Samstag, 2. August 2014

FC Schönberg 95 - Brandenburger SC Süd 5:0

Mitten in der Nacht musste ich raus. Ich hatte wohl doch nicht alles ausgeschwitzt. Ich machte das Licht an und tanzte. Nur ganz kurz. Eine Umdrehung und wieder ins Bett. Die Freude war groß, dass noch alles dran war und die Füße und Beine gar nicht mehr schmerzten. Ach war das aufbauend. Schon mal gute Vorzeichen für morgen. Dann rappelte der Wecker bzw. das Mobiltelefon. Ich quälte mich jetzt irgendwie doch raus aus dem Bett. War nicht mehr ganz so frisch wie noch mitten in der Nacht. Egal, es wird schon gehen. Pünktlich war ich unten an der Kasse und auch das Taxi konnte nach einiger Zeit noch bestellt werden. Kostete dann fast wieder zwanzig Euro, ein teurer Spaß. Doch nach Ihrhove kommt man halt nur ein Mal. Es war auf jeden Fall besser, als zu laufen. Sinnvoll auch, dass der Bus zwar fuhr, aber fünf Minuten später am Bahnhof ankam, als der Zug abfuhr. Das brachte dann ja auch nicht wirklich was. So war es schon das Beste, sicherlich wäre was per Anhalter gegangen, aber ich verzichtete. In Leer war bereits jetzt schon die Hölle los, unzählige Menschen an und auf den Bahnsteigen. Sogar beim Becker mindestens zwanzig Leute in der Schlage. Die machten heute einen Umsatz. Ich hockte mich dann schön wieder in die erste Klasse, ohne Mitfahrer ging es wieder in Richtung Oldenburg und Bremen. Vor allem in Bremen war es horrormäßig voll. Der Bahnsteig platzte schon aus allen Nähten und immer kamen noch Massen die Treppen hinauf. Bald fallen die ersten auf die Gleise, dachte ich. Doch komischerweise ging alles. Es ging einfach. Fast alle stiegen ein und waren froh, reingekommen zu sein. Ich schnappte aus einer Unterhaltung auf, dass es heute hier der erste Ferientag sei. Aha, kein Wunder also, diese Massen. Und ich mittendrin. Aber ich hatte ja die Eins auf dem Fahrschein und damit wieder ein Abteil für mich alleine. Ich hätte sogar die Gardinen zuziehen können, doch auch das wäre ein bissel zu viel des Guten gewesen. So erreichten wir bald Hamburg, mit leichter Verspätung. Jetzt kam es darauf an, noch was zu Essen und zu trinken zu besorgen, bevor es in die Einöde ging. Die nächste Route führte nach Lübeck, immer noch gut was los, aber es wurde leicht besser. Nach Schönberg fuhr dann kaum noch jemand, fast komplett leer der Zug. Felder, nichts als grüne Felder. Es ging als weiter, doch bald war Schluss. Nach den ersten vier Stunden war der Zielort pünktlich erreicht. Über Kopfsteinpflaster ging es in Richtung Hauptstraße, dann links ab und das Stadion tauchte auch bald schon auf. Karten gab es zur Freude auch, dazu ein Heft, endlich das komplette Paket eingesackt. Trotz Stehplatzkarte schaffte ich es natürlich noch auf die Tribüne, war auch besser so, denn dort konnte man wenigstens im Schatten sitzen. Andernfalls wäre ich wahrscheinlich verbrannt, so warm war es unten auf dem Rasen. Mit einem weiteren Kollegen wurde dann das Spiel geschaut und bissel erzählt, die üblichen Dinge halt. In der ersten Halbzeit regierte Langeweile, jedenfalls auf dem Platz. Doch das sollte sich auch wieder ändern nach dem Seitenwechsel. Die Hausherren drehten auf und schossen noch fünf Tore, na das war doch mal was. Dazu gab es noch Zoff bei den Gästen, wo der Trainer freiwillig einen seiner Bösewichte vom Platz schickte. Hatte ich auch noch nie erlebt, sowas. Dieser war auch sehr begeistert und trat gleich mal eine Scheibe kaputt am Vereinsheim. Netter Ausraster, jedenfalls für uns. Es gibt halt immer noch Dinge, die es noch nicht gegeben hat. Zum Abschluss wurde noch die erste Bratwurst seit einem Jahr reingefahren, war bitter nötig nach den ganzen Keksen und Süßigkeiten gestern. Ich brauchte mal was Warmes, trotz der Hitze. Dann verabschiedeten wir uns und trotteten zurück in Richtung Bahnhof. Es wurden noch Speisen und Getränke besorgt, dann ging es wieder zurück nach Lübeck. Dort gab es dann mal wieder Bahnsteigexperimente. Den verspäteten IC nehmen oder doch den RE? Erst mal rein in den RE, dann wieder raus und in den IC. Erst mal sicher nach Hamburg kommen und dann weitersehen. Dort ging es dann weiter. ICE in den Süden, gleich mal zwei hintereinander, ich nahm den zweiten, denn nur der sollte in Fulda halten. Tat er dann auch, allerdings mit guten zwanzig Minuten Verspätung, so dass der letzte Regionalexpress nach Hause bereits abgefahren war. Fünf Minuten konnte der dann doch nicht warten. So hatte ich noch viel Spaß in Fulda, lief noch bissel hin und her, obwohl die Füße bereits in Lübeck schon schmerzten. Ich gab mir noch den Rest. Wie immer nix los hier in Fulda, einfach nur langweilig. Doch auch diese Zeit ging rum und mit mehr als sechzig Minuten Verspätung war ich zu Hause angekommen. Während draußen noch Kerbtrottel rumliefen und grölten, versuchte ich abzuschalten. Bald rief dann auch das Bett, hinein und die Augen zu. Auch draußen war es plötzlich fast ganz still geworden. So soll es sein, hier auf dem Lande…

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