Sonntag, 27. Oktober 2013

FC Déifferdeng 03 - AS Jeunesse Esch 4:0

Das kalte und schroffe Longwy ließen wir jetzt hinter uns. Es ging wieder über diverse Grenzen, da raus, da rein. Das Glück war heute mal wieder auf unserer Seite. Ein Abendspiel in Luxemburg komplettierte die kleine Tour durch die vier Länder. Wird sicherlich einmalig sein und auch bleiben. Der Kollege wollte dann noch ein paar Pommes essen und suchte die nächste Pommesbude auf. Hatte leider nicht geklappt im ersten Versuch. Dann wurde bissel durch die Gegend gefahren und nochmal gesucht. Dann wurde sie auch gefunden und kurz vor dem Spiel wurden sich noch ein paar frittierte Stäbchen reingeschoben. Hektisch essen und dann hektisch weiter. Überall strahlte das Flutlicht von den Hängen, ein herrlicher Anblick. Überall hätte man was gucken können. Aber man kann halt nur ein Spiel von vielen sehen und das fand in Déifferdeng statt bzw. im Ortsteil Obercorn. Auch dort sah man bereits von weitem das Flutlicht. Der Regen prasselte unaufhörlich hernieder, es war zum Davonlaufen. Nach ein paar technischen Schwierigkeiten hatte der Fahrer dann doch noch sicher einparken können, so dass sich auch dieses Problem gelöst hatte. Auch wenige Minuten vor dem Anstoß in der ersten Liga wird hier locker noch ein Parkplatz bekommen. Auch wenn hier und jetzt doch etwas mehr los war als sonst. Eine ansprechende Zuschauerzahl, dazu Gästemob und bengalische Feuer. Hilfe, Ausschreitungen in Déifferdeng. Wo bin ich hier nur gelandet? Nach schwieriger Knipserei nahmen wir auf der neuen, glänzenden Tribüne Platz und freuten uns auf das letzte Match. Es wurde einiges geboten, anfangs noch nicht ganz der gute Fußball, aber es steigerte sich dann doch. Leider waren die Gäste hoffnungslos unterlegen, so dass die mitgereisten Anhänger schon bald die Schnauze voll hatten und nur noch dem Suff verfielen. Mit dem Ground konnte ich an diesem Abend sehr zufrieden sein, auch wenn dieser mit dem ursprünglichen Stadion der Hausherren nichts mehr zu tun hat. Aber in die Tourenplanung passte das mehr als einhundertprozentig. Bei strömendem Regen trotteten wir nach dem Schlusspfiff wieder zum Auto zurück und machten es uns bequem. Schnell noch die Kekse rausholen und ab ging es. Die Route zurück war teilweise nicht ganz klar, doch dann fuhren wir wieder klassisch zurück über Trier und den Hunsrück. So konnte man in Wasserbillig noch mal billig Wasser und Kaffee einkaufen. Durch das Gebirge kamen wir heil und schnell durch, die paar Meter Autobahn waren da auch kein Problem mehr. Eine einzigartige Tour ging somit zu Ende. Sie wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. Lange? Ich meinte ewig...

