Mittwoch, 12. September 2012

TSV 1863 Münnerstadt - TSV Bad Königshofen 1:2

Unverhofft kommt nicht oft. Unverhofft kommt selten. Selten hat man mal mit dem Baggerlein sich ein bissel freie Zeit freigegraben und kommt somit in den Genuss von außergewönlich schönen Tagen. Heute war so ein Tag. Einfach nur perfekt. Für den einen ist es Dreck, Nichts, für mich ist es viel. Der Blick in den Matchkalender ließ mich erzittern, wie sollte ich nur unter der Woche nach Münnerstadt düsen können? Keine Chance, gar nicht drüber nachzudenken. Doch es musste irgendwie gehen. Irgendwie musste es doch klappen. Es muss doch. Es ging. Ein Wunder. Ich kam mir fast schon schlecht vor, am frühen Nachmittag die Bude zu verlassen, denn der Kick wurde bereits um viertel vor sechs angepfiffen. Eigentlich sowas wie meine Lieblingsanstoßzeit. Kann man früh hier raus und früh zu Hause wieder rein, dazwischen Fußi gucken, das ist doch was. Total zerzaust wurde das Auto bestiegen, die Hände voll, der Rucksack auf und die Klamotten verknittert. Schnell rein, das Navi anschalten, das Ziel eingeben und abfahren. Kaum noch Sprit vorhanden, also gingen noch wertvolle Minuten an der Tanke drauf. Bald kostet der Liter zwei Euro, ist mir aber auch egal, es wird weitergefahren. Immer weiter. Immer hinterher. Nicht so heute, heute ging es ja voran. Und wie. Aufgrund der engen Kiste, also ich meine jetzt nicht das Auto, musste ich heute unbedingt über die Autobahn und Fulda fahren, anders wäre es nicht möglich gewesen. Aber auch so war es knapp genug. Das Polster wurde immer kleiner, die A7 nach Würzburg war die reinste Baustelle, etliche Male nur sechzig, manchmal auch achtzig. So ging Minute um Minute verloren. Dazu gute Regenschauer, es war wirklich ein harter Kampf. Nur noch fünf Minuten Puffer waren vorhanden, als ich die Autobahn in Richtung Bad Kissingen verließ. Jetzt wurde sachlich weitergefahren, ohne Tricks, einfach nur normal und im Rahmen. Und das ging auch. Kurz vor dem Ziel dann Kammerflimmern. Was soll denn das? In der engen Altstadt musste ein Traktor ganz vorsichtig wenden, um die Mauern der Torbogen nicht einzureißen. Vor und zurück und wieder vor und zurück und wieder. Ich musste kurz schreien. Sollte das kurz vor dem Ziel das Ende sein? Nein, zum Glück nicht. Es ging nach einer Minute weiter. Schnell direkt vor den Ground fahren, natürlich alle Parkplätze schon belegt. Dann halt bissel weiter weg fahren, die Sachen packen und zügig zum Eingang gehen. Es passte, wie die Faust aufs Auge. Zahlen, eine riesige Karte einstecken und dann zusehen, wie die Spieler und das Gespann einliefen. Ha, jetzt könnt ihr gerne anfangen. Ich machte es mir unterm Schirm gemütlich, denn jetzt setzte Dauerregen ein von der ganz miesen Sorte. Es war jetzt schon ziemlich dunkel, doch letztlich war nix gefährdet. Ein gutes Spiel, das den Zuschauern geboten wurde. Bereits nach wenigen Minuten führten die Gäste mit zwei Toren. Allein deswegen hätte es klappen müssen. Ich konnte jetzt durchatmen, stets hatte ich ein Lächeln im Gesicht. Das hier kann mir keiner mehr nehmen. Das ist mein ganz kleines Erfolgserlebnis. Pünktlich zum Abpfiff hörte der Regen dann langsam auf, so dass die Heimfahrt auch noch zum Erlebnis wurde. Es ging allerdings erst mal durch dunkle Wälder, nicht sehr schön. Wenn da jetzt was auf die Gasse hüpft, ist alles aus. Also lieber bissel das Tempo drosseln und sicher auf die Baustellenautobahn nach Fulda kommen. Dann ging alles wie immer ganz schnell, hoch und runter und schon war das Tal der Heimat wieder erreicht. Manche Stunden erzielen doch große Wirkung, wenn man wieder das Gefühl hatte, etwas erreicht zu haben. Ich bin froh, habe den Abstiegsplatz wieder verlassen und kann nach vorne schauen. Ich will unbedingt Baggerfahrer werden...

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