Sonntag, 6. März 2011

FC Thun - FC Luzern 3:3


Die Nacht war vorüber, die Morgensonne kämpfte sich durch den Nebel. Aufwachen, aufstehen, auf in den Tag. Zuvor noch eine Dusche nehmen und die Tasche packen, fix und fertig ging es los in Richtung Bushaltestelle. Dieser gegenüber gibt es zwei Hotelbaracken vom allerfeinsten zu bewundern. Eingeschlagene Fenster, kaputte Rolläden, alles im Arsch, sensationell. Ich mag das ja, ist faszinierend. Dort wo einst wohl Leben herrschte, ist heute nichts mehr. Einfach gar nichts mehr. Alles kaputt, verlassen, am Ende. Wir jedoch nicht, denn der Bus kam pünktlich und somit war die erste Etappe erfolgreich gemeistert. Vom Bahnhof Coppet ging es dann per RE nach Lausanne, ein dreckiger, harter Zug, in dem es nicht sonderlich bequem war. Doch die Landschaft bügelte das wieder glatt, da war er wieder, der Lac Leman. Lausanne wurde natürlich pünktlich erreicht, sehr gut. Kurz mal raus und sich umschauen, dann wieder weiter, keine Zeit verlieren. Jetzt ging es in Richtung Bern, zwei total verwirrte Mütter mit ihren Kindern im Zug, die die Fahrt natürlich vollends versauten. Da fährt man durch eine wunderschöne Gegend und die haben nichts anderes zu tun, als zu schreien, zu telefonieren und wieder zu schreien. Dann noch die Kinder, wunderbar. Ich versuchte, mich zu konzentrieren. Das ließ ich mir nicht kaputtmachen. Der Genfer See wurde dann prompt hinter uns gelassen, jetzt ging es ins Landesinnere in Richtung Fribourg. Dort stiegen die Quälgeister dann auch endlich aus, weg mit Euch. Jetzt war Ruhe eingekehrt. Bern wurde ebenfalls pünktlich erreicht, jetzt begann die kurze Zeit der Ungewissheit, denn wir wollten natürlich kein Zusatzticket nach Thun lösen, sondern die eine Station noch mit unserem Ticket fahren. Das gelang dann auch, der EC war nach einer gefühlten Ewigkeit dann in Thun. Wir stiegen aus, die Rucksäcke wurden im Schließfach verstaut. Kurz noch eine Karte nach Hause schicken und dann entlang der Bahnlinie zum Stadion. Den Blick über den Thuner See ließ ich mir dann nicht nehmen, eine schöne Ecke hier. Dann ertönten von der Straße her FCL-Fangesänge. Hier war der Mob gerade am Singen, der vom Bahnhof zum Stadion lief. Hörte sich gut an. Wir schlossen uns an bzw. gingen hinterher. Das Stadion liegt dann auch nur einen Steinwurf entfernt, schnell noch am Kiosk mit Gerstensaft eindecken und dann zum Ground. Das Ticket wurde erworben und dann ging es wieder zurück zum Kiosk, hier war es doch viel günstiger als am Stadion direkt. Das kann man ja mal ausnutzen. Ich genoss das alles noch etwas auf einer Mauer am See, dann ging es hinein zum Fußballschauen. Ein trister Ground, der wohl bald ausgedient hat. Man steht ziemlich weit weg vom Geschehen, dazu eine provisorische Zusatztribüne. Ein torreiches Spiel, das ich aber kaum verfolgte. Die Kulisse der Berge zog mich mal wieder an, einfach nur schön hier im Berner Oberland. Als auf die Gipfel schauen, viel Schnee liegt hier noch. Dann hieß es langsam wieder Abschied nehmen, vorbei war der Spaß hier in der Zentralschweiz. Es ging wieder zurück, von Thun wieder leicht illegal nach Bern, dort dann ganz locker wieder weiter nach Basel. Ich war jetzt ziemlich platt, doch im ICE konnten wir dann ein Sechserabteil ergattern und ich konnte mich lang machen. So ging es dann wieder, allerdings durch die grünen Fischköppe im Nachbarabteil erheblich gestört. Da gewinnen die einmal und benehmen sich wie die Axt im Walde. In Mannheim dann der übliche Durchsagenwahnsinn, dazu wurde es etwas ruhiger. Der Rest wurde auch noch geschafft, ich ließ den Tag noch Revue passieren, während der Mitfahrer wieder schmerzlich den unnötig ausgegebenen Franken hinterher trauerte. Ich hatte jedenfalls Spaß, das erste Schweiz-Wochenende war vorbei. Das nächste kommt bestimmt, packen wirs an...

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