Dienstag, 28. August 2012

SG 1927 Melbach - FSG Burg-Gräfenrode 0:4

Der Kollege aus Nordwestfranken machte mich höflich auf den Kick in Melbach aufmerksam, der unter der Woche stattfinden sollte. Ich überlegte nur kurz und fuhr dann erstmals seit langer Zeit wieder mit dem Auto los. Lustigerweise gibt es nur einen Steinwurf weit weg vom Sportplatz einen Bahnhof, der scheinbar sogar noch angefahren wird. Aber soweit dachte ich erst gar nicht. Ich fuhr knapp los, gab mir diesmal nur wenig Puffer. Es reichte aber auch so. Tja, was soll man sagen, es ist ein einfacher Platz mit einer kleinen Tribüne, einem Unterstand oder ähnlichem. Für mich ist es halt eine Tribüne, sicherlich kann man darüber streiten. Aber das ist ja jedem selber überlassen. Man muss auf jeden Fall mal hin, egal was es jetzt ist. Um viertel nach acht wurde erst angepfiffen, in der Friedberger Gegend quasi Standard. Die müssen halt immer viel arbeiten und können erst spät am Abend die Fußballschuhe schnüren. Auch recht, Hauptsache der Ball rollt. Der Rasen war kurz wie meine Haare vor ein paar Wochen, aber recht gerade, so dass einigermaßen gut gekickt wurde. Tore fielen zum Glück auch, die Gäste hatten wirklich eine gepflegte Spielweise und hätten noch öfters treffen können. Im Großen und Ganzen war es das auch schon zu diesem Spiel. Manchmal muss man halt auch nicht mehr berichten, als es zu berichten gibt. Ich überquerte die Bahngleise, hockte mich ins Gefährt und düste davon. Eine gute halbe Stunde und die Sache war auch erledigt. Es wurde sich anschließend noch gesund ernährt, die Grützwurst blieb in der Verpackung und dümpelt heute noch im Kühlschrank rum...

Sonntag, 26. August 2012

FC Bad Krozingen - SpVgg Ehrenstetten 3:0

Letzter Tag, andere Ziele. Nein, ich konnte nicht schon wieder nach Berlin oder Hamburg fahren, das musste nicht sein. Eine andere Himmelsrichtung musste her, dazu was nahes, denn ich wollte mich heute nicht mehr anstrengen. Was mir aber dennoch weh tat, war das Versäumnis mit Germania Leer, das hätte ich mir noch gegeben, aber leider zu spät gesehen. Ich habe ja krampfhaft versucht, was zu finden, aber der bescheidene Matchkalender hat einfach nix mehr Preis gegeben, ist halt mittlerweile mit Spielklassen überschwemmt, dass nix mehr angezeigt wird. Ok, kann ich jetzt auch nicht mehr ändern. Mit Leer ging ich dann also leer aus, aber immerhin gibt es ja in Südbaden immer noch was zu machen. Bad Krozingen musste ja irgendwann gemacht werden, heute schien dafür der perfekte Tag zu sein. In Richtung Baden geht immer was, dazu ist es relativ nah und entspannt. Über Mannheim ging es dann nach Freiburg, mit Zwischenhalt Offenburg, das den mitreisenden Polizisten erfreute, der dort aussteigen wollte. Ist auch eher komisch, dass es durch ne Baustelle einen zusätzlichen Halt gibt, normalerweise entfallen die doch eher. Er war also schon mal glücklich, ich dann auch als ich im Breisgau ausstieg. Ja, hier ist es schön, nur noch paar Minuten mit dem RE weiterfahren und der Kurort war erreicht. Ich hatte Zeit, massig viel Zeit. Aber die hätte ich gar nicht gebraucht, denn Gefahr gab es heute keine. Ich hatte zwar im Internet noch einen Kunstrasen gesehen, der wurde aber heute links liegengelassen. So war Zeit für ein ausreichendes Mahl, dass ich mir in der Vereinsgaststätte gönnte. Einfach mal bedienen lassen, mich ins weiche Polster zurücklehnen und warten, dass die Zeit rum geht. Zugegeben ist das hier nicht der beste Ground der Republik, doch immerhin gibt es eine Tribüne mit Schriftzug und dazu natürlich einen guten Ausblick auf die Hügel in der Umgebung. Ich hockte mich dann oberhalb des Platzes auf eine Mauer und schaute dem Treiben zu, rundherum und auf dem Platz. Es passierte nicht viel, also alles gemütlich und entspannt. So hatte ich mir den Tag auch vorgestellt. Ich will es heute bequem haben. Feine Sache, dann hier ein Tor, dort ein Tor, leichte Pöbeleien, aber alles im Rahmen. Es sollte ja ein Derby sein, von mir aus, denn den Gegner hatte ich noch nie gehört und kann ihn auch heute noch nicht zuordnen. Völlig egal, es war auch so in Ordnung, es muss ja nicht immer alles aufgelöst werden. Ist ja schließlich keine Brausetablette oder ähnliches, sondern Fußball. Muss immer alles aufgelöst werden? Nein, keineswegs. Eintritt zahlte ich heute wiederum nicht, denn die Geier machten sich auf mit den Kinokarten und kassierten die Leute persönlich am Platze ab. Das hasse ich ja wie die Pest, vor allem wenn es nur einen Eingang und eine Kasse gibt. Dann kann man doch bitte da kassieren, dann zahle ich auch. Aber mich dann hier auspressen lassen für nichts, das mag ich nicht. Am Ende lief ich unbewusst noch eine Runde mehr und sparte somit für das nächste Kaffeestückchen. Dann war es prompt vorbei, die Zeit mit dem Deutschland-Pass. Also noch nicht ganz, aber das letzte Spiel war halt vorüber. Immerhin konnte ich ein paar Minuten gut machen und somit früher nach Freiburg fahren und somit die knappe Umstiegszeit deutlich verbessern. Dann ging alles ganz schnell. Rein in den ICE und wieder ab nach Hessen. Leider heute mal wieder mit üblen Reisenden, die einfach nur laut sein müssen. Aber ich will nicht pöbeln und erspare mir das jetzt einfach. Der letzte ICE wurde dann nochmal bis Hanau genommen, dort dann erst auf den RE umgestiegen. Jetzt war es auch wieder soweit, ich war platt und fertig, einfach nur k.o. Nichts ging mehr, die letzten Meter waren die Hölle, ich musste mich quälen. Aber das habe ich gerne gemacht, wurde der Deckel jetzt auf den Topf getan und der August somit abgeschlossen. Es hat mal wieder viel Spaß gemacht, danke an die Mitfahrer und den Hauptmitfahrer, der mich immer gut versorgt hat. Kann man nur hoffen, dass es nächstes Jahr wieder einen Pass gibt, egal wie der dann heißen mag. Sänk juh for tschuuuhsing Deutsche Bahn, gutt bei...

