Samstag, 26. Juli 2014

VfB Neckarrems - FSV Hollenbach 1:0

Das nächste Ziel war nur etwa acht Kilometer weit entfernt. Doch die Wolken verdunkelten sich wieder gewaltig. Ich ahnte Böses und wurde mal wieder nicht enttäuscht. Ein schöner Komplex hier in Echterdingen, doch auch hier war der Rasen hoch, die Tribüne stand verloren im Regen und die wenigen Gierigen, die hier her gekommen waren, hielten sich verdächtig nah am Kunstrasen auf. Ich nahm all meinen Mut zusammen und fragte einen netten, älteren Herr, der mit einer Ladung Leibchen in Richtung Eingang unterwegs war. Auf meine Frage, wo denn gespielt wird, drehte er seinen Schwanenhals in Richtung Kunstgrün und sagte kurz und trocken: Do! Das war aber auch schon alles, was ich verstand. Mehr musste ich ja gar nicht, aber trotzdem wurden mir noch ein paar nette Worte mit auf den Weg gegeben. Doch der Dialekt war in dieser angespannten Lage auch für mich zu viel und ich suchte das Weite. Schnell weg hier, die Plastikbratwürste wurden schon gegrillt, es roch ziemlich ekelhaft. Die letzte Hoffnung war jetzt halt noch Neckarrems, wo es ja bekanntlich nix tolles gibt, aber immerhin die Chance auf einen schönen, saftigen grünen Naturrasen. Doch die Rechnung hatten wir vorerst wieder ohne den Wirt gemacht. Das noble Navi lotste uns doch tatsächlich mitten durch die Stuttgarter Innenstadt, wo wertvolle fünfzehn Minuten verloren gingen. Auch das noch. Hoffentlich wird man dann wenigstens nochmal entschädigt. Und so kam es dann auch. In Remseck durfte man schön hoch auf den Berg, den kalten Plastikrasen hinter sich lassen und auf die kleine, aber doch feine Anlage gehen, wo der Ball auch schon gleich rollen sollte. Hinter dem Tor war abgesperrt, totaler Quatsch. Was soll denn das bitte? Unverständlich. Aber ich war mal brav, konnte hier noch schöne neunzig Minuten Pokalkrimi anschauen. Und es waren immerhin ein paar Leute gekommen, die sich auch am Spiel erfreuten. Es ging ja auch gegen Hollenbach, kein so schlechter Gegner. Ein schnelles, aber auch hektisches Spiel. Keine großen Tormöglichkeiten, aber viel Kampf und teilweise auch Gerangel. Nicht schlecht, hier konnte man es aushalten. Zum Glück blieb uns allerdings die Verlängerung erspart, denn ein Treffer konnte das Heimteam noch erzielen, nach einem Abpraller musste nur noch eingeschoben werden. Danach noch bisschen Hektik und dann war auch schon wieder Schluss. Feine Sache, so hatten wir wenigstens zwei Spiele mitnehmen können. Den Eintritt ersparte ich mir hier allerdings mal, überteuerte sieben Euro wurden verlangt für ein kleines Stück Papier. Ich bin ja immer zahlungswillig, doch hier machte ich mal eine Ausnahme. Am Kiosk erwarb ich dann halt mal ein Getränk, um wenigstens eine kleine Spende da zu lassen. Und hier waren die Preise doch recht fair. Nach dem Abschiedsplausch rollten die Räder wieder in Richtung Heimat. Es wurde auf die Tube getreten, was im Prinzip gar nicht nötig war. Von einem dritten Spiel wusste ich nämlich gar nichts. Aber das war vielleicht die Vorfreude auf die morgige Formel Eins in Ungarn. Bald war der Pendler wieder erreicht und die Wege trennten sich. Der eine fuhr in den Norden, der andere nach Osten. Und siehe da, meine Wasserflasche war wieder halb voll. Ich war wirklich wieder etwas beruhigt…

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