Samstag, 31. August 2013

FC Lingolsheim 1911 - ASL Robertsau 0:5

Ich habe es geschafft. Der Bericht aus Gengenbach ist geschrieben, wahrscheinlich der schwerste der letzten Zeit. Ich muss zugeben, es läuft hier noch nicht alles rund. Doch vielleicht geht es ja jetzt immer ein Stückel besser. Ich denke schon. Jedenfalls hat sich Gengenbach jetzt erledigt und es fällt eine große Last von mir. Zu erwähnen sei noch, dass das Spiel dort erst um fünf Uhr begann und somit die Abfahrt wohl außerplanmäßig spät war an diesem schönen Samstag. Doch auch das nur am Rande, ich will Euch bzw. Sie hier nicht langweilen. Der Kaffee ist auch schon kalt, meine Güte was ein Kram. Aber so langsam macht es mir wieder Freude hier zu schreiben, auch wenn es noch größtenteils Mist ist, den ich hier so von mir gebe. Aber es muss ja nicht immer alles Hand und Fuß haben und sachlich richtig niedergeschrieben sein. Es gibt ja mittlerweile so viel schlaue Leut in unserem Land, da brauch ich mich ja nicht noch einreihen. Will ich ja auch gar nicht, ich will ja immer noch ich sein. Auch das hatten wir ja schon ein paar Mal, deswegen komme ich jetzt langsam und sicher mal nach Lingolsheim, wo ja noch das Abendspiel stattfinden sollte. Zeitlich war es doch eng, da konnten wir uns eigentlich nicht viel erlauben. Taten wir dann aber doch. Es gipfelte im Zeitfahren, Ehrenrunden wurden gedreht. Und das nur, weil man Hunger hatte wie Sau. Aber gefunden haben wir nichts mehr. Wir mussten einfach ausharren. Als wir dann erneut auf den Parkplatz am Stadion fuhren, standen die Spieler bereits auf dem Platz und liefen ein. Das schaffen wir natürlich locker, gehen wir erstmal rein, den Kaffee können wir dann auch später noch aus dem Auto holen. Hauptsache beim Anpfiff im Stadion gewesen. Natürlich nicht, es wurden brav die neunzig Minuten geschaut, die auch ganz ok waren. Ein schönes Spiel wie ich fand, viele Tore nach katastrophalen Fehlern der Einheimischen. Lustig teilweise. Aber auch nach dem fünften Tor wurde noch gekämpft und man war noch sehr motiviert. Aber das half alles nichts mehr. Der Robert war heute mit seiner Sau einfach besser und zog in die nächste Runde ein. Wir verließen dann das weitläufige Rund wieder, schauten nochmal kurz zurück und flogen dann wieder die fast schon gewohnte Route über Frankreich nach Hause. Ich als bekennender Frankreich-Fahrer fand es heute mal wieder sehr angenehm hier und mit zwei neuen Grounds in der Tasche konnte ich gelassen wieder in den heimischen Hof fahren. Kaffee gab es jetzt allerdings keinen mehr...

SV Gengenbach 1920 - FV Ebersweier 2:2

Heute war Schweinetag. Erst kam der Eber aus Weier, dann kam dem Robert seine Sau. Aber der Reihe nach. Ich muss hier bereits schon bissel ausschmücken, weil ich vermute, dass es hier kaum noch was zu berichten gibt. Mal sehen. Der August näherte sich ganz stark dem Ende entgegen, da kam ein Doppler gerade noch recht, so dass die Bilanz noch einmal etwas aufpoliert werden konnte. Der Kollege aus dem benachbarten Freistaat lud zur Tour nach Südwesten und Frankreich ein. Also er lud ein, ich fuhr. Alles kein Problem, konnte ich immerhin wieder das Autofahren üben, nachdem im August doch hauptsächlich auf die Eisenbahn zurückgegriffen wurde. Wahrscheinlich ging es um die Mittagszeit los und unterwegs war wohl nichts weiteres passiert außer dem üblichen Verkehrschaos in Richtung Karlsruhe und so weiter und so fort. Kann auch sein, dass das jetzt hier alles Müll ist und gar nicht stimmt. Dann isses halt so, dann erzähle ich halt Käse. Ist mir auch völlig Wurscht. Wurscht, Käse, was kommt noch? Ich weiß es nicht, versuche hier jetzt nur bissel voran zu kommen, was mir hoffentlich auch gestattet sei. Kurz nach Offenburg tauchte Gengenbach bereits auf. Am kleinen Stadion wurde schön brav eingeparkt und dann ging es auch schon ins Getümmel. Gut, war nicht ganz so viel los. Aber viel verpassen durften wir natürlich auch nicht. Wobei es tatsächlich kaum was zu bestaunen gab, außer dem Ground, der doch ganz brav und schön in das Tal gebettet ist und immerhin über eine Tribüne verfügt sowie ein paar Stufen auf der Gegenseite. Das war aber auch schon fast alles. Fast? Das war alles, es gibt hier wirklich gar nix mehr zu berichten. Aber das war mir ja schon vorher klar. Gengenbach, was sollte ich hierzu noch sagen? Nichts, außer dass es jetzt auch zur Sammlung gehört. Für den Außenstehenden wohl nicht nachvollziehbar, dass man hier gar nichts mehr erwähnt von dem Tag im Schwarzwald. Ja, was soll ich denn noch sagen? Das ist alles gar nicht so einfach. Und da das Ende der Zeilen gar nicht näher kommen will, breche ich hier jetzt einfach mal ab. Naja, jetzt habe ich ja fast noch eine Ewigkeit geschrieben. Und viel Müll...

Sonntag, 25. August 2013

1. FC Union Berlin II - 1. FC Magdeburg 3:1

Ich hatte doch tatsächlich ganz gut geschlafen, was aber auch nichts dran änderte, dass sich heute nochmal der Fehlerteufel bei mir einschlich. Aber im Nachhinein ist das ja alles Wurscht, nur in diesem Moment war das halt doof. Aber egal, ich werde auch das überleben bzw. ich habe es ja schon. Die teure Fahrt von Leipzig nach Berlin war also vorbei und jetzt musste ich mich wieder auf das Wesentliche konzentrieren. Ich holte wieder Geldnachschub, kaufte dann noch ein paar Happen und auf ging es, die letzten paar Kilometer mit der S-Bahn warteten auf mich. Es lief soweit wieder ganz gut, dann gab es aber leider keinen richtigen Automaten mehr und ich hatte mal wieder keine Verbindung ausgedruckt. Egal, muss ich halt nach Hause telefonieren. Das war dann auch erledigt und jetzt konnte es endlich losgehen. Sah auf dem Plan ganz nah aus, entwickelte sich aber als ganz schön weit. Das wird nix mit der frühen Verbindung, im Leben nicht. Aber abwarten, ich kann mich ja heute noch steigern und eventuell wird das ja doch noch was. Als ich dann endlich am lang ersehnten Sportpark ankam, war es vollbracht. Jetzt nur noch reingehen und dann ist das Thema Deutschland-Pass wieder einmal erledigt. Aber noch lag ja dieser Tag vor mir und ich genoss den jetzt nochmal so richtig. Ziemlich viel Polizei hier, mal wieder total übertrieben, auch deshalb, weil gar nicht so viele Gäste anreisten, wie gedacht. Aber auch das war heute zweitrangig. Ich war ja froh, endlich mal diesen Ground machen zu können, alles war in bester Ordnung. Freundlicherweise durfte ich sogar noch eine Runde drehen um Fotos machen zu können. Obwohl alles versperrt war und man nur auf die Tribüne durfte. Danke nochmal an die Ordnungskraft, die mir das genehmigte. Tja, das ist alles nicht mehr selbstverständlich heute. Hat man mal bissel dunklere Haare und dunklere Haut, geht man glatt schon als gefährlicher Terrorist durch. Da wird das dann nix mit den Fotos. Da sollte man froh sein, überhaupt reingelassen zu werden. Heute wird ja alles hochgepuscht, da wird das dann nix mit den schönen Fotos. Ich hatte aber heut noch mal Glück und es wurde was. So war dieser Tag dann letztlich ein voller Erfolg, ich war froh, dass es alles geklappt hatte und dass ein weiterer Berliner in die Sammlung aufgenommen werden konnte. Zum Spiel sei noch kurz gesagt, dass die Gäste schnell null zu drei zurücklagen und dass somit sogar ein Teil der Anhänger bereits zur Halbzeit wieder den Heimweg antraten. Irgendwo verständlich, gut, dass ich nicht mehr so mit einem Verein fiebere, da kann ich mir das komplett ersparen. Unschön war aber dann doch noch, dass der Kasper auf dem Rasen noch völlig unnötige zwei Minuten dranhängte, die heute für mich enorm wichtig waren. Ich glaube, es blieben somit ganze elf Minuten, um wieder zur Bahnstation zu kommen um frühstmöglich die Heimreise antreten zu können. Es wurde brutal, es wurde eng. Ich wollte fast schon aufgeben, besann mich dann aber wieder auf meine Stärke und spurtete nochmal los. Ich kam unten an, nass bis auf die Haut, rein in die nächste Bahn und hoffte, dass es auch die richtige sein möge. Das war sie dann auch und in genau so knapper Zeit wurde dann am Südkreuz wieder umgestiegen. Aber es war geschafft, was man von einem Sitzplatz aber nicht behaupten kann. Gut, beim nächsten Halt wird es wohl was werden, dumm nur, dass der nächste Halt in über drei Stunden bereits Fulda war. So quetschte ich mich in irgendeinen Zwischenraum und versuchte durchzuhalten bis nach Hause. Schmerzen machten sich breit. Überall, es war kaum auszuhalten. Dann aber war es vorbei. Alles war vorbei, Berlin, Zittau, alles. Jetzt nur noch heil zu Hause ankommen und alles kann auf den Tisch gelegt werden, ordentlich sortiert werden und dann geht es ab in die Vitrine. Ein überaus guter August neigte sich somit dem Ende entgegen. Da war wirklich einiges dabei. Einiges...

Samstag, 24. August 2013

VfB Zittau - FC Stahl Rietschen 3:1

Nur noch zwei Stationen, dann bin ich durch durch diesen August 2013. Ja, es ist definitiv lange her, aber das sagte ich ja bereits. Aufgrund des gestrigen Nahverkehrs nach Mönchengladbach konnte ich diese Nacht nochmal im eigenen Bett schlafen, bevor es in den Osten der Republik gehen sollte. Und das Wort Osten traf wirklich zu, denn es ging ganz in den Osten. Bis nach Zittau. Ans Ende der Republik. Sehr früh ging es los, Fulda und später Dresden waren die ersten Zwischenhalte. War wohl gemütlich gewesen, denn anderes ist mir nicht mehr im Sinn. In Dresden erkannte ich dann den Kollegen, der sich aber erstmal nicht von mir beeindrucken ließ und sich in die erste Klasse hockte. Ich bin halt nur ein Mensch zweiter Klasse, werde gerne mal links liegen gelassen. Nach ein paar Metern war man dann aber doch vereint und zusammen ging es mit der kleinen Bahn noch über zwei Stunden von Dresden in Richtung Zittau. Schon erstaunlich, dass das noch so lange dauert. Meint man doch, nach Dresden kommt nicht mehr viel, da kann ja gar nicht mehr viel kommen. Kommt es aber doch. Etliche Kilometer, immer weiter, immer verlassener, immer östlicher. Kaum noch ein bewirtschafteter Bahnhof, fast alle sind verriegelt und verlassen, ein teilweise gespenstiger Anblick. Alles tot, wie auf so vielen Strecken in diesem Lande. Aber so lange da Automaten stehen und die elektrische Ansage ertönt, ist doch alles in Butter, oder? Ich finde das erschreckend, aber meine Meinung ist ja nicht gefragt und den ständigen Verfall von Kulturgut und Menschlichkeit kann ich ja eh nicht aufhalten. Bei Sonnenschein wurde Zittau dann erreicht, nach einer endlosen Zeit konnte man sich wieder die Beine vertreten. Unweit des Bahnhofs gibt es sogar noch eine betriebene Museumsbahn, immerhin. Ein kleines Juwel, diese Eisenbahn. Dann folgte der Fußmarsch zum Stadion, trotz Ausdrucks etwas schwierig, es lief nicht immer alles nach Plan. Dann kamen wir aber näher und nach einer guten halben Stunde geschätzt war man am Weinaupark-Stadion angekommen. Von außen war noch nicht viel zu erkennen, sieht eher aus wie ein Pferdegehöft mit Stallboxen und Heuschobern. Dann gings aber los, der Campingtisch wurde aufgebaut und es wurden Karten verteilt, danach konnte die Knipserei beginnen. Schon beeindruckend, diese Tribüne hier. Die hat echt was ganz besonderes. Dank des D-Passes konnte diese also eingesackt werden, ansonsten wäre ich da wohl niemals hingekommen. Egal, heute war es also passiert und man konnte sich hier austoben. Das Spiel eierte so vor sich hin, war uns aber egal, sogar Wasserwurst wurde sich heute gegönnt. Nach schnellen neunzig Minuten war Zittau aber auch schon wieder Geschichte und wir mussten uns wohl oder übel von der schönsten Tribüne im Osten verabschieden. Wir hatten zwar viel Zeit bis zum nächsten Zug, aber halt auch noch ein paar Kilometer zum Laufen. Es reichte gerade so, total erschöpft erreichten wir wieder den Bahnhof, nach wenigen Minuten ging es auch schon wieder weiter. Mich zog es ins Hotel nach Dresden, denn am nächsten Tag sollte es nochmal nach Berlin gehen. Und da ich ja eh nicht mehr heimgekommen wäre, was übrigends die lange Strecke deutlich macht, passte das hier mit Dresden ja ganz gut. Der Kollege fuhr weiter nach Hamburg und ich versuchte, zu entspannen. Zittrig machte ich es mir dann bequem, duschen und noch was Essen gehen. Danach lief noch etwas der Flimmerkasten, bevor ich mich vollends zurückzog. Morgen geht es dann zu Ende mit der Bahnfahrerei. Aber bis dahin waren es ja noch ein paar Stunden. Zum Glück...

Freitag, 23. August 2013

PSV Mönchengladbach 1926 - Sportfreunde Neuwerk 06 1:2

Ich entschied mich heute für die ruhigere Variante mit dem PSV Mönchengladbach, alles andere war mir doch zu weit oder ich hatte kein große Lust drauf. Von Dr. Holz wurde man ja darauf hingewiesen, dass heute die Radrennbahn gemacht werden konnte. Da griff ich wieder mal zu. Es passte auch ganz gut, denn so konnte ich diese Nacht nochmal nach Hause, bevor es dann in den Osten der Republik gehen sollte. Passte so also alles ganz gut, heute Westen, Morgen Osten. Das Bett liegt praktischerweise genau in der Mitte. Also es steht eher, während ich ja bekanntlich dann liege. Am Flughafen traf ich dann einen weiteren Bekannten, der auch auf dem selben Weg war und so konnte man zusammen reisen und plaudern. Der Zug war voll, aber nicht überfüllt, wie von einigen gemeint. Dann muss man halt mal stehen, da kann man halt mal nicht sitzen. Da muss der Computer halt mal in der Tasche bleiben, genau wie die Kekse, der Lippenstift und sämtlicher anderer Quatsch. Ich fand die Fahrt in Ordnung. Ich hatte ja noch ein Ziel, die anderen hatten Stress. Ich nicht. Ganz und gar nicht. Locker wurde Mönchengladbach erreicht und es war noch genügend Zeit. Während sich der Kollege über den Bahnhof aufregte, es gäbe mittlerweile überall dasselbe, zog es mich in den Zeitungsladen, dort waren frischgedruckte Postkarten angekommen, die noch verschickt werden mussten. Schade, dass ich nicht mehr geschrieben habe. Ich muss wieder mehr schreiben, genau wie hier. Ja, es wird wieder werden. Ganz bestimmt. Zu zweit ging es dann gelassen weiter zum Stadion. Es wurde noch kurz am Ascheplatz gehalten, der aber nur wenig bot außer dem Aushang, dass in der Radrennbahn gespielt wird. Und das war ja auch gut so. Dann tauchte sich rechterhand auf, die gute alte Rennbahn. Ein klasse Ground, wahrhaftig. Auch wenn ich nicht viel habe, immerhin gehört das zur Sammlung. Ja, mehr muss es ja auch nicht sein. Es muss halt nicht immer alles sein. Scheint schon was dran zu sein, an diesem Satz. Egal, weiter gehts. Es ging nach kurzer Erleichterung ins Innere und das Staunen war groß. Foto raus und los gehts. Herrlich. Wirklich gut. Ein Juwel im Deutschen Land. Natürlich wird es nicht so bleiben, hier soll umgebaut werden, hier soll Kunstrasen gelegt werden, hier soll geplastikt werden. Eine Schande. Aber die Alternative wäre wohl der Abriss. Was ist da wohl besser? Ich weiß es nicht. Lasst halt mal alles so, wie es ist. Es muss nicht immer an allem rumgeschraubt werden. Schon gar nicht, wenn es keinen Sinn macht. Und hier macht es definitiv keinen Sinn. Aber die Stadt hat da wohl andere Pläne. Dann soll sie auch die Nervensägen verbannen, die hier heute lungerten. Abwertende Sprüche gegen uns Fußballgäste wurden gemacht. Dabei wurde an der eigenen Selbstdarstellerei geschraubt, zum Brechen. Macht was aus Eurem Leben und nervt nicht die Leute. Ich ließ mir den Abend nicht vermiesen, schaute wie immer brav neunzig Minuten Fußball und machte mich dann alleine wieder auf den Weg zum Bahnhof. Natürlich wurde mir noch ein schöner Spruch mit auf den Weg gegeben. Danke, hätte ich gar nicht gebraucht. Ich machte heute auf jeden Fall was aus meinem Leben. Ab zum Bahnof, weiter nach Neuss, von dort nach Köln, wo noch was Essbares geholt wurde. Dann ging es rasend schnell wieder nach Hause. Viel zu schnell, es hätte ruhig etwas gelassener sein können...

Donnerstag, 22. August 2013

FC Leutkirch - SV Haisterkirch 1948 1:2

Und wieder ging es unter der Woche auf Tour, wieder eine Tribüne einsacken, wieder geniales Wetter, wieder mit der Bahn. Ja klar, ich muss doch fahren. Und ich wollte ja auch. Gute Sache, dieser D-Pass. Wie ich das jetzt wieder merke, er fehlt einfach. Aber Autofahren ist ja momentan auch ganz schön. Es ist alles ja ganz schön. Mal das, mal das. Manchmal ist einfach alles schön. Doch dafür muss man kämpfen, das kommt natürlich nicht von alleine. Nee, das wäre ja zu einfach. Jetzt gerade ist so ein Moment, wo alles schön ist. Die Tasten klingen hell, gleichmäßig, fest. Gut, es klingt einfach gut. So, genug der Hirngespinste. Eine Reise mit vielen Zwischenhalten stand heute auf dem Programm. Hier hin und dort hin, Umstiege in Mannheim, Ulm und sogar Memmingen. Dort gibt es fast nichts, aber auch das ist in Ordnung. Es muss ja nicht immer alles überall geben. Manchmal reicht auch fast nichts, wenig, gar nichts. Es muss wirklich nicht immer alles sein. Wirklich nicht. Die letzten Meter zogen sich dann noch etwas, verteilt über zwei Wagen fuhren die Hopper im Zielort ein. Was für ein Auflauf heute. Ist ja mal ganz witzig, aber bissel übertrieben war es schon irgendwie. Ich weiß jetzt nicht mehr, wieviele es waren. Ich könnte es grade mal aufaddieren, habe aber keine Lust dazu. Am Bahnhof versuchte jeder, sich so gut wie möglich zu orientieren. Nur meine Augen hatten etwas übrig für diesen schönen Bahnhof hier. Also das Gebäude meine ich. Wirklich hübsch, blitzblank, sauber, klar, einladend. Ja, genau der richtige Ort für diesen Tag. Dann trennten sich vorübergehend nahezu alle Wege, bevor man sich im Ground wieder treffen sollte. Dr. Holz und ich gingen locker in Richtung Stadtrand, zuerst wollten wir noch am alten Stadion vorbei. Siehe da, Tribüne ist auch hier vorhanden. Allerdings wurde hier heute nicht gespielt, sondern im neuen Stadion. Und so war ja auch der Plan. Das alte Stadion muss aber auch mal gemacht werden, ist ja klar. Karten gab es natürlich keine, war auch klar aber auch zu verschmerzen. Wie gesagt, es muss ja nicht immer alles sein. Das Stadion ist in Ordnung, große Tribüne und Stufen. Allerdings gab es dann wieder Unvorhersehbares. Der Schweinemann-Schiri ließ auf sich warten, pfiff etwa zehn Minuten zu spät an. Tja, das was wir in Freiburg noch rausgeholt hatten, verloren wir heute wieder. Ein echter Schweinemann. Das kostete nicht nur Geld, sondern auch Zeit und Nerven. Es musste für alle ein Taxi geordert werden, denn der letzte Zug, der uns bis heim brachte, musste unbedingt erreicht werden. Meine Güte, es hätte auch klappen können zu Fuß. Ganz locker hätte das gereicht. Die Aktion mit dem Taxi allerdings war mehr als fraglich. Auch wenn Knirpse dabei gewesen wären, wäre es nicht gegangen. Doch der gut gelaunte Taxifahrer meinte ja, das geht ganz locker. Zum Glück war noch ein zweiter da, sodass die Horde pünktlich wieder am schönen Bahnhof eintraf. Nachdem man sich auf den richtigen Zug einigen konnte, ging es auch schon wieder los. Während der Rest in der ersten Klasse thronte, schaute ich schön brav aus dem Fenster und merkte fast nicht, dass es ja schon dunkel draußen war. Ich war wieder ganz ich. Mitten in der Nacht wurde die Heimat wieder erreicht und ich stellte fest, dass es heute mal wieder sehr überlaufen war. Jetzt war ich allein. Und auch wieder gelassen...

