Samstag, 22. September 2012

VfB Helmbrechts 98 - 1. FC Kirchenlamitz 3:1

Endlich Helmbrechts. Kann man so sagen, denn seit ein paar Jahren steht das ja schon auf meinem bescheidenen Wunschzettel. Da steht ja nicht viel drauf, aber das schon. So machte ich dem Kollegen eine spontane Zusage, mit der Bahn anzureisen. Das war aus vielen Gesichtspunkten auch vorteilhaft. Gut, dass wir gestern nochmal die Route durchgingen und feststellten, dass der Zug nicht in Partenstein halten sollte. Also ging es für mich zuerst nach Aschaffenburg, um mich dann dort direkt mit dem Kollegen zu treffen. Kurze Stadtführung noch für mich, dann ging es in den Radlzug, der uns bis nach Bamberg bringen sollte. Die Fahrt sollte für mich spektakulär werden, denn kurz nach Gemünden merkte ich, dass es nicht wie üblich nach Karlstadt ging sondern auf einer anderen Strecke weiter. Ich schaute gespannt aus dem Fenster, während der Kollege alles verschlief. Tatsächlich wurde dann Arnstein passiert und ich konnte eine weitere Strecke in die Sammlung aufnehmen. Sehr nette Sache, die Anreise hatte sich also schon mal gelohnt. Weiter ging es dann nach Münchberg, von dort noch ein paar Minuten mit einer leeren Bahn nach Helmbrechts. Hier hatte es was von Geisterstadt. Der Bahnhof komplett geschlossen, vergammelt und der Natur überlassen. Im Zentrum wurde es auch nicht besser. Viele Läden und Schaufenster stehen hier einfach leer, nichts mehr los hier, alles verlassen. Schon sehr bedenklich, wie ich finde. So klein ist der Ort jetzt auch wieder nicht, aber irgendwie ist hier alles ausgestorben. Immerhin wird noch Fußball gespielt, zum Glück. Wir machten uns nach kurzer Stärkung auf zum Ground, der auf der Höhe am Ortsrand liegt. Natürlich war es hier windig, wie soll das hier auch anders sein. Immer Wind, egal wann ich hier bin. Einfach immer. Aber es war trocken, das war ja die Hauptsache. Das Stadion tauchte dann bald auf der rechten Seite auf. Eine schöne Anlage, sah man bereits jetzt. Schnell hinein und Fotos machen, bevor hier noch tausende andere kommen und man gar nichts mehr erkennen kann. Die erste Platzrunde wurde somit gemacht, einfach nur schön über die zerfallenen Stufen zu laufen und den Wind im Gesicht zu haben. Ja, hier ist es wirklich gut, kann man nicht anders sagen. Alle Bilder waren im Sack, jetzt ging es noch auf einen Gerstensaft in die Gaststube. Auch hier fast alles ruhig, sah man mal von den Kartenspielern ab. Der Wirt war etwas wirr, konnte uns wohl nicht ganz zuordnen und fragte, ob wir aus München kämen. Was das jetzt mit der Sondermünze zu tun hatte, blieb wohl sein Geheimnis. Wir eisten uns los, jetzt rollte der Ball und wir machten es uns neben der Tribüne gemütlich. Es wurde gealbert, war ja klar. Das Spiel lief so nebenher, nicht ganz so doll, es ging. Dann kamen die Kassierer, die uns wieder das Geld aus der Tasche ziehen wollten. Ich zahlte halt als erster, bestand dann aber auf einer Karte. Eine Rarität sollte es sein, wie der Opa berichtete. Und er hatte Recht. Eine überdimensionale Kinokarte mit Vereinsname, die scheint wohl noch aus der Bayernliga zu sein, womöglich noch älter. Da zahlt man doch gerne. Also wurde alles gut, die zweite Halbzeit gönnten wir uns noch und zogen dann wieder ab ins Zentrum. Wir suchten noch den Edeka auf, gingen dann in schnellem Schritt aber wieder zum Bahnhof zurück, denn die Bahn wollten wir natürlich nicht verpassen. Die Rückfahrt zog sich wie Kaugummi, war aber noch zu genießen, da nicht viel los war. Das änderte sich dann natürlich in Würzburg, wo allerhand Pack im Zug war. Schlimm, wenn Eltern ihre Kinder nicht im Griff haben und Wandergruppen mit Bierflaschen durch den Zug trampeln und meinten, sie wären die einzigsten auf der Welt. Fehlte nur noch der Plastikbecher mit Sekt drin. Ach nee, da verwechsel ich was. Den hatten wir ja am Morgen schon zu Gesicht bekommen. Ich könnte mich jetzt hier wieder stundenlang aufregen. Aber da das ja nicht meine Art ist, lasse ich es einfach und gehe jetzt zufrieden unter die Dusche...

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