Montag, 16. August 2010

VfB Speldorf - SV Schermbeck 2:2


Nach wenigen Minuten fuhr die S-Bahn dann auch ein, über Essen-West ging es bis nach Mülheim. Der Himmel öffnete jetzt seine Schleusen, es goss ab diesem Zeitpunkt pausenlos. Er musste wohl auch mitbekommen haben, dass ein weiterer traditionsreicher Ground dem Erdboden gleich gemacht wird. Aber heute gab es für mich immerhin noch die letzte Gelegenheit, den Ground am Blötter Weg zu machen. Wenigstens darüber durfte ich mich noch freuen. Per Straßenbahn wurden die letzten Kilometer zurückgelegt, bis man im Ortsteil Speldorf eintraf, übrigens zeitgleich mit dem Kollegen. Dann ging es auch schon rein ins feuchtfröhliche Vergnügen. Karte bezahlt und schon war man drin. Ich kann wirklich nicht nachvollziehen, warum dieses kleine, treue Stadion abgerissen werden soll. Ihr seid doch der VfB Speldorf, ihr müsst doch hier spielen! Aber nein, wir lassen lieber alles plattmachen, damit hier dann kinderreiche Familien ihre Wohnhäuser hochziehen können. Gut, die wahren Gründe kenne ich jetzt nicht, interessieren mich auch nicht. Das Gelände ist in einem 1A Zustand, kein Dreck, kein Unkraut, nichts, absolut gar nichts gibt es hieran auszusetzen. Wenn hier die Bagger anrollen, steht die kleine Tribüne wohl endgültig am Abgrund. Wir durften aber immerhin noch ein richtiges Match hier verfolgen. Das Spiel war zwar torreich, aber insgesamt doch eher langweilig. Etliche kleine Fouls und die üblichen Pöbeleien, das war alles nicht sehr schön. Ebenso das Wetter, Regen wohin man sah, kein Ende in Sicht. Alles weichte auf, wir ahnten noch nicht, dass die Stadionmagazine in den Rucksäcken schon längst im Wasser standen. Wir kämpften uns Schutz suchend durch, schafften dies auch. Am Ende noch ein letzter inniger Blick auf die Tribüne und das Gelände, schwupps war man auch schon wieder draußen. Keine Zeit für Gefühle, der Regen spülte alles weg. Zum Glück kann man in ein paar Jahren die Bilder noch anschauen, die heute mal wieder reichlich geschossen wurden. Die Straßenbahn rollte irgendwann wieder an, es ging weiter nach Duisburg und von dort weiter in Richtung Heimat. Lebe wohl, Stadion am Blötter Weg! Danke, dass wir Dich nochmal besuchen durften.

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