Sonntag, 27. März 2011

SV Eintracht Nordhorn - SV Meppen 1912 1:3


Die Zeitumstellung traf mich an diesem Sonntag besonders hart. Aber nicht meckern, kämpfen. Das letzte Lidl-Ticket musste noch verfahren werden, da kam das Derby in Nordhorn gerade recht. Gut, dass ich dieses Match noch entdeckt habe, wäre mir beinahe durch die Lappen gegangen. Nordhorn verfügt zwar über einen Bahnhof und Gleisanschluss, doch dies zur Zeit nur für den Güterverkehr. Eine direkte Verbindung dort hin gab es also nicht, der Bus musste für die letzten Kilometer herhalten. Aber das machte nichts, ich setzte das Ticket dennoch dafür ein. Mit dem Assiticket ist die Anreise wohl unmöglich, also nutzen wir das so nochmal. Aber selbst mit IC und ICE war das gerade so machbar, eine unmögliche Strecke ist das. Über Fulda und Hannover wollte ich nicht fahren, wäre dort etwas schiefgegangen, hätte sich das Match schon erledigt. Also nahm ich die Verbindung über Frankfurt, Dortmund und Rheine, allerdings musste ich dazu bereits um kurz nach fünf aufstehen. Dank der Zeitumstellung durfte ich also schon um vier Uhr raus. Der Wecker klingelte, ich wusste nicht, wo ich war und was überhaupt los ist. Dann kurze Besinnung, ach so, ich will ja nach Nordhorn. Soll ich wirklich oder lass ich es einfach bleiben? Nix da, raus aus der Koje und rein ins Vergnügen. Ich war schon total fertig und die Tour hatte noch nicht mal angefangen. Kämpfen, wird schon gehen. In Frankfurt ging es dann in den IC zum Flughafen. Kaum vorbeigelaufen, hörte ich wie der Schaffner mit jemandem telefonierte. Es sei ein Wagen nicht beheizt und beleuchtet, es solle da mal einer kommen und schauen. Und das fünf Minuten vor der geplanten Abfahrt. Aha, das wird also nix mehr mit dem Anschluss am Flughafen. Meine Fresse, geht das wohl doch noch in die Hose? Fünfzehn Minuten Verspätung, am Flughafen nur neun zum Umsteigen, aus und vorbei. Aber manchmal kommt es doch anders. Ich fragte mal nach, ob der Anschlusszug evtl. warten würde. Gute Idee, befand der Mann mit der Mütze und telefonierte. Ja, der Zug würde warten, perfekt. Alles wurde gut, rechts raus und links rein und ab nach Dortmund. Die Fahrt schien mir jetzt schon endlos, als weiter und nicht ankommen. Irgendwann dann doch, gefühlt am nächsten Tag wurde Dortmund erreicht. Der Schaffner warf mich aus dem Zug. Danke, gerne. Der RE nach Rheine kam dann auch etwas verspätet, war aber nicht weiter schlimm, denn in Rheine selbst hatte ich sagenhafte 57 Minuten Aufenhalt. Nicht schon wieder Rheine, bitte nicht. Doch es kam genau so, ich lief wie damals planlos bissel durch die Stadt und hielt mich dann noch im Mc Donalds auf, immerhin war es dort warm. Dann noch fünfzehn Minuten bis Bad Bentheim und dann ab in den Bus. Ich kam mit meinem Ticket durch und war somit ohne weitere Kosten in Nordhorn angekommen. Direkt am Stadion ging es raus, die letzten Meter zu Fuß waren kein Problem. Schnell noch ein Paderborner trinken und dann ins Stadion gehen, so war der Plan. Doch die Brühe schmeckte scheußlich, ein schlimmes Gebräu, nicht zu empfehlen. Nie. Also rein damit ins Gebüsch. Der Ground wurde betreten, mit sechs Euro war das noch recht preiswert. Auch die restlichen Preise sehr freundlich, Bratwurst gerade mal 1,50 Euro. Es gab ansonsten das übliche Vorprogramm bei solchen Spielen. Begonnen wurde natürlich eine Viertelstunde später, aufgrund organisatorischer Probleme. Können die nicht mal früher ihre Haxen bewegen? Ich war ja schließlich auch zwei Stunden früher da. Das Match war ok, Meppen siegte verdient und erfreute so deren Anhang, der auf der gesamten Gegenseite vertreten war. Zum Intro gab es eine blau-weiße Aktion mit Transparent und Doppelhaltern, schön anzusehen. Ansonsten der übliche Ultra-Gesang einer kleinen Gruppe, während der Rest meist stumm daneben stand. Ein paar Auseinandersetzungen gab es dann auch noch, aber halb so schlimm. Nach dem Schlusspfiff ging es wieder zum Bus, das Ticket wurde wieder akzeptiert und ich konnte mich auf die Heimfahrt freuen. Diese wurde noch länger als die Hinfahrt, es war nicht normal. Über Osnabrück, Münster und das komplette Ruhrgebiet ging es nach Köln. Dort noch per ICE zurück nach Hessen. Ein paar Trottel mussten dann im Zug noch auf sich aufmerksam machen, ohne Worte. Da wird Kaffee bestellt und dann fällt der Becher auf den Boden und man lässt ihn einfach liegen. Wir steigen ja gleich aus, ist uns doch egal, wie das dann hier aussieht. Da half auch die Tarnkappe nichts mehr. Schämt Euch! Zum krönenden Abschluss ging es noch mit dem Bummelzug nach Hause. Ein wahrer Genuss, sag ich Euch. Als ich endlich aussteigen konnte, machte ich mehr als drei Kreuze. Gefühlt war das nämlich wie ein Sechser im Lotto. Nordhorn gehört nun endlich auch zur Sammlung, dazu noch gegen Meppen, was will man mehr?

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