Samstag, 25. August 2012

Rendsburger TSV - TSG Concordia Schönkirchen 2:1

Die Dusche befindet sich unmittelbar in der Nähe des Zimmers, so stand es geschrieben im Prospekt. Gut, stimmt sogar, denn die war wirklich nur einen Meter weit weg. Schnell mal schauen, aha, geht, ausprobieren und sich frisch für den Tag machen. Die Ameisen hielten sich diese Nacht zurück, sie hatten ja auch keinen Grund Krawall zu machen. Mir ging es eh gut, ich strotzte nur so vor Gier nach einem weiteren Ground, der heute in Rendsburg gemacht werden sollte. Gemeinsam ging es los, zuerst zum Südkreuz, dann in Richtung Hamburg. Die Fahrt verlief mal wieder schnell, auch wenn eine komische Reisetruppe nervte. Warum brauchen erwachsene Leute einen Betreuer? Keine Ahnung, was das war, ist aber auch vollkommen egal. Der Woody wollte mal wieder nach Itzehoe und nicht mit mir nach Rendsburg. Kein Problem, er ist ja er und nicht ich. So trennten sich dann unsere Wege, mit einer Träne im Kopfloch wurde sich verabschiedet und ich düste weiter nach Rendsburg. Einerseits wollte ich den Ground haben, andererseits nochmal über die Hochbrücke fahren und mir das ganze da reinziehen. Es gelang. Einfach ein genialer Ort zum Verweilen. Erst die Brücke, dann der Ground mitten in der Schleife, man fährt quasi über ihn drüber. Wenn man dann noch weiß, dass einen eine Holztribüne erwartet, läuft einem schon das Wasser im Munde zusammen. Heute gab es auch massig Wasser von oben, jedenfalls auf dem Rückweg. Aber soweit war es zum Glück noch nicht. Ich stieg aus, war glücklich, ging die paar Meter in Richtung Stadion, unter der Bahnbrücke durch, die sich einfach durch den Ort zieht. Ist schon was besonderes hier. Dann kam der Ground, nur gute zehn Minuten gelaufen, das sollte auch auf dem Rückweg kein Problem sein. Was soll ich sagen? Genialer Ground, alleine die Lage und dann noch die Holztribüne. Wenn man hier Noten vergeben müsste, kann man nur die eins geben. Klein, aber sehr fein, nahezu perfekt. Ich saugte auf, was ging. Ein schöner Ausflug. Dazu sehr günstig, denn den Eintritt konnte ich heute mal wieder sparen, da einfach zu früh da. Tja, dann muss ich nur noch sehen, ob es Karten gibt und mir eine besorgen. Siehe da, die erste wurde schon bald gesichtet. Sie lag auf einer Sitzreihe, war dem älteren Herren wohl aus der Hosentasche gefallen. Sie bewegte sich, ganz leicht. Erst von der Jacke angeschoben, dann bissel vom Wind. Schwupps, lag sie schonmal auf dem Boden. Ist zwar nur eine Verbandskarte, doch auch die nehme ich gerne. Der Herr drehte sich kurz weg und ich krallte mir das Ding. So, das hätten wir, jetzt wurde Fußball geschaut. Ein gemütlicher Kick, der sich erst in der zweiten Halbzeit steigerte. Ich gönnte den Hausherren den Sieg, natürlich wegen den schönen Gegebenheiten hier. War dennoch komisch, dass hier alles mit Borussia 93 Rendsburg Wappen und Farben bemalt ist. Ich konnte das noch nicht ganz durchblicken, was ich aber vorhin nachgeholt habe. Demnach teilen sich beide Teams den Ground, die Gründung der Borussia ist schon etwas merkwürdig, wenn man das auf deren Vereinsseite nachliest. Mir egal, ich hatte also nichts falsch gemacht. Ich zückte dann meinen Schirm, denn es hagelte von oben. Was für eine Menge, unglaublich. Ich watete zurück zum Bahnhof, konnte ganz locker den früheren EC bekommen und war somit eine Stunde früher zu Hause. Der Preis war allerdings hoch, denn im Zug machte sich so allerlei Gesocks breit. Nicht mal die Nürnberger, die beim HSV spielten und gewannen. Nein, es gibt Bahnreisende, die verhalten sich wie im Dschungel, spielen irgendein Murmelspiel auf einem schwarzen Holzbaguette. Es fehlte nicht viel und ich wäre komplett ausgerastet. Klack, klack, klack. Und wieder. Und wieder. Ich holte tief Luft, wollte Feuer speien, da packten die das Ding freiwillig wieder weg. Gut so, denn ich konnte mich dann wieder etwas entspannen und gemütlich in Fulda einfahren. Es geht doch, was kann die Welt so friedlich und ruhig sein. Schön, dass jeder mal einen Beitrag dazu leistet...

Freitag, 24. August 2012

Tennis Borussia Berlin - Hertha 03 Zehlendorf 1:2

Warum träume ich heute Nacht von Ausschreitungen von TeBe-Anhängern? Ich muss sie doch nicht mehr alle haben. Das ist wohl die einzige Erklärung. Oder die ganze Sache setzt mir wieder zu. Berichte, keine Berichte, Berichte, keine Berichte. Schlecht, doch nicht schlecht, doch schlecht, schlecht oder doch nicht schlecht? Ich bin ich, Du bist Du? Schon längst im Sack oder doch noch nicht. Meine Güte, der Kopf ist mal wieder voll mit Ameisen, die meinen, sie müssten meinen Tag bestimmen bzw. mich in der Nacht von so einem Mist träumen lassen. Aber das mit TeBe war ja nun wirklich Wirklichkeit geworden. Bekanntlich bin ich ja nur Mittelmaß, will es auch sein, und habe demnach noch kein TeBe im Sack. Aber das änderte ich spontan an diesem Freitag, denn netterweise wurde im Mommsenstadion gekickt und ich griff jetzt einfach mal zu. Ja, einfach mal zugreifen, schwupps den Ground machen und dann zufrieden sein. Genau, ich bin zufrieden, gerade eben bin ich wieder zufrieden. Egal, was die Ameisen sagen und machen. Dennoch ist es wichtig, dass es sie gibt, die Ameisen. Nicht nur im Wald werden wichtige Dinge von ihnen erledigt, nein auch im Kopf tun sie es. Nach Berlin sollte es also gehen, dann ab in die Bahn und schön brav bis in die Hauptstadt fahren. Eine entspannte Reise, während der Kollege genervt war, hatte ich wohl Glück mit einem Ruheabteil, wo auch wirklich jeder ruhig war. Ich war natürlich mal wieder viel zu früh da, hatte noch gut zwei Stunden Zeit. Ich gammelte noch bissel am benachbarten Sportgelände rum, hier wurde Fußballtraining und Hockey präsentiert. Ist schon brutal, wenn man sich beim Hockey freiwillig ins Tor stellt. Aber ist ja nicht mein Problem, soll er doch mit seinen Ameisen klar kommen. Eine Stunde vor Anpfiff wurden dann die Tore geöffnet und es ging hinein. Ich mit vollem Rucksack, der aber dann gar nicht durchsucht wurde, es wurde nur kurz viel Spaß gewünscht und das war es auch schon. Da liegt es also vor mir, das Mommsenstadion, das nun greifbar nahe ist. Ja, heute wird wieder ein guter Tag bzw. Abend. Dumm nur, dass ich lediglich ein T-Shirt dabei hatte und es jetzt schon frisch wurde. Der Ground ist ok, so wie man ihn halt aus dem Fernsehen kennt. Er ist schon ein bissel in die Jahre gekommen, Unkraut macht sich breit, die Tribüne ist grau und staubig und die Anzeigetafel geht öfters mal aus. Aber das stört ja bekanntlich nicht. Leider waren nur vierhundert Zuschauer gekommen, darunter aber die meisten wirkliche Anhänger, die auch eine gute Stimmung machten. TeBe ist halt noch wer, auch wenn mittlerweile nur noch in der Berlin-Liga gekickt wird. Wirklich sympathisch, die Sache hier. Die Lila-Weißen machten dann auch immer mehr Druck und hatten mehrere glaskare Chancen, die leider alle versiebt wurden. Wie es dann meistens kommt, die Gäste machen noch einen Glückstreffer und schaukeln das Ding nach Hause. Ich hatte bissel Mitleid mit den Borussen, zog dann aber langsam wieder ab und machte mich auf zum Hauptbahnhof, wo der Woody dann auch einlaufen sollte. Gemeinsam wurde dann noch gespeist und dann das Hotel aufgesucht. Der elende Fußmarsch störte dabei kaum, für dreizehn Euro pro Person macht man das doch mal ganz gerne. Der Freitag war vorüber, ich konnte mich dann allmählich wieder schlafen legen und mich meinen Ameisen zuwenden...

