Freitag, 16. November 2012

SG Hessen/SpVgg Bad Hersfeld - FSV Hohe Luft Bad Hersfeld 2:0

Da war sie also, die Chance, nochmal ins Hessenstadion nach Bad Hersfeld zu kommen. Dann noch im November, dann noch freitags, dann noch im Derby gegen Hohe Luft, da musste ich einfach zuschlagen. Gewiss, es macht wenig Sinn, an manche Orte doppelt zu fahren, sieht man mal von seiner Arbeitsstelle und seinem Zuhause ab. Doch Bad Hersfeld musste einfach nochmal angesteuert werden, nachdem ich 2007 fast eine halbe Stunde verpasst hatte. So konnte ich heute mein Gewissen bereinigen, mich wieder etwas freier machen vom Kopf her. Für mich war das ja schon damals klar, dass ich eines Tages hier nochmal aufkreuzen würde. Ich bin halt so. Ich bin ich und nicht irgendwer. Und wenn ich hier noch hundert Mal hinfahren will, dann mach ichs halt. Einfach machen, für sich, für einen selber. Mittlerweile ist die Hektik gewichen, doch gestern war sie brachial zugegen. Um viertel sechs bayerischer Ortszeit sollte ich am Grenzstein stehen, doch daraus wurde nichts. Denn in der Goldschmiede dauerte es dann doch bissel länger, so dass ich erst mit der nächsten Kutsche wieder heimfahren konnte. Der Planwagen war voll bis oben hin, dazu kamen noch wertvolle fünf Minuten Verspätung. Doch es sollte alles kein Problem sein. Das Pferd wurde im Hof angeleint, schnell noch die Toillette aufgesucht und dann konnte es auch schon losgehen in Richtung Osthessen. Endlich wurde mal das erste Kozel geleert, was seit der Tschechien-Tour in der Küche rumstand. Zisch und los gings. Da haben die doch tatsächlich ein neues Teilstück am Dreieck Fulda fertiggestellt, über das man bereits gelotst wurde. Feine Sache, hier geht es also langsam vorwärts. Noch kurz durch Niederaula und an Asbach vorbei, schon war man am Zielort angekommen. Dann das gleiche Spiel wie vor fünf Jahren. Es war wie verhext, man fand einfach nicht die Straße zum Stadion. Hier lang, Steinbegrenzung, da lang, Schranken, da lang, Sackgasse. Es hat sich also nix geändert, man findet den Weg einfach nicht. Ich glaube, hier muss man einfach einen Tag früher anreisen, um ihn zu finden. Aber ich konnte den Gustl dann überreden, das Auto einfach an den Schienen abzustellen. Wir hätten den Weg ja eh nicht gefunden. Dann also noch paar Meter laufen, am kleinen Eingang gab es dann überraschenderweise gute Karten sowie Hefte. Sehr schön, dann kann es ja losgehen. Vorher aber noch die erste Mettworscht geholt für zwei Euro, dazu Gerstensaft für eins fönfzisch. Jetzt wich auch langsam die Kälte wieder etwas und wir konnten im Schatten der Tribüne das Spiel verfolgen sowie dummes Zeug babbeln. So hatte ich mir das vorgestellt. Einfach mal abschalten und die neunzig Minuten genießen. Denn das war ja das eigentliche Ziel am heutigen Abend. Das Niveau war sehr dürftig, ist halt nix mehr los in der guten alten Bezirksoberliga. Alles kaputt gemacht, nur noch Schmarrn. Aber egal, wenn der Ball rollt und wenn se doch spiele. Nach neunzig Minuten war dann aber doch Schluss und unter Hersfeld kann ich jetzt einen Schlussstrich ziehen. Einfach ein großes Lineal rausholen, einen Edding und zack. Fertig, aus, erledigt. Ich war dann auch kurzfristig erledigt. War wohl doch wieder ein bissel viel diese Woche. Aber ich bin zufrieden mit mir. Jetzt kann ich mich wieder etwas zurücklehnen. Absolut ohne Stress, ohne Hektik. In paar Minuten werde ich nach Kerzell düsen. Nur ein Mistplatz, aber was solls. Soll ich mir da jetzt Gedanken machen? Keineswegs. Ich mache mir über so vieles Gedanken, darüber dann einfach mal nicht...

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