Dienstag, 20. August 2013

Sportfreunde Eintracht Freiburg - TV Köndringen 1920 1:1

Meine Güte, was ein Rückstand. Also nicht sportlich, sondern berichtlich. Also ich meine jetzt das hier, die Schreiberei. Ausgedruckt sieht das noch viel bedrohlicher aus, als ich es mir vorgestellt habe. Im Hinblick auf den Jahresbericht und auch auf meine eigene Historie ist es aber zwingend notwendig, das hier jetzt nachzuholen. Mittwochs kommt ja eh nur Grütze im Flimmerkasten, da kann ich mich getrost an die Schreibmaschine setzen und tippen. Fast drei Monate ist der Besuch in Freiburg jetzt her, Gedanken sind natürlich noch da, leider wohl sehr lückenhaft. Aber versuchen wir es. Nach der Pokal-Tour durch die Schweiz konnte unter der Woche einfach mal nach Freiburg gefahren werden. Die Anreise erfolgte wohl über Frankfurt, keine Ahnung mehr wann und wie. Also natürlich mit der Bahn, ich musste ja fahren, ich hatte ja das Ticket. Alte Klassiker, kann ich Euch sagen. Immerhin wurde heute ein weiterer Meilenstein in Sachen Tribüne abgehakt, ich freute mich schon. Am Hauptbahnhof wurden noch Grüße verschickt und Präsente eingekauft, dann ging es zu Fuß in die Weststadt. Ein langer Weg, so wie das schon auf dem Papier aussah, sehr lange. In mehreren Gruppen wanderten sie dahin, die Hopper. Ich genoss die Hitze, sagenhaft heute wieder. Ziemlich durchgeschwitzt kamen wir dann am Weststadion an. Dieses liegt direkt an einer Hauptstraße, der Eingang ist in einer Seitenstraße. Sieht schon nett aus von außen. Keiner an der Kasse, das wird ja wieder was werden. Egal, der Ground wurde aufgesogen, ein herrlicher Sommerabend heute. Mehr kann ich fast schon nicht mehr erzählen. Macht aber auch nichts, denn bissel was habe ich ja schon erzählt. Ich muss halt versuchen, in Zukunft näher am Ball zu bleiben. Mal schauen, Stress mache ich mir aber keinen. Ich bin gelassen heute, ich war gelassen gestern, ich werde es auch Morgen sein. Es gibt genug Hektik und Stress auf dieser schönen Welt, da kann ich ja gelassen bleiben. Zu erwähnen ist allerdings noch, dass der Schiedsrichter wohl um unsere Rückverbindung wusste und sagenhafte zehn Minuten früher anpfiff und somit auch wieder abpfeifen konnte. So konnte sich die wilde Horde das Taxi sparen und ganz locker zu Fuß zurücklaufen. Super Sache, wie ich fand. Es wurde noch bissel aufgesogen in der sinkenden Sonne, was für ein Tag. Besser ging es nicht, genau richtig heute. Die Rückfahrt wurde im Sechserabteil gefeiert bei allerlei Gesprächen in allerlei Dialekten. Eine wahre Kultur-Fahrt war das heute. Ich räumte anschließend noch auf und konnte guten Gewissens die letzten Meter nach Hause fahren. Auch die Freiburger Sportfreunde gehören somit zur Vereinssammlung. Ach, was geht es mir doch so gut mit meinem ganzen Luxus. Ich sehe gelassen dem nächsten Bericht entgegen. Er wird kommen, ganz bestimmt. Gelassen, ganz gelassen...

Sonntag, 18. August 2013

FC Bassecourt 1917 - FC Bern 0:0

Ja, ich bin soweit. Mental gestärkt, traue ich mir wieder einiges hier zu. Mal schauen, wie lange das anhält. Ich bin gespannt und auch meine Leser, sofern es noch welche gibt, dürfen gespannt sein. Der gestrige Tag in der Schweiz ließ wieder Erinnerungen wach werden, die ja eigentlich auch täglich bei mir sind. Ich bin einfach nur zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt, die halt auch sein müssen. Oft ist danach einfach kein Platz mehr für Buchstaben und Bilder, obwohl diese ständig in meinem Kopf herumwuseln. Würde ich auf den Kopf fallen, käme wohl eine grützige Buchstabensuppe raus und ein kompletter Satz Memory, das alles zu Brei vermischt. So sieht es da aus. Doch jetzt ist die Zeit reif, jetzt muss einfach bissel was davon raus, verschütten an die Menschheit da draußen. Auch wenn es nur zwei Nasen lesen, bin ich schon zufrieden, dann habe ich mich schon mitgeteilt. Wie lange ist das jetzt eigentlich her mit Bassecourt? Eine Ewigkeit würde ich sagen. Doch die Kunst liegt darin, sich heute noch bestens daran zu erinnern. Natürlich nicht im kleinsten Detail, doch grobkörnig geht da noch was. Versuchen wir es. Nach durchwachsener Nacht mit Deckenklau und Krawall vor den Fenstern ging es gerädert aus dem Bett. Endlich war diese Nacht vorbei, es konnte wieder durchgestartet werden. Für Le Locle wäre wohl noch Zeit gewesen, doch das wollte ich mir nicht unbedingt geben. Keine Ahnung warum, aber es war halt so. Stattdessen ging es locker zum Bahnhof zurück, wo der Standard am schweizer Morgen gekauft wurde. Noch schnell eine Karte schreiben und dann ging es wieder auf die Schienen, mit einer kleinen Bahn ging es zurück in Richtung Delémont und Konsorten. Es ging allerdings oben herum, mitten durch das Schweizer Jura. Eine herrliche Strecke, klein, gemütlich und doch faszinierend. Kleine Bahnhöfe, ganz kleine Bahnhöfe und gar keine Bahnhöfe. Einfach nur ein Haltepunkt vor dem angrenzenden Gemüsegarten, ein Fahrplan mit fast gar keinem Inhalt, einfach super. Dazu gab es noch Schmankerl zu sehen wie eine alte Museumsbahn und den ein oder alten Triebwagen. Es prickelte. Herrlich. Schade, dass es nach kurzer Zeit bereits vorbei war. Jetzt musste bzw. durfte ich mich wieder auf den Fußball konzentrieren. Und das, obwohl noch massig Zeit war bis zum Anstoß. Ich schlenderte bei hitzigen Temperaturen durch den Ort, erstmal zu einem Versorgeautomat, der einem alles bietete, was man zum kurzzeitigen Überleben brauchte. Doch ich wollte nur was trinken, doch leider schluckte der Automat nur mein Geld und ich nicht seine Getränke. Zum Glück waren zwei Bedienstete zur Stelle, die mir dann für den halben Preis ein ganzes Gesöff gaben. Gerne nahm ich das an und zog weiter, der Ground musste noch inspiziert werden. Das übliche Prozedere, sofern es zu Fuß so machbar ist. Es sah alles hervorragend aus. Ein nettes kleines Ding mit Holztribüne, frisch gemähter Rasen und gemütliche Stufen rundeten den guten ersten Eindruck ab. Noch war keiner zu sehen und ich tappte gemütlich die erste Runde, bis es mich wieder in den Ort zurück zog. Nix los hier, aber auch das war ok so. Ich hockte mich vor ein Lokal, machte mir Notizen über die letzten Tage, Stunden, Minuten. Irgendwie kam ich mir verloren vor, einsam, ohne Bezug zur Menschheit. Ich bin hier ein Fremdkörper, jetzt und in diesem Moment (was ja eigentlich das gleiche ist). Es dauerte noch ein lange Zeit, bis es endlich los ging. Ich verweilte am Bahnhof, schaute mir die wenigen Leute an, lernte den Fahrplan auswendig und hoffte, die Zeit möge doch etwas schneller rennen. Ich tappte dann zurück zum Fußballplatz und ging freudig hinein. Karten gab es wohl keine, also gab es auch nix von mir heute. Ich schaute dann neunzig Minuten von der schönen Tribüne aus. Leider war es spielerisch jetzt nicht der Hammer, doch was erwartete ich auch. Es ging ja mal wieder hauptsächlich um das Ganze. Und das passte heute. Es war zäh, aber es passte. Zwischen der Faust und dem Auge wurde halt noch eine große Portion Kaugummi eingeschoben. Bald war es auch schon wieder vorbei und der Heimweg durfte angetreten werden. Bequem ging es zum Haltepunkt zurück und mit der nächsten Bahn nach Delémont, von dort weiter nach Basel. Ein paar Minuten blieben noch, um mich mit Speisen und Getränken im Supermarkt einzudecken. Wahnsinn, was hier los war. Hamster hinter Hamster an der Kasse, durch die Gänge kam man kaum durch. Dann wurde die Rückfahrt angetreten. Details sind leider entfallen. Aber auch so sind die Gedanken jetzt endlich mal eingetütet und ich kann mich zum nächsten Bericht machen. Bin mal gespannt, wie lange es dauert. Oder wie kurz...

Samstag, 17. August 2013

FC La Chaux-de-Fonds - Servette FC Genève 0:3

Der Zug rollte endlich los. Mit einer satten Verspätung, die allerdings nicht durch die Bahn verursacht wurde sondern durch das schlechte Auftreten vom FC Sion. Aber egal, immer weitermachen, immer hinterherfahren, immer hinterher sein. Man muss am Ball bleiben, sonst bleibt man stehen. So wie ich gerade. Ich stehe, ich komme nicht vom Fleck. So auch an diesem Nachmittag. Ganz langsam wurde Ziel um Ziel abgearbeitet und bald war die schöne Westschweiz erreicht. Eine herrliche Landschaft, rauh aber doch ruhig und gemütlich. Wenn ich mal nix mehr zu tun habe, wäre das genau die Lage, wo man sich niederlassen sollte. Doch das wird schwer, denn so lange ich fit bin, will ich raus, will was erleben, auch wenn es nicht viel ist. Doch das reicht mir ja bekanntlich. Um viertel vor acht erreichten wir dann im Dreierpack La Chaux-de-Fonds. Jetzt hieß es schnell, keine Zeit verlieren. Jeder hechtete kurz ins Hotel um einzuchecken, danach war Rudelbildung am Taxistand angesagt. Kurz vor acht, nur noch fünfzehn Minuten Zeit. Mit dem Auto ging es dann den Berg hinauf, bis das Ende der Schlange erreicht war. Hier wollten wir aussteigen, es seien auch nur noch wenige Meter zum Stadion. Wenige hundert Meter. Bis ich auf einmal Panik bekam und einfach anfing zu rennen. Rennen, so schnell ich konnte. Ich wollte es auf jeden Fall pünktlich schaffen. Gegen zehn nach acht war ich dann am Ziel angekommen, jetzt konnte ich mich entspannt zurücklehnen. Eine sehr nette Anlage hier, schöne Lage, zwei gute Tribünen. Nur der Plastikrasen störte etwas, war aber nicht weiter schlimm. Heute konnte gar nichts schiefgehen, es ging gar nicht. Zum Intro wurde auf Heimseite viel Rauch geboten, dazu einige Gesänge hüben und drüben. Das hatte was von Pokalatmosphäre. Leider gab es noch viele freie Plätze, ein bissel mehr hätte es schon sein können an Zuschauern. Aber auch so machte es Spaß. Man freute sich einfach auf das Erreichte an diesem Tag. Das erste Tor der Gäste bekam ich natürlich nicht mit, da zu sehr mit der Fotografiererei beschäftigt. Vom Spiel her war es leider auch etwas einseitig, schade, denn hier und jetzt hätte eine Verlängerung gut getan. Aber man kann halt nicht immer alles haben. Das geht halt nicht. Ich sog alles auf so gut es ging. Bald war das Näschen aber voll und der Schlusspfiff ertönte. Leider. Wir zogen wieder von dannen. Dank Generalabonnement durften wir kostenlos mit dem Bus wieder ins Tal fahren. Das ist auch einfach ne feine Erfindung. Ruckelnd ging es wieder zum Bahnhof, jetzt wurde noch was Essbares gesucht. Also nicht auf der Straße, sondern in einem schönen rustikalen Lokal. Gut, klappte bekanntlich nicht so recht, aber für gutes Geld gab es dann immerhin auch was Gutes zu speisen. Klebrig und kaputt ging es dann wieder ins Hotel. Jetzt neigte sich der Tag dem Ende entgegen. Leider stickig, denn die Fenster mussten zu bleiben, da einfach zu laut auf den Straßen. Meine Fresse, da muss immer gebrüllt werden am Wochenende. Benehmt Euch einfach mal und macht nicht immer einen auf dicke Hose. Je lauter umso besser. An Schlafen war also nicht zu denken. Eine schwierige Nacht in dem runden Bett. Ich wurde an den Abgrund gedrängt, nichts ging. Während der Kollege schlief wie ein Bär schaute ich an die Zimmerdecke. Das Licht fiel herein, gelbes trübes Licht von draußen. Allerdings waren die Flutlichter lange erloschen. Schade eigentlich, an diesem schönen Tag in der Schweiz...