Sonntag, 19. August 2012

FC Itzehoe 2010 - TuS Krempe 3:0

Der FC Itzehoe entstand 2010 aus der Fusion des Itzehoer SV und Türk Spor Itzehoe. So in etwa könnte man den Vereinsnamen kurz erläutern, sich dann aber auch gleich fragen, was so ein Zusammenschluss eigentlich bring. Egal, vor ein paar Jahren war ich ja schon mal hier in Itzehoe und das Spiel wurde abgesagt, da der Rasen nicht bespielbar sei. Komisch, dass ich aber drübergelaufen bin und dieser in einem Topzustand war. Na ja, dann machen wir heute halt einen neuen Versuch. Ist mir auch recht, hat man nochmal ein paar Meter nach Norden zu fahren und setzt das Ticket somit sinnvoll ein. Nach wenigen Minuten durften wir wieder aus der klimatisierten Bahn aussteigen und die Wärme genießen. Von damals kannte ich den Fußweg ja noch ungefähr, somit kein Problem, den Ground zu finden. Ja, das sieht doch gut aus heute, da sollte nichts mehr schiefgehen und der Ground würde wohl bald in den Sack fallen. Während der Kollege ein paar Gerstensäfte leerte bemühte ich mich um Abkühlung, was aber nur in geringem Maße gelang. Das Stadion zählt natürlich zu den sogenannten Pflichtgrounds, denn man kann hier wirklich nicht meckern, denn es ist alles vorhanden was man braucht. Große Tribüne, hinter den Toren Stufen und auf der Gegenseite eine große Anzahl von Stufen, die heute aber nur als Grill dienten und somit kaum belegt waren. Der Besuch war aber ganz ordentlich, auch das Spiel. Die Akteuere standen zwar viel rum, aber ab und zu ging es mal schnell nach vorne und die schlafenden Gäste wurden drei mal kalt erwischt. Wie in Wattens gab es hier dann auch die neu eingeführten Trinkpausen. Verständlich, aber doch irgendwie fraglich. Eine neue Einrichtung im Fußball, die sich ganz heimlich und leise einschleicht. Wer weiß was da noch alles kommt in naher Zukunft. Ich warte ja immer noch, dass mal drei mal dreißig Minuten gekickt wird. Das wird kommen, bin ich mir sicher. Dazu noch zwei neue Linienrichter, jeweils ein Torrichter, der vierte, fünfte und sechste Offizielle und schon hat man zwanzig Schiris parat. Gut, das hat jetzt mit der Trinkpause nicht so viel zu tun, macht mich aber dennoch stutzig. Denn vieles wird einfach mal so gemacht und ist dann da und geht nicht mehr weg. Aber egal, ich als kleiner Hopperdepp kann ja eh nichts dran ändern, ich kann es nur hier und da mal anprangern. In der Halbzeit schrieb ich an der Eckfahne noch ne Karte in die Heimat und machte mich dann auf über den glühend heißen Sand um auf der anderen Seite wieder unter das Tribünendach zu kriechen. Dann war Itzehoe bald im Sack, jedenfalls der erste gute Ground im Ort. Leider schafften wir den ersten Zug zurück nicht, da satte neun Minuten zu spät abgepfiffen wurde. Das mit den Trinkpausen ging da ja noch, aber die normale Verspätung von fünf oder sechs Minuten machte das alles unmöglich. Einfach mal pünktlich anfangen, einige haben nach dem Spiel noch Termine und müssen mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. Eine Rennerei schloss ich für mich gleich aus, bin ich lieber eine Stunde später zu Hause aber dafür lebe ich noch. War auch eine gute Entscheidung, der sich dann auch der Kollege anschloss. So trabten wir davon, mit zwei neuen Grounds in der Tasche. Tut immer gut, wenn man dabei alte Scharten auswetzt. Das gibt einem das Gefühl, mal wieder was Gescheites gemacht zu haben. Und damit kann ich ganz gut leben in der heutigen Zeit. Ich habe Durst, brauche unbedingt was zu trinken...

FC Teutonia 05 Ottensen - TSV Uetersen 0:5

Die Freude war groß, schon wieder nach Hamburg zu fahren. Das ist doch immer ganz nett. Mit dem Auto nach Hanau und dann mit dem Zug um kurz nach sechs dann in den Norden. Dort kriegt man eigentlich immer einen Sechser für sich und kann sich dann noch mal ordentlich langmachen. So auch an diesem Morgen. Pünktlich ging es los und man konnte für ein paar Stunden die Augen zumachen. Dann ist die Hansestadt auch schon erreicht, wirklich ne feine Sache. Heute sollte es mit der heißeste Tag des Jahres werden, na das kann ja heiter werden auf dem Ascheplatz von Teutonia Ottensen. Die Freude war somit groß und in Altona ging es dann raus aus der Bahn. Ein mittlerer Fußmarsch stand uns noch bevor, der in dieser Hitze bereits sehr fordernd war. Aber es geht ja schließlich um einen weiteren Ground, da kann man sich schon mal etwas anstrengen. Taten wir auch und nach einer knappen Viertelstunde waren wir auch schon am Ziel. Einfach nur brutal diese Wärme und das schon um kurz nach zehn am Morgen. Die Spieler waren wirklich nicht zu beneiden, lieferten aber dennoch eine gute Partie ab. Die Gäste in erster Hinsicht, die fast mit jedem Schuss ins Netz trafen. Wir versuchten es uns in einer schattigen Ecke gemütlich zu machen, was nur bedingt gelang. Ich kam einfach nicht runter von der Hechelei, schlimm. Und das sollte ja erst der Anfang sein. Zur Belohnung wurde dann in der Halbzeit noch eine feurig heiße Bratwurst reingeschoben, die komischerweise keine Abkühlung brachte. Na ja, manchmal macht man ja Sachen, da weiß man ja, dass die nix bringen. Das war so eine Aktion. Die Asche staubte, herrlich. Das war wieder der geliebte Amateur-Fußball in der Morgenstunde. Auf dem Rückweg musste ich, wie alle zehn Jahre etwa, mal an einer Eisdiele halten und auftanken. Anders war das nicht mehr zu ertragen. So ging es etwas leichter und der Bahnhof Altona wurde wieder erreicht. Mit der Ferienbahn sollte es nun weitergehen nach Itzehoe. Gut, machen wir uns auf den Weg...

Samstag, 18. August 2012

FSV Einheit Ueckermünde - Torgelower SV Greif 1:2

Die Nacht war kurz, wie immer. Zeit zum Schlafen hat man natürlich nie. Wieder hieß es laufen, laufen, laufen. Schon wieder war ich durchnässt, einfach zu warm in den frühen Morgenstunden. Aber es half ja alles nichts, denn heute stand der Besuch in Ueckermünde auf dem Programm. Das war eigentlich das Zielspiel dieser Reise, die Partie in Stettin im Prinzip auch, aber Ueckermünde war mir noch bissel wichtiger. Erfreut bestieg man die erste Bahn, die nach Berlin führte, dann ging es von dort wieder in Richtung Norden, diesmal Umstieg in Pasewalk. Hier gibt es schon nicht mehr ganz so viel, wie wir auf der Rückfahrt feststellen mussten. Der Bahnhof außerhalb der Stadt und dazu noch eine knappe Stunde Aufenthalt, sehr fraglich. Aber noch waren wir ja auf dem Hinweg und die kleine Privatbahn chauffierte uns bis zum Zielort. Dort auch fast nichts, außer ein paar Touristen, die mit ihren Rädern unterwegs waren. Jetzt hieß es wieder laufen, laufen, laufen. Eine ganze Zeit lang, raus aus dem Ort, dann wieder rein in den Ort. Ob das heute was wird? Warten wir es ab, noch war man ganz gelassen. Da kommt es ja endlich, das Waldstadion. Sehr idyllisch gelegen, mitten im Wald. Da macht der Name schon Sinn. Zaghafte drei Euro wurden heute verlangt, und das gegen einen Regionalligisten. Ha, hier kann man sich mal eine Scheibe abschneiden, hier wird noch nicht maßlos übertrieben. Und was man für das Eintrittsgeld dann noch bekommt, ist sehr ordentlich. Ein schöner Ground mit totaler Holztribüne in Grün und Braun, dazu mit Schriftzug vorne dran, so macht das Hobby Spaß. Dazu gab es vom Bürgermeister noch Freibier, also er stiftete es, zapfte es nicht selbst. Immerhin bekam ich noch eins, das zweite kostete dann wieder und ich musste leider ablehnen. Einfach schön, diese Landschaft mit den Nadelbäumen und dem sandingen Untergrund, ich mag das. Hier muss man seinen Ground noch in Ordnung halten, den Rechen schwingen und die Tannenzapfen einlesen. Auch das beherrscht man hier sehr gut. Eine gute Kulisse gab es heute zudem noch, denn die Tribüne war nahezu voll und auch sonst noch einige Leute am Start. Auf dem Rasen dominierten die Gäste, allerdings war das Ergebnis mehr als knapp. Da wurde sogar die Taxibestellung kritisch, denn wir gingen ja fest davon aus, dass es keine Verlängerung geben würde. Die war aber stets greifbar nahe, denn die Hausherren ließen nicht locker. Es ging aber dennoch alles gut. Das Spiel war fast pünktlich beendet, da fuhr das Taxi ein. Sehr gut, jetzt nur noch die Baustellen umfahren und dann wieder am Haltepunkt ankommen. Günstig, in zweierlei Hinsicht. Da kam Freude auf und man konnte sich zurücklehen. In Pasewalk musste man dann allerdings noch eine Stunde abasseln, bevor es wieder weiterging. Ging aber auch, obwohl nichts mehr offen hatte. So konnte ich mir wenigstens den Bahnhof angucken, der noch ganz ordentlich aussieht. Das hilft aber nichts, wenn keine Züge fahren. Dann fuhr aber doch noch einer und Berlin kam wieder ein Stück näher. Von dort dann das übliche Prozedere, hoffen, dass man pünktlich wegfährt, da man nur wenig Zeit zum Umsteigen hat. Natürlich fuhren wir nicht pünktlich ab, sondern mit gut zehn Minuten Verspätung. Sollte heute aber auch kein Problem sein, denn es ging alles gut und hoffnungsvoll wurde die Heimat wieder erreicht. Spätestens jetzt war ich sehr zufrieden mit dem diesjährigen Verlauf der D-Pass-Zeit. Es ging doch wieder ein Stück voran. Manchmal hat man ja das Gefühl, man tappt auf der Stelle und es geht gar nix mehr. Aber dann kommt doch wieder einer und schiebt einen an. So sollte es auch sein...

