Sonntag, 30. September 2012

TJ Slavoj Kolovec - TJ Prestice Fotbal 4:0

Die vermeintliche Eisenbahn-Stadt wurde zurückgelassen. Nur noch mal kurz wenden, dann raus aus dem Ort und der Sonne entgegen. Doch halt, wer jetzt denkt wir fahren heim, der hat sich gewaltig getäuscht. Nein, noch eine Partie musste dran glauben. Kolovec war also die letzte Station unserer Tortour. Ich schwächele jetzt schon mit den Sätzen, Wörtern und Buchstaben. Ich will endlich über die Ziellinie. Aber ich kann ja hier jetzt nicht einfach abbrechen. Ich brech ab, ich schaffe das. Ja was ist denn hier los, guter Ground, schon von draußen zu sehen. Und einige Leute unterwegs. Da kommen wir ja gerade recht, machen es uns im weiten Rund gemütlich, zücken die Kamera, breiten uns auf der Tribüne aus. Es ist eine, definitiv. Klein aber fein. Schön, der Anpfiff ertönt. Auf einmal bin ich platt, sowas von platt. Ich würde am liebsten fahren, einfach fahren. Nochmal neunzig Minuten, nein. Aber es muss, es muss doch. Ich kämpfe und krampfe. Die Zeit vergeht kaum, erst paar Minuten gespielt, aber doch schon wieder zwei Tore. So gehts, so wirds gehen, so muss es gehen. Wie Kaugummi, ehrlich. Nicht, dass es schlecht war. Im Gegenteil. Es war gut, ein flottes Spiel auf dem tiefen Rasen. Hin und her und wieder hin. Das hatten wir doch schon mal. Endlich Halbzeit. Kurze Verschnaufpause, zum Auto gehen, Schmerzmittel einpfeifen und weitermachen. Immer weiter, immer weiter. Ich bildete mir ein, dass meine Augen leicht brannten. Immer auf den Rasen starren und Fußi gucken, das war an diesem Wochenende schon eine gewaltige Aufgabe. Comedy wurde von rechts geboten, denn ein Einheimischer unterhielt die ganze Tribüne mit seinen Kommentaren. Hatte irgendwie was von la linea, die früher in der ARD rummotzte und prustete. Haha, sehr amüsant. Dann der Augenblick der Erleichterung. Kurz vor Schluss, wir standen auf und gingen Richtung Ausgang. Es war geschafft. Nur noch ein paar Minuten und es war vorbei. Schlusspfiff, Türchen auf und ab nach Hause. Es war vollbracht. Der Rekord war eingefahren. Sagenhaft. Etliche Stunden Fußball, etliche neue Grounds. Was will man mehr? Wir waren satt, satt bis oben hin. Jetzt musste der Kollege nur noch seinen Kippenvorrat aufstocken, ich noch zwei Dosen Bier einsammeln und schon konnte es nach Hause gehen. War zwar eine böse Fahrerei, die nie enden wollte. Doch dann war die A6 erreicht und gelassen konnte es weitergehen. Schön nach Hause fahren, mit neun Grounds im Gepäck. Das wird es wohl nie mehr geben. Kann es mir nicht vorstellen. Ich will es auch gar nicht mehr. Das soll einfach jetzt der Rekord bleiben und gut ist. Man muss ja nicht immer höher, schneller, weiter. Nein, einfach mal mit dem zufrieden sein, was man hat. Der Kollege wurde dann vor der Haustüre wieder rausgelassen. Kurz noch ein Abschiedsbussi und ich konnte dann weiterheizen. Danke nochmal an dieser Stelle für diese geniale Planung, Hut ab. Voller Zufriedenheit schaffte ich die letzten Meter nach Hause. Ich fuhr in den Hof, stellte die Karre ab und öffnete den Kofferraum. Jetzt purzelten die Grounds hinaus. Strike, alle neune...

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