FC Sursee - FC Sion 1:3 n.V.

Ich bin soweit. Frei von Stress und Druck. Also das mit dem Druck ist schon wichtig. Der muss endlich mal weichen. Ich habe sonst schon genug Druck im Leben, das brauch ich nicht noch hier bei der Hobby-Schreiberei. Und ich liebe Stress, gesunden Stress. Leider ist das halt immer so eine Sache, ein Tanz auf der Rasierklinge. Vielleicht sollte ich wieder den elektrischen Rasierer auspacken. Keine Ahnung, es wird schon alles so seine Richtigkeit haben. Genau, alles hat seine Richtigkeit. Wenn einem die Nase läuft, gibts halt die Taschentücher, das ergänzt sich prima. Wenn der eine ständig am Limit ist, dann legt sich einer dafür auf die faule Haut. Auch das ergänzt sich. Man sieht, es hat alles seinen Sinn, es hat alles seine Richtigkeit. Es gibt ja auch keine Falschkeit. Es gibt ja nur die Richtigkeit. Richtig. Selbst wenn man die Falschheit erfinden wöllte, würde es nicht gelingen. Jedenfalls ist mir jetzt ein guter Einstieg gelungen, wie ich finde. Ob das so richtig oder falsch ist, keine Ahnung. Bemerkenswert, dass ich jetzt doch mal wieder was schreibe, obwohl das gefühlt schon ein halbes Jahr zurückliegt. Dabei war es erst vor ein paar Wochen. Das Bahnticket sollte jetzt für die Schweiz genutzt werden, da bot sich der Doppler im Pokal wunderbar an. Sursee war die erste Station an diesem wiederum sehr heißen Sommertag. Wahnsinn, wie die Sonne lachte. Ich fuhr wie immer früh los um noch was anschauen zu können. Wobei der gleichnamige See gleich schon ausschied, da dieser einfach zu weit weg liegt vom Bahnhof und dem Stadion. Aber so konnte ich gelassen und ohne Hast noch etwas in der kleinen aber feinen Innenstadt verweilen, bevor es ins Stadion gehen sollte. Endlich wieder in mein geliebtes Hopper-Land, für den einen ist das ja bekanntlich nix, für mich ist es halt was. Ganz langsam stieg ich aus dem kühlen Zug. Jetzt war es vorbei mit dem Frieren, jetzt ging es in die Saune. Brutal. Aber auch schön, mittlerweile richtig schön. Mit meiner wertvollen Wasserflasche zog ich los, knipste hier und da bissel was, lief hin und her, fand dann doch tatsächlich noch eine Handvoll Postkarten und begann, die im Schatten zu schreiben. Herrlich, ich war wieder Außenseiter. Ich hockte da, irgendwo am Rande der Zivilisation und begann zu schreiben. Mehr gibt es nicht zu sagen. Mehr will ich auch nicht sagen. Die Gedanken sind mein. Die sollen es auch bleiben. Jedenfalls zum größten Teil. Zum Stadion Schlottermilch war es dann nicht mehr weit. Ich hielt mein tolles Ticket hin und wurde erstmal dumm angeschaut. Kein Fachpersonal, schade. Dann ging es aber rein ohne weitere Probleme. Ein paar Fotos wurden von der netten Tribüne gemacht, ansonsten gibt es nicht viel zu sehen an diesem Tag, außer wohl dem schäbigsten Gästeblock, den ich jemals gesehen hatte. Dagegen ist Illertissen richtig gut. Ich mogelte mich auf die Tribüne, wurde dort aber gleich wieder runtergeschmissen bzw. ich wurde höflich darum gebeten. So ist das ok, immer schön höflich und ohne große Vorurteile. Ich verneige mich. Leider ist das heute ja nicht mehr selbstverständlich, denn es regiert erstmal das Schlechte und das Böse. Da kann ich nur lachen, obwohl ich ja heulen müsste. Lachen ist in diesem Falle falsch, Heulen wäre in diesem Falle richtig. Also gibt es eine falsche Richtigkeit und eine richtige Falschheit. Ach Leute, ich weiß es bald selbst nicht mehr. Es wird schon passen. Leider passte das schlechte Spiel nicht ganz in unsere Planung, denn wir wollten pünktlich weiter zum Abendspiel, was eigentlich keine Verlängerung zuließ. Aber diese sollte natürlich trotzdem kommen. Sion gewann dann auch, prima, so konnten wir doch noch abreisen in die Westschweiz. Wir gingen wieder zum Bahnhof, kauften noch Erfrischungen und ließen uns wieder kutschieren. Sursee war eingetütet, ein schöner Einstieg trotz Verlängerung. Auch so sollte es noch klappen mit La-Chaux-de-Fonds. Wir werden sehen. Warten wir einfach auf den nächsten Bericht. Es wird schon alles seine Richtigkeit haben...

Freitag, 16. August 2013

FC Steinen-Höllstein - FV Lörrach-Brombach 1:0

Ich stellte mich auf einen stressfreien Freitag ein. Nach dem schönen Trip nach Österreich sollte es heute wieder in Richtung Süden gehen. Hauptziel war der Pokaldoppler am Samstag in der Schweiz, aber vorher sollte noch etwas Gemütlichkeit in Südbaden eingeschoben werden. Ich war doch recht froh, dass es immerhin ein interessantes Spiel im Süden gab, ansonsten hätte ich auch nach Westerland fahren müssen und das war mir vorher doch etwas zu weit. Mental gefestigt konnte ich also bei bestem Wetter wieder in den Zug steigen und mit kutschieren lassen. Locker flockig ging es nach Süden, die Vorfreude war schon sehr groß. In Basel musste ich das zweite Mal umsteigen, von dort ging es dann mit irgendeiner S-Bahn weiter am Rhein entlang. Eine Hitze war das heute wieder, köstlich. Trotz leichter Bekleidung war es teilweise kaum auszuhalten, vor allem, wenn man sich bewegte. Während die arbeitnehmende Bevölkerung auf dem Weg ins wohlverdiente Wochenende war, war ich unterwegs zum wohlverdienten Freitagabend-Kick. Da das Hotel direkt am Stadion war und ich nach dem Spiel noch genügend Zeit hatte, versuchte ich bereits vorher ein schönes Lokal in Steinen zu finden, denn am Abend wollte ich genüsslich speisen und mich bedienen lassen. Dort gab es allerdings nichts gescheites, komisch. Somit lief ich umsonst da rum und wurde immer platter, der Schweiß drang überall durch. Doch ich musste ja noch bissel weiter, erst nochmal in den Supermarkt, dann ins Hotel, dann ins Stadion. Die Sachen wurden in der Bleibe rausgeschmissen, so dass im Rucksack wieder Platz für Hefte und Karten war. Fein, dann gehe ich halt ganz cool mal rüber und gebe mir weitere neunzig Minuten Fußball. Es gab überdimensionale Karten und Hochglanzhefte. Hochglanzhefe gab es dann auch, zwei Weizen, die einen heute schon fast Konkurs anmelden lassen. Es ist schon bissel übertrieben, dass die im Standard fast überall mittlerweile drei Euro kosten. Normalerweise bin ich ja nicht der große Meckerer, aber das nervt schon langsam etwas. Früher hätte wohl keiner knappe sechs Mark für ein Gesöff bezahlt, außer vielleicht im Nobelhotel. Gut, wir leben halt auch in einer teuren Zeit. Auf der einen Seite muss alles nur noch billig sein, auf der anderen Seite muss man halt genau dafür auch dann teuer bezahlen. Aber die Welt ist ja eh schon länger ins Ungleichgewicht gekommen, hatte ich ja schon mehrmals erwähnt. Aber wenn der eine Sommer hat, hat halt der andere auch Winter. Von den Temperaturen her hatte ich heute den puren Sommer, recht geil war das. Leider kamen nicht ganz so viele Zuschauer wie erhofft, die Fusionen ziehen wohl doch nicht so. Immerhin war es ein echtes Derby, wenn auch zugleich wohl nur ein Kunst-Derby. Egal, ich konnte Fußi gucken und das war das wichtigste. Spielerisch war das allerdings sehr, sehr öde. Gar nichts ging, ein zwei Schüsse aufs Tor, das war auch schon alles. Kein Hass, keine Rivalität, nur zum Ende hin schaukelte es sich künstlich hoch. Aber ich will nicht so ungerecht sein und lobe im Nachhinein die Akteure, den bei dieser Wärme war das alles andere als einfach. Nach dem Schlusspfiff ging ich dann auch gleich wieder zurück, obwohl ich sicher noch viel Zeit hatte an diesem langen Abend. Ich überlegte kurz, mal nach Lörrach zu fahren um dort was zu Essen, ließ das aber dann bleiben und kehrte beim Italiener nebenan ein. Das war auch vollkommen ausreichend. Nachdem der Thunfisch verspeist war schlich ich mich auch schon wieder aufs Zimmer, ließ die Dusche laufen und vollzog danach den wohlverdienten Schlaf. Guter Tag heute, auch wenn es nicht hochklassig war. Aber das brauch ich ja bekanntlich auch gar nicht...