Freitag, 17. August 2012

MKS Pogon Szczecin - Zaglebie Lubin 4:0

Ich verzichte mal auf die Verschnörkelungen in der Spielpaarung, einfach nur die normalen Buchstaben genommen. Das andere ist mir zu viel Arbeit. Man kann ja auch so erkennen, welches Match besucht wurde. Die genaue Abfahrtszeit weiß ich nicht mehr, muss aber recht früh gewesen sein, denn heute sollte es bis nach Stettin gehen. Auf der Karte sieht das ja schon etwas weiter aus, war aber im Endeffekt gar nicht so lang. Jedenfalls war man ja guter Laune, auch mal nach Polen zu kommen, hatte man es die letzten Jahre einfach nicht auf die Reihe bekommen. Wenn nicht jetzt, wann dann? Genau, also einfach durchziehen. Freundlicherweise zählte unser D-Pass sogar bis Stettin, ich lasse immer alle mitfahren, plauderte die Schaffnerin. Sehr gut, so muss das sein. Die letzten Meter zogen sich dann aber doch. Ich wollte schon rausgehen und anschieben. Der Bahnhof in Stettin musste dann erstmal als Orientierung herhalten. Schnell Geld abholen, wechseln und den Ballast dann im Schließfach unterbringen. Erstes Problem war somit gelöst. Dann begann die Suche nach einer geeigneten Straßenbahn, die uns zum Stadion bringen sollte. Gar nicht so einfach, hin und herlaufen, unnötig Meter machen. Dann wurde halt mal nachgefragt und auch dieses Problem schien sich zu lösen. War aber bei weitem noch nicht alles. Das Stadion wurde dann bald erreicht, doch nun begann das eigentliche Problem des Tages, die Fancard musste beantragt werden. Keine Ahnung, wie, wo und womit. Also erstmal dumm rumstehen, die Leute beobachten. Dann halt mal anstellen, einen Antrag ausfüllen und stundenlang warten. Meine Güte, es geht nicht vorwärts. Keinen Zentimeter. Ich diente wenigstens für die anderen Antragsteller als Schreibgeräteverteiler. Von links und rechts gab es Anfragen, herrlich. Die Anstoßzeit kam immer näher, wenigstens die. Dem Kassenhäuschen kamen wir natürlich nicht näher. Dann mogelten sich immer wieder einige rein, so dass man sogar zurückweichen musste. Kurz vor dem totalen Chaos kam ich dann aber doch am Schalter dran, die Schnute hinhalten, Foto machen und die Plastikkarte in den Händen halten. So konnte ich schonmal einen Schritt weiter nach vorne machen und mich am normalen Ticketschalter anstellen. Den Kollegen musste ich zurücklassen, hatte Mitleid. Aber es muss ja vorwärts gehen. Das Ticket konnte ich dann deutlich schneller erwerben, jetzt waren bereits zehn Minuten gespielt. Schnell zurück zum Kollegen, der ja noch Geld brauchte, ich dann flugs wieder zurück und an die nächstbeste Drehtür. Kein Einlass, war ja klar. Meine Güte, ich brech gleich. Ah, da hinten war der Eingang, irgendwo da hinten. Ok, dann kurz mal einen Spurt anziehen, reingehen und mich auf die Haupttribüne mogeln. Es war vollbracht, wo der Kollege war, keine Ahnung. Ich konnte nur halb dem Spiel folgen, das Chaos war noch zu groß. Die Anzeigetafel zeigte, dass bereits vierzehn Minuten gespielt waren, das ging ja noch. Der Kollege brauchte leider noch eine Viertelstunde, es war einfach nicht früher zu schaffen. Dann folgten wir dem Spiel, endlich konnte man sich etwas konzentrieren. Der Gästemob machte anfangs noch gute Stimmung, nachdem die ganzen Gegentore allerdings fielen, verstummte er zunehmend. Die Heimfans dagegen machten gute Stimmung, die Rückkehr in die erste Liga wurde gebührend gefeiert mit einem deutlichen Heimsieg. Ein ordentliches Match, auch von der fußballerischen Seite her. Dann war wieder mal schnell Schluss, viel zu früh heute. Aber es blieb keine Zeit, die nächste Straßenbahn musste erreicht werden, um pünktlich am Bahnhof zu sein, denn die letzte Verbindung nach Berlin war Pflicht. Das klappte dann auch ganz passabel und mit etwas mehr Gelassenheit konnten wir wieder die Reise nach Deutschland antreten. Im Zug dann natürlich gleich angelabert worden, ob wir ein Ticket hätten. Erst nein gesagt, dann ja gesagt, den Typen verunsichert, war auch gut so. Natürlich zählte unser Ticket auch diesmal ohne Zweifel, einfach kult. Der Tag beinhaltete aber noch einen weiteren Höhepunkt, das Hotel. Dort kamen wir erst nach Mitternacht an, natürlich nicht ohne einen längeren Fußmarsch von schätzungsweise zwei bis drei Kilometern. Hatte auch sein gutes, so konnten die Flossen nochmal ordentlich bewegt werden. Man wollte ja nicht schon wieder nur auf der Stelle stehen, wie noch Stunden zuvor am Schalter der Karta Kibica. Schon schlimm, wie es im Fußball den Bach runtergeht. Am Besten einfach nicht mehr drüber nachdenken...