U.S. Bassin de Longwy - Rosselange Vitry 2013 0:5

Ich werde jetzt anfangs etwas ausschweifen. Das wird zunächst nicht viel mit dem nächsten Spiel zu tun haben. Aber immerhin weiß man dann ungefähr, wann ich das hier alles geschrieben habe. Mal wieder ein Samstag ohne Fußball heute, jedenfalls nicht live und nicht in Farbe und nicht draußen. Daher gibt es viel Zeit zum Nachdenken, wie auch gestern schon. Da fiel sogar die Verbotene Liebe aus, nur weil irgendwelche Trottel in Anzügen irgendwelche Kugeln aus irgendwelchen Eimern gezogen haben. Live und in Farbe und im Warmen. Habt ihr gut gemacht. Ich bin begeistert. Als ich das sah, schaltete ich schnell um und schaute mir Regionalfernsehen an. Erleichterung kehrte ein. Bloß nicht nochmal auf die Taste mit der 1 drücken, ich musste höllisch aufpassen. Da wird jetzt schon wieder übelst über dieses Fußballereignis in Südamerika gesprochen, als gäbe es nichts wichtigeres. Ich danke den Protestanten in Brasilien, die sich gegen dieses Ereignis wehren. Die einheimische Bevölkerung hat nichts zu fressen und in der Nachbarschaft werden millionenschwere Plastikbauten errichtet. Vielleicht übertreibe ich ja auch, keine Ahnung, ich bin ja ungebildet. Jeder, der nächstes Jahr vor der Glotze hängt und sich die Spiele anschaut, genüsslich mit Bier und fetter Bratwurst, sollte sich dann mal kurz an die Ärmsten erinnern, die dort in der Gosse leben und nichts zu beißen haben. Und das bei dreißig Grad aufwärts, was ganz schön schwer wird für die Jungs. Meine Fresse, als hätte man das nicht schon vorher gewusst. Viel Erfolg für die Quali dann in Katar, wo die Umstände ja ähnlich sind. Huch, was ist das da so heiß, das wird ganz, ganz, ganz, ganz schwierig für die Jungs. Hätten wir das gewusst... In Pommerloch war es an diesem stürmischen und verregneten Sonntag gar nicht heiß. Nur am Frühstücksbuffet, wo sich ordentlich bedient wurde. Wir hatten massig Zeit und massig Appetit. Dann hieß es Abschied nehmen, das nächste Spiel wartete auf uns. Los ging es durch eine schöne ruhige Landschaft, die bei diesem Wetter allerdings sehr schroff wirkte. Dann musste getankt werden, denn langsam wurde es knapp mit dem Sprit. Ob hier noch eine Tankstelle kommt, keine Ahnung. Aber dann, dann kamen sie. Tanke an Tanke, ein wahnsinniger Anblick in Martelange. Auf belgischer Seite wird hier Benzin zu luxemburgischen Preisen angeboten. Perfekt. So etwas hatten wir noch nicht gesehen. Weit mehr als zehn Tankstellen auf einer Seite, hervorragend. Günstig wurde vollgetankt und dann ging es weiter nach Frankreich. Wetter sehr fraglich, Tour sehr geil. In Longwy angekommen, gleich mal am Stadion geprüft, ob hier heute überhaupt was ging. Und es ging. Der Platzwart war gerade am Abstreuen, sehr fleißig. Nach einem kurzen Stadtrundgang wurde sich dann bei eisiger Kälte das Spiel angeschaut, was teilweise sehr holprig war. Aber die Gäste hatten zumindest ihren Spaß und erfreuten sich an ihrem Auswärtssieg. Nachdem auch die letzten Boulekugeln gefallen waren, machten wir uns weiter in Richtung Luxemburg. Dort fand das letzte Spiel dieser Tour statt. In Differdingen, ich meine Differdange, ich meine Déifferdang, ich meine Déifferdeng...

