Mittwoch, 16. Oktober 2013

ASV Wuppertal - TVD Velbert 0:3

Wir leben ja mittlerweile in einer Welt, in der nur noch Hektik und Stress regieren. Also jedenfalls bei einem Teil der Menschheit, die halt brav wie ein Hamsterlein im Rädlein läuft und sich über nichts mehr Gedanken machen kann. Die meiste Zeit gehöre ich auch dazu. Es kommt schon so weit, dass ich mir ernsthaft Gedanken mache, wenn ich mal nichts mache. In der radlosen Zeit habe ich mir dann immerhin Gedanken gemacht. Ich sehe, es wird gerade schwierig, hier wieder die Kurve zu bekommen. Worauf ich eigentlich hinaus will ist, diesen Tag zu beschreiben, an dem ich wieder mal ganz besonders gemerkt habe, dass es auch noch etwas anderes gibt als dauerhafte Hektik und Stress. Es ist ja nicht so, dass ich die Schmiede nicht mag. Aber ständig mit dem Fuß auf dem Gaspedal hängen, wenn man die Wand schon sieht, das sollte halt wenigstens mal angesprochen werden. So, kommen wir zum fußballerischen Teil dieses Berichts. Hammer und Schürze wurden bereits am frühen Nachmittag fallen gelassen und der Weg nach Wuppertal wurde umgehend angetreten. Leider war noch nicht hundertprozentig klar, ob das Spiel stattfinden würde, aber es sah gar nicht schlecht aus. Direkt hinter Hanau bereits dann eine komplette Vollsperrung der A45, sodass die Halsschlagader schon gewaltig pochte. Ich sah es zum Glück noch rechtzeitig und drehte eine Ehrenrunde durch die Stadt, dann ging es über Erlensee. Hier ging es zum Glück und ich hatte nur knappe zehn Minuten verloren. Es wurde dann die erwartete schöne Fahrt, ruhig, gelassen, bis kurz vor Siegen. Dort holte ich mir dann die telefonische Bestätigung, dass alles klappen würde. Perfekt. Weiterhin gab es dann Horrorstaumeldungen, so dass ich ab Lüdenscheid dann querfeldein fahren musste aber auch wollte. Nur, was das Navi dann mit mir machte, war schon grenzwertig. Es wurde fast jeder Feldweg einmal ausgewählt und ich folgte dem auch noch. Fraglich, ob es hier irgendwo nochmal in die Zivilisation geht. Auch nachdem Wuppertal ausgeschildert war, sah es noch nicht danach aus. Irgendwelche Seitentäler wurden durchquert, bis ich in Barmen rauskam. Herrliche Gegend hier, etliche Industriegebäude, Anlagen, Schienen. Dann wurde sogar noch die Schwebebahn gesichtet und ich war vollends happy. Nach einer halben Stadtrundfahrt kam ich dann am Stadion an und war vollends begeistert. Ich war tatsächlich hier, ein Wunder. Einfach mal unter der Woche nach Wuppertal. Herrlich. Und doch so einfach. Es ist einfach, wenn man es sich einrichten kann. Ich bekam die letzte Parklücke und ging dann auch bald hinein. Herbstliche Kälte machte sich bereits breit. Es war richtig schön. Ich dankte mir selbst, dass ich jetzt und in diesem Moment hier war. Brav wurde geknipst und dann das Spiel geschaut. Sportlich nicht gut, aber mental. Es wurde immer kälter. Aber auch das war in Ordnung. Der Erfolg erwärmte. Nach den neunzig Minuten ging es aber schnell wieder ins Auto, denn jetzt war man gut durchgefroren. Die Heizung wurde angeworfen, die Kekse wurden auf den Beifahrersitz gestellt und los ging es. Zurück ging es dann durch Hagen, als dem Navi nach. Um Mitternacht kam ich dann zu Hause an, nach einem perfekten Tag. Jetzt noch schön die Händchen waschen, damit ich morgen früh wieder angreifen kann. Mit Hammer und Schürze...

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