Sonntag, 17. Februar 2013

VfB Germania Halberstadt - VfB Auerbach 4:1

Was ist nur aus dem guten, alten Fußball geworden? Gibt es den überhaupt noch oder ist er schon im Erdboden versunken? Uih, wir haben ein bisschen Schnee, ein bisschen Regen, pfui, da kann man auf gar keinen Fall spielen. Bin mal gespannt, ob überhaupt noch mal ein Spieltag stattfindet in dieser Serie. Wenn nicht, ist mir das auch egal. Spart man Geld, muss man nicht mit der Bahn zu Fraport fahren und kann einfach nur die Seele baumeln lassen. Ich brauch überhaupt keinen Fußball mehr. Ich brauch bald gar nix mehr. Ist eh alles nur Makulatur, was ich mache. Bringt nichts, absolut nichts. Was bringt eigentlich noch was? Dreckschwein, was fällt Ihne ein mir so ne Frage zu stellen? Ha, keine Ahnung was ich hier treibe. Lust und Laune sind abhanden gekommen. Na ja, wenigstens erfreut man sich mal wieder guter Gesundheit, das ist ja schon etwas. Mitte Februar konnte dann doch tatsächlich ein weiteres Spiel in die Sammlung aufgenommen werden, auch wenn es geographisch fraglich war. Aber ich musste einfach fahren, einfach fahren und Halberstadt einsacken, einpacken, es nicht mehr hergeben. Immerhin konnte ich den Kollegen vom Schönbusch noch begeistern, der sich dann zu mir gesellte. Ich durfte fahren, wollte auch fahren, der Kollege brachte mal wieder seinen sonntäglichen Prospektmüll mit und inhalierte diesen. Ansonsten war kollektive Entspannung angesagt im Auto. Heizung ordentlich aufdrehen, nette Mucke und dummes Gelabere im Radio anhören, schon war die Autobahnausfahrt erreicht und es ging noch bissel durch den Harz. Keine große Sache, wenn auch etwas weit für ein Spiel. Aber man gönnt sich ja sonst nichts, da kann man das ja mal machen. Nach holpriger Stadtrundfahrt wurde dann brav am Friesenstadion eingeparkt, ganz ohne Promille, ohne Schlagstock, ohne Angst. Fragt sich nur, wer hier immer Angst hat. Ich finde es auch nicht toll, wenn bei nem Kick gegen Auerbach zwei Hundertschaften anwesend sind. Auch das ist Angst. Vielleicht sollte ich auch mal einen Werbespot drehen. Ich stehe auf einer Weide, hinter dem Stankett, es wedelt nur die Eckfahne im Wind und ich sage: Null Prozent Hundertschaften, null Prozent Kontrolle, null Prozent Wahn! Ok, ich labere dummes Zeug, gliedere mich somit nahtlos in die heutige Gesellschaft ein. Ich laufe auf Sparflamme, habe den ganzen Tag gepennt und fühle mich irgendwie deppert. Zum Spiel gibt es noch kurz zu sagen, dass auf Seiten der Hausherren ein Spieler alle vier Tore machte, was man schließlich nicht alle Tage zu sehen bekommt. Das Stadion ist sicherlich nicht das schönste, aber schon ok für diese Verhältnisse. Einzig die Karte ist fraglich, ein moderner aufgedruckter Mist, den man eigentlich direkt in die Tonne kloppen könnte. Es ist halt vieles nicht mehr so, wie es mal war. Was ist nur aus dem guten, alten Fußball geworden...

