Samstag, 19. Februar 2011

Motherwell FC - Hamilton Academical FC 1:0


Das neue Jahr ist bereits fortgeschritten, aber in Sachen Fußball stockt es immer noch etwas. Das liegt wohl auch an dem kalten Wetter, denn da macht es alles andere als Spaß. Aber manchmal muss man dann doch mal raus und weiterkommen, so wie am heutigen Samstag. Um vier Uhr rappelte der Wecker, auf ging es zum neuen Länderpunkt Schottland und gleichzeitig zum lang ersehnten Old Firm. Mit dem Auto ging es zunächst nach Frankfurt, dort wartete der Bus nach Hahn. Mit zwei weiteren Kollegen ging es dann auf die beschwerliche Fahrt in den Hunsrück. Keine Ahnung, wo das Ding lang gefahren ist, ich hatte mich auf der Rückbank lang gemacht und versuchte noch etwas zu pennen. Endlich kam man dort an, total verpennt raus und rein in die Wartehalle, rumhängen, bis der Flug nach Edinburgh gehen sollte. Ach, wie ich mich schon freute. Aber muss man halt durch. In Schottland erblickten wir bei der Landung dann noch Schneereste auf den Bergen, aber gefährdet sollte hier nichts sein. Endlich wieder auf dem Boden, jetzt konnte ich mich wieder auf das Wesentliche konzentrieren. Das Wetter war in Ordnung, etwas frisch, aber nicht ganz so kalt wie befürchtet. Mit einem Doppelstockbus ging es dann weiter nach Edinburgh, schöne Fahrt, sah man doch erstmals was von dem schottischen Style. Gefiel mir gleich auf Anhieb, eine herrliche Bauweise der Häuser, die typisch britische Art. Ich war zufrieden, lehnte mich zurück und dann war die Waverley Station auch schon erreicht. Kurz orientieren und dann hinunter in den offenen Bahnhof, von dort ging es weiter nach Bellshill, Umsteigebahnhof in Richtung Motherwell. Wir hingen jetzt das erste Mal in den Seilen, total kaputt und ohne Kraft versuchte ich, noch aus dem Fenster zu schauen, das gelang aber nur teilweise. Aber es war trotzdem herrlich, ich mag es, so kaputt zu sein. Motherwell war erreicht, der Bahnhof irgendwie seltsam, dazu ein vergammelter Vorplatz, nicht schön. Zu Fuß ging es durch die Innenstadt, ein paar Geschäfte, einige Leute unterwegs. Am nächsten Kreisel dann der Versuch, nach dem Weg zu fragen, doch die Antwort der jungen schottischen Leute verstand von uns beiden keiner. Was war denn das hier für eine Sprache? Mit dem normalen Englisch hatte das überhaupt nichts zu tun, ich bemühte mich zwar, doch es wurde nix. Also grob verständigt, dann die nächste Straße rechts rein und schon war der Ground in Sichtweite. Also nichts wie hin, noch eine knappe Stunde Zeit. Tickets besorgt und dann versucht, hinein zu kommen. War aber schwieriger als gedacht. Also musste ein Ordner herhalten, der uns netterweise dann an den richtigen Eingang brachte. Ein netter Ground mit vier unterschiedlichen Tribünen, klein aber fein. Das einzige, was etwas störte, war der braune, dreckige Rasen, wenn man ihn als solches bezeichnen kann. Aber ansonsten sehr schön hier, zwar nicht so viele Zuschauer, aber was solls. Ein schönes Kampfspiel wurde uns geboten, zwar nicht auf schönem spielerischen Niveau, aber das wollen die Leute hier auch gar nicht sehen. Als weiter, nach vorne, Zweikämpfe, rennen, grätschen, fein. Ich fand es richtig gut. Durch einen Elfer kamen die überlegenen Hausherren zu einem verdienten Sieg, der Letzte aus Hamilton brachte kaum etwas zustande. Der Abpfiff ertönte und der Länderpunkt war damit eingefahren. Nun ging es wieder zurück zum Bahnhof, aber nicht, ohne vorher beim Lidl vorbeizuschauen. Kurz noch Fastfood mitnehmen und dann ging es nach Glasgow, wir wollten im Prinzip nur noch ins Hotel. Aber das sollte sich noch etwas schwierig gestalten. Erste Herausforderung war, die Subway-Station zu finden, was aber letztlich gelang. Drei oder vier Stationen gefahren, ausgestiegen, herrlich kalt jetzt draußen. Dazu eine schaudernde Gegend, gefiel mir gut. Da ist ja das Hotel, sieht doch gut aus, also nix wie rein. Aber wir wurden enttäuscht, das Hotel sei ausgebucht und die Hausdame hatte uns mal schnell in einem anderen Haus einquartiert. Na gut, dann gehen wir halt die paar Meter zu Fuß, wird schon gehen. Das Schild sahen wir dann auch bald, doch den Eingang natürlich nicht. Natürlich liefen wir erstmal schön daran vorbei, um nach einigen hundert Metern wieder umzudrehen. Jetzt schwoll mir der Kamm, ich will ins Bett und zwar schnell. Na also, geht doch. Die gute Stube war erreicht, schnell noch den Schlüssel holen und ab in den zweiten Stock. Doch was war das? Eine Bude, bei der das Fenster nicht ganz geschlossen war. Jetzt dreh ich aber durch. Also musste selbst Hand angelegt werden. Letztlich sollte es dann gehen, kurz noch bissel abdichten, den Vorhang davorspannen und ab in die Koje. Nach einem ordentlichen Auftakt gelang es dann auch bald, in Ruhe einzuschlafen. Ich bildete es mir jedenfalls ein...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen