Freitag, 17. August 2012

MKS Pogon Szczecin - Zaglebie Lubin 4:0

Ich verzichte mal auf die Verschnörkelungen in der Spielpaarung, einfach nur die normalen Buchstaben genommen. Das andere ist mir zu viel Arbeit. Man kann ja auch so erkennen, welches Match besucht wurde. Die genaue Abfahrtszeit weiß ich nicht mehr, muss aber recht früh gewesen sein, denn heute sollte es bis nach Stettin gehen. Auf der Karte sieht das ja schon etwas weiter aus, war aber im Endeffekt gar nicht so lang. Jedenfalls war man ja guter Laune, auch mal nach Polen zu kommen, hatte man es die letzten Jahre einfach nicht auf die Reihe bekommen. Wenn nicht jetzt, wann dann? Genau, also einfach durchziehen. Freundlicherweise zählte unser D-Pass sogar bis Stettin, ich lasse immer alle mitfahren, plauderte die Schaffnerin. Sehr gut, so muss das sein. Die letzten Meter zogen sich dann aber doch. Ich wollte schon rausgehen und anschieben. Der Bahnhof in Stettin musste dann erstmal als Orientierung herhalten. Schnell Geld abholen, wechseln und den Ballast dann im Schließfach unterbringen. Erstes Problem war somit gelöst. Dann begann die Suche nach einer geeigneten Straßenbahn, die uns zum Stadion bringen sollte. Gar nicht so einfach, hin und herlaufen, unnötig Meter machen. Dann wurde halt mal nachgefragt und auch dieses Problem schien sich zu lösen. War aber bei weitem noch nicht alles. Das Stadion wurde dann bald erreicht, doch nun begann das eigentliche Problem des Tages, die Fancard musste beantragt werden. Keine Ahnung, wie, wo und womit. Also erstmal dumm rumstehen, die Leute beobachten. Dann halt mal anstellen, einen Antrag ausfüllen und stundenlang warten. Meine Güte, es geht nicht vorwärts. Keinen Zentimeter. Ich diente wenigstens für die anderen Antragsteller als Schreibgeräteverteiler. Von links und rechts gab es Anfragen, herrlich. Die Anstoßzeit kam immer näher, wenigstens die. Dem Kassenhäuschen kamen wir natürlich nicht näher. Dann mogelten sich immer wieder einige rein, so dass man sogar zurückweichen musste. Kurz vor dem totalen Chaos kam ich dann aber doch am Schalter dran, die Schnute hinhalten, Foto machen und die Plastikkarte in den Händen halten. So konnte ich schonmal einen Schritt weiter nach vorne machen und mich am normalen Ticketschalter anstellen. Den Kollegen musste ich zurücklassen, hatte Mitleid. Aber es muss ja vorwärts gehen. Das Ticket konnte ich dann deutlich schneller erwerben, jetzt waren bereits zehn Minuten gespielt. Schnell zurück zum Kollegen, der ja noch Geld brauchte, ich dann flugs wieder zurück und an die nächstbeste Drehtür. Kein Einlass, war ja klar. Meine Güte, ich brech gleich. Ah, da hinten war der Eingang, irgendwo da hinten. Ok, dann kurz mal einen Spurt anziehen, reingehen und mich auf die Haupttribüne mogeln. Es war vollbracht, wo der Kollege war, keine Ahnung. Ich konnte nur halb dem Spiel folgen, das Chaos war noch zu groß. Die Anzeigetafel zeigte, dass bereits vierzehn Minuten gespielt waren, das ging ja noch. Der Kollege brauchte leider noch eine Viertelstunde, es war einfach nicht früher zu schaffen. Dann folgten wir dem Spiel, endlich konnte man sich etwas konzentrieren. Der Gästemob machte anfangs noch gute Stimmung, nachdem die ganzen Gegentore allerdings fielen, verstummte er zunehmend. Die Heimfans dagegen machten gute Stimmung, die Rückkehr in die erste Liga wurde gebührend gefeiert mit einem deutlichen Heimsieg. Ein ordentliches Match, auch von der fußballerischen Seite her. Dann war wieder mal schnell Schluss, viel zu früh heute. Aber es blieb keine Zeit, die nächste Straßenbahn musste erreicht werden, um pünktlich am Bahnhof zu sein, denn die letzte Verbindung nach Berlin war Pflicht. Das klappte dann auch ganz passabel und mit etwas mehr Gelassenheit konnten wir wieder die Reise nach Deutschland antreten. Im Zug dann natürlich gleich angelabert worden, ob wir ein Ticket hätten. Erst nein gesagt, dann ja gesagt, den Typen verunsichert, war auch gut so. Natürlich zählte unser Ticket auch diesmal ohne Zweifel, einfach kult. Der Tag beinhaltete aber noch einen weiteren Höhepunkt, das Hotel. Dort kamen wir erst nach Mitternacht an, natürlich nicht ohne einen längeren Fußmarsch von schätzungsweise zwei bis drei Kilometern. Hatte auch sein gutes, so konnten die Flossen nochmal ordentlich bewegt werden. Man wollte ja nicht schon wieder nur auf der Stelle stehen, wie noch Stunden zuvor am Schalter der Karta Kibica. Schon schlimm, wie es im Fußball den Bach runtergeht. Am Besten einfach nicht mehr drüber nachdenken...

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