Samstag, 26. Oktober 2013

Royal Leopold Club Bastogne - U.R.S.L. Saint Leger 3:2

Das Saarland ließen wir hinter uns. Von Süden ging es nach Luxemburg, quasi ein Mal quer durch. Sogar mitten durch die Hauptstadt wurden wir gelotst, war schon etwas nervig. Jedenfalls für den Fahrer, für mich war das ja alles egal. Ich guckte mir das Treiben an und kümmerte mich nicht viel. Es war ja noch massig Zeit bis zum Abendspiel. So viel, dass man sogar vorher noch kurz im Hotel einchecken konnte. Eine schöne Fahrerei, irgendwo in der Prärie tauchte dann das Hotel auf, umringt von ein paar Tankstellen und Supermärkten, mitten in der Einöde. Ein interessanter Ort, wie ich fand. Erst gab es nix, dann gab es alles. Alles was das Herz begehrt. Nach kurzer Orientierung konnten wir dann erfolgreich einchecken, es ging kurz aufs Zimmer, dann weiter in Richtung Nordwesten. Bis zur Grenze war es nicht mehr weit. In wenigen Minuten war diese erreicht und wir liefen in Bastogne ein. Kurz am Stadion vorbei, sah ganz gut aus, trotz des jetzt herrschenden Dauerregens. Dazu pfiff ein guter Wind, es wurde jetzt schön ungemütlich. Genau richtig, um noch in eine Frittur zu gehen. Auch das war vorher bestens geplant. Einfach parken, reingehen und sich bedienen lassen. Schmeckte diesmal sogar ganz passabel, konnte mich also diesmal nicht beschweren. Dann lockte aber der Fußball und wir fuhren wieder zurück, einmal durch den Stadt und dann scharf rechts abbiegen. Schon tauchte das Ding vor uns auf. Für sechs Euro ging es hinein, noch gab es keine Karten. Die Mannschaften liefen sich warm und wir machten die erste Runde. Ein schönes Teil mit großer Stehtribüne und Anzeigetafel. Ein guter Ort, um diesen späten Samstagabend ausklingen zu lassen. Fußball wurde auch gespielt, ganz passabel wie ich fand. Ein 4:4 wäre durchaus drin gewesen, aber sehr unwahrscheinlich, dass es das zwei Mal an einem Tage geben sollte. Aber auch so konnte das Spiel jedenfalls teilweise erwärmen, denn mittlerweile kam die Kälte durch und man freute sich schon aufs Bett. Das kam dann auch bald, denn die Rückfahrt war genau so kurz, wie die Hinfahrt. Ist ja auch irgendwie logisch. Bevor jetzt nur noch Grütze hier raus kommt, gehe ich lieber ins Bett und mach noch bissel die Glotze an. Vielleicht gibt es ja irgendwo etwas Regionalsport zu sehen. Röchling Völklingen kam ja leider gestern schon...

FC Hertha Wiesbach - SC Hauenstein 4:4

Der Oktober neigte sich bereits stark dem Ende entgegen, da wurde der Zauberhut noch mal ausgepackt. Vom Dr. meines Vertrauens wurde eine Tour zusammengebastelt. Vier Spiele in vier Ländern an zwei Tagen! Schon sehr außergewöhnlich, wie ich finde. Das erste Ziel lag im Saarland, wo ein neuer Oberligist eingetütet werden sollte. Seitdem ich gar nicht mehr so auf die Ligen achte, fehlen mir hier und da dann doch mal wieder ein paar Vereine, die dann an solchen Tagen ganz gut ins Bild passen. Es ging zeitig los an diesem schönen Samstag. Wir trafen uns wie immer am Pendler und ich durfte diesmal wieder auf dem Beifahrersitz Platz nehmen. Ich war froh, dass der Kollege wieder halbwegs fit war, so war Spaß garantiert und ich konnte mal die Kilometer schonen. Also das Auto meine ich. Von Mainz ging es mal wieder in Richtung Kaiserslautern, eine schöne und ruhige Strecke wie ich finde. Bin ich früher ja eigentlich nie gefahren, aber mittlerweile ist das schon ganz ok. Im schönen Saarland angekommen, wurde dann auch bald das erste Spiel reingezogen. In der hintersten Ecke konnte noch ein Parkplatz erhascht werden, feine Sache, Strafzettel somit vermieden. Ein Wahnsinn, was da mittlerweile an der Kasse verlangt wird. Acht Euro für Oberliga, da kann man schon mal ins Grübeln kommen. Aber der Kunstrasen und die Werbung muss ja finanziert werden. Da reichen die sechs Euro schon lange nicht mehr aus. Wenn dann noch ein Sponsorendreck irgendwo auftaucht, ist es vorbei. Aber nicht klagen, es wurde brav bezahlt, wie fast immer. Der Platz war in bestem Zustand, wir jetzt auch. Hoch ging es, rauf auf den Berg, in den Matsch stellen, Fußball schauen. Es wurde sehr abwechslungsreich. Insgesamt fielen acht schöne und zum Teil interessante Tore, dabei ging es hin und her. Obwohl es lange nicht so aussah, auf Kunstrasen fallen bekanntlich ja immer Tore. Je länger die Spielzeit, umso häufiger schepperte es. Ein guter Einstieg in die Tour, so kann es gerne weitergehen. Wir machten uns dann vom Plastik, bestaunten noch kurz Nachbars Garten und ab ging es, hinaus in die weite Welt. Das nächste Ziel hieß Luxemburg, irgendwo dort wartete das Hotel auf uns. Aber nur als Zwischenstation, schließlich wollten wir am Abend noch nach Bastogne. Und das liegt ja bekanntlich in Belgien...

