Sonntag, 29. Juli 2012

TSV 1861 Straubing - SG Post-Kagers 3:2

Weiter ging die Reise am heutigen Sonntag nach Straubing, wo ich vor Jahrzehnten schon mal im Stadion verweilte, allerdings nur auf der Durchreise war. Ja gehen denn nur noch Bayern oder gibt es auch mal wieder eine echte Abwechslung? Die wird kommen, war ich mir bereits jetzt schon sicher. Nach einer elenden Fahrerei wurde der Straubinger Bahnhof erreicht. Dann ging es zu Fuß weiter, ein langer Marsch, der kaum enden wollte. Dann verließ mich auch noch mein Spürsinn und ich verschuldete einen Umweg von mehreren Metern. Aber doch gar nicht so schlecht, konnte ich auf einem Schulhof kurz mit einem vergessenen Ball rumbolzen. Na ja, er wurde mal kurz angestupst, mehr passierte auch nicht. Langsam kamen wir aber dem Ground näher und heute war er endlich in Echt und zum Greifen nah. Komische Kassen gibt es hier in der Ecke, hätte man auch einfach vorbei gehen können, aber der Geldbeutel war heute so schwer, dass ich unbedingt ein paar Münzen loswerden wollte. Ein schwüler Tag, ich schwitzte wie ein Borstentier, einfach unvorstellbar. Mit letzter Kraft ging es auf den Graswall hinauf, ein paar Fotos machen. Ja, sehr ordentlich hier, auch wenn ich es nicht ganz so gut in Erinnerung hatte. Eine große Tribüne, dazu eine weite Anlage mit verfallenen Stufen auf der Gegenseite, dazu ordentlich grüne Wiesen. Sogar das Fotografieren tat heute irgendwie weh. Ich wollte nicht mehr, konnte nicht mehr. Auf die Tribüne hocken und sich beruhigen, den Schweiß abwischen, ekelhaft. Aber das ist halt alles harte Arbeit hier, nicht so ein Kindergarten wie alle denken. Die Grounds kommen ja nicht zu Hause vorbei und werden dann eingetütet. Nein, man muss Schwerstarbeit leisten um zum Erfolg zu kommen. Wie die Goldgräber, die schuften und schuften, bis sie mal ein weiteres kleines Körnchen ihr Eigen nennen können. Von nichts kommt nichts. Ich kann mich ja auch zu Hause faul auf die Haut legen und mir die Glotze anmachen und warten bis kurz vor der Tagesschau noch ein kleiner Ground präsentiert wird. Nix da, es wird gefahren und gelaufen und gefahren. Ich brauche das, nicht immer, aber manchmal. So auch heute, auch wenn es mir wahrlich nicht gut ging. Vielleicht ginge es mir ja zu Hause vor der Glotze ja wirklich besser. Ich weiß es nicht bzw. ich will es nicht wissen. Ich muss ja nicht alles wissen. Mir reicht es, wenn ich weiß wo Straubing liegt und dass da eine Tribüne steht. Viele auf der Welt wissen das ja nicht, ich schon. Ich freue mich zu Recht, dass ich was weiß. Auch wenn ich sonst nichts weiß, das weiß ich. Ich gebe es auch offen zu, nichts zu wissen. Man muss nur ehrlich zu sich selbst sein, dann kommt man auch mit wenig Wissen aus. Genauso wenig kannte ich die beiden Persönlichkeiten, die heute hier präsentiert wurden. Gut, hätte ich bei passender Gelegenheit vor der Glotze gesessen, hätte ich sie wohl gekannt. Das hätte mir aber gar nix genützt, denn dann hätte ich sie hier und heute ja nicht nicht kennen können. So sitzt man verdutzt auf der Tribüne und horcht dem Geschehen zu, das einem da präsentiert wird. Ja, ich horchte, wenn auch unwissend. Dafür kann ich erzählen, weitere neunzig Minuten Fußball geschaut zu haben. Das ist doch auch was. Allerdings unglaublich ist, dass ein Spieler für den TSV bereits über tausend Pflichtspiele gemacht haben soll. Wahnsinning, wie ich finde. Ich weiß natürlich nicht mehr seinen Namen, ganz klar. Wer soll sich denn das bitte alles behalten? Behalten habe ich allerdings den Ball vom Schulhof, der da immer noch einsam rumlag und bettelte, mitgenommen zu werden. Feine Sache, endlich ist bei mir auch mal wieder eine Pille im Hause, kann ich sinnlos rumkicken, wenn ich mal nichts zu tun habe und in der Glotze mal wieder von Adi Pinter und Josef Weiß berichtet wird. Ansonsten gibt es noch zu erwähnen, dass man in Regensburg nicht auf den Stufen vor dem Bahnhof hocken darf, da rollt gleich die Gendarmarie an. Es gibt halt immer wieder sinnvolle Dinge auf dieser Welt, sollte man nicht meinen...

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