Sonntag, 19. Juni 2011

FC Union Mühlhausen - SV Motor Altenburg 3:3


Das Aufstehen fiel mir heute schon etwas schwer, aber es musste ja sein. Heute stand für mich definitiv das letzte Match dieser Spielzeit auf dem Programm. Da die Thüringen-Liga noch spielte, war klar, wo es hingehen soll. Zusammen mit zwei weiteren Interessenten ging es um halb zwölf los. Das Wetter war sehr bescheiden heute, es regnete teilweise in Strömen, ob das wohl alles gutgehen sollte? Am Ende alles kein Problem, sieht man mal von der etwas lästigen Stadionsuche in Mühlhausen ab. Aber da genügend Zeit war, bekamen wir das auch noch auf die Reihe. Endlich den Ground betreten und auf das letzte Spiel vorbereiten. Eine schöne Anlage gibt es hier zu sehen, ein typischer Ground für diese Liga. Gefiel mir gut, auch das Match und auch sonst war alles im grünen Bereich. Für ein Euro fünfzig gab es zudem die gute Thüringer Bratwurst, schade nur, dass ich gefahren bin und somit nichts trinken konnte. Wäre sicher lustig geworden. Aber auch so war alles ok, im Spiel fielen insgesamt sechs Tore, eine ordentliche Ausbeute. Ansonsten möchte ich an dieser Stelle gar nicht mehr so viel erzählen bzw. schreiben. Es war irgendwie eine verkorkste Saison, ich stelle mir wieder die Frage nach dem Sinn. Aber auch das hatten wir ja schon öfters, also lassen wir das. Ich bin ja selber Schuld und muss damit alleine zurechtkommen. Im Moment bin ich jedenfalls nur froh, dass mal fußballfreie Zeit ist. Irgendwann kann man es nicht mehr sehen. Die Homepage hier wird aber auf alle Fälle erstmal weitergeführt und nicht eingestampft. Ich würde mich also auch in Zukunft freuen, den ein oder anderen hier begrüßen zu dürfen. Das wars fürs erste bzw. fürs letzte. Ich wünsche allen Kollegen da draußen einen schönen Sommer, sei es mit oder ohne Fußball.

Samstag, 18. Juni 2011

FA Illkirch-Graffenstaden - FC Hirtzbach 1:2


Es ging nicht gut. Der Kollege drehte jetzt am Rad. Was für ein Mist hier, eine Scheiße sondersgleichen. Sauerei, Skandal, was machen wir hier bloß? Wir wollten doch nur noch ein Spiel genießen, doch am Anfang war es wenig spaßig. Wo die Tribüne denn sei? Es gab eindeutig keine, das machte aber in meinen Augen nichts. War halt ein normaler Sportplatz ohne Ausbau, dafür Hauptplatz und Naturrasen, immerhin. Dazu noch einige Leute anwesend, ein satter Grill und ein Ofen mit allerlei Schmaus, geht doch. Allerdings war die Bratwurst mehr als schlecht, ein schlimmer Geschmack, was wohl am verkohlten Brot lag oder am miesen Senf, ich weiß es nicht. Kurz darauf wurde es auch schon wieder ausgeschieden. Es prasselte jetzt von oben auf uns hernieder, Regen und Sturm zogen auf, wir schwankten. Aber nur kurz, ich konzentrierte mich wieder auf den Kick, so gut es ging. Es war nicht schlecht, es ging ja noch um was. Es wurde auch recht spannend, wirklich kein schlechtes Spiel. Im Gegenteil, ein schöner Abschluss an diesem Tag. Auch wenn 33,34% nicht dieser Meinung waren. Egal, der nächste Ground war in der Tasche. Natürlich wären wir nicht alleine wegen diesem Spiel angereist, doch so nahmen wir das gerne mit. Zum Ende hin wurde es sehr hektisch, viele Fouls, das Heimteam drückte. Eine mögliche Verlängerung war zum Greifen nah, doch es kam anders. Zum Glück, dann ich hätte das auch nicht gebraucht heute. Es wurde so auch ganz schön spät, um viertel nach zwölf kam ich wieder zu Hause an. Es war mittlerweile so kalt, dass ich die Heizung im Auto voll aufdrehte. Ein komischer Geruch, es roch verbrannt. Der Tag war gelaufen, recht erfolgreich, nochmal drei neue Plätze besucht, so konnte ich mich zufrieden in die Federn legen und mich auf die morgige Saisonabschlussfahrt einstimmen.

