Samstag, 9. August 2014

1. FC Neubrandenburg - SV Altlüdersdorf 3:2

Es gibt noch reichlich Ziele im Nordosten der Republik, da sollte ich doch gleich mal nachlegen in dieser Ecke. Der Freitag fiel leider aus diversen Gründen mager aus, es ging einfach nichts. War auch ok so, ich trauerte dem nicht nach, sondern freute mich viel mehr auf heute. Es war noch mitten in der Nacht, genauer gesagt kurz nach vier Uhr, als der Wecker wieder klingelte. Da war es wieder, das Glücksgefühl, einfach raus zu gehen, raus aus dem Bett, raus aus dem Haus. Auf Tour zu gehen, ohne sich große Gedanken zu machen. Es einfach durchziehen, es wird schon alles klappen. Genau, positive Energie strahlte ich aus, im Dunkeln fing ich fast an zu leuchten. Es ging erst mal nach Hanau, wo der nächste ICE auf mich wartete. Unfassbar, wie viele Feriengänger hier schon unterwegs waren. Und es war gerade mal kurz nach fünf. Habt ihr nichts anderes zu tun? Anscheinend nicht, sonst würden sie hier nicht auf dem Bahnsteig rumstehen. Doch das ließ mich kalt, schön ein Sechser in Beschlag genommen und es mir darin bequem gemacht. Komisch war mal wieder die Umsteigetaktik des roten DB-Automaten, der Göttingen vorschlug, was zwar ging, aber nicht der Logik entsprach. Ich ging dann in Kassel bereits raus und in den nächsten ICE, der hier startete und auch noch recht frei war. Jetzt merkte ich die erste Müdigkeit, doch ich konnte mich ja hinlegen und es mir bequem machen. Ach war das schön, nichts los, es herrschte Ruhe. Dann fielen mir doch tatsächlich mal die Augen zu für ein paar Minuten, doch kurz darauf war ich wieder wach, denn eine eklige Kälte hatte sich im Abteil breitgemacht. Es war so frisch, dass ich sogar kurzzeitig die Heizung anmachte. Und die ging auch noch! Sagenhaft. Das Reisen war heute von Erfolg gekrönt, keinerlei Verspätung, trotz der knappen Umsteigezeit lief alles wie am Schnürchen. Es zeichnete sich früh ab, dass es ein guter Tag werden sollte. In Berlin ging es dann von oben nach unten und die letzten paar Stunden noch mit dem Regionalexpress weiter. Ist schon ein großes Land hier oben in dieser Gegend. Lange Zeit kommt gar nichts, dann mal Neustrelitz, dann endlich Neubrandenburg. Eine große Stadt, es war doch einiges los. Dazu prima Wetter, die Stimmung war gut unter mir. Ich schlängelte mich durch die Innenstadt, blieb hier und da mal stehen, erreichte aber doch bald das Stadion und war erfreut, dass hier nichts mehr schiefgehen sollte. Was danach noch tun, dachte ich. Ha, der See ist ja ganz in der Nähe, da gehe ich hin und hocke mich noch eine Stunde auf die Bank. Ich kam mir dann allerdings immer mehr vor wie der fliegende Robert. Ein Sturm zog auf und es drohte, alles wegzufliegen, samt mir selbst. Hoffentlich macht mir das Wetter jetzt nicht noch einen Strich durch die noch nicht beglichene Rechnung, bitte nicht. Dann machte ich mich schon mal vorsichtshalber in Richtung Stadion und ging hinein. Dann passierte es, ein Regenschauer wie er im Buche steht. In Sekunden stand alles unter Wasser, gut, bissel übertrieben, aber es war schon eine ordentliche Menge, die da niederkam. Hoffen, nur noch hoffen. Dann kam aber doch wieder die Sonne raus und pünktlich zum Anpfiff war es fast wieder trocken. Jetzt konnte in Ruhe gekickt werden und zusammen mit dem Kollegen aus der Unterfrankenmetropole wurde schön Fußi geschaut und geschwätzt. Es machte Spaß, keine Frage. Ein nettes Spielchen, was die Akteure uns da präsentierten. So macht das doch auch Spaß, vielen Dank dafür. Doch wie immer, geht auch das schönste Spiel mal zu Ende und es hieß bald wieder Abschied sagen. Die Postkarten wurden noch versendet und bald war der Bahnhof auch wieder erreicht. Immerhin wurden jetzt noch ein paar Bilder in der Stadt gemacht, nachdem wir die Hauptattraktion schon im Kasten hatten. In der ersten Klasse ging es dann wieder zurück nach Berlin, wo sich dann die Wege auch wieder trennten. Ich machte mich ins Hotel, versuchte es zumindest. Klar mal verlaufen, deshalb dauerte es unheimlich lange und in Sicht war auch noch nichts außer Firmen und Schienen. Wenn jetzt kein Supermarkt mehr kommt, vertrockne ich. Dann ist es aus. Aber ich hatte Glück, kurz vor dem Hotel tauchte dann tatsächlich noch ein Aldi Nord auf, der noch ein paar Minuten geöffnet hatte. Schnell noch zehn Liter Wasser kaufen, dazu Kekse und Gummibärchen. So konnte nichts mehr passieren, schnell noch an die Rezeption und dann ins Zimmer. Jetzt war ich doch etwas müde und platt. Zum Glück war es noch früh am Abend, so konnte ich gelassen noch bissel Quatsch im TV schauen. Was da mittlerweile alles kommt, unfassbar. Da macht es gar nichts, wenn ich kaum noch davor hocke. Dann lieber in der Weltgeschichte rumfahren und nette Grounds abgrasen. Da macht man doch wenigstens was Sinnvolles. Recht so…

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