Sonntag, 20. Oktober 2013

FC Etzella Ettelbrück - U.N. Käerjeng 97 0:3

Hatte ich auch noch nie erlebt, dass das Flutlicht des nächsten Grounds bereits beim verlassen des letzten zu sehen war. Nette Sache, wie ich fand. Die Zeit reichte auch noch, es waren nur ein paar Minuten, die wir noch fahren mussten. Einmal durch den nächsten Kreisel und schon waren wir vor Ort. Hier brauch man sich wirklich keine Gedanken zu machen, auch nicht in der ersten Liga. Da kann man immer noch schön direkt am Stadion parken. Ich holte mir eine kleine aber feine Karte ab und schon war man auch schon drin. Einige Leute waren gekommen, kein schlechter Besuch. Immerhin die Tribüne war voll, mehr gab es auch fast nicht zu sehen. Aber auf der Gegenseite gibt es immerhin noch einige europaligakonforme festverankerte Sitzschalen. Das muss alles seine Ordnung haben, wenn der Sepp hier mal auftauchen sollte. Wir hockten uns dann auch erst mal auf die Tribüne, wo es uns aber schon bald zu laut wurde und in der Halbzeit gingen wir wieder runter und stellten uns auf die gegenüberliegende Seite. Leider war das Spiel bereits früh entschieden, denn die Gäste hatten schnell drei mal getroffen und der Drops war gelutscht. So musste man noch eine weitere Halbzeit brav abstehen. Aber wir nahmen die Sache ernst, es wird auch heute nicht geschludert. Abpfiff und Ausmarsch. Es war geschafft, zwei weitere Luxemburger wurden in die Sammlung aufgenommen. Ist ja immer wieder schön, hier her zu fahren. Einfach genial ruhig, beschaulich und schön. Die Rückfahrt klappte dann auch wieder ganz gut, an der Grenze wurde noch mal billig getankt sowie ein paar Körner Kaffee besorgt. Ist schon ein gutes Schnäppchen, wenn die Packung nur etwas mehr als zwei Euro kostet. Dann wurde in Simmern noch das Abendessen besorgt und im Nu waren wir wieder am Pendler. Ich würde ja gerne noch was schreiben, aber im Moment fällt mir gar nichts mehr ein. Muss mir auch nicht. Solange ich alle Gedanken noch in meinem kleinen Hirn abgespeichert habe, passt das schon. Wenn ich es mir richtig überlege, ist es schon Wahnsinn, wie viele Gedanken und Informationen da so reingehen. Und wenn ich dann noch an die Besten der Besten denke, Wahnsinn...

