Samstag, 4. August 2012

1. FC Schwarzenfeld - SpVgg Ansbach 0:6

Die Lust schwindet, die Gedanken sind da. Soll ich mich nochmal aufrappeln oder ist alles vorbei? Glüht denn noch ein Funken? Ich habe keine Ahnung. Ich versuche es mal, kann aber nichts versprechen. Manchmal dauert die Fahrt mit der Bahn inklusive ICE Angebot gefühlt drei Mal so lange wie mit der eigenen Karosserie. Aber ich kann mich ja schlecht ins Auto hocken, wenn das Ticket für dreihundert Euro zu Hause rumliegt. Finanzwirtschaftlich war es also richtig, mit der Bahn zu fahren. Immerhin hatte ich einen Umstieg in Schwandorf, welches ja mein Profilbild bei Fäisbuck schmückt. Nicht, dass ich jetzt stolz auf mein Profil dort wäre, nur halt auf Schwandorf. Leider war der Aufenthalt dort so gering wie möglich, denn eigentlich lag die Umsteigzeit bei minus fünf Minuten. Das kommt halt davon, wenn man sich nicht an die Devise hält: Anhalten, aussteigen, einsteigen, abfahren. Elendig, kann ich nur sagen. Immerhin wurde der Kopf hochgehalten, die alten Industrieanlagen links und rechts der Strecke machten wieder auf sich aufmerksam. Einmal mehr unbegreiflich, wie hier alles stillliegt. Aus die Maus, nichts geht mehr. Gespenstig. Aber von den Fahrgästen interessierte das wie immer keinen. Hauptsache das Fahrrad ist gut verstaut und die Trinkflasche steht auf dem Tisch. Dazu noch bisschen mit den Fahrradschuhen im Gang klackern und die Welt ist in Ordnung. Ich kam nach einer halben Ewigkeit dann in Schwarzenfeld an. Am Bahnhof gab es gar nichts, einfach nichts. Habe selten einen trostloseren Bahnhof gesehen. Ich gähnte, fragte mich, was ich hier tue. Hätte ich nicht einfach was anderes fahren sollen? Nein, genau richtig. Jetzt bin ich hier und das ist genau richtig. Eine Horde kleiner Kinder lief dann ein, begleitet von einer älteren Person, na ja, so alt auch wieder nicht. Die hatten wenigstens einen Stadtplan dabei, die waren toporganisiert. Und ich? Nix dergleichen. Bildete mir ein, den Weg so zu finden, was sich anfangs aber schon nicht so ganz einfach gestaltete. Vielleicht war es die Hitze heute, die mich auffraß. Die Birne war matt und ich warf halt einen Blick auf den Plan der Kids, die mich dann auch netterweise mal schauen ließen. Dann konnte der Fußmarsch beginnen. Ich schwamm. Und das auf einem geteerten Weg. Unglaublich diese Hitze. Nach einer Weile wurde der Sportpark dann gesichtet und es ging gleich mal hinein, um die berühmten Fotos zu machen. Danach wurde sich Abkühlung verschafft, indem ein großes Radler geleert wurde. Jetzt kam auch der Augenblick, wo ich mal eine halbe Stunde Olympia im TV schaute. Ach schön, was die da treiben. Mir aber völlig egal. Ich überraschte dann den Kollegen aus Mittelhessen, der meine Nachricht nicht erhielt und mich somit etwas verdutzt anschaute. Gemeinsam wurde dann der Kick verfolgt, der von den Gästen dominiert wurde. Die Einheimischen waren zwar bemüht, doch es klingelte fast pausenlos im eigenen Kasten. Schnell war die Partie entschieden. Der Kollege aus Mittelhessen ließ dann wieder seine Kontakte spielen und sicherte uns eine Mitfahrgelegenheit nach Schwandorf, wodurch zwei Stunden eingespart werden sollten. Das klappte hervorragend und ein netter Zeitgenosse nahm uns einfach mal mit. In Nürnberg schien dann aber alles umsonst gewesen zu sein, denn der Anschluss ICE hatte mächtig Verspätung. Ich nahm dann halt mal den nächstbesten nach Würzburg, erreichte dort noch einen anderen verpäteten und war dann tatsächlich zwei Stunden früher zu Hause. Einfach mal profitiert von den anderen und bissel Glück gehabt. War ja klar, dass mich das schlechte Gewissen noch bis in die Nacht verfolgte...

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