Sonntag, 18. August 2013

FC Bassecourt 1917 - FC Bern 0:0

Ja, ich bin soweit. Mental gestärkt, traue ich mir wieder einiges hier zu. Mal schauen, wie lange das anhält. Ich bin gespannt und auch meine Leser, sofern es noch welche gibt, dürfen gespannt sein. Der gestrige Tag in der Schweiz ließ wieder Erinnerungen wach werden, die ja eigentlich auch täglich bei mir sind. Ich bin einfach nur zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt, die halt auch sein müssen. Oft ist danach einfach kein Platz mehr für Buchstaben und Bilder, obwohl diese ständig in meinem Kopf herumwuseln. Würde ich auf den Kopf fallen, käme wohl eine grützige Buchstabensuppe raus und ein kompletter Satz Memory, das alles zu Brei vermischt. So sieht es da aus. Doch jetzt ist die Zeit reif, jetzt muss einfach bissel was davon raus, verschütten an die Menschheit da draußen. Auch wenn es nur zwei Nasen lesen, bin ich schon zufrieden, dann habe ich mich schon mitgeteilt. Wie lange ist das jetzt eigentlich her mit Bassecourt? Eine Ewigkeit würde ich sagen. Doch die Kunst liegt darin, sich heute noch bestens daran zu erinnern. Natürlich nicht im kleinsten Detail, doch grobkörnig geht da noch was. Versuchen wir es. Nach durchwachsener Nacht mit Deckenklau und Krawall vor den Fenstern ging es gerädert aus dem Bett. Endlich war diese Nacht vorbei, es konnte wieder durchgestartet werden. Für Le Locle wäre wohl noch Zeit gewesen, doch das wollte ich mir nicht unbedingt geben. Keine Ahnung warum, aber es war halt so. Stattdessen ging es locker zum Bahnhof zurück, wo der Standard am schweizer Morgen gekauft wurde. Noch schnell eine Karte schreiben und dann ging es wieder auf die Schienen, mit einer kleinen Bahn ging es zurück in Richtung Delémont und Konsorten. Es ging allerdings oben herum, mitten durch das Schweizer Jura. Eine herrliche Strecke, klein, gemütlich und doch faszinierend. Kleine Bahnhöfe, ganz kleine Bahnhöfe und gar keine Bahnhöfe. Einfach nur ein Haltepunkt vor dem angrenzenden Gemüsegarten, ein Fahrplan mit fast gar keinem Inhalt, einfach super. Dazu gab es noch Schmankerl zu sehen wie eine alte Museumsbahn und den ein oder alten Triebwagen. Es prickelte. Herrlich. Schade, dass es nach kurzer Zeit bereits vorbei war. Jetzt musste bzw. durfte ich mich wieder auf den Fußball konzentrieren. Und das, obwohl noch massig Zeit war bis zum Anstoß. Ich schlenderte bei hitzigen Temperaturen durch den Ort, erstmal zu einem Versorgeautomat, der einem alles bietete, was man zum kurzzeitigen Überleben brauchte. Doch ich wollte nur was trinken, doch leider schluckte der Automat nur mein Geld und ich nicht seine Getränke. Zum Glück waren zwei Bedienstete zur Stelle, die mir dann für den halben Preis ein ganzes Gesöff gaben. Gerne nahm ich das an und zog weiter, der Ground musste noch inspiziert werden. Das übliche Prozedere, sofern es zu Fuß so machbar ist. Es sah alles hervorragend aus. Ein nettes kleines Ding mit Holztribüne, frisch gemähter Rasen und gemütliche Stufen rundeten den guten ersten Eindruck ab. Noch war keiner zu sehen und ich tappte gemütlich die erste Runde, bis es mich wieder in den Ort zurück zog. Nix los hier, aber auch das war ok so. Ich hockte mich vor ein Lokal, machte mir Notizen über die letzten Tage, Stunden, Minuten. Irgendwie kam ich mir verloren vor, einsam, ohne Bezug zur Menschheit. Ich bin hier ein Fremdkörper, jetzt und in diesem Moment (was ja eigentlich das gleiche ist). Es dauerte noch ein lange Zeit, bis es endlich los ging. Ich verweilte am Bahnhof, schaute mir die wenigen Leute an, lernte den Fahrplan auswendig und hoffte, die Zeit möge doch etwas schneller rennen. Ich tappte dann zurück zum Fußballplatz und ging freudig hinein. Karten gab es wohl keine, also gab es auch nix von mir heute. Ich schaute dann neunzig Minuten von der schönen Tribüne aus. Leider war es spielerisch jetzt nicht der Hammer, doch was erwartete ich auch. Es ging ja mal wieder hauptsächlich um das Ganze. Und das passte heute. Es war zäh, aber es passte. Zwischen der Faust und dem Auge wurde halt noch eine große Portion Kaugummi eingeschoben. Bald war es auch schon wieder vorbei und der Heimweg durfte angetreten werden. Bequem ging es zum Haltepunkt zurück und mit der nächsten Bahn nach Delémont, von dort weiter nach Basel. Ein paar Minuten blieben noch, um mich mit Speisen und Getränken im Supermarkt einzudecken. Wahnsinn, was hier los war. Hamster hinter Hamster an der Kasse, durch die Gänge kam man kaum durch. Dann wurde die Rückfahrt angetreten. Details sind leider entfallen. Aber auch so sind die Gedanken jetzt endlich mal eingetütet und ich kann mich zum nächsten Bericht machen. Bin mal gespannt, wie lange es dauert. Oder wie kurz...

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