Sport Club Offenburg - FC Ottenhöfen 2:0


Wir kamen gut weg, das war aber auch schon alles. Die verdammten Navigationsgeräte hatten keinen Empfang und so irrten wir minutenlang durch die Stadtmitte, bis in die Fußgängerzone zu einem Oldtimer-Treff. Du lieber Gott, der Puls ging wieder nach oben, ja wohin denn bloß. Nichts wie weg hier, raus auf die großen Straßen. Das Navi bewegte sich, was für eine Wohltat. Rechts abbiegääähn, links abbiegääähn, fahr doch lang wo du willst. Hier rum, da rum, noch eine Schleife, meine Güte, hätte ich den Stadtplan wohl noch ausdrucken müssen? Halt, da ist das Ding, vollgestopft mit Leuten, Wahnsinn. Nur noch einen Parkplatz finden und dann nichts wie rein. Wir verpassten am Ende knappe zwanzig Minuten und ein Tor, aber auch das ließ mich heute kalt. Ich genoss einfach nur den Tag, die letzten Spiele der Saison, herrlich. Hier war alles voll, wirklich alles. Ich denke ja immer noch, dass es an die zweitausend Leute waren. Kann aber auch täuschen, kann man halt schlecht alle genau nachzählen. Glauben wir mal der Presse und den Vereinsseiten, die haben ja da das meiste Fachwissen. Fump wurde dann gesichtet und dort wurde dann weiter gequasselt, teilweise wieder so laut, dass sich die Leute umdrehten. Aber egal, die meisten verstehen das ja eh nicht. Das Spiel war leider keineswegs spannend und hatte auch sehr wenig von Relegation. Schade, wäre bestimmt gut gewesen. Aber nach der roten Karte für die Gäste war das Ding quasi entschieden. Es gab noch das Siegtor zu bewundern, direkt vor unserer Nase schlug das Ding ein. Schön, immerhin noch ein Törchen gesehen. Und ansonsten auch genug hier, war allerdings sehr schön, den Zuschauerrekord in der Relegation gebrochen zu haben. So kann es gerne weitergehen. Allerdings erst im nächsten Jahr. Für diese Saison ist Schluss. Zum Finale ging es jetzt noch weiter nach Frankreich, wo noch ein Entscheidungsspiel um die Meisterschaft der Excellence A anstehen sollte. Nach nur wenigen Minuten fuhren wir auch schon über die Grenze. Wir freuten uns, der Herr auf dem Beifahrersitz allerdings überhaupt nicht. Ob das wohl gutgehen würde...

FV Zell-Weierbach - SG Weier/Bühl 8:1


So viel Weier und Weierbach, da kommt man tatsächlich des öfteren durcheinander. Ich bildete mir ein, es gelernt zu haben, komme gerade aber wieder kräftig ins Schwanken. Egal. An diesem schönen Samstag, dem letzten in dieser Spielzeit, lief die Relegationsmaschine nochmal auf Hochtouren und insgesamt drei Spiele standen auf dem Programm. Das Genie suchte mal wieder die Spiele raus, herzlichen Dank an dieser Stelle. Ich musste also nur noch mitfahren, das bekam ich gerade noch so auf die Reihe. Es ging gemütlich los, pünktlich wurde Darmstadt angefahren und schon war man zu dritt in Richtung Schwarzwald. Kurzer Stau bei Bruchsal, komischer Verein, komischer Stau. Es ging weiter, immer weiter, bis die Ausfahrt Appenweier erreicht war. Schon wieder weier, aber diesmal gehts. Noch lief alles nach Plan, der Sportplatz wurde bald erreicht und es gab sogar noch einen guten Stellplatz vor dem Ground. An der Kasse dann hervorragende Karten, die kurz danach aber einmal ratsch in der Mitte eingerissen wurden, was den Kollegen aus Südhessen das erste mal an diesem Tage stark erboste. Ein freundliches "Du hast se doch nicht mehr alle" wurde dem zugegeben nervenden Ordner entgegen geworfen. Ich entzog mich der Gefahrenzone und suchte einen ersten Weg durch die Massen. Nette Anlage hier mit teilweise vier Stufen auf der Gegenseite und nettem Verköstigungsstand am Ende. Ansonsten gab es hier heute viel Quatsch, eine Tombola, bei der es allerlei Dreck zu gewinnen gab. Das Angebot reichte von Dortmund-Schals bis hin zur Schalke-Zahnbürste. Hallo? Wer braucht diesen Käse? Und was hat das bei einem Relegationsspiel zu suchen? Nichts, aber auch gar nichts. Es ging hinter das leere Tor, dort war Ruhe und das Match konnte so gut verfolgt werden. Wir regten uns noch ein paar Mal über die Anhänger von Weier auf, die doch recht peinlich auftraten. Da liegt man hoffnungslos zurück und regt sich über jeden Regenwurm auf dem Platz auf. Das nervte etwas, ging aber vorüber. Wir befürchteten schon das schlimmste, als die Spieler nicht mehr aus der Kabine kamen und die Regenwurm-Ultras den Platz stürmten. Sollte hier boykottiert werden? Nein, man ließ sich nur unnötig viel Zeit und verdarb uns somit den pünktlichen Wiederanpfiff. Der Kollege rastete jetzt schon zum zweiten Mal aus. Ich war aber ganz gelassen, war sowieso klar, dass man das zweite Spiel in Offenburg nicht komplett sehen konnte. Schlusspfiff nach neun Toren, raus hier aus dem Irrenhaus und weiter ins schöne Offenburg.

