Sonntag, 15. August 2010

DJK Eintracht Borbeck - DJK Wacker Bergeborbeck 1:2


Kaum richtig eingeschlafen, hieß es auch schon wieder aufstehen. Dabei erschrak ich richtig, als das Handy auf dem Nachttisch vibrierte. Mein lieber Gott, was war denn das bloß? Ach so, nichts schlimmes, nur schnell raus aus der Koje, um 11 Uhr musste ich ja spätestens in Essen sein. Also dann nichts wie los, über meine Lieblingshaltestelle Frankfurter Flughafen ging es nach Köln und dann weiter nach Essen. Die Station Flughafen möchte ich kurz beschreiben. Ist mir ein wichtiges Anliegen. Man stelle sich vor, man sitzt auf einem Berggipfel und hört nichts als lauen Wind in der Luft und ab und zu mal einen Vogel in den Höhen. Flatternd, piepsend. Dann plötzlich, von der ein auf die andere Sekunde befindet man sich in Peking, Shanghai oder einer sonstigen Metropole, direkt neben einer großen Autobahnkreuzung in der City. Genau so ist das mit der Station Flughafen. War vorher noch alles in Ordnung, ist es ab dann nie mehr. Manche Leute sind völlig plan- und hilflos und kapieren nichts mehr. Hilfe, ich finde meinen reservierten Platz nicht, ich stehe am Abgrund des Lebens. Hilfe, mein Trolley passt nicht durch die Sitzreihen, ich stehe am Abgrund. Und und und. Seelische Grausamkeit. In Essen war ich allerdings dann selbst etwas planlos, aber nicht hilflos. In Borbeck wollte ich raus, aber es kam die Durchsage Borbeck-Süd. Schon zu weit, dachte ich, war aber gerade anders rum. Also versuchte ich mich zu orientieren, gelang nicht so richtig. Ich stehe am Abgrund. Aber nur kurz, ein zügiger Schritt in die Innenstadt, dann kurz in eine Tram gestiegen, dann zum Glück in Borbeck eingetroffen, püntklich den Ground erreicht. Ein kleiner Ascheplatz, vom Sechzehner zur Außenlinie sind es nur wenige Meter. Hier wird es die Eintracht schwer haben, internationale Spiele durchzusetzen. Auf einer halben Seite konnte man immerhin noch stehen und das Gebolze verfolgen. War nicht sonderlich prickelnd, aber ok. Das Match ging an die Gäste, die nach dem Rückstand doch noch siegen konnten. Bisher sicher der schlechteste Platz in Essen, aber ich will mal nicht meckern. Hier wird wenigstens noch ehrlich gearbeitet und um Punkte gekämpft. Weit weg vom Kommerz-Wahn. Das macht glücklich. Pünktlich wurde abgepfiffen und für mich ging es wieder zurück zum Bahnhof Borbeck, wo die S-Bahn auf mich wartete. Nach einer Viertelstunde stand ich am Gleis. Am Abgrund? Nein, keineswegs, denn Speldorf und die Blötte warteten bereits auf mich.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen