Mittwoch, 19. Januar 2011

Kickers Offenbach - 1. FC Nürnberg 0:2


Dann wollen wir mal. Noch einmal sollte es für mich nach Offenbach gehen, dort hin, wo ich vor vielen Jahren alle zwei Wochen vor Ort war, um Fußball zu schauen. Hier, wo ich groß wurde, wo man mitfieberte und sich identifizieren konnte. Doch davon war in den vergangenen Jahren schon nicht mehr viel zu spüren, die Liebe von einst hatte schon einige Risse bekommen. Doch heute musste und wollte ich noch einmal hier hin, mir den Ort anschauen, den ich bis heute immer noch einzigartig finde. Am Rande der Stadt liegt der Bieberer Berg, treu und schön. Doch hier wird es nicht mehr lange so bleiben, die Leute haben sich vom Kommerz der Fußballwelt anstecken lassen und werden den Berg plattmachen, ihn niederreißen, um ihn an gleicher Stelle mit viel Glas, Beton und Plastik wieder neu aufzubauen. Es wird herrliche Vip-Logen geben, Einheitsbrei auf der Tribüne und um das Stadion herum, also all das, was sich der gemeine Fan wünscht. Hoffenlich wird auch bald mit Karte bezahlt, es gibt Bratwurst für vier Euro und alkoholfreies Bier für fünf. Ach wie schön, hoffentlich steigt man noch auf, dann wird das Ganze noch etwas teurer. Vorbei ist hier die schöne Fußballzeit, wo man bei Wind und Wetter seinen Verein unterstützt hat, egal ob zwei- oder dreitausend Zuschauer vor Ort waren. Das war eine herrliche Zeit, davon ist nichts mehr geblieben. Aber ich will nicht klagen, ich bin eher dankbar, dies miterlebt zu haben. Eine unvergessliche Zeit. Obwohl ich mich schon seit längerer Zeit abgewandt habe, tat es heute doch ziemlich weh, das Stadion noch einmal richtig voll erleben zu dürfen. Ein letztes Mal. In der zweiten Halbzeit gab es dann einen bemerkenswerten Punkt, nämlich als die Nürnberger den Innenpfosten trafen und der Ball von dort wieder ins Feld sprang. Jetzt tobte der Berg, das war jene Stimmung, die hier jahrelang fantastisch war. Ein großer Dank an alle, die da mitgemacht haben. Machs gut, alte Heimat! Nichts wird wieder so sein, wie es einmal war...

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