Dienstag, 14. Juni 2011

Türkischer SC Offenbach - TSV Dudenhofen 2:2


Ich entschloss mich kurzfristig. Wenn man schon so nett gefragt wird, dann kann man sich ja auch mal aufraffen und kurzerhand zu einem weiteren Relegationskick fahren. Auch wenn ich anfangs gar keine Lust hatte, je länger der Tag fortschritt, desto mehr Geschmack bekam ich und letztlich sagte ich dann zu. Ich quälte mich zum Hanauer Hbf, wo ich um kurz nach sechs aufgesammelt werden sollte. Ich hatte keine Kohle mehr, nichts mehr, komplett ausgeraubt. Schnell noch in den Pavillon und ein paar Mäuse abheben und dann ging es auch schon in das gewohnte Taxi des Kollegen, das uns durch das übliche Rhein-Main-Gelände bis nach Rumpenheim brachte. Wir konnten die letzte Parklücke ergattern und waren kurz danach auch schon drin, natürlich mit dem erwarteten Misserfolg der Kartennachfrage und des Latzens von Geld. Na dann wollen wir mal den aufstrebenden Verein hier unterstützen, der heute mal wieder auf dem Platz der SKG Rumpenheim kicken durfte. Normalerweise schaue ich mir sowas ja nicht an, aber heute machte ich mal eine Ausnahme. Und das sollte sich auch lohnen. Für die Relegation genau das richtige Spiel und Ambiente. Hunderte Zuschauer, weitaus mehr als erwartet, zwei Fanblöcke sogar hüben und drüben, bengalische Feuer, Tore, Elfmeter, Hopper soweit das Auge reichte. Dies gipfelte im gemeinsamen Gruppenbild mitte der zweiten Halbzeit. Da erwartet man nichts von diesem Tag und dann das. Ein großes Vergnügen, wie immer. Schirm aufspannen, blödeln, Schirm aufspannen, blödeln usw. Das Match wurde gegen Ende immer hektischer und nervöser, den Gästen aus Rodgau reichte am Ende der etwas glückliche Punktgewinn. Der Abschied fiel schwer, doch mit dem Schlusspfiff suchten wir das Weite. Ich musste und wollte heim, in die Federn. Schnell noch in Hanau einen vergammelten Döner hinunterwürgen, kurz TV glotzen und dann ab in die Bahn. Heimat, ich komme...