FC Jeunesse Schieren - FC Olympia Christnach 2:0

Das Jahr wird immer kürzer und es sollte nochmal etwas in Sachen Endspurt unternommen werden. Da bot es sich ja an, heute einen Lux-Doppler einzubauen. Gesagt, getan. Bei bestem Herbstwetter wurde sich wieder am bekannten Pendler getroffen und dann ging es ab in Richtung Westen. Die Strecke ist ja fast immer die selbe, ach was, es ist immer die selbe. Schön an Mainz vorbei, bis Bingen und dann bis Rheinböllen. Dann querfeldein, auch hier sind wir mittlerweile bestens bekannt. Immer wieder schön, wenn man die Grenze erreicht hat, dann gehen die Lichter an und im Nu ist man durchs komplette Land gefahren. Heute mussten wir aber gar nicht ganz durch sondern eher in den Norden. Das Wetter hielt sich. Interessiert hier eh keinen, ist aber eine Erwähnung wert. Wir trafen dann bald in Schieren ein, ein kleiner Ort im Dunstkreis von Ettelbrück. Dort sollte ja auch das Abendspiel stattfinden. Am kleinen Stadion standen immerhin schon die ersten Autos, so dass der Kick auch nicht gefährdet war. Noch war genug Zeit, aber die Suche, etwas Essbares im Ort zu finden, scheiterte kläglich. Einfach nichts da, nur Wohnhäuser mit Vorhängen hinter den Scheiben, gepflegte kleine Vorgärten, aber sonst nichts. Gut, müssen wir warten, bis wir was bekommen. Wir gingen dann zurück und freuten uns auf die vierte Liga im kleinen Großherzogtum. Zur Überraschung gab es keine Assistenten, war aber auch nicht weiter tragisch. Hauptsache der Ball rollt. Und das tat er dann auch bald. Zwar nicht so gut, aber er rollte. Es war auf jeden Fall schön hier, wie gewohnt nicht überlaufen, einfach nur gemütlich. Tore fielen dann auch noch, Verletzungspausen gab es allerdings auch sehr oft, so dass die eh schon knappe Zeit noch knapper wurde. Egal, es wird schon klappen. Und es klappte dann auch. Die kleine Anlage wurde hinter uns gelassen, wir sprinteten raus. Aber was erblickten meine Augen bereits in wenigen Metern? Da strahlte es, das Flutlicht in Ettelbrück, nur einen Steinwurf entfernt. Na, dann wollen wir mal...

Mittwoch, 16. Oktober 2013

ASV Wuppertal - TVD Velbert 0:3

Wir leben ja mittlerweile in einer Welt, in der nur noch Hektik und Stress regieren. Also jedenfalls bei einem Teil der Menschheit, die halt brav wie ein Hamsterlein im Rädlein läuft und sich über nichts mehr Gedanken machen kann. Die meiste Zeit gehöre ich auch dazu. Es kommt schon so weit, dass ich mir ernsthaft Gedanken mache, wenn ich mal nichts mache. In der radlosen Zeit habe ich mir dann immerhin Gedanken gemacht. Ich sehe, es wird gerade schwierig, hier wieder die Kurve zu bekommen. Worauf ich eigentlich hinaus will ist, diesen Tag zu beschreiben, an dem ich wieder mal ganz besonders gemerkt habe, dass es auch noch etwas anderes gibt als dauerhafte Hektik und Stress. Es ist ja nicht so, dass ich die Schmiede nicht mag. Aber ständig mit dem Fuß auf dem Gaspedal hängen, wenn man die Wand schon sieht, das sollte halt wenigstens mal angesprochen werden. So, kommen wir zum fußballerischen Teil dieses Berichts. Hammer und Schürze wurden bereits am frühen Nachmittag fallen gelassen und der Weg nach Wuppertal wurde umgehend angetreten. Leider war noch nicht hundertprozentig klar, ob das Spiel stattfinden würde, aber es sah gar nicht schlecht aus. Direkt hinter Hanau bereits dann eine komplette Vollsperrung der A45, sodass die Halsschlagader schon gewaltig pochte. Ich sah es zum Glück noch rechtzeitig und drehte eine Ehrenrunde durch die Stadt, dann ging es über Erlensee. Hier ging es zum Glück und ich hatte nur knappe zehn Minuten verloren. Es wurde dann die erwartete schöne Fahrt, ruhig, gelassen, bis kurz vor Siegen. Dort holte ich mir dann die telefonische Bestätigung, dass alles klappen würde. Perfekt. Weiterhin gab es dann Horrorstaumeldungen, so dass ich ab Lüdenscheid dann querfeldein fahren musste aber auch wollte. Nur, was das Navi dann mit mir machte, war schon grenzwertig. Es wurde fast jeder Feldweg einmal ausgewählt und ich folgte dem auch noch. Fraglich, ob es hier irgendwo nochmal in die Zivilisation geht. Auch nachdem Wuppertal ausgeschildert war, sah es noch nicht danach aus. Irgendwelche Seitentäler wurden durchquert, bis ich in Barmen rauskam. Herrliche Gegend hier, etliche Industriegebäude, Anlagen, Schienen. Dann wurde sogar noch die Schwebebahn gesichtet und ich war vollends happy. Nach einer halben Stadtrundfahrt kam ich dann am Stadion an und war vollends begeistert. Ich war tatsächlich hier, ein Wunder. Einfach mal unter der Woche nach Wuppertal. Herrlich. Und doch so einfach. Es ist einfach, wenn man es sich einrichten kann. Ich bekam die letzte Parklücke und ging dann auch bald hinein. Herbstliche Kälte machte sich bereits breit. Es war richtig schön. Ich dankte mir selbst, dass ich jetzt und in diesem Moment hier war. Brav wurde geknipst und dann das Spiel geschaut. Sportlich nicht gut, aber mental. Es wurde immer kälter. Aber auch das war in Ordnung. Der Erfolg erwärmte. Nach den neunzig Minuten ging es aber schnell wieder ins Auto, denn jetzt war man gut durchgefroren. Die Heizung wurde angeworfen, die Kekse wurden auf den Beifahrersitz gestellt und los ging es. Zurück ging es dann durch Hagen, als dem Navi nach. Um Mitternacht kam ich dann zu Hause an, nach einem perfekten Tag. Jetzt noch schön die Händchen waschen, damit ich morgen früh wieder angreifen kann. Mit Hammer und Schürze...

