Sonntag, 5. Mai 2013

Brøndby IF - FC København 0:0

Unsere nächste Station hieß dann Brøndby, wo am Abend das Stadtderby gegen den FC København stattfinden sollte. So gut, so schlecht. Die Stimmung war angespannt, ohne Karte war man angereist, wobei eine normale E-Mail-Hinterlegungsbitte vollkommen ausgereicht hätte. Aber gut, man macht ja bekanntlich immer Fehler, schade, wenn es halt die guten alten Anfängerfehler sind. Aber das bekommen wir auch noch hin. Doch zuerst war es gar nicht einfach, hier auch nur irgendeinen auszumachen, der eine Karte noch loswerden wollte. Hier mal kurz Hoffnung, da mal kurz Hoffnung, aber alles endete im Mülleimer. Gehen wir halt mal eine Runde, hier lang, hinten rum, nichts, einfach nichts. Dann trennten sich unsere Wege, jeder musst halt schauen, wie er klar kommt. Ich hatte dann Glück mit einem bekannten Gesicht, das vorhin selbst noch auf Kartensuche war, jetzt aber irgendwie eine zu viel hatte. Ein schönes Ausdruckticket, welches kaum Ausdruck hatte. Echt oder nicht echt, war mal wieder die Frage. Wir gingen dann gemeinsam zum Block, ich mogelte mich gleich mal vor und versuchte reinzukommen. Rot, das Licht war rot und es blieb rot. Das wird nix mehr. Ich war kurz vorm Platzen, drückte dann mit den Oberschenkeln an die Schranke und schon wurde es grün. Drin, aus und vorbei, es war vollbracht. Leider nur Stehplatz, aber immerhin. Hauptsache drin, egal wie. Der Preis war ja auch noch völlig human, zudem wurden auch gleich richtige Tickets gefunden, ich mauserte mich. Hier was mitnehmen, da bissel bessere Laune und schon gehts aufwärts. Die Stimmung war anschließend echt gut, hervorragend. Bengalos, Trommeln, Klatschen, Gesänge, es wurde heute alles geboten. Endlich mal wieder Bengalo-Rauch einatmen, herrlich. Allerdings konnte das Spiel auf dem Rasen kaum mithalten und es war wohl einer der schlechtesten Spiele, die ich je gesehen hatte. Doch das störte mich jetzt kaum noch, ich dachte schon weiter an die Heimfahrt und ob alles klappen würde. Hier nochmal Bengalos, da noch mal Transparente, wirklich top. Dann war der Spuk allerdings vorbei, die zweite Halbzeit konnte ich immerhin noch auf der Tribüne verbringen. Dann war es aus, es war vollbracht, das Derby war im Sack. Schnur war keine vorhanden, musste man den Sack halt so mit der Hand zuhalten und hoffen, dass man nicht noch überfallen wird auf dem Weg zum Auto. Aber auch das klappte. Immerhin. Was der Kollege allerdings trieb, war mir unerklärlich. Ich weiß nicht mehr, wie lange ich auf ihn warten musste, aber es war eine halbe Ewigkeit. Gut, wir haben ja nur einen kurzen Heimweg, da brauch man ja nicht frühstmöglich loszufahren. Dann war die Meute endlich vollzählig und es konnte losgehen. Wir setzten unseren Gast noch am S-Bahnhof ab und steuerten dann langsam in Richtung Autobahn. Noch war es hell und noch war ich fit. Bis Flensburg nur etwa 300 km, passt schon. Dann ist man immerhin schon mal in Deutschland, was sind dann noch lächerliche 500 km? Ich nahm mir immer wieder kleinere Ziele vor, Flensburg, Neumünster, Hamburg, Hannover, Kassel, Fulda. Anfangs lief das noch wie am Schnürchen, obwohl ich ja wie gesagt gar keine dabei hatte. Irgendwo kurz vor Hannover wurde es dann allerdings schwierig, kaum noch Kraft, aber es musste ja weitergehen. Kurzes Aufbäumen und schon war die Heimat erreicht. Jetzt nur noch ausladen, das Auto wieder abgeben, den Kollegen vorher noch nach Hause fahren und und und. Es wollte einfach nicht enden. Nach etlichen Stunden stand ich dann unter der Dusche und ballte die Fäuste. Die Tour ging gut aus, ich war halbwegs zufrieden und nach ein paar Stunden Schlaf durfte ich mich noch im Garten austoben. Was will man mehr? Jetzt war ich richtig glücklich...

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