Sonntag, 17. August 2014

SV Halstenbek-Rellingen - HSV Barmbek-Uhlenhorst 2:2

Hamburg war gestern. Und Hamburg ist heute. Ist schon etwas fraglich, an zwei Tagen hintereinander in die Hansestadt zu fahren, aber wenn ich doch das Ticket habe. Ich muss doch fahren. Alte Floskel. Manchmal nervt sie, manchmal nicht. Jedenfalls hatte ich heute keine Lust, in den Pott zu fahren, das Stadion in Halstenbek wollte ich doch vorziehen. Nicht, weil es besonders gut ist, nein, weil es halt im Norden ist und ich somit mein Ticket ausnutzen kann, wenn ich schon nicht so oft damit fahre. Über Fulda wurde die gemütliche Reise wieder angetreten, wie immer verging die Fahrt wie im Fluge. Da stand ich wieder im überfüllten Hamburger Hauptbahnhof, schnell mal in die Lounge gehen und mich da etwas ausruhen. Die gleiche Bedienung wie gestern, zum Glück aber eine andere Empfangsdame. Kurz speisen, die zwei üblichen Kaffee verdrücken und dann wieder das Weite suchen. Noch fällt es mir schwer, hier wieder reinzukommen, ist heute schließlich Heiligabend und die Uhrzeit eine unmögliche. Immerhin habe ich gewartet, bis die fünf vorne steht, doch sicherlich bin ich der einzige hier im Ort, der bereits jetzt schon vor dem Computer hockt. Aber es muss endlich raus, es muss vollbracht werden. Seit Monaten gammeln hier schon die ersten Zeilen von diesem Tag herum, das kann ja wohl auch nicht sein. Auch wenn mir sicherlich nicht mehr allzu viel einfallen wird, es muss sein. Nach einigen Stationen durfte ich also in Halstenbek aussteigen, einer eigenständigen Gemeinde, wie ich lernte, nicht zu Hamburg gehörend. Natürlich war hier dennoch alles hanseatisch, der Bahnhof, die Luft, die Gehwege, einfach alles. Es ging zu Fuß an der ersten Tankstelle vorbei, dann kamen aber auch fast nur noch Wohnhäuser. Eine ruhige Gegend, zwar schön für die Anwohner, für mich aber eindeutig zu ruhig. Aber das brauchte ich irgendwie nach dem gestrigen Tag. Heute war es ganz anders. Bald kam die letzte Querstraße und das kleine Stadion tauchte rechterhand auf. Nach einem kurzen Plausch mit dem Kassenwart ging ich dann bereits einsam meine Runden auf und neben dem Platz. Hervorragend, ein gemütlicher Fußballtag wurde das heute. Heute gab es alles zu bestaunen, was den gehobenen Amateurfußball ausmachte. Gemeinsames Warmlaufen, es roch nach Franzbranntwein und Pflaster, zottelige Trainer, besser gesagt Bundestrainer hockten auf der Bank. Ach ja, was wollte ich eigentlich mehr. Nichts, einfach nichts. Wird dieser wackelige Bericht wohl auch noch in den nächsten Minuten fertig, kann ich mich wohl wieder ins Bett legen. Komisch, man liegt hellwach im Bett, will aufstehen, sitzt man aber jetzt hier, fängt das große Gähnen an und man will nur noch schlafen. Ist doch verrückt, die ganze Welt. Es ist alles verrückt, immer und überall. Wenn man sich erst mal darüber weitere Gedanken macht, ist es komplett vorbei. Es wird alles durchleuchtet, was es da so gibt und gab, einfach brutal. Doch so langsam komme ich wieder heraus aus meinem Tal, es geht bergauf und ich habe gute Laune. Aber ich schweife jetzt schon wieder viel zu weit ab vom eigentlichen Thema. Erinnern kann ich mich zumindest noch an die gute Schinkenwurst, die brutzelnd auf das Papptellerchen gelegt wurde, zwei Scheiben Toast dazu sowie eine ordentliche Portion Gewürzketchup. Auch das Spiel hatte was Besonderes, was mir aber heute nicht mehr einfällt. Aber erwähnen musste ich es. Dann ging es wieder zurück zum Bahnhof, von wo aus es wieder in Richtung Hamburg ging. Auch die Details von der Rückfahrt sind nicht mehr bekannt, aber es gab eine ordentliche Verspätung, die mir am Ende sogar noch ein paar Euro einbrachte. Das sei noch erwähnt, dass mir die Bahn ohne weiteres auch das Geld dafür erstattete, hatte ich meine Vordrucke doch gewissenhaft ausgefüllt. Ich hüpfe normalerweise ja nicht jedem Euro hinterher, doch manchmal muss auch ich hart sein. Berechtigt war es auf jeden Fall. So, ich will zum Abschluss kommen. Die Katze ist schon wieder auf dem Weg zurück ins Bett, dann werde ich wohl mal folgen. Es war mir ein Vergnügen, das hier noch kurz preiszugeben. Jetzt kann ich beruhigt wieder schlafen gehen und mir ab heute Mittag den Bauch vollschlagen. Aber ein bissel träumen darf ich auch noch. Von Halstenbek…

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