Donnerstag, 16. August 2012

SpVg Schwarz-Weiß Düren - Viktoria Arnoldsweiler 1:5

Es geht unaufhaltsam weiter. Die Zeit wurde perfekt genutzt. Am Morgen wurde noch schön Schlaf nachgeholt, am Mittag ging es wieder auf Tour. So muss das sein. Durch die Aufmerksamkeit des Kollegen konnte man heute das Jugendstadion in Düren anfahren, was natürlich dankend angenommen wurde. Über den hessischen Knotenpunkt ging es zuerst in Richtung Köln, das wie immer rasend schnell erreicht wurde. Ich fuhr wie immer etwas früher, denn schließlich kann man nie wissen. Lieber ein gutes Zeitpolster als Hetzerei und womöglich das totale Chaos. In Cologne hatte ich dann ein paar Minuten, endlich mal auf die Brücke mit den ganzen Schlössern zu gehen und den Verliebten zuzugucken. Wirklich beeindruckend, dass dort alles zugehängt ist. Was für Massen an Gewicht das alleine sein müssen. Echt sehr beeindruckend. Dass manche Vollidioten dann mit der Spraydose drübersprühen müssen ist wirklich mehr als fraglich. Sollten sich das Zeug lieber unter die Achsel sprühen. Schmierfinken. Dann ging es für mich wieder hechelnd zum Bahnhof zurück, denn ich wollte den nächsten Zug noch bekommen. Die S-Bahn setzte sich nur langsam in Bewegung und nach einer guten halben Stunde konnte ich in Düren aussteigen. Jetzt erstmal hinter die Büsche, denn die Blase drückte ja schon seit Köln. Entspannt konnte es dann mit weiteren Gleichgesinnten in die nächste Bahn gehen, die uns noch etwas näher an das Stadion heranbringen sollte. Trotzdem mussten noch ein paar Meter per Pedes zurückgelegt werden, bevor die Hütte endlich rechterhand auftauchte. Satte fünf Euro wurden heute verlangt, natürlich gab es keine Karten, hier herrscht noch das gute alte Vertrauen in die Menschen. Allerdings nicht bei allen, denn die beiden Kollegen mussten im Inneren nachzahlen, das Vertrauensverhältnis war wohl noch nicht vollends aufgebaut. Schon übertrieben, wenn man hier jedem Euro hinterherlaufen muss. Dann druckt halt gescheite Karten und dann habt ihr das Vertrauen. Das Stadion ist natürlich eine Wucht, alte Tribüne mit Schriftzug an der Seite, paar Stufen rechts davon und ansonsten eine weite Radrennbahn, die aber wohl kaum noch genutzt wird. Für mich natürlich erst der erste Ground in Düren, sieht man mal vom Gegner aus Arnoldsweiler ab. Dennoch ein schöner Abend, selbst die Wasserwurst konnte heute nicht enttäuschen. Anfänglich gab es noch bissel Angst, denn die Hausherren gingen in Führung, wurden dann aber zum Glück noch in die Schranken verwiesen, so dass die Verlängerung kein Thema war. So ging es nach üppigen neunzig Minuten zurück zum Bahnhof, einmal quer durch die Stadt. Wie die Olsenbande ging es über Stock und Stein. Dann endlich der Bahnhof, schnell in die nächstmögliche Bahn und wieder nach Köln zurück. Dort trafen wir dann noch auf den Spender der heutigen Partie, der aus Bochum kam. Getrennt in den Zügen, vereint in der Sache. Am Flughafen gab es dann nochmal Verwirrung, denn der Fernbahnhof war gesperrt und nach einer elenden Verzögerung wurde einfach mal im Regionalbahnhof eingefahren. Dann blieb natürlich nur noch die Regionalbahn, die mich ein weiteres Mal nach Hause bringen sollte. Selbstverständlich nur für kurze Zeit, die nächste Reise stand ja schon wieder vor der Türe...

Mittwoch, 15. August 2012

WSG Wattens - FC Liefering 0:2

Der Zug setzte sich langsam in Bewegung und das zweite Mal binnen kurzer Zeit ging es auf die schöne Strecke durch Vorarlberg und Tirol. Es musste jetzt alles klappen, denn die planmäßige Ankunft in Wattens war erst eine Viertelstunde vor Anpfiff, Verspätung durfte es also auf keinen Fall geben. Wieder ging es die Berge hinauf, über Brücken, am Abgrund entlang. Über Bludenz und Landeck zog sich die Reise, bis endlich Innsbruck erreicht wurde. Hier konnten wir uns kurz die Füße vertreten, bevor die restlichen Meter mit der S-Bahn zurückgelegt werden mussten. Die Spannung stieg jetzt etwas, es war ja ziemlich knapp bis zum Anstoß, dazu musste man sich noch durch den Ort hangeln. Endlich die Station, schnell raus und dann zügig loslaufen. Durch den Kreisel, die Hauptstraße entlang, jetzt endlich rechts abbiegen, die Knochen kurzzeitig anders belasten und dann brennend vor der Arena ankommen. Jetzt noch schnell das supergeniale Einlasssystem überwinden und das Soll war erfüllt. Kaum zwei Minuten im Ground, wurde auch schon angepfiffen. Alles hatte somit funktioniert. Erleichterung bei mir, Verärgerung beim Kollegen, der nicht für pressetauglich erklärt wurde. Aus Frust holte er sich gleich mal einen Schoppen, bevor er sich auf das Spiel konzentrieren konnte. Das war zäh, stolperhaft, die Hausherren verloren langsam den Überblick und überließen den Bullen aus Liefering den Ball. Ohne Chance wurde die Heimniederlage besiegelt. Das Alpenstadion liegt bekanntlich in den Alpen, kann man nicht anders sagen. Natürlich eingerahmt von den Bergketten links und rechts, schon sehr angenehm. Manchmal macht man halt dann auch die Grounds, wo man schon eine Ewigkeit hin will. Wie gesagt, ich rede hier nur von mir, von niemandem sonst. Ich wollte das so. Ich bin ich usw. Auf eine ausführliche Erläuterung will ich jetzt hier verzichten, darf die Leserschaft ja nicht wieder nur zutexten mit dem ganzen Schmarrn, den ich hier manchmal loslasse. Viel mehr sollte ich sachlich berichten. Ja, das sollte ich machen. Mehr Wert auf eine sachliche Berichterstattung legen. Oder etwa nicht? Lieber bissel Quatsch erzählen, der in meinen Augen ja gar kein Quatsch ist sondern bitterer Ernst? Also normaler Ernst eigentlich, weil bitter ist das ganze was ich hier mache ja nicht. Es ist ja das, was ich machen will. Der Abstecher nach Österreich neigte sich jetzt wieder dem Ende entgegen. Schade, hatte ich mich doch gerade hier dran gewöhnt. Aber die Zeit drängt und somit hoppelte man wieder zum Bahnhof zurück, um durch die Nacht zu fahren. Es wurde noch Katzenfutter besorgt, dann die Fahrkarte gelöst und dann wurden Haltungsnoten vergeben. Der Kollege übte sich im Skispringen, was von mir allerdings nur mit einer 17,5 bewertet wurde. Dann sprangen wir allerdings auf den Zug auf und düsten in Richtung Kufstein. Zur Belohnung durften wir einer klirrenden Stimme zuhören, wo sie schon überall gewandert oder geradelt sei. Irgendwie lustig, wenn auch nicht immer schön. Dann war in Kufstein erstmal Schluss. Ein Stadtrundgang zu später Stunde stand noch auf dem Programm. Schon schön hier, bei lauem Sommerwetter im beleuchteten Zentrum. Der EC kam dann paar Minuten später, brachte uns zum nächsten Zwischenhalt nach München. Alles sehr entspannt, ruhig und besonnen. Als Zugabe für den erfolgreichen Tag wurden wir dann mitten in der Nacht in Esslingen aus dem Zug geworfen, der Bahnhof Stuttgart sei gesperrt und wir sollten mit dem Taxi weiterfahren. Ach nee, bitte nicht. Mit Glück wurden wir dann allerdings bis nach Mannheim mitgenommen, so dass wir sogar noch etwas früher ankommen sollten, als geplant. Schweißtreibend wurde Frankfurt erreicht, dann ging es mit dem ersten RE wieder in Richtung Heimat. Auch nicht üblich, dass man mit dem D-Pass nur im Ausland rumfällt, aber sicherlich von den Erlebnissen viel besser und schöner. Jedenfalls in den letzten beiden Tagen. Aber auch die nächsten Ziele im Inland sollten jeden Kilometer Wert sein. Aber zunächst mal in die heimischen Kissen niedersinken und etwas Schlaf nachholen...

