Mittwoch, 13. Mai 2015

SV Egg an der Günz - TSV Ottobeuren 0:3

Die Sonne ist bereits ums Haus gezogen und untergegangen. Die Kirchturmuhr schlägt halb zehn. Noch immer sind die Vögel aktiv und singen um die Wette. In der Ferne höre ich die Autobahn, heute ist sie leise, der Wind steht günstig. Der Nachbar hat gerade die Rollläden heruntergelassen. Doch ich, ich fange gerade erst an. Ich will versuchen, wieder ein paar Dinge niederzuschreiben, die mir sonst wohl irgendwann abhandenkommen werden. Der diesjährige Mai war mal wieder geprägt von unzähligen Feiertagen. Ich wollte ursprünglich in die Schweiz fahren, doch so recht konnte ich da nichts Brauchbares zusammenstellen. Aber die Schweiz hat noch Zeit, spätestens im Herbst werde ich dort ein oder zwei Mal aufschlagen. Für den heutigen Mittwoch hatte ich Urlaub genommen, ich wollte entspannt nach Egg fahren, ohne Stress vorher. So geschah es dann auch. Ich erledigte schon viel am Vormittag und fuhr dann um die Mittagszeit los. Endlich, endlich mal wieder eine kleine Tour, endlich mal wieder Hotelübernachtungen, endlich mal wieder Berge, endlich mal wieder alles, was ich so liebe. Voller Lust tuckerte ich in Richtung Süden, ohne Hast, ohne Zwang. Das ist das, was zählt. Aufsaugen war wieder angesagt, ich genoss die Fahrt und die Spannung. In Egg an der Günz wurde heute zum Nachholspiel gegen Ottobeuren geladen. Ich trudelte nach meinem kurzen Halt in Babenhausen dann doch recht früh ein und war froh, dass bereits um halb sieben angestoßen wurde. Bissel entsetzt war ich dann doch, denn hier gibt es keine Karten, eigentlich ein Muss für einen bayrischen Verein. Ich hockte mich dann als einer der ersten auf eine Bank, die es hier ja reichlich gibt. Insgesamt eine schöne Anlage mit kleiner Tribüne, dazu ein perfektes Grün sowie Erhöhungen fürs weitere Zuschauen. Es kamen letztlich doch einige hundert Zuschauer, für einen guten Rahmen war somit auch gesorgt. Ich verfolgte natürlich brav das Spiel, von ganz vorne bis ganz hinten. Ha, da war er also, der erste Ground dieser Tour. Ich war sehr zufrieden und machte mich nach dem Schlusspfiff schnell vom Hof, war doch alles recht eng hier und gut zugeparkt. Das Hotel war nur ein paar Kilometer weiter in einem kleinen Kaff, das wie ausgestorben auf mich wirkte. Ich klingelte mal und tatsächlich wurde mir geöffnet. Heute sei Ruhetag und ich wäre der einzigste Gast. Ich kam mir schlecht vor, der Wirt war extra wegen mir in Lauerstellung. Ist schon krass, wie es manchmal zugeht auf dieser Welt. Ich nahm dankend den Schlüssel entgegen und machte es mir dann im Zimmer gemütlich. War völlig ok. Allerdings musste ich vorher den Fernseher in Gang setzen, ansonsten wäre es ein sehr ruhiger Abend gewesen. Der Schmutz des Tages wurde abgewaschen, danach ging es brav in die Kiste. Ja, es war heute mal wieder ein guter Tag, nicht nur wegen des neuen Grounds. Ich bin doch fast wieder ganz der Alte und das stimmt mich unendlich positiv. Ach ja, du wunderschöne Welt. Manchmal kannst du so ruhig und friedlich sein. Mal schauen, ob es morgen auch so wird. Ich bin gespannt…

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