Samstag, 12. Oktober 2013

BSG Wismut Gera - FC Rot-Weiß Erfurt 1:2

Heute wurde zum Thüringen-Pokal nach Gera geladen. Ich schaute mir noch kurz vorher das Stadion an und dann war auch schon klar, dass ich fahren werde. Ich kenne mich ja da nicht so gut aus, deshalb musste ich vorher mal spicken. Dann ging es aber los, wieder ein Samstag, wieder schön nach Thüringen. Das Wetter hielt sich auch heute wieder, wie schon vor kurzem in Weimar. Zwei Mal schön Glück gehabt. Heute war es aber schön kalt. Ein herrlicher Herbsttag. Ich mag ja diese grauen aber regenfreien Tage. Da blühe ich ja so richtig auf. Natürlich gab es heute strenge Blocktrennung, denn die beiden Fangruppen mussten natürlich abgeriegelt werden. Ich ging dann mal auf die Heimseite, von wo ich wenigstens einen schönen Blick auf das weite Rund hatte. Ein schönes Teil hier in Gera, groß, schöne Lage, aber leider auch ohne die erhofften Zuschauer. Wieder mal eine Enttäuschung, wenn auch auf beiden Seiten guter Support geboten wurde. Aber es hätte schon mehr sein können. Egal, was solls. Die Gastgeber gingen dann auch in Führung, was Jubel auf Heimseite entfachte. Dann folgte irgendwann der Ausgleich für die Erfurter und ich hatte leichte Panik, dass es Verlängerung geben könnte. Es sah ganz stark danach aus, doch dann gab es zum Glück noch einen Siegtreffer. Somit hatte sich das erledigt und ich war erleichtert, denn es mussten ja noch ein paar hundert Kilometer nach Hause zurückgelegt werden. Dann war es vorbei, Schlusspfiff und ich eilte von dannen und wollte zum Auto. Unsinnigerweise durfte ich aber nicht, musste einen Umweg nehmen, Konfrontationen musste aus dem Weg gegangen werden. Ob wirklich was passiert wäre, keine Ahnung. Potential war sicherlich da, doch ich bekam nichts mehr mit. Ich schlenderte durch den Park und war dann am Automobil angekommen. Schnell noch die Schlappen anziehen, das Navi an und ab ging es. Eine schöne Rückfahrt, die allerdings kurz vor Eisenach gestoppt wurde. Vollsperrung auf der A4, Rettungshubschrauber war in Sicht, mehr aber nicht. Natürlich schade, aber da muss man halt warten. Es dauerte eine gute halbe Stunde, dann ging es weiter. Einer hatte doch tatsächlich die Autobahn verlassen und war frontal durch einen Zaun geschlittert. Das sah gar nicht gut aus. Wie das passieren konnte, keine Ahnung. Zwischen Eisenach und Bad Hersfeld gab es dann auch noch weitere Unfälle auf der Gegenspur. Fahrt halt mal etwas langsamer, gerade bei solchen Verhältnissen. Ich kann und will es nicht verstehen. Ich verstehe diese Raserei nicht. Bei strömendem Regen kam ich dann wieder in der Heimat an. Noch kurz bei den Eltern vorbeischauen und dann ab auf die Couch. Ein erfolgreicher Tag neigte sich dem Ende entgegen...

