Samstag, 28. August 2010

1. FC Union Berlin - SpVgg Fürth 1:2


Ich konnte mich heute überhaupt nicht entscheiden, was ich machen sollte. Die Auswahl an einem Samstag im August ist so riesig, dass man fast verzweifelt. Ich plante dann letztlich den Besuch in Luckenwalde, der aber am Ende auch nicht stattfinden sollte. Aber der Reihe nach. Um sieben Uhr ging es los, ich konnte also ausschlafen. Danach wie üblich in Fulda rumhängen, bis es mit dem ICE in Richtung Berlin weiterging. Soll ich immer noch nach Luckenwalde? Erst um zehn Uhr wieder zu Hause ankommen, dazu ein längerer Fußmarsch? Nix da, ich bin heute faul. Habe keinen Bock mehr auf Luckenwalde, das Match im bezahlten Profifußball lockte mich am Ende dann mehr. Außerdem musste ich endlich mal mein Gewissen erleichtern und Union machen. Ein wichtiger Aspekt war natürlich auch die frühe Heimfahrt, denn bereits um acht Uhr sollte ich wieder zu Hause sein. Am Berliner Hbf ging es dann raus, kühles Wetter, viele Menschen. Eindeutig zu viele. Und noch mehr Koffer, Taschen und fahrbare bzw. ziehbare Gegenständeaufbewahrer- und transporter. Schnell auf das benachbarte Gleis und rein in die S-Bahn, die mich dann nach Köpenick brachte. Das war ich dem Hauptmann schuldig. Nicht nur das Buch in der Schule lesen, nein, sich das auchmal vor Ort anschauen. Das wird dann alles viel griffiger und klarer. Eine halbe Stunde vor Anpfiff ging es dann zu Fuß auf die letzten Meter, am Ende mal wieder etwas weiter als gedacht. Ist halt doch etwas größer hier. Aber alles funktionierte heute. Zur Belohnung gab es dann auch noch eine gelungene Choreografie der Unioner, es wurden 90 Jahre Alte Försterei gefeiert. Und das zu Recht. Kannte ich den alten Ground bisher nur aus dem TV, konnte ich mich heute endlich mal vor Ort umsehen. Und ich muss gestehen, dass trotz der Renovierung und Modernisierung hier ein echt geiles Teil steht. Da sieht man mal, dass es auch anders geht und man die älteren Stadion nicht in 08/15-Kommerz-Arenen verwandeln muss. Hier ist man zum Glück davon verschont geblieben. Das Spiel war mittelmäßig, wurde außerdem durch diese ätzende Schauspielerei auf dem Platz getrübt. Etliche Male wurde sich übertrieben auf dem satten Grün gewälzt, vor allem die Fürther fielen dadurch negativ auf, obwohl sie einen guten Ball spielten. Aber so kann man sich das auch kaputtmachen. Hier sollten die Trainer doch mal etwas mehr Einfluss nehmen, Vorbilder für die Jugend prägen und nicht solche Jammerlappen. Ach wie schön, ich nehme gerade wieder Fahrt auf. Die nahm ich dann auch tatsächlich auf, etwa eine Minute vor Abpfiff musste ich bereits los, die S-Bahn fuhr in wenigen Minuten bereits wieder und ich wollte diese auf jeden Fall erreichen. Mit einem Kraftakt schaffte ich das dann auch, es wurde sehr schlimm. Kurz noch einen Gerstensaft gekauft und rein ging es in die Bahn. Durchatmen. Der Ostbahnhof wurde pünktlich erreicht, der ICE war auch schon abfahrbereit. Mit etwas Gewalt und Egoismus konnte ich dann ein Sechserabteil verteidigen. Nachdem ich das gute und informative Stadionheft durch hatte, war ich auch schon fast zu Hause. Schöner Ausflug in die Hauptstadt, Union endlich in der Tasche. In der Überschrift oben habe ich übrigens absichtlich auf den Zusatz "Greuther" verzichtet. Ich verhunze den Namen des Traditionsvereins nicht. Nehmt Euch mal ein Beispiel. Schöne Grüße an dieser Stelle nach Pforzheim. Unfassbar, ich bin sprachlos. Traurig.

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