Sonntag, 10. Februar 2013

VfB Auerbach - 1. FC Magdeburg 0:2

Ich befürchte, dass dieser Bericht sehr wenig bis fast nichts mit Fußball zu tun hat. Es hat sich seit der letzten Schreiberei sehr viel aufgestaut, jetzt müssen erst einmal die Schleusen geöffnet werden. Ach was war das für ein schöner Abend gestern! Im Ersten lief irgendein Pokal-Dreck, den ich natürlich erfolgreich gemieden hab. Stattdessen gab es im ostdeutschen Fernsehen eine Reportage über Cottbus und seine Einwohner. Sehr interessant, ich kaute fast sämtliche Fingernägel ab. Eine echte Alternative. Nein, ich muss diesen Dreck nicht schauen, Abschaum, Mist, Kommerz. Was hat das noch mit dem ehrlichen Pokal von früher zu tun? Nichts, lautet hier die Antwort. Aber im Fußball ist eh nichts mehr so wie es mal war. Jetzt wird Regionalliga schon auf Kunstrasen mit Stankett gespielt, pfui. Dann bleibe ich doch lieber zu Hause und hocke mir den Hintern blatter. Eine beschissene Welt ist das geworden. Wenn es in ein paar Jahren zum großen Knall kommt, ist wieder jeder überrascht. Och, wie konnte das nur passieren? Ja, wie denn bloß? Überall nur noch übertriebene Aktionen, jetzt sogar in der Werkstatt. Sachen, die es bisher nie gab. Wahnsinn. Einfach nur Wahnsinn. Der Großteil bleibt stumm und macht mit, kaum einer wehrt sich. Egal, alles wird gut, die Welt wird sicherer und schöner, ach wie schön die wird. Bunt, international. Weg jetzt mit der Laberei, es wird Zeit, etwas über diesen schönen Sonntag zu berichten. Es zeichnete sich ab, dass wenigstens Auerbach an diesem Wochenende spielen sollte. Sehr gut, dann hoffen wir nur, dass es auch klappt. Und es klappte. Laut Vereinsseite gehöre es einfach dazu, dass im Winter auf Schnee gespielt werden muss. So ist es. Wenn da schon Spiele angesetzt sind, müssen die auch stattfinden. Es ging recht früh los, denn um eins war bereits Anstoß. Schönes, sonniges Wetter. Bunte Welt heute. Meine eigene bunte Welt. Wenn auch ganz in Weiß, denn sonst gab es fast gar nix zu sehen. Ein wahnsinniger Schnee. Doch zunächst war alles noch grau und grün. Minus neun Grad im Spessart, ich machte es mir im Auto bequem. Die Heizung lief auf Hochtouren, da war das alles kein Problem. Eine herrliche Fahrerei heute, wie aus dem Bilderbuch. Ein buntes Bilderbuch. Ich war zufrieden, obwohl es sich dann doch noch etwas hinzog. Dazu böser Nebel, der Schlimmes erahnen ließ. Aber es wurde wieder besser, gerade im Vogtland angekommen, kam die Sonne auch schon wieder heraus. Am Stadion war die Staatsmacht schon im Element, es wurde sich postiert. Sehr gut hatte man alles im Blick. So auch ich. Kleiner Fußweg zum Stadion, dann schon gleich hinein und bissel rumschauen, was hier heute so abgeht. Einige Gäste waren heute am Start, die teilweise gute Stimmung machten. Dazu bedarf es heute natürlich einem entsprechenden Vorturner, der die Leute animiert. Spielerisch, wie sollte es auf zehn Zentimetern Schnee auch sein, sehr fraglich und dem Zufall überlassen. Kann man verstehen, wenn sich die Gäste fragen, ob das alles noch regulär sei. Aber für mich war das heute gut. Endlich mal ein Stück weiterkommen in der Nordost-Liga. Zum Schluss wurde es eisig kalt, dann waren die neunzig Minuten aber zum Glück auch zu Ende und ich konnte mich wieder in Richtung Heimat machen. Natürlich wurde es wieder warm gemacht im fahrbaren Untersatz, herrlich. Allerdings kam dann auch die Müdigkeit dazu, was nicht unbedingt von Vorteil ist. Aber ich packte es ganz gut, endlich war Schweinfurt erreicht, danach ging alles recht zügig. Sehr gut, ich bin wieder etwas freudiger gestimmt. Der Bericht ist gleich zu Ende, genau so wie ich es bin. Ich bin fertig, fertig mit der Welt. Warum hilft mir keiner? Ich brauche keinen, ich komme schon klar. Wäre doch gelacht. Ich bin vielleicht blöd, aber nicht schwach. Ich bilde mir jedenfalls ein, nicht schwach zu sein. Wenigstens kann ich noch in den Spiegel schauen, ohne mich schämen zu müssen. Jetzt ist der Ofen aus, ich muss raus hier, mich zurückziehen. Spieglein, Spieglein an der Wand...