Sonntag, 6. Oktober 2013

SV Salamander Kornwestheim - SKV Eglosheim 2:0

Nachdem in Schluchtern der Abpfiff ertönte, machten wir uns bildlich gesprochen vom Acker. Es war noch genügend Zeit, doch noch war ja nicht sicher, ob wir überhaupt in Kornwestheim landen würden. Bei Untergruppenbach ging es dann auf die geliebte A81. Nach ein paar Ausfahrten ging es unübersichtlich weiter nach Kornwestheim, wo noch geklärt werden musste, ob überhaupt im Stadion gespielt wird. Ich war zwar positiv gestimmt, konnte es mir aber beim besten Willen nicht vorstellen. Ich stieg kurz aus und machte mich ins Stadioninnere, es sah tatsächlich gut aus. Ich versicherte mich noch beim Trainer und dieser verkündete mir das Wunder. Einfach unglaublich, dass nicht auf dem Kunstrasen gespielt wurde. So konnten wir gelassen nochmal ins Zentrum fahren und Mittag essen. Dann wurde sich der Bezirksliga-Kick reingefahren, schmeckte auch nicht gerade gut. Aber man nimmt es heute gerne mit. Nachdem die Sitzreihen durch die einheimische Fangemeinde von Dreck und Schande gesäubert wurden, konnte es losgehen. Wahnsinn, wie man hier so hausen kann. Da waren wahre Dreckschweine am Werk, muss man wirklich sagen. Von den Stufen hatte man einen klaren Blick auf das satte und nasse Grün, wo aber nicht wirklich was gutes geboten wurde. Aber manchmal ist man ja mit der Magerkost ganz zufrieden. Eintritt wurde zwar kassiert, aber nur bis etwa zehn Meter rechts von uns, dann machte der Kassierer eine Kehrtwende und ließ uns einfach links liegen. Das störte uns natürlich nicht, gab es doch eh keine Karten. Aber wir brauchten auch keine, wir hatten ja schon eine. Irgendwie war es ja eine. Egal, juckt hier sowieso keinen. Es fielen zum Glück dann doch noch zwei Tore, sodass uns eine Nullnummer erspart wurde. Freudig gingen wir nach weiteren neunzig Minten wieder zum Auto und machten uns nach Hause. War ja übrigens klar, dass das Urgestein heute fünf mal in Nürnberg einnetzte. Klar, ich war ja nicht dabei, ich war ja hier und fuhr mir zwei weitere Grounds rein. Man kann halt nicht immer alles haben. Es geht halt nicht...

