Sonntag, 21. August 2011

SV Werder Bremen II - SC Preußen Münster 0:0


Wie aus dem Nichts erschrak ich an diesem frühen Sonntag, denn der Wecker riss mich unsanft aus dem gerade erst richtig einsetzenden Schlaf. Was ist los, wo bin ich? Etwa schon wieder aufstehen, um irgendwo in der Weltgeschichte herumzufahren? Ja, genau, heute war Bremen angesagt, also nicht bei mir angesagt, es sollte lediglich der Ground der zweiten Mannschaft endlich mal angefahren werden. Die Verbindung ist zwar recht gut, doch ich nahm aus Angst mal wieder einen Zug früher, zu groß war mir das Risiko, ohne Ausweichspiel dazustehen und in die Röhre schauen zu müssen. In Fulda dann das übliche Spiel mit Einkaufen und Kaffeeholen, dann ab in den Zug nach Hannover. Heute war alles wahnsinnig pünktlich. Hannover war sogar etwas früher schon erreicht, ich ging bissel herum, bis der IC in Richtung Bremen dann startete. Alles sehr ruhig heute, ohne Hektik, ich war überrascht. Der IC war recht leer, dafür stank es wieder an allen Ecken und Enden. War das ein Vorgeschmack auf Bremen? Möglich. Eine Familie mit zwei kleinen Kindern unterhielt dann mit Kartenspielen den ganzen Waggon. Hallo, bitte mehr Benehmen und Rücksichtnahme auf die anderen Reisenden. Kopfhörer aufs Ohr und die eine Stunde durchhalten, dann war auch das überstanden. Am Bremer Hbf dann erst mal leicht orientieren, der Stadtplan in der Ecke ist da immer ganz hilfreich. Es sah gar nicht so weit aus, wie es am Ende tatsächlich war. Über drei Kilometer für die einfache Strecke, das war recht knackig. Vor allem bei diesem schwülwarmen Wetter, kleinen Schrittes dappte ich los. Es ging durch eine schöne schmutzige und versiffte Gegend, herrlich. Haus an Haus, Aufkleber an Aufkleber, Grafitti an Grafitti. Ist wohl nicht die schönste Gegend in der Stadt der Musikanten. Es sah aus wie ein Trampelpfad zum Stadion, was es letztlich wohl auch ist. Die beißende Hitze nagte an mir, doch ich hielt durch und bald war die Weser erreicht. Jetzt nur noch ein knapper Kilometer bis zum Weserstadion, das schon in Sicht war. Auf den Wiesen tummelten sich einige Leute zwischen dem Müll, der da herumlag. Ob das hier immer so aussieht oder nur Überreste vom Samstag waren, ich weiß es nicht. Schön ist auf jeden Fall anders. Ich ging dann noch kurz zur Haltestelle der Straßenbahn, doch ernüchternd stellte ich fest, dass die frühere Verbindung keinesfalls machbar war. Schade, aber es gibt wohl Schlimmeres. Platz 11 kam dann auch immer näher und für acht Euro ging es in den Stehplatzbereich. Herumlaufen war heute natürlich nicht und so wurde es mit der Fotografiererei wieder schwierig. Aber heute war das nicht so wichtig, ein zwei gelungene Bilder reichen wohl. Immerhin gibt es hier eine kleine Tribüne, da kann man nicht meckern. Meckern durften nur die heimischen Fachleute, die einen tollen Kommentar nach dem anderen abgaben. Einfach nur sinnlos, geht es für die Amateure doch eh um nichts in der Liga. Der Preußen-Anhang präsentierte sich wie immer. Genug Potential vorhanden, doch was daraus gemacht wird ist äußerst mau. Die eine Gruppe war stets bemüht, Stimmung zu machen. Die andere Gruppe trommelt pausenlos rum und führt irgendwelche Tänze vor, sehr fraglich. Dazwischen stehen hunderte Fans, die sich in keinster Weise betätigen. Ist wirklich unbegreiflich, dass die sich so splitten. Das Match war recht langweilig, keiner wollte so richtig nach vorne spielen, wobei die Gäste wohl hätten gewinnen können, wenn sie denn gewollt hätten. Zäh ging das Spiel vorüber und ich durfte nun wieder marschieren. Das wars von diesem Tage, die Heimfahrt verlief ruhig und ohne Zwischenfälle. Ein erfolgreiches Wochenende konnte so mit dem 999. Ground abgeschlossen werden. Was kommt? Ich habe keine Ahnung...

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