Donnerstag, 15. August 2013

SV Austria Salzburg - FC Dornbirn 1913 3:0

Von Inzing ging es also weiter in Richtung Innsbruck und Salzburg. Nach ein paar Minuten waren wir in Innsbruck angekommen und der Kollege ging wieder seiner Wege, während ich schön in der Sonne hockte und saugte. Am Bergisel wurde sogar trainiert, ich konnte immerhin einen Springer kurz sehen, der über die Matten flog. Vielleicht schaffe ich es ja doch nochmal in diesem Leben, mir hier ein echtes Springen reinzuziehen. Wir werden sehen. Dann ging es per Schnellzug nach Salzburg, eine lange Fahrt, wie ich fand. Es roch etwas nach Kaugummi. Natürlich ging es wieder durch Deutschland durch, hoffte ich doch auf eine Fahrt durch Österreich. Aber da geht wahrscheinlich gar nix weiter, einfach zu steil. Dann kam Traunstein, und ich freute mich schon, mal von der Brücke zu schauen und dem ESV-Ground zu winken. Aber daraus wurde nichts. Einfach plattgemacht, die haben den einfach plattgemacht. Außer ein paar Baggern und einer Steinlandschaft war da gar nix mehr. Eine Schande, schämt Euch Ihr Kultureier. Ich war schockiert bzw. bin es immer noch. Da fällt mir gar nix mehr ein. Aber als zukünftiger Bundesligist will man sich sowas natürlich nicht länger antun. Vielleicht könnte es ja noch eine Fusion mit dem Platikclub aus Sinsheim geben. Ich würde einfach mal nachfragen, Bedarf ist sicherlich vorhanden. Nach langer Zeit erreichten wir dann Salzburg bei totalem Sonnenschein. Es brannte bereits. Jetzt mussten wir uns zeitig orientieren, der Bus musste aufgesucht werden, denn per Pedes war es niemals zu schaffen und das Taxi sollte erst auf der Rückfahrt herhalten. Gut, dass der Kollege alles im Blick hatte. Hier rein, da umsteigen, da raus und schon war man vor Ort. Dann musste nur noch die Kasse gemeistert werden und schon war es vollbracht. Noch paar Minuten bis zum Anpfiff, alles ging gut. Den Ground haben die meisten ja schon im Sack, brauche ich also nicht mehr viel dazu zu sagen. Die Tribüne war komplett violett, alles voll und doch nur knapp über tausend Zuschauer. Das Spiel war wie gehofft einseitig und sogar die gewünschte Führung mit drei Toren ließ nicht lange auf sich warten. Perfekt, so wollte ich das. Es wurden zwei Gerstensäfte verputzt, die Laune stieg und man fing an zu albern. Sehr gut, Spaß hätten wir aber auch so gehabt. Mitte der zweiten Halbzeit konnte dann das Taxi geordert werden. Der solide Referee hatte brav pünktlich angepfiffen, so dass wir fast die kompletten neunzig Minuten schauen konnten. Am Ende mögen es etwa zwei Minuten gewesen sein, in denen eh nichts mehr passierte. Dann wurde das Taxi bestiegen und in gutem Tempo ging es zurück. Ich vermutete zuerst, dass es knapp werden konnte. Wurde es dann aber komischerweise gar nicht. Wir hatten sogar noch ein paar Minuten Zeit, was zum Trinken zu kaufen, so dass wir für die Rückfahrt auch eingedeckt waren. Diese wurde nochmal voll ausgenutzt. Die Stimmung war gut, sehr gut. Vor allem der Kollege lief jetzt zur Hochform auf, nachdem ich auf wankende Art und Weise einen Sechser für uns blockierte. Die kleine Tour durch die Alpenrepublik ging somit langsam zu Ende. Man verabschiedete sich dann bald, aber nur für kurze Zeit, denn in wenigen Stunden sollte man sich wieder über den Weg laufen...

SU Inzing - FC Veldidena 1:1

Ach ja, was gehts uns doch so gut. Während ich hier vor dem Technikgerät sitze, läuft in Italien gerade die Bergung der Costa Concordia. Da sieht man mal wieder, wie schnell doch alles vorbei sein kann. Und damit meine ich jetzt nicht die Bergung des Schiffes. Es ist tragisch. Aber auch Realität. Es kann immer was passieren, jede Minute, jede Sekunde, jeden Augenblick. Deshalb hier wieder mal kurz innehalten und mal darüber nachdenken, was so alles los ist auf unserem Planeten. Einfach mal kurz, und wenn es nur fünf Sekunden sind, ruhig nachdenken und mal nichts tun. - Der Morgen war herrlich, kühl und klar. Als ich auf den Balkon ging, war nur eine mikrige kleine Wolke über den tief dunkelgrünen Wäldern, die um uns herum waren. Einfach klasse, dieser Tag, allein schon der Beginn. Nach einer weiteren Dusche ging es zum Speisen in den Frühstücksraum. Es wurde sich ordentlich bedient, etwas Kaffee getrunken und kurz entspannt. Dann ging es aber auch schon wieder los, denn irgendwo im Ort, wir wussten noch nicht genau wo, wurde bald angepfiffen zum nächsten Spiel der kleinen Österreich-Tour. Wir ließen uns noch kurz einen Ortsplan kopieren und stiefelten dann los. Bereits jetzt war es wieder knackig warm. Leicht bekleidet zog es uns auf die Alm hinauf, die Ziegen warteten schon. Wo soll denn hier eine Tribüne stehen, dachte ich. Ich konnte es mir nicht so recht vorstellen. Aber dann war sie doch da, man stieg quasi durchs Dach durch. Eintritt wurde kassiert, allerdings nur komische Karte ohne alles bekommen. Aber was war ich dankbar für diesen Kick in der Frühe. Da lässt sich sowas ja immer verschmerzen. Ground gut, Aussicht noch besser. So könnte man das beschreiben. Ein Rasen wie ein Teppich, saftiges Grün, jeder Halm gleich hoch und dicht aneinander gereiht. Ich freute mich schon, es konnte losgehen. Passkontrolle und dann wurde auch schon angepfiffen. Mal wieder kurios, dass es nur einen offiziellen Linienrichter gab, auf unserer Seite musste einer vom Heimverein antreten, der bereits nach zwei Minuten völlig außer Atem war. Da war nicht mehr viel von Ballhöhe zu sehen, er blieb meistens nur auf einem Fleck stehen. Aber irgendwie ging es. Kein Meckern, obwohl es das ein oder andere Mal wohl gerechtfertigt gewesen wäre. Das Spiel ging hin und her, schnell und ohne große Taktiken. Fußball, der halt Spaß macht. Ein typischer Gebietsliga-Kick, würde ich sagen. Nee, im Ernst, alles passte an diesem Morgen. Leider gab es dann noch ein paar verletzungsbedingte Pausen, so dass knappe zehn Minuten später erst abgepfiffen wurde. Das Problem war, dass wir nur eine Möglichkeit hatten, noch rechtzeitig nach Salzburg zu kommen. Also natürlich, um das Spiel der Austria pünktlich mitzubekommen. Dann kam der Abpfiff und wir hechteten los, in altbekannter Art und Weise. Immer wieder herrlich. Jetzt ging es zum Glück bergab und schon bald trafen wir am Haltepunkt ein. Jetzt ging nichts mehr schief. Aussteigen, Einsteigen, Abfahren. Abgefahren...

Mittwoch, 14. August 2013

Sportclub Kundl - SV Fügen 1953 2:4

Ich habe gerade das Gefühl, dass ich nur noch Einheitsbrei schreibe, dass es immer das gleiche ist, dass es nichts besonderes mehr ist. Mir geht es gerade auch einfach nicht gut, ich bin mal wieder ohne Kraft, ohne Elan. Gedanklich fahre ich jetzt von Solingen nach Kundl, ich versuche es zumindest. Um kurz nach neun ging es los in Richtung Fulda, von dort dann weiter nach München, wo kurz im altbekannten Yormas Halt gemacht wurde. Ein schöner Laden, den ich gerade mal wieder vermisse. Tja, so schnell geht das. Erst nervt der August nur noch, dann wünscht man ihn sich zurück. Es ist Wahnsinn, einmal so, einmal so. Typisch für dieses kranke Hobby, wie ich finde. Ab München ging es dann ruhig und gemütlich mit dem IC in Richtung Wörgl. Total ruhig, obwohl der Sechser mit einem weiteren Reisenden geteilt werden musste, der aber bald einschlief und sich somit ruhig verhielt. Schöne Sache. So hätte ich noch Stunden weiterfahren können. Allerdings war die Fahrt bald schon wieder vorbei. Schade eigentlich, dass es nicht weiter ging in Richtung Süden. Aber die Planung war halt so, dass immerhin drei Spiele geschaut werden konnten. War ja auch was. Nach Wolfsberg kann man ja immer mal fahren. In Wörgl musste ich dann umsteigen. Ich lief bissel rum, auf dem Bahnhofsvorplatz dann Polizei und Absperrungen, ein Kranz liegt auf dem Boden. Mit Kreide bzw. Farbe ist der Umriss einer Person auf den Asphalt gezeichnet. Schlimme Sache. Man ist ganz nah dran und bekommt plötzlich ein mulmiges Gefühl. Wie ich später erfuhr, war hier am Vorabend eine Taxifahrerin erstochen worden. Einfach so, eine Beziehungstat wohl. In was für einer Welt lebe ich eigentlich. Keine Ahnung, jeder nur noch gegen jeden. Ich erreichte dann bald Kundl, massig Zeit war noch vorhanden. Ich hatte Hunger, viel Hunger. Ich ging ins Zentrum, war bereits jetzt total platt und lies mich dann endlich in einem Lokal nieder. Hier wurde dann gespeist, allerdings wurde nur lieblose Hausmannskost präsentiert. Schade eigentlich. Aber man kann halt nicht alles haben. Von unterwegs gab es die Meldung, dass es der Kollege wahrscheinlich nicht schaffen würde. Waaaas? Kann doch nicht sein, war doch ausgemacht! Ich drückte jedenfalls die Daumen und er schaffte es dann zum Glück auch noch. Dann verstrich die Zeit allmählich und ich machte mich schon mal auf ins kleine Stadion, welches nur einen Steinwurf weit vom Bahnhof entfernt liegt. Karten gab es sogar auch, also konnte jetzt nicht mehr viel schiefgehen. Der Kollege kam dann auch bald, vollzog dieselben Dinge wie ich und gesellte sich dann zu mir. Gemeinsam wurde das Spiel verfolgt, welches richtig schnell und schön war. Das war guter Fußball. Ohne viel Taktik, einfach nur schnörkelloser Fußball. Das hatte sich also auch gelohnt. Schade, dass es so früh wieder vorbei war. Abpfiff und aus, wir mussten wieder weiter. Mit dem nächsten Regionalzug wurde gen Innsbruck gefahren, wo um diese Uhrzeit gar nichts mehr aufhatte. Also wurde Fastfood besorgt, was anderes ging nicht mehr. Mit einer der letzten S-Bahnen ging es dann noch einige Minuten in Richtung Westen, Inzing war erreicht und wir mussten nur noch das Hotel suchen und finden. Das schafften wir dann auch bald, es war von außen schön hell erleuchtet. Rein in das Ding, den Schlüssel holen und aufs Zimmer gehen. Es wurde sich kurz ausgeruht, bevor es noch auf einen Absacker in die Wirtschaft ging. Ein Bier, dass sich immer wieder von selbst auffüllt, gab es noch als Bonbon für diesen schönen Tag. Aus und vorbei, alles brannte nur noch. Die Füße vor allem. Jetzt ging es noch schnell unter die Dusche, damit es frisch und sauber in die Koje gehen konnte. Bald darauf fielen die Augen auch schon zu. Es durfte geträumt werden...