SV Schluchtern 1896 - VfL Brackenheim 1877 2:4

Die Entscheidung fiel nicht leicht. Sollte ich nach Nürnberg fahren, ein weiteres Mal das Urgestein anfeuern oder sollte ich zwei neue Grounds einsacken, die heute so auf der Straße rumlagen? Ich entschied mich dann für letzteres. Nach einer Abstimmungsrunde mit dem Kollegen aus dem Nachbarland ging es dann früh los, denn in Schluchtern begann das Derby gegen den Nachbarn aus Brackenheim schon um elf Uhr. Nach einer kurzen Fahrt war der Heilbronner Dunstkreis bereits erreicht. Geht ja immer ganz schnell bis dahin. Ist eigentlich fast noch Nahverkehr. Aber egal, interessiert hier wohl niemanden. Da wir zeitig da waren konnten wir noch direkt am Ground parken und mussten nicht wie auf der Homepage des Vereins beschrieben hunderte Meter vom Firmenparkplatz laufen. Wäre sicher auch gut gewesen, laufen ist immer gut, aber so war das noch besser. Es wurden auch weitere Gäste aus MKK gesichtet, sehr kurios wie ich fand. Leider war die Zuschauerzahl mal wieder sehr enttäuschend. Bei einem Derby in der Landesliga bei herbstlichem Wetter kommen einfach nur dreihundert Leute. Unverständlich. Was wollt ihr eigentlich noch? Besser geht es ja wohl nicht. Würde der VfB Stuttgart zu einem Tomatenspiel kommen, würden wahrscheinlich tausende kommen. Ich hatte mir jedenfalls nichts vorzuwerfen, ich war da, ich war präsent. Nachdem wir die Spinnennetze fotografiert hatten, konnten wir Fußball schauen. Auf dem klitschigen Rasen war kaum ein geordnetes Spiel möglich. Viele Fouls, viele übertriebene Aktionen, aber auch sechs Tore wurden uns geboten. Insgesamt war es ok, aber nicht mehr. Aber auch so war ich zufrieden, jetzt konnten wir weiterziehen und hoffen, dass in Kornwestheim im Stadion gespielt werden würde. Ich hatte ganz starke Zweifel. In Württemberg ist es ja bekanntlich ganz, ganz schlimm mit den Nebenplätzen. Lassen wir uns überraschen und hoffen wir, dass wir noch ein zweites Spiel zu Gesicht bekommen...

Samstag, 5. Oktober 2013

SC 1903 Weimar - SV 09 Arnstadt 3:0

Heute machte ich es besser. Endlich wurde wieder was Gescheites gemacht, dazu gab es noch historische Bildung, was will man mehr. Doch der Reihe nach. Weimar hieß das heutige fußballerische Ziel, für die politische Bildung wollte ich vorher allerdings noch nach Rasdorf, wo ja bekanntlich früher die innerdeutsche Grenze verlief und sich heute eine Gedenktstätte befindet. Geographisch lag das natürlich ganz gut auf einer Strecke. So schnürte ich an diesem Samstag sehr früh die Stiefel und ging mit Winterjacke bepackt auf die Reise. Kaffee und Brezeln holen und ab in den Osten. Ich freute mich wirklich auf diesen Tag. Heute war irgendwie alles mit dabei. Bei viel Regen und viel Wind erreichte ich dann Point Alpha. Doch das Wetter hinderte mich keinesfalls. Ich war voller Tatendrang, war begeistert vom heutigen Unternehmen. Eine schöner aber auch nachdenklicher Ort, wie ich meine. Da sieht man mal wieder, dass Freiheit doch nicht selbstverständlich ist. Heute ist ja alles selbstverständlich. Nur damals halt nicht. Ich kann mich noch erinnern, wie wir als kleine Kinder mal hier an der Grenze waren. Auch wenn ich damals noch klein und dumm war, hatte ich so ein beklemmendes Gefühl. Und genau so war das auch am heutigen Tag. Beklemmend. Aber auch frei, unheimlich frei. Nach dem Rundgang durch das Museum ging es dann weiter in Richtung Eisenach und Weimar. Freilich sollte da noch was kommen. Es wurde noch ordentlich in der Thüringen-Liga gekickt. Es war noch viel Zeit, dennoch ging ich bald rein, gönnte mir noch einen Kaffee im Vereinsheim und freute mich dann auf den Kick. Der war auch ganz passabel auf dem satten Grün. Wirklich schöne neunzig Minuten. Etwas verwundert war ich aber über die Zuschauerzahl, denn nur gut hundert Leute wollten sich das heute hier antun. Kann ich absolut nicht verstehen. Stell dir vor, es ist Fußball, und keiner geht hin. So war das heute hier. Aber verwundert das wirklich? Wohl nicht, denn wie bereits erwähnt, an einem Samstag haben die Leute wohl besseres zu tun, als sich hier die Bolzerei anzusehen. Für mich war das natürlich etwas ganz anderes. Aber ich bin ja auch anders. Aber lassen wir das. Machen wir lieber die drei Punkte...