FC Hard 1922 - FC Dornbirn 1913 0:4

Herrlich, einfach nur herrlich dieser Morgen. Nach der Weltreise gestern stand heute schon wieder eine auf dem Programm. Der Feiertags-Gott wollte es ja, dass heute in Österreich frei war und somit schön ein Doppler auf dem Silbertablett präsentiert wurde. Man musste also nur noch zugreifen. Das taten wir auch, nachdem wir uns auf der Terrasse des Hotels den Magen vollgeschlagen hatten und alle Getränke geleert hatten. Zu Fuß schlenderten wir in Richtung Hard, was etwa noch zwei Kilometer entfernt war. Heiß war es bereits jetzt, schön über den Teer laufen, dazu an der Hauptstraße entlang, das tat richtig gut. Ich musste einen Tankstopp einlegen, bevor es über die Bregenzerach ging. Dann ging es gleich rechts herum und in der Ferne war der Ground auch schon zu sehen. Es sah jetzt bereits gut aus, sieht man mal von den qualmenden Socken ab. Eintritt zahlen, bissel übertrieben, immerhin eine Karte mit Vereinsaufdruck, und dann konnte das Spektakel beginnen. Es war schon eins in gewisser Weise, hier waren einige Leute auf den Beinen, am Ende gut geschätzte achthundert. Dazu gab es schönen Fußball, trotz der Wärme. Die Akteure aus Dornbirn, vor kurzem noch bei der Heimniederlage selbst gemacht, ballerten sich ein und belagerten den Kasten des FC Hard fast im Minutentakt. Da müssen sich die Hausherren schon anstrengen, wollen sie die Klasse halten und ihre Serie von etlichen Jahren Ligazugehörigkeit nicht verlieren. Eine Institution der Regionalliga West, stets vertreten in den letzten geschätzten dreißig Jahren. Der Ground ist ganz passabel, die Haupttribüne sticht natürlich hervor, ansonsten ebenerdig mit einer zusätzlichen Stahlrohrkonstruktion in der Ecke. Ich freute mich über jeden Windhauch, denn die Klamotten waren schon wieder klatschnass und die Schweißperlen tropften nur so herab. In der zweiten Halbzeit ließ ich mich dann an der Eckfahne nieder, hier war es schattig und die Luft perfekt. Gerstensaft kam heute nicht an mich ran, hatte ja gestern gut vorgesorgt und war heute absolut nicht in der Stimmung. Aber ich kann das ja auch so genießen. Wir orderten dann noch ein Taxi, dass uns wieder nach Bregenz zurückbringen sollte, da wir uns den Fußmarsch nicht zutrauten. War auch besser so, denn es waren doch ein paar Kilometer bis zum Bregenzer Bahnhof. Eine lange Fahrt, die dann auch bissel kostete. Aber zu zweit ist das ja kein Thema. Sehr erleichtert sackte ich in der Wartehalle auf die Stühle, einfach nur durchatmen und abschalten. Wenigstens für ein paar Minuten. Dann ging es bereits weiter nach Wattens, wo das zweite Match auf uns wartete. Ein kilometerlanger Zug wurde uns bereitgestellt, schon krass, wenn man mal sieht, wie wenig Leute da eigentlich so mitfahren. Aber hier in Austria ist das alles ein bisschen entspannter und großzügiger. Einsteigen, abfahren, zurücklehnen...

Dienstag, 14. August 2012

SC Imst 1933 - SV Fügen 1953 3:1

Soll ich oder soll ich nicht? Es ist schon spät, mal schauen, ob ich noch was Gescheites zusammenbringe. Der Hoppergott meinte es gut mit uns und an diesem Mittwoch war Feiertag in Österreich, da konnte ein Doppler herhalten, der unbedingt angegangen werden musste. Glücklicherweise bekam ich ab Dienstag schon frei, der erste Schritt in die richtige Richtung. Jetzt musste nur noch für Dienstag ein gescheiter Kick her, damit man sich schon mal an die Alpenrepublik anpirschen konnte. Im Reisebüro wurde kurzerhand angefragt und dann sensationell ein Spiel in der Tirol Liga serviert bekommen, herzlichen Dank dafür. Nicht, dass hier der Eindruck entsteht, ich wäre für so etwas nicht dankbar. Voller Elan ging es also am Dienstagmorgen los, erstmal bis nach Ulm, dann weiter nach Lindau, wo zwei volle Stunden für die Erkundung der Stadt draufgingen. Einfach nur schön hier, wer es noch nicht gesehen hat, schnellstens hin. Jetzt wurde auch endlich mal der Leuchtturm bestiegen, dafür gabs bereits eine schmucke Karte und das noch nicht mal für zwei Euro. Das Wetter spielte mit, ein geiler Tag. Ich bewegte mich von links nach rechts, von oben nach unten und war bereits nach dem Stadtrundgang sowas von platt, dass ich fast gar nichts mehr gebraucht hätte. Aber es ging ja erst noch richtig los. Mit dem Zug ging es dann weiter nach Österreich, Imst war das Ziel. Das lag allerdings noch eine ganze Weile weg. Aber die Bahnfahrt versprach ja sehr viel. Ein fast leerer Zug, somit konnte locker ein Sechserabteil blockiert werden für über zwei Stunden. Die Fahrt war für neun Euro so was von billig, da schafft man in Deutschland gerade mal zwei Stationen und das wars. Aber hier bekommt man noch was für sein Geld. Dazu die Aussicht und die Streckenführung, einfach genial. Viele würde das wohl nicht interessieren, aber mich interessiert das halt. Ich versuche halt, so viel wie nur möglich mitzunehmen. Also nicht in den Sack packen, sondern in den Beutel vom Sauger. Der lief heute auf Hochtouren und der Beutel musste mehrmals gewechselt werden. Nach langer Zeit war Imst dann erreicht, schon kurz nach dem Ausstieg war klar, dass es zu Fuß heute nichts wurde. Also wurde gleich mal ein Taxi für nach Spielschluss reserviert, klappte bestens. Dann wurde der erstbeste Bus in Richtung Zentrum genommen, ich fragte zweimal nach der richtigen Station nach, die dann auch bald erreicht wurde. Ich schloss mich einer Dame an, die mich dann netterweise weiterlotste, ich hatte zwar einen Plan, doch die Abkürzung über die Treppe fand ich so natürlich kaum. Stiegens abbi, sagte Sie mehrmals. Was meint die? Wo lang? Ein normales Grundstück, und da sollte es durchgehen? Tatsächlich, die Treppe erscheint plötzlich und ich war dem Ziel ein ganzes Stück näher gekommen. Die Musik ertönte bereits aus den Lautsprechern und dann ging es auch schon hinein. Nur fünf Euro, dazu ein gutes Ticket, das muss man erstmal sacken lassen. Das erste Bierchen wurde dann auch schon bestellt. Jetzt hatte ich Durst, richtigen Durst. Durst nach mehr, Durst nach allem. Je dunkler es wurde, umso schöner wurde es. Ein gutes Spiel, wirklich sehr schnell und gut anzuschauen. Ich gönnte mir dann noch drei Helle, war dann natürlich völlig am Ende und begann, den Dialekt der Leute nachzusprechen. War ja klar, dass es soweit kommen musste. Egal, ich bin ich und ich bin hier und ich will das jetzt so. Durch ein paar Tricks gelang es mir sogar, die Kasse aufzubessern. Manchmal macht man aber auch jeden Mist mit. Aber heute war alles locker, nichts hätte mich jetzt noch bremsen können. Der Schlusspfiff ertönte viel zu früh, ich zog von dannen und stieg ins reservierte Taxi ein, das mich wieder zum Bahnhof brachte. Dort wurde auf den Zug gewartet, in dem der Kollege aus Westfranken bereits saß. Ich versuchte, mich noch zu unterhalten, bemerkte aber recht bald, dass nix mehr ging. Die Augen brannten, die Knochen taten weh. Dann stiegen noch Krawallmacher ein, es war unglaublich. Der Tag hatte sich gewendent, vom Guten zum Bösen. Doch zum Glück erst nach dem Spiel. Jetzt muss ich halt das Leid ertragen, mein Gott, wird schon gehen. In Bregenz musste dann nur noch das Hotel gefunden werden und dann konnte ich mich langsam auf die Nacht freuen. Einfach nur noch lang machen, alles vergessen und im luftleeren Raum einschlafen. Die drei Fenster wurden geöffnet und dann ging es auch schon los...

