Sonntag, 20. März 2011

FC Muri - FC Kickers Luzern 1:0


Lange schlafen konnte ich nicht, denn die Sonne brannte sich bereits durch den roten Vorhang durch und erhitzte das Zimmer. Sehr gut, dann war die Wetterlage ja bereits geklärt. Es ging auch bald schon wieder los, denn um viertel vor zehn ging der Zug bereits wieder gen Norden. Der Bahnhof war in kurzer Zeit wieder erreicht, im angrenzenden Laden wurde sich noch etwas mit Konsum eingedeckt. Auf dem Abfahrtsgleis stand immer noch der historische Zug von gestern, wo sollte wohl der richtige abfahren? Der stand vorne dran, fuhr dann auch pünktlich ab und war bald wieder im Bereich des Gotthards angekommen. Bei dem Wetter natürlich mehr als herrlich die Fahrt durch das Gebiet. Da konnte sich dann auch der Mitfahrer begeistern und filmte sogar die ein oder andere Passage mit seiner Kamera. Bevor es in den Tunnel ging, war noch alles in schönem Grün zu bewundern, ich war schon gespannt auf die andere Seite. Es wurde hell, sehr hell. Geschlossene Schneedecke, einfach sagenhaft hier. Natürlich stiegen jetzt immer mehr Krawallmacher ein, so dass es am Ende wieder gut laut wurde in der Bahn. Aber das Tal war auch wieder erreicht, in Luzern ging es dann raus. Ich verabschiedete mich von Asche, der nach Kriens weiterzog, während ich mit der S-Bahn wieder ein paar Kilometer zurück nach Rotkreuz fuhr, um nach Muri zu kommen. Ein Schaffner kam nicht, hätte wohl keinen Ärger gegeben, aber so war das natülich auch von Vorteil. In Rotkreuz ging es dann kurz raus, danach hinein in die nächste S-Bahn, die mich dann nach Muri brachte. Als ich dort einfuhr, reckte ich den Kopf aus dem Fenster. Der Ground befindet sich ja unmittelbar am Bahnhof, ich konnte hier schon sehen, dass der Platz abgestreut war und die Tore standen, alles gut also. Ich konnte beruhigt aussteigen, mal wieder den obligatorischen kleinen Bahnhofsladen aufsuchen und mit weiterem Katzenfutter in Richtung Stadion gehen. Es dauerte wohl keine Minute, da war ich auch schon drin. Für zehn Franken gab es eine gute Karte, ich war der erste in diesem Moment. Eine nette Anlage mit Tribüne, dazu rund herum noch ein paar Stufen, kann man lassen. Ich genoss noch die Ruhe, bevor es dann losgehen sollte mit dem Kick. Es wurde leider nur Magerkost geboten, anfangs hatte ich noch die Hoffnung auf ein abwechslungsreiches Spiel. Doch es regierten meist Fehlpässe und auch ein paar Rangeleien, so dass kein schönes Spiel zustande kam. Aber ein paar Möglichkeiten gab es dann doch, wobei die Gastgeber die meisten verzeichnen konnten. Am Ende gab es einen verdienten Sieg, der dann nicht mehr in Gefahr geriet. Nach dem Schlusspfiff wurde noch bissel gestritten und gerangelt, Jungs beherrscht euch doch mal. Ist doch nur Sport. Aus und vorbei, für mich hieß es wieder Abschied nehmen und nach Hause fahren. Kaum in Muri losgefahren, kam auch schon ein Kontrolleur, die Fahrscheine bitte. Ich zückte selbstbewusst mein Ticket, er schaute schon etwas verdutzt. Er drehte es hin und her, sah dann auf der Rückseite den SBB-Schriftzug und war ab dann zufrieden. Er konnte ja nichts sagen, ich war ja auf dem direkten Weg in Richtung Deutschland, verwunderlich war für ihn wohl nur, dass ich in Locarno startete und dann hier in Muri wieder einstieg. Perfekt, auch das hatte also funktioniert. Über Aarau und Olten kam ich dann wieder nach Basel, wo der ICE um kurz nach sechs schon bestiegen werden konnte. Klappte alles vorzüglich, bis Basel Bad. Noch hatte ich ein Sechser für mich alleine, doch ein junger Typ stieg dort zu. Das ging noch ohne Weiteres, doch bald darauf bekamen wir Besuch vom rothaarigen Zeitungsmonster. Wie eine Furie blätterte Sie pausenlos in einer überdimensionalen Tageszeitung. Ich kann diese Dinger nicht leiden, tausende Seiten blätterte Sie um und machte dabei einen Lärm, der nicht feierlich war. Bald war die Zeitung durch und ich atmete auf. Aber zu früh gefreut, die nächste wurde schon rausgeholt. Und weiter ging der Terror, ich wechsele gleich das Abteil. Ich war mittlerweile so genervt, dass ich einfach mal volle Pulle in die Zeitung boxen wollte. Aber ich versuchte, ruhig zu bleiben. Die Zeitung war durch, doch zwei Spiegel-Magazine mussten dann auch noch durchgeblättert werden. In Mannheim war dann endlich Schluss und es wurde wieder ruhiger. Dann war es auch bald vorüber, in Hanau ging es dann raus aus dem ICE, schnell noch in den RE und ab nach Hause. Bereits um kurz nach zehn schloss ich dann die Haustüre auf, klappte heute alles wunderbar und ich war wie geplant früh zu Hause, während mein Mitfahrer noch knapp sechs Stunden zu fahren hatte. Ich hatte Mitleid.

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