Sonntag, 12. Juni 2011

TV Hausen 1873 - VfR 09 Meerholz 4:2


Zum vorerst letzten Relegationsspiel ging es an diesem Sonntag. Dabei ging es auch in diesem Spiel fast um nichts mehr, ich vernahm nur, dass beide wohl noch theoretische Chancen hatten. Aber da ich Hausen noch nicht hatte, war mir das eh egal und locker konnte man anreisen. Das dauerte nur ein paar Minuten und schon war man unweit des Sportgeländes. Für satte vier Euro gab es wenigstens eine brauchbare Karte. Ansonsten wurde es heute wieder mal zum großen Hoppertreff, denn am Ende waren wieder mal acht Leute vertreten, die sich hier begeistern wollten. Doch es hielt sich insgesamt in Grenzen. Auf dem Grün fielen zwar sechs Tore, aber das war schon teilweise ein schlimmer Kick, bei dem man merkte, dass es um nichts mehr gehen sollte. Wenigstens hatte der Platz eine Überdachung und zwei Stufen auf einer Seite zu bieten, so dass es nicht ganz so sinnlos erschien. Mehr will ich an dieser Stelle gar nicht mehr dazu schreiben. Ich werde mir jedoch mal Gedanken machen, wie das in Zukunft (hier) so weitergehen wird. Dieses Jahr kommt mir sowas von schlecht vor. Aber auch alles. Es fällt mir richtig schwer, mich momentan dafür zu begeistern. Ich muss unbedingt was daran ändern. So macht das jedenfalls keinen großen Spaß mehr. Wobei ich sicherlich jetzt etwas schwärzer sehe, als es in Wirklichkeit ist. Nutzen wir die Sommerpause mal sinnvoll und machen uns ein paar Gedanken über die Zukunft. Aber spätestens im August wird es wieder besser, davon gehe ich schwer aus...

Samstag, 11. Juni 2011

TSV 1909 Ilbeshausen - SG Schlüchtern/Elm 3:1


Da ich ja einer von der langsamen Sorte bin, musste ich an diesem Samstag nochmal ran und verbrachte fünf anstrengende Stunden auf der Arbeit. Zur Belohnung gönnte ich mir dann aber noch einen Relegationskick im schönen Vogelsberg. Markus wurde an der Tanke eingesammelt und zusammen ging es dann bei gutem Wetter in Richtung Vulkangebiet. Schön, mal wieder diese Strecke zu fahren, war ich doch schon einige Zeit nicht mehr hier unterwegs. Im Auto wurde wie immer geblödelt und gequasselt, dann folgte ein kurzer Abstecher zum Ground in Grebenhain, wo aber einige Kinder unterwegs waren und wir somit wieder das Weite suchten. Nach ein paar Kilometern war Ilbeshausen erreicht, am Sportplatz war es schon gut voll, da parkte ich doch lieber mal unten im Ort. Schöne Karten gab es am Eingang, ging schon mal gut los. Ansonsten war es dann letztlich doch ein normaler Sportplatz mit halbem Stankett, so dass es schön eng wurde für die Zuschauer. Am Ende mögen es sechshundert gewesen sein, genau konnte man das nicht sagen. Die Gäste aus Schlüchtern hatten in der ersten Halbzeit zwei Pfostentreffer, ansonsten brachten sie nicht viel zu Stande. Den Hausherren genügte eine durchschnittliche Leistung zum Sieg, der zugleich den Aufstieg bedeutete. Insgesamt machte das aber heute Spaß, man erfreut sich halt schon an kleinen Dingen. Die Heimfahrt verlief zügig und lustig bis Birstein oder auch Bierstein, so stand es jedenfalls an einigen Bushaltestellen. Dann der übliche Terror mit einigen Lahmärschen in vorderster Front, so dass ein paar Minuten wieder verloren gingen. Ansonsten wären wir kurz nach Abpfiff wieder zu Hause gewesen...

Donnerstag, 9. Juni 2011

FSV 1912 Dorheim - FC Ober-Rosbach II 7:2


Die schöne hessische Relegation war im Prinzip schon vorbei, da fing sie für mich erst an. In diesem Jahr sollte es doch tatsächlich noch schlechter werden als im vergangenen Jahr. Doch ich mache mir deswegen keinen Stress, wenn halt nicht mehr geht, dann geht halt nicht mehr. Heute ging es zumindest sehr spontan los, am Morgen kurzen Mail-Austausch mit Markus gehabt und dann entschied ich mich spontan, mitzufahren. Und das war auch gut so, wurde nämlich ein entspannter und schöner Abend. Ich fuhr also nach der Arbeit bis Selbold und wurde dort dann eingesammelt. Dann ging es zügig aber ohne Stress weiter in Richtung Friedberg, wo wir pünktlich ankamen. Zwei weitere Kollegen warteten schon und zu viert wurde dann das Match verfolgt. Für einen guten Preis gab es leckeres Weißbier zu erwerben, so dass ich dann während des Spiels vier mal zuschlug. Schmeckte wirklich hervorragend und so wurde der Abend recht lustig. Im Spiel ging es um nichts mehr, interessierte uns aber weniger. Immerhin wurden noch schöne neun Tore geboten, die ich alle mitbekam. Nach dem Spiel war dies wohl nicht mehr ganz so der Fall, ich spürte doch etwas den Hefekonsum und die dazukommende Müdigkeit. Markus ließ mich in Selbold wieder am Hauptbahnhof raus, wo ich noch ein paar Minuten warten musste. Den restlichen Heimweg ging ich dann zu Fuß. Ich trällerte jetzt schön Karlsruher Fangesänge, warum wusste ich auch nicht. Im Rückblick sicherlich etwas peinlich, doch an diesem Abend genau richtig. Durch die Gassen zog es mich nach Hause...

