammer fallen gelassen, die Schürze wurde beiseite gelegt, die Hände nochmal gewaschen und dann ging es aufs Pferd. Die Industriestadt ließ ich hinter mir, es ging in Richtung Westen, dann in Richtung Süden. Schön war es heute. Ein sonniger und entspannter Herbsttag. Oder war das noch Sommer? Keine Ahnung. Hier geht es ja nicht um die korrekte Darstellung der Jahreszeiten, hier geht es um mehr. Ich machte es heute perfekt. Am Zielort war noch genügend Zeit, um sich mit Essbarem einzudecken. Dann durfte es auch schon zum Stadion gehen, welches etwas oben auf dem Berg liegt. Und es liegt schön da. Einfach schön. Übermäßig große Tribüne, das machte schon was her. Karten gab es wie erwartet nicht. Aber auch das ist mittlerweile ok, denn darum geht es ja nicht vordergründig. Es geht ums Ganze. Und das passte heute mal wieder. Unter der Woche muss es auch passen. Es darf nicht nicht passen. Während die Leichtathleten eine Runde nach der anderen liefen, hockte ich mich auf den harten Beton ganz oben und verfolgte mit den anderen Einheimischen das Spiel. Gepflegt, ordentlich, sportlich einwandfrei. Tore fielen dann auch noch, zwar spät, aber immerhin. So wurde alles abgerundet, bevor ich wieder in die Karre stieg und nach Hause fuhr. Einfach nur schön heute. Manchmal sind es halt diese kleinen Dinge, die mir das Leben versüßen. Und daran sehe ich mal wieder, wie gut es mir doch ging und geht. Ich habe hier mit den Buchstaben Spaß, während einige auf der Welt nicht mal Klamotten zum Anziehen haben. Es ist ungerecht, verdammt ungerecht. Ich zweifele jetzt daran, dass das so in Ordnung ist, was ich mache. Vielleicht sollte ich doch mal umdenken und mich anderweitig orientieren. Es ist so, wie es ist. Es wird schon so alles seine Richtigkeit haben. Aber hinterfragen, dass sollten wir uns alle mal. Immer und immer wieder. Egal, in welchen Klamotten wir stecken. Wir haben immerhin welche...