Dienstag, 13. August 2013

Ballspiel-Verein Gräfrath - SC Rot-Weiß Oberhausen 1:6

Heute stand der vorerst letzte Tag in der Schmiede an. Dann war Urlaub angesagt. Wenn man das Urlaub nennen kann. Insgesamt acht Spiele standen in den nächsten sechs Tagen auf dem Programm, da kann man schon mal locker von Urlaub sprechen. War es ja auch, absolut. Um kurz vor eins ging es bereits aus dem Werkstor, es war geschafft, ich konnte mich auf Solingen freuen, wo heute in der ansonsten verwaisten Jahnkampfbahn im Niederrhein-Pokal gekickt wurde. Feine Sache, wie ich fand. Über den Flughafen ging es nach Köln, ohne bemerkenswerte Ereignisse. Die sind eh schon lange entfallen, denn gut ein Monat ist seither wieder vergangen. Aber an die wichtigsten Details kann ich mich schon noch erinnern. Mit Geschäftsleuten ging es von Köln dann noch weiter nach Solingen, dort erstmal aussteigen und orientieren. Es regnete jetzt doch tatsächlich, dazu wurde es frisch. Ungewohnt, einfach nur ungewohnt. Aber ich hatte ja wettergerechte Kleidung dabei. Einfach top vorbereitet. Zum Solinger Stadtteil Wald ging es dann allerdings mit dem Bus, denn das war mir einfach viel zu weit. Dort ging es dann für ein paar Minuten in die kleine Altstadt und anschließend zum Dönerladen. Ich hatte heute alle Zeit der Welt, einfach herrlich, wenn man so früh unterwegs ist und es alles ganz locker angehen kann. Dann packte ich meine sieben Sachen und schlich den Berg hinunter zum Stadion, wo schon allerlei Ordner gesichtet wurden. Kontrolliert wurde ich allerdings nicht, die Flasche hing ganz umsonst in den Bäumen. Was für ein schickes Teil hier im Wald. Ein schönes, altes Ding, mit Tribüne und ordentlich Stufen rund herum. Eine Festung, diese Jahnkampfbahn. Hatte irgendwie was von Militärstützpunkt, wie ich fand. Es war noch nicht viel los, so konnte ich noch ausreichend Bilder machen. Denn dann kam die Meute, die Masse, die Hoppermasse. Wahnsinn, was da heute auflief. Das war natürlich erst mal nichts für mich, ich hielt mich am Rand, schaute dem Treiben zu und blieb einfach nur ich selbst. Auf dem Spielfeld waren die Gäste natürlich überlegen, was nach und nach zu den Toren führte. Dennoch gelang Gräfrath noch ein Ehrentreffer, der von den Zuschauern ordentlich gefeiert wurde. In der zweiten Halbzeit hielt ich mich dann auch mal in der Meute auf, ohne groß aufzufallen. Immerhin schaffte sogar ich den Sprung auf die Liste, die heute vom Stammesoberhaupt geführt wurde. Schätzungsweise an die fünfzig Hopper sollen ja dagewesen sein. Ohne Worte. Die Rückfahrt mit dem Bus blieb mir dann erspart, ich durfte bei einem Kollegen mitfahren, was sich als richtig rausstellen sollte, denn der ursprünglich geplante Zug hatte bereits Verspätung und ich konnte somit früher nach Köln zurückfahren. Dort hing ich dann noch Stunden am Fahrkartenautomat rum, bevor es wieder in Richtung Heimat ging. Nächster Halt, next stop: Cologne, tade fair, Deutz! Köstlich...

Sonntag, 11. August 2013

VfL Germania Leer - SC Melle 03 0:2

Eigentlich ist heute genau der passende Moment, die Hopperei endlich an den Nagel zu hängen und mit der ganzen sinnlosen Scheiße aufzuhören. Stress, Müdigkeit, Egoismus, Enttäuschungen. Genau die gab es heute mal wieder. Einfach mal 300 km umsonst gefahren, ohne einen einzigen Kick, ohne einen einzigen Glücksmoment. Doch lassen wir das, das gehört hier nicht hin. Heute ging ich also mal wieder leer aus. Nicht so in Leer, wo ich nicht leer ausging. Aber der Reihe nach. Der August ist also in vollem Gange und das nächste Ziel im Nordwesten wurde angesteuert. Ich hatte top geschlafen, allerdings gab es bis Hannover wieder nur satte Müdigkeit zu spüren. Ohne Plan ging es wieder runter zum Bäcker Kaffee holen. Danach stand ich doch tatsächlich schon wieder vor dem Rolltreppenproblem. Kann doch nicht wahr sein oder? Bin ich denn so verpeilt? Ja, das bin ich. Auch gerade in diesem Moment, wo ich einfach keinen Durchblick mehr habe. Zwei Spiele verpasst aber doch wieder gewillt, hier weiterzukommen. Ich kann es einfach nicht lassen. Ob das gut oder schlecht ist, wird sich noch zeigen. Irgendwo zwischen Oldenburg und Leer schloss ich dann eine neue Freundschaft mit dem blaugrauen Täubchen, dass flatternd über das goldene Feld flog, etliche Meter neben mir her. Es zeigte mir den Weg, ich war mal wieder richtig. Wir verloren uns wieder aus den Augen. Aus und vorbei. Das ging in Windeseile. Gerade erst kennengelernt, schon wieder auseinander. Doch wir schreiben uns noch fleißig, fast jeden Tag. In Leer gab es dann mal wieder das Treffen mit dem bekannten Kollegen, der heute auch nicht leer ausgehen wollte. Es wurde sich kurz begrüßt und dann trotteten wir gemütlich los, um erst mal schön zu speisen. Ich kannte die Gegend ja schon, heute konnte also nix schiefgehen. Nach der Sättigung wurde dann der nächste Ground zu uns genommen, breit und hell lag dieser vor uns an der Straßenkreuzung. Es ging auch gleich hinein, war doch recht hübsch hier. Zwei Tribünen, eine zum Stehen, eine zum Sitzen. Eine ganz passable Anordnung. Jetzt war die Freude groß auf Fußball. Die Fotos durften gnädigerweise noch gemacht werden, bevor es dann losging. Gute Mucke gab es hier mal aus den Lautsprechern, alte Hymnen von Genesis wurden gespielt. Das Spiel holperte so vor sich hin, nichts tolles, die Hausherren waren ganz schlecht. Die Gäste zwar auch, aber immerhin wurden noch zwei Törchen präsentiert. Bevor es dann ganz grausam wurde, pfiff der Schiedsrichter ab. Und das mit einer ordentlichen Verspätung, was am fehlenden Spielberichtsbogen vor dem Anpfiff lag. Hatte ich auch noch nie erlebt. So musste es im überfüllten RE bis nach Bremen gehen, von dort weiter nach Hannover. In Hannover dann leichte Konfusion. Der Kollege stieg kurz aus, bimmelte mich dann an, es käme noch ein verspäteter ICE nach München. Unserer meldete bereits auch Verspätung, obwohl wir überpünktlich in Hannover ankamen. Die wurde immer größer, so dass ich beide Rucksäcke packte und rüber aufs andere Gleis rannte. Doch dann wurde noch ein Zug gesichtet, der auch Verspätung hatte. Dann nehmen wir den halt. Alle guten Züge sind drei. Jetzt startete die Rechnerei, der Kollege rechnete, ich rechnete. Doch es half irgendwie nichts. Also letztlich schon, denn so kam ich noch pünktlich in Fulda an und durfte den geplanten RE nach Hause nehmen. War schon eine kuriose und lustige Heimfahrt heute. Sehr abwechslungsreich. Ein erfolgreiches Wochenende, was man von diesem heute ja wahrlich nicht behaupten kann...

Samstag, 10. August 2013

FC Stahl Brandenburg - SV Victoria Seelow 2:2

Ich blättere doch gerade in meinen handschriftlichen Kritzeleien um herauszufinden, ob ich zu Bremerhaven noch etwas vergessen habe. Nichts nennenswertes, außer dass es wohl fünf zu fünf hätte ausgehen können. Doch Bremerhaven ist jetzt abgehakt, obwohl die Gedanken noch manchmal darum kreisen. Und das ist gut, dass sie kreisen. Sie müssen immer kreisen, immer und immer wieder. Daran merke ich dann, dass ich mir das zu Herzen nehme, dass ich die Sache ernst nehme, dass es für mich wichtig ist und war. Ich habe es immer noch im Kopf und das ist gut so! Ohne Frühstück aber mit satter Dusche ging es in den Samstag hinein. Von Norden sollte es bis vor die Tore der Hauptstadt gehen, genauer gesagt nach Brandenburg. Ist ja immer noch ein weißer Fleck in meiner Hopper-Karte, doch als ehemaliger Zweitligist muss das ja irgendwann mal gemacht werden. Langsam ging es los, in wenigen Minuten ging es über das harte Kopfsteinpflaster und die Klinkersteine wieder zum verlassenen Bahnhof zurück, wo bereits das samstägliche Einkaufspack auf den Zug wartete. Ich habe da andere Interessen und darüber bin ich auch vollends glücklich. Ich muss mich nicht mit einem Pudding und Salzstangen bewaffnen und dann im Zug nach Bremen zum Einkaufen fahren. Ich sauge lieber auf, zähle die Schafe und Kühe links und rechts der Strecke, igele mich ein, mache es mir gemütlich. Nach mittlerer Zeit kam ich dann in Hannover an und wurde jetzt wieder von der Müdigkeit eingeholt. Kaffee wurde im Erdgeschoss besorgt, dann wollte ich wieder hoch aufs Gleis. Leider nahm ich die falsche Rolltreppe, so dass ich kurzzeitig einen auf Michael Jackson machte und rückwärts gehen musste. Meine Güte, voll daneben in diesem Moment. Dann stand ich aber doch oben, links und rechts ein IC in Richtung Osten. Meiner natürlich verspätet, also nahm ich den späteren, der dann früher bzw. zeitgleich in Magdeburg ankam. Ich weiß nicht, aber beim IC habe ich immer am meisten Angst, dass dieser einfach irgendwo dann stehen bleibt und nicht mehr weiterfährt. Das kam halt schon des öfteren vor, aber diesmal ging es wieder mal gut. Mit dem RE ging es dann noch eine Weile bis nach Brandenburg, draußen war es bereits wieder gut warm, im Inneren des Zuges bildeten sich schon wieder Eiszapfen an der Decke. Krass, diese Unterschiede. Da hat der Körper echt was zu schaffen. Bald war der Zielort erreicht und ich stieg erleichtert aus dem Zug. Endlich raus, bewegen, rumhängen, Fußball schauen. Der Kollege wurde bereits gesichtet und von nun an ging es gemeinsam weiter. Zu Fuß heute absolut undenkbar, wären wohl so um die fünf Kilometer gewesen. Also wurde erst mal auf die gute alte Straßenbahn zurückgegriffen, die uns für ein paar Cent durch die ganze Stadt kutschierte. Nette Sache, da zahlt man doch gerne. Dann befanden wir uns im Dunstkreis der geilen alten Ostschüssel. Schwierigkeiten gab es allerdings mit dem Eingang. Tribüne hinten lang und schon wird man angeguckt, als wäre man einer vom Mars. Was wir hier machen würden, wir konterten mit hohem Puls "Fußball schauen". Wie, wo, was? Da kommen doch tatsächlich Leute, die hier auch noch das Spiel anschauen wollen. Es wurde auf den Eingang verwiesen, den man erst mal finden musste. Dann folgte die erste von zwei Kult-Szenen an diesem Tage. Ein älterer Herr fuhr vorbei, hielt an und kurbelte die Scheibe runter. Gegen wen spielen die denn heute, fragte er. Wir antworteten im Gleichklang. Gegen Seelow. Gegen wen? Seelow! Jetzt der Kult. Er wackelte kurz von links nach rechts, nochmal kurz von rechts nach links, schüttelte dann kurz den Kopf und sagte och nö. Und fuhr davon. Er fuhr einfach davon. Seelow ist einfach zu schlecht, da brauch man nicht ins Stadion zu gehen. Absolut geile Aktion. Gut, ist hier jetzt wohl nicht ganz nachzuvollziehen, aber dieser Moment mit dem Hin- und Herwackeln, einfach köstlich. Und der nächste Kult folgte gleich hinterher. Ein Typ in Badeschlappen machte sich auf zur Kasse, hatte nur grünes Kleingeld dabei, kaufte sich ein Programm. Gut, Karte hat er vielleicht schon. Doch nix da, er kaufte nur das Heft, sagte dem Kassierer dass er heute nicht könne und schlich wieder davon. Habe ich auch noch nie erlebt. Ein schöner Tag, ein lustiger Tag. Wir holten uns dann brav eine Karte ab und gingen endlich hinein in die gute Stube. Wirklich gut hier, jede einzelne Minute Fahrtzeit hatte sich heute gelohnt. Ein Ground wie aus dem Bilderbuch, herrlich, alt, gut erhalten, bunt, klar, eindeutig. Das sind die Dinger, die uns wieder sagen, ja, alles richtig gemacht. Den Pudding und die Salzstangen vergessen und hier aufsaugen was geht. Nachdem die Finger wund waren ging es auf die Tribüne. Was jetzt folgte, hatte ich auch noch nie erlebt. Ein Unwetter mit Blitz, Donner und Regenmassen, dass man Angst bekam. Bis auf die letzte Sitzreihe flüchteten die Zuschauer, doch es half nichts. Es war unglaublich, was da abging. Die frühe Verbindung war somit gleich passé, jetzt war unterbrochen, jetzt dauerte es, doch es wurde wieder weitergekickt. Es besserte sich und das Spiel konnte jetzt locker weitergeschaut werden. Es war ein ordentliches Spiel wie ich fand, klar und ohne viel Mist. Dann war es aber vorüber, aus und vorbei. Stahl Brandenburg war und ist im Sack, es ist vollbracht. Wir waren zufrieden, nahmen wieder das Bähnchen in Richtung Bahnhof und fuhren davon. In Hannover erreichte ich dann zwar einen früheren ICE nach Fulda, der aber noch satte dreißig Minuten Verspätung herausfuhr. Somit war die Freude kurzzeitig verflogen, aber auch das konnte ich letztlich verschmerzen. Es war heute wichtig, gut durch den Tag zu kommen und diese Erlebnisse mitzunehmen. Auch wenn ich heute keine Vollkornschnitte hatte, kein glitschiger Obstsalat meine Speiseröhre hinunterglitt, war ich doch sehr, sehr zufrieden. Ich kann halt nix, aber das, das kann ich dafür richtig gut...