Sonntag, 12. August 2012

TuS Celle FC - RSV Göttingen 05 2:3

Bevor ich mich ins Ausland verabschiede, muss ich noch den Bericht von Celle tippen, damit auch dieser endlich eingefroren ist. Heute war es ein recht gemütlicher Tag. Für einige ist Celle ja zu nah, darf eigentlich gar nicht angefahren werden. Doch man kann sich ja auch mal wenig Stress machen und in Ruhe reisen, mit wenigen Stunden schon ans Ziel gelangen und sich einen schönen Tag machen. Ich hätte theoretisch erst um die Mittagszeit losgemusst, doch wie immer wurde schön etwas früher gefahren. Der Kollege wurde dann unterwegs angetroffen und man nahm die Hürde dann wieder schön zu zweit. Das Celler Stadion kannte man ja bereits vom Bahnhof aus, sieht man dort schon die großen Flutlichtmasten, die heute allerdings ausblieben, denn bei bestem Sommerwetter brauch man die ja nicht. Heute war es wieder schön warm, so dass man schön durchnässt am Stadion ankam, auch wenn es nicht gerade arg weit war. Aber man ist halt nicht gerade in guter Verfassung, da kommt man schon mal leicht ins Schwitzen. Ohne Worte, dass es hier an der normalen Kasse nur Kinokarten gibt, sollte man sich mal Gedanken machen. Das ist ja wohl echt unter aller Würde, ihr seid doch der TuS Celle FC! Ich zweifelte jetzt, denn dieser Kram kostete noch sieben Euro. Unverschämt, nicht der Preis allen, sondern das Ticket dazu. Wenn es ordentlich ist, kann ich fast jeden Preis verschmerzen. Aber das geht gar nicht. Wurscht, alles Wurscht, denn der Ground entschädigte schon wieder. Herrliches Ding, überdimensionale Tribüne, dazu noch eine kleine Tribüne auf der Gegenseite sowie eine schöne Ansammlung von Stufen hinter den beiden Toren. Natürlich wurde heute abgetrennt, denn bei dem Aufmarsch an Gästefans muss man sich einfach absichern. Lachhaft, dass diese dann auf der Tribüne untergebracht werden und nicht direkt hinter dem Tor. Was brauch man dann eine Trennung? Ich danke demjenigen, der mir das logisch erklären kann. Immerhin konnte man uns somit die Stadionrunde verwehren, ist ja auch schonmal was. Das Spiel wurde dann nach der Fotosession aufmerksam verfolgt. Es startete gut, doch wurde dann bald langweilig. Zum Glück wurde hier und dort mal gesungen, so gab es etwas Abwechslung. Die zweite Halbzeit wurde dann aber deutlich besser und die Celler drehten den Rückstand in eine Führung. Dass man dann aber nach dem Tor zu den gegnerischen Fans laufen muss und sich provozierend davor stellt und wie ein Hampelmann rumkaspert, muss wirklich nicht sein. Der Wachschutz, der immer präsent war, hatte da aber kurz Pause und hielt sich vornehm zurück. Echt schlecht, da hätten die mal was machen können, da gucken die aber nur mit offenem Maul zu. Die Göttinger rächten sich dann in genau der schlechten Weise, indem vor den Celler Fans gejubelt wurde, nachdem man wieder in Führung ging. Kein Benehmen mehr auf dem Platz. Die Trainer sollten hier mal etwas Nachhilfe geben anstatt sich nur aufs Spielsystem zu versteifen. Gerade hier ist noch viel zu tun. Für uns waren die neunzig Minuten dann bald vorüber. Ich ergatterte mir noch ein brauchbares Ticket, auch wenn es mir anfangs nicht leicht fiel. Aber manchmal muss man halt in den sauren Apfel beißen. So hatte sich das Geld noch etwas gelohnt. Traditionell wurde vor der Abfahrt noch ein Döner verspeist, der sehr scharf war. Die Münder brannten, genauso wie die Füße, die auch den heutigen Tag mal wieder in die engen Schuhe gezwängt und erst Stunden später wieder entlastet wurden. Schön, dass es jetzt auch mit Celle geklappt hat und man eine weitere Perle in der Statistik ausweisen kann. Auch wenn es keine Goldgrube ist, ich freue mich über jeden kleinen Stein, der darin aufbewahrt wird. Schmuckkästchen...

Samstag, 11. August 2012

FC Anker Wismar - RSV Waltersdorf 09 1:1

Ohne Frühstück ging es aus dem Haus. Der Rücken war wieder schmerzfrei, konnte man sich also wieder den anderen Schmerzen widmen. Wir gesellten uns in Richtung Osten, heute sollte endlich mal Anker Wismar fallen. Also nicht fallen, das sagen wir halt so. Es soll quasi in den berühmten Sack fallen, einfach hineinplumsen und dort dann für alle Zeiten drinnen bleiben. Glückliches Geschwafel, so will ichs mal nennen. Doch der Reihe nach, wieder sachlicher werden und über den Tag plaudern, über die Gegebenheiten und die Erlebnisse, die da so auf uns warteten. Mit dem IC ging es von Hamburg in Richtung Stralsund, Schwerin war der erste Umstieg, der ratzfatz erreicht wurde. Die Zeit verging schnell und das war auch gut so. Herrliches Wetter heute, konnte gar nicht besser sein. Sonne pur und dazu ein gutes Lüftchen, das befriedigte doch sehr. Ein großer Teil des Tages war heute tatsächlich auch mal für Saitsiehing angedacht. Und das lohnte sich sogar. Eine schöne Stadt, wirklich. Schöne Ecken, schöne Dinge und schöne Bauten. Ein Besuch hatte sich quasi schon gelohnt. Wir knipsten doch ganz ordentlich. Nach einer Weile lockte uns aber der Ground, der westlich der Innenstadt liegt. Es muss nur noch ein kleiner Park durchquert werden und schon erstrahlt rechts das Stadion. Eintritt zahlen und rein in die gute Stube. Geile alte Ostschüssel, wie jemand sagen würde. Nein, ich übertreibe nicht. Hier bekommt man wirklich einiges geboten. Eine überragende Tribüne, die sich ins Innere bohrt, dazu nach vorne gerichtete Stufen, die nur noch aus Klötzen bestehen, sieht man mal von den erneuerten Sitzreihen ab. Hier sinkt teilweise alles nach unten, was wohl am Sand liegt, der gerne nachgibt und sich in Richtung Erdinneres bewegt. Ein abgetrennter Gästekäfig ist sogar enthalten, wo allerdings auch alles schief und schräg ist. Aber das macht ja bekanntlich die alten Dinger aus. Hier gibt es echt eine bunte Mischung, die man selten sieht. Sei jedem nur empfohlen, mal hierher zu fahren. Die Platzrunde wurde allerdings gleich mal untersagt, da dürfe man nicht hin. Sei auch viel zu gefährlich, was wäre wohl, wenn wir da jetzt ein Lagerfeuer gemacht hätten. Einfach wieder fraglich, immer wieder, aber auch immer wieder umsonst gefragt. Einfach akzeptieren, dass wir in einer übertriebenen Gesellschaft leben. Alles wird kontrolliert kontrolliert. Mir soll es recht sein, solange noch gekickt wird. Und das wurde auch bald. Eher mittelmäßig, mit einigen Pöbeleien, aber insgesamt fair und beschaulich. Es waren sogar einige Gäste mit angereist. Wir reisten nach dem Spiel zufrieden wieder ab, ich sammelte mein Pfand noch ein und dann ging es wieder in Richtung Stadt und zum Bahnhof. Dort traf man dann auch endlich einen Briefkasten an, der hungrig meine Postkarte schluckte. Hatte ich das auch erledigt. Der Tag neigte sich dann ganz langsam dem Ende zu, die Heimfahrt verlief überraschend schnell und kam einem gar nicht lange vor. Einfach mal von Wismar wieder heimgefahren und das ohne Probleme. Der Pass hatte sich jetzt schon gelohnt. Man ist halt zufrieden wenn man mal etwas weitere Dinge macht, wo man ja sonst nicht hinkommt. Also ich zumindest nicht, jedenfalls nicht oft. Nur alle Schaltjahre mal...

