Sonntag, 12. Dezember 2010

Bologna FC 1909 - AC Milan 0:3


Zum Glück konnte ich gut schlafen, trotz der widrigen Umstände. Wir konnten heute im Prinzip ausschlafen, denn es ging erst um halb sieben raus. Schnell noch ein ungenießbares Frühstück einwerfen und dann nichts wie weg hier. Ist das hier nicht ein Badeort? Wieso gibt es dann solche Hotels hier? Es war noch ziemlich kalt an diesem Morgen, das änderte sich auch nur langsam. Am Bahnhof wurde dann das erste Ticket gezogen und es ging auf die Reise nach Bolgona, wo heute das Match gegen Milan auf dem Programm stand. Die Züge hier sind schon kult, alt und verwatzt, die Sitze sehr fraglich, aber immerhin sind die Preise mehr als ok. Die Fahrt zog sich sehr hin, ich war bereits jetzt schon wieder total platt, konnte mir kaum vorstellen, wie ich den Tag überleben sollte. Kämpfen, nicht aufgeben. Als weiter, irgendwie wird es schon gehen. In Bologna tummelten sich die Massen, der Busbahnhof wurde zügig aufgesucht und dann mit dem erstbesten Bus zum Stadion gefahren. War alles recht überschaubar hier, an den alten Kassen wurde dann ein Ticket geholt, nach Vorlage des Persos war das kein Problem. Dann ging es bissel zu Fuß ums Stadion, das von außen schon sehr interessant aussieht. Von Kommerz war hier überhaupt nichts zu sehen, das sollte sich dann auch so fortsetzen. Es ging dann auch bald hinein in die Schüssel, die zu gefallen weiß. Keinerlei Wellenbrecher, einfach mal Sitzschalen hingeklebt, bis oben hin, dazu auf der Gegenseite der herausragende Turmbau, sehr interessant. Es zog allerdings ziemlich hier, trotz Sonnenschein ein sehr kaltes Vergnügen. Durchhalten war angesagt. Das Match begann dann irgendwann, Bologna spielte einfach unterirdisch, Milan siegte ohne große Anstrengung ganz locker drei zu null. Doch der Spaß in der Kurve war weiterhin vorhanden, es wurde fast pausenlos gesungen und Stimmung gemacht. Die kam ganz oben zwar nicht so an, doch als wir zum Schluss unten waren, war es doch schon sehr laut. Das Match war aus, es ging wieder zurück in die Stadt, natürlich mit dem Bus, was auch sonst. Dann wurde das erste warme Essen an diesem Wochenende am Bahnhof eingenommen, das tat richtig gut. Dann ging es weiter nach Venedig mit der Bahn, über Ferrara und Padova. Mit mir war nicht mehr viel los, völlig entkräftet erreichte ich dann den Flughafen in Treviso. Ich sehnte mich nach dem eigenen Bett, doch noch waren einige Stunden zu überwinden. Der Flieger hob dann endlich ab und nach etwa einer Stunde war Hahn auch schon wieder erreicht. Hier herrschte eisige Kälte, unglaublich war das. Die Heimfahrt erwies sich nochmal als Herausforderung, erst das Auto freikratzen, dann weiter auf die Autobahn, wo erstmal die Scheibe nach unten fiel. In Sekunden wurde es eisekalt im Auto, was nun? Die nächste Abfahrt ging es runter und das Fenster konnte wieder gerichtet werden. Ansonsten wären wir wohl erfroren. Danach gab es allerdings keine Hindernisse mehr, die Heimat wurde um viertel nach eins erreicht und die Tour war Geschichte. Das Jahr ging somit erfolgreich zu Ende. Jetzt lassen wir das ruhig angehen, mal schauen, was das nächste Jahr so bringt. Erstmal kommen die Lidl-Tickets zum Einsatz und dann wird sich alles andere schon zeigen. In diesem Sinne, schöne Weihnachten und bis bald!