Freitag, 9. August 2013

OSC Bremerhaven - FC Sparta Bremerhaven 0:1

Es wird dunkel. Also draußen, hinter mir, am Himmel. Grau, tiefgrau, fast schon schwarz. Nach gefühlten hundert Tagen Sonne pur wirkt das schon etwas bedrohlich. Man ist es einfach nicht mehr gewöhnt, dass es mal etwas schlechter ist draußen. Aber Hauptsache trocken, wie einst ein weiser Mann zu sagen pflegte. So, kommen wir also zum Bremerhaven-Derby, das dieses Jahr mal wieder auf dem Programm stand. Ich war voller Hoffnung, endlos positiv gestimmt und ganz locker an diesem Freitag. Die Hitze war bereits am Morgen schon zu spüren, um die Mittagszeit ging es aber richtig rund. Die Schmiede konnte dankenswerterweise mal wieder sehr früh verlassen werden und es zog mich in Richtung Hauptbahnhof. Mit dem IC sollte es bis Hannover gehen, wird schon klappen, dachte ich mir. Es ging dann im Sechserabteil mit etwa fünf Minuten Verspätung los, passt schon, Hauptsache erst mal bis Hannover kommen, alles andere wird dann schon werden. Fulda hinter uns gelassen, nächster Halt Kassel Wilhelmshöhe. Die Kopfhörer waren in meinen Ohren versunken, wir stehen. Wir stehen und stehen. Und wir stehen immer noch. Schöner Bahnhof hier in Wilhelmshöhe. Dann kommt irgendwas über Lautsprecher, ein Gebrummel, es kratzt im Hintergrund. Ich denke mir nichts, noch nicht. Dann wieder Kratz-Gebrummel und die Leute stehen auf einmal alle auf. Nein, Ihr seid doch die Deutsche Bahn, Ihr müsst doch weiterfahren! Das tun sie aber mal wieder nicht. Leider. Die ersten Schweißausbrüche begannen jetzt. Nicht schon wieder, nicht schon wieder Bremerhaven. Ein beschissenes Gefühl jetzt, Bluthochdruck und dreistelliger Puls. Ich lief mal zur Infostelle, zum Glück kam gleich noch ein ICE in Richtung Hannover, den ich auch zum Glück nehmen konnte. Mühsam ernährt sich das Hopper-Hörnchen. Einfach nur mühsam. Es fährt dann zum Glück bis Hannover weiter, das Hörnchen. Putzig. Der Herzkasper blieb dann aus, denn Bremen und kurz darauf Bremerhaven wurden erreicht. Allerdings zog sich die ganze Fahrerei mal wieder ab Bremen. Aber egal, klatschnass stieg ich in Bremerhaven aus und war nur noch froh, das Ziel erreicht zu haben. Nicht viel los am Bahnhof, bissel orientieren, die ersten Hopper begrüßen und dann zog es mich erst nochmal kurz ins Hotel bzw. die Bleibe. Zwar ohne Frühstück und Betreuung, aber vom Zimmer total in Ordnung und unkompliziert. Mit Wassertanks bepackt machte ich mich dann gleich weiter zum Stadion. Dazu mussten noch paar Kilometer zurückgelegt werden. Schweißtreibend, aber glücklich. Ich spürte den Ground langsam aber sicher auf mich zukommen, dann noch einmal um die Ecke und ich stand davor. Jetzt gibt es keine Hindernisse mehr, jetzt wird er einfach eingesackt. Es wurde letztlich etwas knapp von der Zeit, aber gefährdet war das Ganze nicht mehr. Ich lief gleich die Runde, denn der Rest ist abgeschlossen und nicht zugänglich. Ich quetschte mich durch die Cheerleader, die unsinnigerweise hier heute auftraten. Aber macht ihr nur, ich gönne es Euch ja. Der Ground ist natürlich gut, richtig gut. Was für eine schwungvolle Anordnung, bekommt man die Tribüne so kaum ganz drauf. Dazu noch schimmerndes Licht von vorne, schwierig. Dann war auch dieses Thema abgeschlossen und ich konnte Fußball gucken. Es gab etwas Einlaufgedöns mit Meisterschale und kurzen Röckchen, doch dann rollte die Kugel. Ganz ordentlich und lustig war es auch. Der Schirmherr der Gäste gestikulierte des öfteren übertrieben an der Seitenlinie herum, so dass er mit seinem Strandkorb nach hinten versetzt wurde. Es war doch tatsächlich noch einmal gutgegangen heute, alle waren zufrieden. Das Derby war im Sack, volle neunzig Minuten. Und davon die meisten noch aufs Spielfeld geschaut, das konnte nicht jeder von sich behaupten an diesem Abend. Die Hitze begleitete mich dann noch weiter. Aber jetzt konnte ich langsam und bequem trotten, erstmal noch ne Mettwoarscht holen, ein Getränk, ein Nussriegel für das Hopper-Hörnchen gab es auch noch. Der wurde dann im Hotelzimmer vernascht, die Zähnchen hatten allerhand zu tun. Nach dem letzten Bissen ging es dann aber auch in die Koje, der Tag war doch sehr aufreibend. Aber was soll ich sagen? Ich war einfach nur zufrieden...

Sonntag, 4. August 2013

VfB Peine - SV Viktoria Woltwiesche 1:1

Der Stachel von Helmstedt saß immer noch tief und ich traute mich kaum, nochmal in die selbe Ecke zu fahren. Hatte ich vorher nicht sogar noch angerufen? Ich glaube ja. Das ist wohl völlig bescheuert, aber heutzutage leider immer wieder notwendig. Ich habe jetzt auch nicht Bock, jedes Mal noch ein Ausweichspiel herauszusuchen. Das kann man machen, wenn man flexibel mit dem Auto unterwegs ist, aber bei der Zugfahrerei sollte es dann bitte auch schon klappen mit dem angestrebten neuen Ground. Das Wetter boomte, seit Tagen schon, und es war auch heute kein Ende in Sicht. Es brannte von oben runter, ich fühlte mich langsam wie ein Hähnchen im Elektrogrill. Nur habe ich den Vorteil, dass ich noch lebe. An mir will eh keiner knabbern, da kann ich ja ruhig noch bissel weiterleben. In Hannover wurde brav wieder umgestiegen, die mittlerweile gewohnten Läden wurden besucht, so dass man wieder voll eingedeckt war. Dann ging es mit dem Regionalzug weiter in Richtung Peine. Dort angekommen, hatte ich noch genügend Zeit, knappe zwei Stunden. Gute Zeit um in Ruhe Mittag zu essen in angrenzender Dönerbude am Bahnhof. Schmeckte allerdings nicht so gut, kann man leider nicht weiterempfehlen. Es wurde mit reichlich Wasser hinterhergespült, was aber den komischen Geschmack nur teilweise vertreiben konnte. Dann laufe ich halt los, dann schwitze ich es halt raus diesen ekligen Fischgeschmack. War ich im Dönerladen oder in einem Anglerlokal? Egal, darum ging es ja nicht, es ging ja darum ins Stadion zu gelangen. Ihr seid doch der VfB Peine, ihr müsst doch Kadde ham! Nee, hamse nicht, auch wenn se der VfB Peine sind. Aber dafür hamse ein schickes Stadion, richtig nett anzuschauen. Sollte man sich auf jeden Fall einmal gönnen, wenn man in der Gegend ist. Ein altes Teil, eine zweiteilige Tribüne. Ein Teil mit Stehplätzen, der andere Teil glänzt mit Sitzbänken. Das alles unter einem alten Dach, wirklich sehr ordentlich hier. Es wurden mal wieder unzählige Bilder geschossen, zu groß war mal wieder die Angst, dass die alle nichts werden. Es war aber auch nicht ganz einfach, hier gescheit zu fotografieren. Spielerisch war das heute eher grausam, ich erinnere mich aber gerade, dass eine Mannschaft mehrere gute Möglichkeiten ausließ um dann später noch den Ausgleich zu kassieren. Ich meine, es waren die Hausherren. Na ja, auch so war es ein gelungener Tag für mich mal wieder. Natürlich hätte ich auch gerne mal was auf Rügen gemacht, doch heute war Peine genau der richtige Ground. Hauptsache die Fahrerei dauerte nicht so lange und vor allen Dingen war kein Stress mit dabei. Denn der war für die nächsten Tage nämlich schon wieder vorprogrammiert...

