Dienstag, 14. August 2012

SC Imst 1933 - SV Fügen 1953 3:1

Soll ich oder soll ich nicht? Es ist schon spät, mal schauen, ob ich noch was Gescheites zusammenbringe. Der Hoppergott meinte es gut mit uns und an diesem Mittwoch war Feiertag in Österreich, da konnte ein Doppler herhalten, der unbedingt angegangen werden musste. Glücklicherweise bekam ich ab Dienstag schon frei, der erste Schritt in die richtige Richtung. Jetzt musste nur noch für Dienstag ein gescheiter Kick her, damit man sich schon mal an die Alpenrepublik anpirschen konnte. Im Reisebüro wurde kurzerhand angefragt und dann sensationell ein Spiel in der Tirol Liga serviert bekommen, herzlichen Dank dafür. Nicht, dass hier der Eindruck entsteht, ich wäre für so etwas nicht dankbar. Voller Elan ging es also am Dienstagmorgen los, erstmal bis nach Ulm, dann weiter nach Lindau, wo zwei volle Stunden für die Erkundung der Stadt draufgingen. Einfach nur schön hier, wer es noch nicht gesehen hat, schnellstens hin. Jetzt wurde auch endlich mal der Leuchtturm bestiegen, dafür gabs bereits eine schmucke Karte und das noch nicht mal für zwei Euro. Das Wetter spielte mit, ein geiler Tag. Ich bewegte mich von links nach rechts, von oben nach unten und war bereits nach dem Stadtrundgang sowas von platt, dass ich fast gar nichts mehr gebraucht hätte. Aber es ging ja erst noch richtig los. Mit dem Zug ging es dann weiter nach Österreich, Imst war das Ziel. Das lag allerdings noch eine ganze Weile weg. Aber die Bahnfahrt versprach ja sehr viel. Ein fast leerer Zug, somit konnte locker ein Sechserabteil blockiert werden für über zwei Stunden. Die Fahrt war für neun Euro so was von billig, da schafft man in Deutschland gerade mal zwei Stationen und das wars. Aber hier bekommt man noch was für sein Geld. Dazu die Aussicht und die Streckenführung, einfach genial. Viele würde das wohl nicht interessieren, aber mich interessiert das halt. Ich versuche halt, so viel wie nur möglich mitzunehmen. Also nicht in den Sack packen, sondern in den Beutel vom Sauger. Der lief heute auf Hochtouren und der Beutel musste mehrmals gewechselt werden. Nach langer Zeit war Imst dann erreicht, schon kurz nach dem Ausstieg war klar, dass es zu Fuß heute nichts wurde. Also wurde gleich mal ein Taxi für nach Spielschluss reserviert, klappte bestens. Dann wurde der erstbeste Bus in Richtung Zentrum genommen, ich fragte zweimal nach der richtigen Station nach, die dann auch bald erreicht wurde. Ich schloss mich einer Dame an, die mich dann netterweise weiterlotste, ich hatte zwar einen Plan, doch die Abkürzung über die Treppe fand ich so natürlich kaum. Stiegens abbi, sagte Sie mehrmals. Was meint die? Wo lang? Ein normales Grundstück, und da sollte es durchgehen? Tatsächlich, die Treppe erscheint plötzlich und ich war dem Ziel ein ganzes Stück näher gekommen. Die Musik ertönte bereits aus den Lautsprechern und dann ging es auch schon hinein. Nur fünf Euro, dazu ein gutes Ticket, das muss man erstmal sacken lassen. Das erste Bierchen wurde dann auch schon bestellt. Jetzt hatte ich Durst, richtigen Durst. Durst nach mehr, Durst nach allem. Je dunkler es wurde, umso schöner wurde es. Ein gutes Spiel, wirklich sehr schnell und gut anzuschauen. Ich gönnte mir dann noch drei Helle, war dann natürlich völlig am Ende und begann, den Dialekt der Leute nachzusprechen. War ja klar, dass es soweit kommen musste. Egal, ich bin ich und ich bin hier und ich will das jetzt so. Durch ein paar Tricks gelang es mir sogar, die Kasse aufzubessern. Manchmal macht man aber auch jeden Mist mit. Aber heute war alles locker, nichts hätte mich jetzt noch bremsen können. Der Schlusspfiff ertönte viel zu früh, ich zog von dannen und stieg ins reservierte Taxi ein, das mich wieder zum Bahnhof brachte. Dort wurde auf den Zug gewartet, in dem der Kollege aus Westfranken bereits saß. Ich versuchte, mich noch zu unterhalten, bemerkte aber recht bald, dass nix mehr ging. Die Augen brannten, die Knochen taten weh. Dann stiegen noch Krawallmacher ein, es war unglaublich. Der Tag hatte sich gewendent, vom Guten zum Bösen. Doch zum Glück erst nach dem Spiel. Jetzt muss ich halt das Leid ertragen, mein Gott, wird schon gehen. In Bregenz musste dann nur noch das Hotel gefunden werden und dann konnte ich mich langsam auf die Nacht freuen. Einfach nur noch lang machen, alles vergessen und im luftleeren Raum einschlafen. Die drei Fenster wurden geöffnet und dann ging es auch schon los...

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