Mittwoch, 27. August 2014

1. FC Magdeburg - SV Babelsberg 03 1:0

Es gibt ja bekanntlich immer viel zu tun, doch gerade Magdeburg steht ja schon ewig auf meiner Liste. Es kann ja nicht sein, dass mir diese große Stadt noch fehlt. Kann und darf einfach nicht sein. Und heute änderte sich das auch endlich. Ich hatte mir extra frei genommen, wollte ohne Stress dorthin fahren und es weitestgehend genießen. Ich fuhr dennoch ziemlich früh, wollte gar nichts riskieren. Es durfte auf gar keinen Fall noch etwas dazwischen kommen, das wäre fatal gewesen. Dann wäre es wohl ein richtiger Fluch gewesen bzw. geworden. Aber es sollte alles funktionieren, herrliches Sommerwetter machte sich draußen breit und so konnte gemütlich die Eisenbahn in Richtung Nordosten bestiegen werden. Natürlich war eine Übernachtung geplant, denn auch bei der frühen Anstoßzeit war es einfach unmöglich, noch gesittet heimzukommen. Dann lieber dort pennen und am anderen Tag gemütlich nach Hause tuckern. Bekanntlich sind ja Nächte im Zug und an irgendwelchen Bahnhöfen nichts für mich. Nur ganz selten geht das mal und auch das ist schon zu viel. Allerdings hatte ich heute auch einiges vor. Um die Mittagszeit kam ich dann in Magdeburg an und musste mich kurz orientieren. Das Hotel lag ganz im Süden der Stadt, fast schon außerhalb, irgendwo auf dem Feld. Also ging es mit der Straßenbahn weiter. Kurze Info erhalten am Schalter vor dem Bahnhof und es konnte weitergehen. Eine endlose Strecke, es dauerte und dauerte. Zu Fuß absolut nicht machbar, nicht an einem so warmen Tag und nicht mit diesen kaputten Füßen. Leider stieg ich dann doch etwas zu früh auf die Füße um, hätte nach dem ersten Ausstieg noch weiterfahren können, verpeilte das aber. So begann die Quälerei bereits jetzt, in der Mittagssonne. Planlos ging es umher, kaum noch Menschen auf der Straße. Dann bog ich auch noch falsch ab, meine Güte. Doch dann gab ich mir richtig Mühe und schaffte es gekonnt zum Hotel, das natürlich wieder nur eine bessere Bruchbude war. Aber egal, ich musste ja nur eine Nacht ausharren. Auf einem Fleckenteppich wurden die qualmenden Schuhe abgestellt, jetzt ging es in eine kurze Erholungsphase. Unnötigen Ballast abwerfen, kurz frisch machen und nach einiger Zeit ging es dann wieder zurück ins Zentrum. Das Schienennetz ist hier wirklich gut, alle paar Minuten kommt was. Am Hauptbahnhof musste ich wieder umsteigen, dann sah ich auch schon die ersten Supporter. Ich schloss mich einfach mal an, wie man das immer so macht. Und nochmal ging es bestimmt eine Viertelstunde mit der Bahn weiter. Dann hieß es aussteigen, dem Tross hinterher. Ah ja, da hinten ist ja die Schüssel, pardon, die Schachtel. Bei genialem Wetter ging es erstmal zur Kasse, Ticket wurde gelöst. Dann erstmal ins Innere, aha, wie so oft Einheitsbrei. Aber was soll ich machen, das muss doch heute fallen! So gesehen war es mir natürlich völlig Wurscht, Hauptsache ich war on Tour, Hauptsache es gab noch Fußball. Nach der Bratwurstverdrückung konnte es auch schon losgehen. Ein mittelmäßiges Spiel, kein tolles Niveau, eher schläfrig. Ich guckte mir aber brav alles an, war mit Leib und Seele dabei. Aus Babelsberg waren auch einige mitgereist, wohl nicht ganz selbstverständlich bei der frühen Anstoßzeit. Die Stimmung auf Heimseite war richtig gut, pausenlos wurde gesungen und geklatscht, konnte sich wirklich sehen lassen. Richtig voll war es aber nicht, auch verwunderlich für eine so große Stadt. Na ja, man muss ja froh sein, wenn überhaupt noch gespielt wird. Leider war die Sache dann auch schnell wieder vorüber. Jetzt musste ich sogar wieder sprinten, wollte ich eine der letzten planmäßigen Bahnen noch erreichen. Es ging die gewohnte Strecke wieder zurück zum Hotel. Jetzt war ich allerdings etwas cleverer und stieg direkt vor dem Kasten aus. Noch schnell die Route für morgen früh auskundschaften und dann hinein in die Bude. Ich machte es mir bequem, so gut es ging. Die Nacht war warm und kurz. Ich konnte dennoch gut schlafen, so dass ich gut gelaunt am nächsten Morgen wieder die Heimreise antreten konnte. Noch schnell einen Blick zurück, dann freudig durchatmen und ab auf die Schienen. Magdeburg ist somit auch endlich in der Sammlung. Jetzt muss ich mich zumindest dafür nicht mehr ganz so schämen…

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