Samstag, 3. August 2013

VfL Pinneberg 1945 - FC Elmshorn 1920 1:1

Während in der Küche das Hackfleisch lecker vor sich hinbrutzelt, nutze ich die paar Minuten, um hier etwas weiter zu kommen und den nächsten Bericht in trockene Tücher zu packen. Gedanklich bin ich voll dabei, lasse den schönen August sowieso immer und immer wieder Revue passieren und schaue zurück auf die vielen schönen Touren und Spiele. Für mich ist und war das ja auch weiterhin nicht alles selbstverständlich. Und das in vielerlei Hinsicht. Deshalb herrscht bei mir immer wieder innere Dankbarkeit, an mich selbst und an meine bessere Hälfte. Die Partie in Rugenbergen war also zu Ende, mit gemütlichem Tempo wurde wieder losgetrabt in Richtung Bahnhof. Vorher nochmal was zu Futtern holen und dann wieder über die Buckelpiste zum Bahnsteig. Die Füße begannen jetzt zu schmerzen. Aber es wurde durchgehalten. Über einen Umstieg wurde Pinneberg dann erreicht, der Ort, wo ich ja letztes Jahr schon mal eine Nacht lang verweilte. Das Stadion, welches vom Optischen noch völlig unbekannt war, liegt am anderen Ende des Parks, der direkt am Bahnhof beginnt. Bei immer noch sehr warmen Temperaturen wurde somit eine kurze Wanderung ausgepackt und man konnte sich bissel in den Schatten begeben. Dann tauchte das Ding rechts auf, man wurde schön durchsucht und erhielt dann eine Verbandskarte, wie erwartet. Aber der Ground entschädigte doch ganz gut, eine schöne alte Anlage mit Tribüne, mitten im Wald, herrlich gelegen. Auf der Gegenseite gibt es auch noch eine größere Ansammlung von Bänken, insgesamt eine richtig gute Anlage. Und wenn man sich vorher nicht im Detail Bilder davon anschaut, ist es immer noch etwas überraschender. Das versuche ich ja aktuell bissel zu vermeiden, man muss ja nicht alles bis ins kleine Detail vorher schon anschauen, nur die groben Dinge sollten halt geklärt sein. Irgendwie hat sich das immer mehr eingeschlichen, zu viel ist halt passiert mit ekligen Nebenplätzen und so weiter und so fort. Heute ging aber nichts mehr schief, im Gegenteil. Man ließ sich oberhalb der Stehränge nieder und beobachtete das Treiben. Ein gutes, schnelles Spiel mit vielen guten Szenen, das ist der wahre, schöne Amateurfußball. Bitte mehr davon! Hier ist man noch bei der Sache, hier ist man noch voll dabei. Nach dem Schlusspfiff wurde wieder der Bahnhof aufgesucht, vorher noch die Plastikflasche aus dem Gebüsch ziehen und schon konnte es wieder losgehen. An die Heimreise habe ich jetzt leider keine großen Erinnerungen mehr. Ist halt so, muss man halt damit leben, wenn man immer hier zu Hause brav in der Stube die Dinge niederschreibt, auch wenn es mal mehrere Wochen dauert. Manchmal wünschte ich, ich würde es aufs Papier bringen, also richtig aufs Papier schreiben. Aber das ist ja alles nicht mehr zeitgemäß in unserer heutigen Welt. Aber das muss ja nicht meine Welt sein. Wo habe ich nur Papier und Bleistift gelassen...

SV Rugenbergen - Meiendorfer SV 4:1

Nach einer eher durchwachsenen Nacht ging es an diesem schönen Samstag Morgen in den Speisesaal zum Frühstück. Dies war eines der wenigen, das ich während der D-Pass-Zeit genießen durfte. So ließ ich es krachen, Weckle mit Wurst, Käse und Ei, feine Sache. Dann aber schleunigst weiter, noch schnell das Zimmer bezahlen und zum Bahnhof laufen, denn an diesem Tage warteten mal wieder zwei Spiele auf mich. Bereits nach den fünf Minuten Fußmarsch war ich schon wieder durchgeschwitzt bis ans Ende, ein Wahnsinnswetter. Aber auch so hatte ich meinen Spaß. Schnell noch eine Karte in die Heimat schreiben und dann in den ersten Zug steigen, der mich nach Bremen bringen sollte. Dort gab es dann eine lustige Unterhaltung mit einem Bahnbediensteten, der den Leuten die Koffer die Treppe hochtrug. Die Leute hätten so viel Mist dabei, schimpfte er. Recht hat er, nur noch Koffer, Taschen, Klaviere, Garagen. Alles mit dabei, nur die eigenen Gedanken nicht. Auf die Frage einer Dame, wo denn Gleis 8 sei, antwortete er verkniffen mit "zwischen Gleis 9 und Gleis 7". Sensationell, wie ich fand. Auch er war der Meinung, dass die Menschheit nur noch am Verblöden ist und nix mehr auf die Reihe bekommt. Auch da hat er wohl Recht. Dann war das Schauspiel aber vorbei und der IC nach Hamburg fuhr ein. Kein Platz mehr frei, stelle ich mich halt in den Zwischenraum und gammel da etwas herum. Dann passierte es, der Zug stoppte in irgendeinem Bahnhof und es wurde durchgesagt, dass es einen Notarzteinsatz geben sollte in unserem Zug. Das wird das Ende sein, dachte ich. Die Türen wurden geöffnet und die ganzen Trottel stiegen aus. Auch das noch. Die wieder einzufangen, wird schwer. Der Notarzt kam aber gleich und nach gar nicht mal so langer Zeit wurde die Fahrt fortgesetzt. Allerdings waren es schon satte 25 Minuten und der erste Anschluss nach Rugenbergen war somit futsch. Der Kollege beruhigte mich aber schnell mit einer späteren Verbindung, die auch noch passte und es somit noch klappen sollte. In Hamburg dann den Mitfahrer getroffen und zusammen ging es mit der S-Bahn weiter. Oder war es ein Regionalzug? Keine Ahnung, was das war. Ist ja auch nicht so wichtig. Das Aufkommen war jetzt allerdings schon groß und in Grüppchen wurde zum Ground gelaufen. Naja, das kann ja heiter werden. Nach kurzem Umweg wurde der Eingang doch noch gefunden und überraschender Weise gab es sogar ganz passable Karten hier. Auch der Ground wusste zu gefallen, immerhin eine schöne kompakte Tribüne, dazu noch ein paar Stufen auf der Gegenseite und ein Rasen wie ein Teppich. Köstlich, hier konnte man also getrost das erste Spiel des Tages anschauen. Und auch das enttäuschte nicht, schneller und guter Fußball von den Hausherren, die am Ende locker und verdient gewannen. Teil eins an diesem Tage war somit erledigt, sehr zufriedenstellend mit einer glatten zwei. Kurz noch was zum Futtern holen und dann wieder zurück in Richtung Hansestadt. Das zweite Spiel sollte in Kürze folgen beim VfL Pinneberg...

Freitag, 2. August 2013

TuS Pewsum - BSV Kickers Emden 0:1

Viel Lust habe ich nicht gerade, aber im Hinblick auf die kommenden Tage ist es besser, noch bissel was zu schreiben (haha, der Versuch war da, aber es blieb bekanntlich dabei). Lust habe ich momentan eigentlich nur auf die Arbeit, die macht Spaß, das andere läuft so nebenher und meistens an mir vorbei. Aber das wird sich dann spätestens ab nächster Woche wieder ändern. An diesem Freitag sollte es also nach Pewsum gehen, wo das Spiel der Spiele in diesem Jahr stattfinden sollte gegen den großen Nachbarn aus Emden. Fraglich war allerdings, ob ich das überhaupt ansteuern oder gar ganz zu Hause bleiben sollte. Am späten Donnerstag war die Sache praktisch schon abgehakt, dann die Chance auf eine kostenlose Mitfahrgelegenheit bekommen und doch noch für die Tour entschieden. Stundenlang nach einem Hotel geschaut, dann einfach das nächstbeste genommen und die Sache war somit vom Tisch. Jetzt hoffte ich natürlich, dass die Kollegen es auch nach Pewsum schaffen. Sollte es nicht klappen, muss ich halt alleine mit dem Taxi fahren, war mir jetzt auch egal und zog die Sache durch. Die Schmiede wurde sehr früh verlassen, kaum da und schon wieder weg. Wenigstens mal effektiv Stunden abgebaut. Die erste Verbindung fiel schon mal ins Wasser, ICE fällt aus. Also zog es mich erst mal nach Würzburg, dort ist wenigstens etwas Leben und man kann besser verweilen. Nach einer knappen Stunde ging es dann gen Norden, die gewohnte Strecke bis nach Hannover. Jetzt kam es darauf an, wieviel Verspätung der IC aus Leipzig wohl hatte. Aber nix da, der stand einfach schon auf dem Gleis und war abfahrbereit. Jetzt war deutlich Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Zügig ging es weiter, bei einer Affenhitze im Viehwagen, sagenhaft. Das nächste Ziel Oldenburg wurde bald erreicht und es ging aufs andere Gleis um noch nach Emden zu fahren. Das zog sich leider etwas, Verspätung machte sich breit. In Leer wurde dann gedreht und die letzten Meter waren daraufhin bald geschafft. Noch eine gute Stunde Zeit, raus aus dem Bahnhof und das erste Taxi genommen, Pewsum hieß das Ziel. Gleich mal die Rückfahrt schon klar gemacht und los ging es. Wird ja nicht so weit sein, dachte ich. Allerdings irrte ich da gewaltig. Es war weit, kaugummiweit. Satte 25 Euro die einfache Fahrt, aber was solls, ich will ja ans Ziel meiner Träume. Nach vielen Stunden war ich also doch tatsächlich angekommen während es der Rest leider nicht schaffte und in Höhe von Osnabrück hängenblieb. Der Ground ist jetzt nicht überragend, aber als Tribüne kann man es schon werten, nette Eintrittskarte und Hefte, es wurde alles eingesackt was ging. Leider begann die Partie schon mal mit sechs Minuten Verspätung, das geht ja gut los. Dann auch noch eine Trinkpause, und das bei lauem Sommerwetter. Meine Fresse, wie sich das breitgemacht hat. Bald wird in Vierteln gespielt und es gibt noch jeweils ein Time Out, wunderbar. Das Spiel war in der ersten Hälfte noch normal und ok, in der zweiten jedoch steigerte es sich zu einem Schauspielfestival. Es wurde sich gekrümmt was das Zeug hielt, geschauspielert, gepöbelt, gemosert. Nur gespielt wurde nicht mehr. Das wird wohl schwer werden mit dem Zug nach Leer, mal schauen, was noch geht. Sagenhafte fünfzehn Minuten später wurde endlich abgepfiffen und ich konnte ins Taxi springen. Jetzt aber los, den Zug muss ich kriegen, will ich den Tag noch ruhig im Hotel ausklingen lassen. Mit überhöhter Geschwindigkeit ging es zurück, der Lappen war jetzt in Gefahr. Zum Glück war es nicht meiner. Aber es ging alles gut, der Bahnhof wurde erreicht, ich musste blechen und durfte dafür den Zug noch erreichen. Treppe hoch, Treppe runter, aussteigen lassen, einsteigen, abfahren. Abgefahren dieser Tag, Hektik pur, durchgeschwitzt bis hinnewitt, batschnass. Batschnass aber glücklich, so konnte man das jetzt beschreiben. Ich irrte dann noch etwas durch das leere Leer, suchte noch was zum Beißen und machte mich dann ins Hotel. Mit glänzender Stirn wurde ich ins Zimmer gebracht, sieht gut aus, gemütlich und sauber. Hatte sich somit also jeder Euro gelohnt am heutigen Tage. Suppe gab es zwar keine mehr, aber auch so war ich hochzufrieden mit meiner Leistung heute. Im Ersten wurde noch ein Saarbrücker Tatort geschaut, von dem ich komischerweise nur das Ende kannte, nicht aber den Rest. Die Dusche wurde kurz vor Mitternacht noch mal angeschmissen und kurze Zeit später fiel ich dann auf die Matratze, aus, vorbei, fertig. Jetzt ging nicht mehr viel, kurze Zeit später war ich auch schon weg. Und das, obwohl ich immer noch da war...