Mittwoch, 1. Juni 2011

VfL Neckarau - VfB Gartenstadt 1:2


Ich bin mal wieder kurz davor, die ganzen Berichte hier einzustellen und nichts mehr zu posten. Das ist alles nur noch ein einziger Krampf hier, da trägt der Fußball aktuell auch den Rest dazu bei. Aber versuchen will ich es nochmal, vielleicht klappt es ja. Die Woche war relativ kurz, da kam das Angebot an diesem Mittwoch gerade recht und man konnte mal nach Mannheim fahren um dem traditionsreichen VfL Neckarau einen Besuch abzustatten. Schnell füllte sich das Auto von meinem Fahrer und zu viert ging es dann los. Es war die reinste Einsammlungstour, gut, dass ich nicht fahren musste. So wurde es am Ende noch richtig knapp und nur ein paar Minuten vor dem Anstoß war man im Ground. Gefiel mir ganz gut, ein weitläufiges Gelände mit einer Ansammlung von Stufen auf der Hauptseite, dazu noch eine Art kleiner Überdachung oder Tribüne. Während der Rest doch eher am Nörgeln war, genoss ich die neunzig Minuten in Ruhe, wobei die Kälte doch einen schöneren Abend nicht unbedingt zuließ. Aber es ging auch so, wobei das Spiel nicht unbedingt erwärmte, sondern eher so dahin plätscherte. Der erste spielte heute zum Abschluss gegen den zweiten, doch die Tordifferenz war zu groß, sodass es nur noch theoretisch für die Gäste um was ging. Aber es waren gute dreihundert Zuschauer noch gekommen, eine gute Kulisse. Hinter dem Stadion befindet sich in einer tristen Umgebung der schäbige Kunstrasen, der hier ja scheinbar verehrt wird wie ein Gott. Wie man darauf stolz sein kann, weiß ich nicht. Ist mal wieder ein gutes Beispiel hier in Neckarau, wie gegensätzlich das doch alles ist. Aber in der konsumfreudigen Kommerzgesellschaft hat ein schöner Rasenplatz fast gar keinen Stellenwert mehr. Da geilt man sich doch lieber hinter einem billigen Stankett auf und inhaliert den Plastikgeruch des frisch gekörnten Grüns. Dann noch die ganze Zeit über Champions League und Barca babbeln, dann ist die Welt in Ordnung. Siehste, jetzt rege ich mich doch wieder auf über diese widerliche aktuelle Fußballwelt, mit der ich eigentlich gar nichts mehr zu tun haben will. Aber lassen wir das, es bringt ja eh nichts. Zwecklos, sinnlos. Ich erreichte in Hanau noch den früheren Zug und schloss schon mit dem Tag ab. Passiert eh nichts mehr dachte ich. Doch dann wurde ich wieder vom Gegenteil überzeugt, denn ein verliebtes Paar machte auf sich aufmerksam. So was hab ich noch nie erlebt. Die waren wohl irgendwo in Frankfurt bei einer Veranstaltung über die kommende Frauen-WM unterwegs. Man kann das gar nicht beschreiben, was da abging. Er pöbelte sie pausenlos zu, es fielen auch ein paar vulgäre Sprüche, mein Gott, das war einerseits belustigend, andererseits bedenklich. Was in manchen Köpfen so vor sich geht, ich weiß nicht ich weiß nicht. Der Typ war so geil auf Frauenfußball und den Event, mit dem VfL Neckarau kann der bestimmt nix anfangen...