Sonntag, 13. Februar 2011

Royal Standard de Liège - KRC Genk 0:2


Nach Lüttich war es nicht unbedingt weit, dass es am Ende aber so knapp werden würde, war mir nicht bewusst. Verviers ließen wir hinter uns, schnell über die Autobahn und weiter in Richtung Liège. Dann begann das Chaos, es ging eine endlose Zeit durch die Vororte und das Zentrum, dann legte uns der Trottel aus dem Navigationsgerät noch zwei Eier ins Nest, unfassbar langsam das Ding. Zügig wurde zwei Mal die selbe rote Ampel überfahren, es wurde immer enger. Nur noch eine halbe Stunde Zeit, du lieber Gott. Dann erblickten meine Augen das Stadion auf der anderen Seite des Kanals, sehr schön. Aber das Auto musste noch geparkt werden und der Fußweg schien weit, viel zu weit. Es war alles zugestellt, es ging wieder weiter weg vom Ground. Als weiter, immer weiter, etliche hundert Meter, bis dann irgendwo noch ein Parkplatz kam, weit weg vom Stadion. Das wird nix mehr, dachte ich. Ich spurtete schon mal los, durch eine herrliche Gegend. Ein kleiner Bub kam mir entgegen, ernst schaute der umher, hatte eine Pistole in der Hand. Die ist hoffentlich nur aus Kommerz-Stoff, der Atem stockte kurz. Vorbei an dem Typen und weiter rennen. Es muss klappen, auch wenn es hoffnungslos erschien. Die Brücke wurde bald erreicht, noch zwölf Minuten, als weiter, rennen, es muss gehen, ich will da rein, pünktlich zum Anstoß, keine Sekunde später. Weiter, kämpfen, nicht aufgeben. Es tat weh, alles tat weh, schnell die Ornder nach dem richtigen Eingang fragen. Schön, wir mussten natürlich einmal rum um den ganzen Komplex, herrlich. Also weiter rennen, immer weiter, durch die Massen. Die Kasse wurde erreicht, dann der Eingang, jetzt war Land in Sicht. Doch nix da, zwar pünktlich da, aber jetzt musste man noch in den dritten Stock. Die Beine wie Pudding, mit der allerletzten Kraft ging es hinauf. Und noch eine Treppe, und noch eine. Grauenhaft, rein da, jetzt. Hechelnd kam ich oben an, es war vollbracht, nach wenigen Sekunden liefen die Mannschaften ein. Was für ein Kampf, ohne Worte. Aber das Ziel war erreicht, ich war stolz. Schnell die Kamera zücken, Fotos machen und ausatmen. Anfänglich war es richtig laut, gute Stimmung und Feuer in beiden Blöcken. Doch als Genk in Führung ging und das Spiel beherrschte, wurde es leider auf Heimseite recht ruhig. Schade, denn hier ist wirklich Potential vorhanden. Nur ein einziges Mal wurde es richtig laut, sehr beeindruckend. Aber die Gäste fuhren das Ding sicher und verdient nach Hause. Das freute den mitgereisten Anhang. Der Ground ist natürlich von der besseren Sorte, ein schönes Ding mit drei Stöcken, gefiel mir richtig gut. Alles in allem ein erfolgreicher Sonntag, nachdem das Auto wieder erreicht wurde, ging es wieder zurück in die Heimat. Die Fahrt zog sich dann doch etwas hin, obwohl wir sehr gut durchkamen. Um Mitternacht war ich dann wieder zu Hause, der Hals und die Beine schmerzten noch etwas. Aber das war egal, es wurde gekämpft und letztlich gewonnen.

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