Samstag, 19. Januar 2013

West Ham United F.C. - Queens Park Rangers 1:1

Endlich. Lange hatte ich auf diesen Morgen warten müssen, jetzt war er endlich da. Heute sollte es für ein Match nach London gehen. Ich war natürlich nicht erfreut, mal wieder in einen Flieger steigen zu müssen, doch da musste ich heute durch. Es wird schon schiefgehen. Nach etwa drei Stunden Schlaf quälte ich mich aus dem Bett. Total müde, total am Ende. Und das bereits jetzt. Ich versuchte, irgendwie das Positive zu sehen, fand es aber nicht. Muss das alles sein, dieser ganze Stress? Ja, eindeutig ja. Zwar wurde mehrmals die Sinnfrage gestellt heute, doch am Ende muss man sie stets mit Ja beantworten. Durch die Nacht ging es auf die Autobahn, der Kollege wartete im Dunkeln und stieg dann ein. Jetzt erstmal zum Hahn fahren. Das war schon schwer, eine lange Fahrt, wie ich fand. Es war bitterkalt, als wir aus dem Auto stiegen. Wie soll das nur werden heute? Keine Ahnung, jetzt gab es eh kein Zurück mehr. Dann ging es los. Kurze Rauchwolke am Flieger, es roch nach Benzin und schon ging es los. Hoch hinaus, durch die Wolken, nach etwas mehr als einer Stunde wurde in London sicher aufgesetzt. Auch die zweite Etappe war somit abgeschlossen. Jetzt ging es unaufhaltsam weiter. Bustickets wollten wir besorgen, es wurde uns deutlich gemacht, dass heute hier Verkehrschaos herrschen sollte. Ha, ihr Penner, fachlich total schlecht. Es klappte alles wie am Schnürchen. Jedenfalls für mich. Der Sucht-Kollege musste noch schnell eine rauchen und sah sich dann am Ende der Schlange wieder. Ob das noch was wird? Ja, der letzte freie Platz ging an ihn. Jetzt kurz zurücklehnen, nach London rein fahren, was wieder über eine Stunde lang dauerte. Jetzt schon geil hier, eine riesige Stadt. Wir fuhren und fuhren und kamen nicht an. Dann aber doch, endlich die Victoria Station zur linken, der Bus hielt. Wir stiegen aus, hockten uns ins McDonalds, gönnten uns einen geschmacklich fraglichen Kaffee. Jetzt ging es mir das erste mal gut am heutigen Tag. Einfach mal zurücklehnen, kurz innehalten. Dann war es aber vorbei mit Lustig und es ging zur Underground-Bahn. Ein Tagesticket für acht Pfund wurde glöst, somit hatten wir freie Fahrt. Ich wollte unbedingt zur Tower-Bridge, das machten wir dann auch gleich mal. Sehr ordentlich, das Bauwerk. Zwar steht daneben gleich moderner Mist, aber die Brücke an sich ist schon sehr geil. Hier noch geguckt, da noch geguckt und dann wieder zurück zur Underground. Jetzt fuhren wir direkt zum Stadion, zwar war noch genug Zeit, aber man hat ja sonst nix mehr zu tun. Fragliche Aktionen jetzt, erst in der Toilette, wo alles schiefging. Dann einen klebrigen Cheeseburger reingefahren, der nach gar nix schmeckte. Das war ja nicht das schlechteste. Hätte ja schlimmer sein können. Dann kurzes Aufwärmen im Fanshop, dann hinein in den Ground. Es war massig kalt, kein Wunder, bei der Müdigkeit und diesem Stress. Das Match begann dann irgendwann, endlich. Die nächste Etappe war somit angebrochen, herrlich. Durchhalten, einfach durchhalten. Ja, wir saßen es ab. Ein gutes Spiel wie ich fand. Es hätte langweiliger sein können. Danach war wieder Stress angesagt von der allerfeinsten Sorte. Das Spiel wurde natürlich zu Ende geschaut, dann waren fünf wertvolle Minuten bereits verloren gegangen. Wir sprinteten los, durch die Meute, hin zur Station, wo wir allerdings nicht ankommen sollten, denn es war irrsinnig wieder mal abgesperrt. Mir wurde das zu blöde, ich sprang über die Absperrung, dann die Treppe runter und vorne rein in die Bahn. Sie fuhr ab. Ich war am Ende. Wenn nicht schon vorher, dann spätestens jetzt. Die Lunge brannte, ich hatte keine Luft mehr. Was mache ich hier eigentlich? Was? Keiner konnte mir das beantworten, am wenigsten ich selbst. Der Kollege war natürlich nicht in der Bahn, jetzt war sogar fraglich, ob man noch den Flieger erreichen würde. Die Zitterpartie begann. Ich war bald wieder am Bahnhof, suchte dann auch gleich den Bus auf. Passte, ich konnte mit in die Polster sinken lassen, es waren kaum Leute im Bus. Leider auch nicht der Kollege, der irgendwo noch umher irrte. Das wird nix mehr, das geht schief. Dann, kurz bevor der Bus abfahren wollte, stand er auf einmal vor der Tür. Meine Güte, Rettung in allerletzter Sekunde. Ein weiterer Etappenerfolg also. Jetzt sollte alles gut werden. Pünktlich wurde der Flughafen wieder erreicht, vom angemeldeten Verkehrschaos war nix zu sehen. Es lief zwar nicht flüssig, aber es lief. Der helle Flughafen war erreicht, jetzt brannte alles. Die Füße, die Augen, die Knochen. Meine Güte, war ich kaputt. Ich hielt dann nochmal durch, die letzte Flugstunde vorerst ging dann auch wieder vorüber und Hahn war wieder erreicht. Etwas früher als geplant. Immerhin. So konnten wir gelassen wieder zum Auto trotten und uns auf den verdienten Heimweg machen. Schnell noch die Parkgebühr bezahlen und dann ab in Richtung Mainz. Dann ging alles ganz schnell. Verabschiedung, kurzes Resümee und dann war das alles auch schon wieder vorbei. Aber ich muss ehrlich sagen, dass dies heute an meine Grenzen ging. Erleichterung, als ich wieder in den Hof fuhr, die Haustüre vor den eigenen Augen sah. Jetzt schön unter die heiße Dusche, denn in sechs Stunden geht es auch schon wieder los nach Nürnberg. Geiler Tag heute, endlich mal in London gewesen. Zwar stressig ohne Ende, aber erfolgreich. Ich feiere gerne Erfolge. Auch, wenn es nur wenige sind. Die dann umso mehr...

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