Sonntag, 10. August 2014

FSV Optik Rathenow - FSV Union Fürstenwalde 2:1

Ich wachte mal wieder mit herrlichen Rückenschmerzen auf. Ist halt so, wenn die Matratze nur auf einem steinharten Brett liegt, was will man da schon erwarten. Die Dusche machte mich aber auch nur geringfügig fitter, alles war noch nicht so ganz am rechten Platz. Dazu die Schwüle schon wieder, der Saft lief schon wieder fleißig herunter. Es war Zeit, loszugehen, denn es war ja noch ein weiter Weg zur S-Bahnstation. Einfach zu weit. Bereits jetzt taten mir die Flossen schon wieder gut weh, dazu kam das explodierende Gepäck. Immer wieder fraglich, man nimmt wenig mit und das bläht sich dann unterwegs immer unendlich weit auf. Naja, mussten die Pfandartikel halt in die Hosentaschen gesteckt werden. Eine gute halbe Stunde war es wieder bis zum Gesundbrunnen, dann leichte Irritation bei mir. Hoch, runter, links, rechts, einfach zu verwirrend. Ich ging halt erst mal gelassen in den kleinen Supermarkt, gab das Pfand zurück und deckte mich mit guten Sachen ein. Genauer gesagt war es ja nur eine Sache. Dann tastete ich mich langsam vor, musste nur noch eine Station bis zum Hauptbahnhof fahren, der auch schon bald erreicht wurde. Dann war der erste Lounge Besuch angesagt. Leichter getan, als gesagt. Die muss man erst mal finden. Auch hier herrschte wieder Verwirrung, ich kam mir vor wie Loriot einst mit der Bananenschale auf dem Frankfurter Flughafen. Dann endlich entdeckte ich sie, nachdem ich bereits drei Mal dran vorbei gelaufen war. Meine Güte, ist wohl doch nichts für mich. Aber zwei Kaffee mussten dann schon sein, passt ja auch ganz gut, wenn das Hotel ohne Frühstück ist. Gespeist wurde natürlich auch, schmeckte sogar. Absolut kult war dann ein kleiner Junge, der mit zwei Vätern auf Durchreise war und dann sämtliche elektronischen Unterwegsgeräte ausgepackt wurden. Während die Väter einen schlauen Tipp nach dem anderen gaben, wie die Geräte funktionieren usw. sprach der Junge nur gelassen: Es ist wichtiger, zu leben. Ich schmunzelte. Aber das nur am Rande, ich ging weiter, gelassen in die Tiefe, der Regionalexpress hob bald ab. Eine knappe Stunde ging es noch weiter nach Rathenow, wieder mit zwei Highlights im Gepäck. Zuerst hörte ich immer ein Krächzen und Stöhnen, das wird der Zug sein, dachte ich. Oder eine Horde Wölfe, die ein Lamm rissen. Oder einfach was anderes. Dann erblickte ich eine ältere Frau im Nachbarabteil, die enthusiastisch immer wieder schimpfte, Selbstgespräche führte, Hassparolen ausstieß. Dann fauchte sie, immer und immer wieder. Du lieber Gott, das gibt’s doch gar nicht. Was gibt es nur für Gestalten auf dieser Welt. Klar, ich fauche auch mal, aber nicht alle dreißig Sekunden. Irgendwann war sie dann weg, komischerweise sah ich sie aber gar nicht aussteigen. Ich machte mir Gedanken. Kurz vor dem Ziel dann der nächste Eklat. Eine Dame fuhr schon seit Berlin mit mir in der ersten Klasse, doch leider ohne gültiges Erste-Klasse-Ticket. Das entfachte einen Streit mit dem Schaffner, der sich letztlich nicht durchsetzen konnte, was ihn veranlasste, den Koffer der Dame quer durch den Zug zu treten. Sehr fraglich das Ganze, doch sie war auch nicht gerade zimperlich, was das Gepöbel anging. Jetzt aber raus, ich will in die Natur. Die gab es dann auch reichlich, erst vor dem Bahnhof, wo das Unkraut in die Höhe springt, dann ging es ab durch die Kleingärten und den Stadtwald, bevor ich den nächsten Ground erblickte. Unverschämte acht Euro wollten die haben, dazu inflationäre Preise für das Stadionheft. Aber das war auch schon alles, was nervte heute. Der Rest war ok, passabel, in Ordnung. Ein komischer Ground allerdings, ausgestattet mit zwei kleinen Tribünen, einer Überdachung auf der Gegenseite und noch einer Stufe hinter dem Tor. Klar, Tribüne war es, aber wohl nicht einer der Topgrounds der Republik. Egal, das Spiel war ja ganz nett, zwei schöne Tore von Optik, dann der Anschlusstreffer nach der Pause und ab dann Spannung bis zum Schluss. Nachspielzeit gab es natürlich auch reichlich, so dass der Zug um kurz nach vier noch gerade erreicht wurde. Dann war das Wochenende auch schon wieder fast erledigt. Ich düste nach Spandau zurück, dort sicherte ich mir noch was zu Essen, bevor ich zum ICE sprinten musste. Das gab es alles ohne Aufpreis. Der letzte Sechser im Zug konnte vereinnahmt werden, bequem ging es zurück in die Heimat. Was soll ich sagen? Es geht weiter aufwärts, in jeder Hinsicht. Auch wenn ich heute das Spiel in Goslar sausen lasse, so freue ich mich doch gewaltig auf die nächsten Aufgaben. Gleich mal schauen, wo es hingeht am Wochenende. Doch vorher hier noch auf Speichern klicken und die ganze Grütze dann noch ins Netz hochladen. Aber: Es ist wichtiger, zu leben! (Bewusst keine drei Punkte)

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