Samstag, 11. Dezember 2010

SS Folgore/Falciano - AC Juvenes/Dogana 1:5


An diesem Wochenende sollte die letzte Tour des Jahres stattfinden. Dabei wurde mit San Marino sogar ein neuer Länderpunkt in Angriff genommen. Da ließ ich mich sogar zum Fliegen überreden, ist ja eher nicht mein Fall. So ging es sportlich um viertel vor fünf am Samstag raus aus dem Bett, ein handlicher Rucksack wurde gepackt und ab ging es nach Hahn zu den Freunden von Ryanair. Kurz vor dem Abflug wurde es dann endlich hell, in der Luft ging dann alles ganz schnell. Raus aus den Wolken und hinein ins Sonnenlicht, ein herrliches Panorama war dann bald von oben zu sehen, die Alpen leuchteten hinauf. Auch der Anflug auf Rimini war ok, so dass ich das zumindest gut überstanden hatte. Auch wenn man im Flugzeug ab und zu schon sehr genervt wird, kommt man sich doch mehrfach vor wie in einem Werbefilm. Das schlechte Wetter war nun hinter uns, schöne 15 Grad und purer Sonnenschein warteten hier auf uns. Nach kurzer Zeit bekam man dann schon das italienische Temperament vorgeführt, ein netter Zeitgenosse sprach uns an, ob wir auch auf den Bus warteten. Zusammen ging es dann in die Innenstadt nach Rimini, wo der Bus nach San Marino genommen werden sollte. Nach ein paar Metern war mir bereits schlecht, es ging ruckelnd und ohne Geduld durch die Gassen, hier ein bisschen Hupen, hier ein bisschen Pöbeln, Italien halt. Wunderbar! Für günstige acht Euro konnten wir dann die Fahrkarten nach San Marino lösen, für etwa zwei Stunden Fahrtzeit sehr preiswert. Der Bus brauchte einige Zeit, um aus der Stadt hinaus zu kommen, es ging doch recht schleppend. Doch dann rauschte er die Berge nach San Marino hinauf, das war wie Achterbahnfahren. Das Nationalstadion wurde passiert und es ging immer höher hinauf, eine sagenhafte Landschaft hier. Kann man nicht anders sagen. Die Hauptstadt wurde erreicht, jetzt begann das Abenteuer erst richtig. Bus nach Fiorentino? Ja, gab es, man musste nur mit dem Fahrstuhl nach unten fahren und schon wurde der Busparkplatz erreicht. Auch hier wieder Gehupe und Gepöbel, ach war das schön. Ein Bus fuhr dann tatsächlich mit uns los, wohin, keine Ahnung. Ich hatte kein gutes Gefühl, am nächsten Stadion ging es dann mal zur Sicherheit raus, doch hier war nicht das erhoffte Ziel. Was nun, ich hatte keine Ahnung, keinen Plan, weder im Kopf, noch ausgedruckt. Also wieder rein in den Bus, der jetzt mit tausenden Schülern gefüllt war. Aber wir durften zum Glück noch mit und es ging tatsächlich zum ersehnten Zielort. Ein Schild mit Stadio wurde gesichtet, schnell raus aus der Hölle und verschnaufen. Dann ging es die letzten Meter zu Fuß und der Ground wurde nach etwa zwanzig Minuten erreicht. Mehr Glück als Verstand war das heute, muss man ehrlich so zugeben. Aber irgendwie musste das ja alles passen, es wartete schließlich ein neues Land auf uns. Bis zum Spiel waren noch zwei Stunden Zeit, die irgendwie totgeschlagen wurde. Dann begann das Vergnügen auf dem schönen Kunstrasen, der hier scheinbar überall im Land herumliegt. Aber da sah ich heute drüber hinweg, der Rest war viel wichtiger. Es wurde uns sogar ein interessantes Spiel geboten, das leicht hätte zweistellig ausgehen können. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich zwar nicht, wer hier spielte und wer führte, aber auch das war mir völlig egal. Nach den neunzig Minuten ging es flugs wieder ab ins Zentrum, dort wurde allerdings vergeblich auf den Bus gewartet, der einfach nicht kam. Es gab somit nur noch eine Möglichkeit, wieder nach San Marino zu kommen. Der letzte Bus um kurz nach sechs kam dann auch zum Glück und nahm uns wieder mit zurück. Ansonsten wäre das unschön geendet hier. So war alles gut und der Reisebus nahm uns wieder mit nach Rimini. Ich war platt ohne Ende, es war kalt, ich war durchgefroren. Ich stellte mir heute öfters mal die Frage nach dem Warum, doch am Ende war ich doch wieder überzeugt von der Sache. In Rimini ging es dann noch zu Fuß einmal rund um den Bahnhof herum zum Hotel. Die Gegend war mir schon recht unsympathisch, das Hotel wurde es dann auch. Was für ein Schuppen, einfach nur schlimm. Duschen konnte ich mich hier nicht, wenigstens waren die Toilette und das Bett zu gebrauchen. Im TV kam allerhand Quatsch, unerträglich. Total fertig ging es dann schnell ins Bett, schlafen und einfach nur abschalten.