Samstag, 12. März 2011

Martigny Sports - FC Grand-Lancy 0:1


Was macht man nach einer stressigen Woche am Samstag? Natürlich um fünf Uhr aufstehen, um das nächste Lidl-Ticket zu verfahren und der schönen Schweiz den zweiten Besuch binnen einer Woche abzustatten. Geplant war heute ein Match in Martigny, wo ich schon immer mal hinwollte. Am Ende sollte es wieder wie ein Kurzurlaub sein, denn ich fühle mich da schon sehr wohl, ist einfach klasse in diesem kleinen Land. Da hindern mich auch die Preise nicht dran, da muss ich einfach immer wieder mal hin. Bis Karlsruhe konnte ich mich in einem Sechser breit machen, dann stiegen zwei ältere Herren ein, die hätten hier reserviert. Komisch, stand doch gar nichts dran. Aber die waren ja brav, da machte ich auch brav Platz. Konnte ich schön dem badischen Dialekt lauschen und mich entspannen. Aber ich war müde, ziemlich müde. Durchhalten war angesagt, Basel und Bern waren bald erreicht. Vorher kam noch der Schaffner und teilte mir freundlich mit, dass ich nicht über Visp fahren dürfte, da würde das Ticket nicht zählen. Aha, na dann lassen wir das einfach, über Lausanne dauerte es auch nicht viel länger. Bald war der Lac Leman wieder in Sicht, jetzt wurde ich wieder fitter. In Lausanne dann umgestiegen, es geht hier immer zügig weiter ohne lange Aufenthalte. Jetzt ging es als am See entlang, eine sehr schöne Strecke, jetzt war ich mitten im Urlaub. Vevey und Montreux wurden u.a. passiert, bevor ich am Zielort ankam. Die knapp sieben Stunden Anreise waren somit geschafft, meine Augen erblickten schon das Hotel unweit des Bahnhofs, das von weitem schon sehr schlimm aussah. Schiefe Fensterläden, eine kaputte Schrift auf dem Dach, das sah schon sehr bedenklich aus. Auch als ich mich dem Komplex näherte, es wurde irgendwie nicht besser. Also doch kein Urlaub? Nur die Hoffnung nicht aufgeben, das wird schon. Ich traute mich und ging hinein, ein finsterer Flur, die Lampen leuchteten nur zur Hälfte, keiner da. Hallo, ist denn hier niemand? Ich wählte eine Nummer, die an der Rezeption hing, doch es war besetzt. Also erstmal in den Coop auf der anderen Straßenseite gehen. Der Laden war aber nicht unbedingt besser, eine sinnlose Anordnung von Lebensmitteln und dann direkt dahinter Baumarktzubehör. Kein Bier, dafür aber Holzlatten und Schrauben. Du lieber Gott, was ist das hier bloß. Im Hotel dann wieder rumgeirrt, ein Polizist stand auf einmal im Flur, ich fragte ihn, ob hier jemand vom Empfang wäre. Er redete etwas auf Französisch, ich verstand natürlich nichts. Also nochmal die Nr. anrufen und es kam dann doch tatsächlich einer nach unten, Schlüssel in die Hand und rauf ins Zimmer. War nicht sonderlich schön, doch immerhin frische Bettwäsche und ein brauchbares Bad. Ich war erleichtert und ging bald darauf in Richtung Stadion, das nur paar Minuten entfernt war. Hoffentlich wird auch gespielt, man weiß ja nie. Rum um die entscheidende Ecke und alles wurde gut. Ja, hier geht heute nix mehr schief, also die erste Runde im leeren Ground drehen und dann noch bissel Gerstensaft holen. Ich hockte mich auf die Gegengerade und schaute umher, versuchte zu entspannen. Eine schöne Ecke hier, der Ground liegt schon sehr schön hier drin. Das Match war anschließend so unterirdisch, habe selten ein schlechteres gesehen. Aber das juckte mich heute nicht, wie so oft. Hauptsache man ist vor Ort. Ein Ticket wühlte ich an der letzten Mülltonne noch heraus, war ich doch wieder umsonst drin heute. Somit war alles im Kasten und ich konnte nach kurzem Verweilen nach Spielschluss wieder von Dannen ziehen. Es war noch früh und ich hatte ja eh nichts vor, also ging ich nochmal ausreichend durch die schöne Innenstadt, bevor es wieder ins Hotel ging. Dort igelte ich mich ein, noch bissel Fernsehen schauen und dann irgendwann einschlafen. Das geschah dann auch genau so...

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