Freitag, 10. August 2012

SC Victoria Hamburg - FC Oberneuland 0:3

Und schon wieder Hamburg. Macht aber nix, denn auch dort gibt es noch jede Menge zu tun. Packen wirs an und fangen gleich mal mit der Victoria an, die aktuell sogar in der Regionalliga spielt. Nicht schlecht sollte man meinen. Die freitägliche Anreise gestaltete sich wohl ohne Probleme, genaueres habe ich nicht mehr vor Augen. Schade eigentlich, aber kann ich wohl nicht mehr ändern. Konzentrieren wir uns auf die Dinge vor Ort. Mit der S-Bahn ging es dann innerorts bis zum Haltepunkt Hagendeel, von dort wurde erstmal das Hotel angesteuert, welches mit dreißig Euro pro Nase doch recht günstig war. Auch die Lage war günstig, sofern man dies bezeichnen kann. Also erst die Sachen abgeladen, den unnötigen Ballast, den man halt so mit sich schleift. Ein schöner Komplex, dieses Hotel. Allerdings war die Aufsaugphase nur kurz, denn ein langer Marsch stand noch vor uns, wollten wir doch pünktlich in Hoheluft ankommen. Was für eine Entfernung. Es wollte einfach nicht enden, auf dem Hinweg sollte dies allerdings noch kein Problem darstellen. Dann tauchte der Ground endlich auf der linken Seite auf. Ein kleiner verwunschener Eingang mit Schrifttafel und einem Kassenhäuschen wartete auf uns. Sechs Euro für Regionalliga, ja ist denn hier die Zeit stehengeblieben. Mindestens neun Euro muss man doch schon verlangen für diese neue Superliga. Ich zahlte gerne, ließ den Rucksack kurz durchwühlen und hüpfte dann ins Innere. Wow, ein gutes Teil hier mit ordentlichen Ecken. Eine Seite mit Stufen, dazu ein Heimbereich hinter dem Tor und die blau-gelbe Tribüne, die doch sehr sehr nett aussieht. Ja, das alles hatte sich doch schon wieder gelohnt. Auch eine Nebenplatzgefahr war heute natürlich ausgeschlossen. Feine Sache, also war auch der Kollege aus Westfranken endlich glücklich und die Anreise hatte sich für uns gelohnt. Wir wollten das Geschehen eigentlich von der Gegengeraden verfolgen, wurden dann aber sinnvollerweise von zwei Scherrifs vertrieben, die hier das Gehege sauberhalten sollten. Einfach sinnvoll, wird man in den anderen Käfig verfrachtet, nur damit dort drüben der Löwenzahn nicht plattgetreten wird. Einfach fraglich diese Aktionen. So kommt doch wieder der Sicherheitswahn durch, aber ich habe jetzt keinen Bock, mich darüber wieder auszulassen. Spielerisch war das heute nicht gut, künstliches Regionalliga-Gekicke halt. Diese Vereine sind einfach nur für die Oberliga gemacht. Warum muss man die jetzt alle sportlich in der Regionalliga versenken? Egal, ich muss da ja nicht kicken, muss mir ja nur die Dinger reinfahren, abhaken, aufsaugen und in den Sack stecken. Dennoch ein schöner Abend, der für mich unschön enden sollte. Zuerst ging es allerdings nach dem Match noch zum Hähnchen-Fritzen auf der anderen Straßenseite. Sah von weitem besser aus, als es letztendlich war. Ich spürte bereits jetzt schon ziemlich stark die Schmerzen im Rücken, die sich wieder breitmachten. Einfach zu lange gestanden, in der frischen Luft, einfach wieder die Schulter rausgesprungen. Ich versuchte tief zu atmen, was dabei nicht immer gut geht. Dann noch der elend weite Rückweg, der wieder im Dickicht gipfelte und uns durch dunkle Wege führte. Aber dann erstrahlte die Fassade vom Hotel und ich konnte aufatmen. Jetzt hieß es nur noch abschalten, sich in die Koje legen so gut es ging und dann irgendwann die Augen zu schließen. Ein weiterer Hamburger wurde somit eingefahren, es müssen ja nicht immer nur Cheeseburger sein. Schmeckte auch viel viel besser...

Sonntag, 5. August 2012

TuS Güldenstern Stade - SV Eintracht Lüneburg 2:1

Die S-Bahn brachte mich brav wieder in den Hauptbahnhof. Von dort ging es planmäßig weiter nach Stade, natürlich nicht ohne den berühmten Aufenthalt in Harburg. Dann folgte eine recht entspannte Fahrt, die ich auch brauchte um mich zu erholen. Ist doch alles nicht mehr ganz so einfach, diese Hopperei. Aber aktuell sieht es ja wieder gut aus, nur zu diesem Zeitpunkt eben nicht. Nächster Halt Stade, so ertönte es aus dem Lautsprecher über mir. Alles zusammensuchen und raus hier, wieder ein paar Meter laufen. Diesmal ging es, auch wenn die Füße bereits wieder schmerzten. Was mich wohl erwartete? Ich erhoffte mir ja viel und wurde dann auch nicht enttäuscht. Es ging etwas den Berg hinauf bis ich endlich am Ziel angekommen war. Bereits jetzt wurde wieder die mögliche frühere Verbindung geprüft, die sich aber schwierig gestalten sollte. Ein schiefes Ticket wurde gekauft und dann durft ich auch schon eintreten. Ein schöner Ground, kann man wirklich nicht anders sagen. Schön natürlich, dass auch auf dem Rasen gespielt wurde und nicht wie die Reserve auf... Nein, das ist hier kein Lückentext wie in der Schule, will es einfach nicht mehr aussprechen. Abgerundet wird der Ground noch durch einige Stufen, die sich im weiten Rund breitmachen. Ich wollte mir noch ein Bierchen holen und mich dann auf die Tribüne hocken. Doch das gestaltete sich schwierig. Die bekamen das nicht hin mit dem Zapfen, etliche Minuten musste ich durch das Fenster das Spiel verfolgen. Mach hin, ich will hier raus und Fußball gucken. Dann kostete das auch noch unverschämt viel Kohle, eine Frechheit. Die Bierpreise entwickeln sich noch stärker als die Spritpreise. Am besten man kauft sich die Brühe in der Plastikpulle und schleift die dann mit sich rum. Ich übertreibe keineswegs, mag auch diese Umrechung in die DM eigentlich nicht. Doch manchmal erschrickt man wirklich, wenn man dies tut. Egal, muss ich halt langsam trinken, Bier bewusst genießen, so wie es auf den Flaschen immer heißt. Das Spiel war eher schlecht als recht. Fehlpässe und Schauspieleinlagen, eine öde Veranstaltung. Doch sollte mich das stören? Nein, eher nicht. Ich ließ mir diesen Tag nicht vermiesen, ich hatte viel zu gute Laune. Ja, herrlich, endlich auch mal in Stade zu sein, wo manche sicherlich schon Mitte der neunziger Jahre waren. Ja, ich bin halt ich, will auch immer ich sein und kein anderer. Ich habe mein eigenes Leben, ich bin halt jetzt erst hier. Vielleicht wäre ich auch erst in zehn Jahren hier gewesen. Wurscht, alles Wurscht. Der Schiri hielt sich mal wieder nicht an die Zeiten, fünf Minuten später angepfiffen und dann noch etliches an Zugabe gegeben, so war der Zug nicht mehr zu erreichen. Ich watschelte zum Bahnhof zurück, hatte jetzt ja Zeit. Ich hatte ein komisches Gefühl, und das mal wieder zurecht, blickte ich doch um die letzte Ecke und sah, dass der Zug gerade erst abfuhr. Ha, hätte ich den doch noch bekommen, wenn ich gerannt wäre. Auch das war mir heute Wurscht, man kann halt nicht immer alles haben. Aber Stade habe ich jetzt. Das kann mir keiner mehr nehmen. Auch nicht den nächsten Bericht, der hiermit vollendet ist. Ja, es ist gewiss nicht immer einfach, aber die Nachbearbeitung ist ja auch immer wichtig. Ich finde es auch überragend, wie klar meine Gedanken nun wieder sind. Alles ist noch frisch, als wäre ich gerade wieder am Bahnhof angekommen...

Hamburg Eimsbütteler BC - FC Teutonia Ottensen 1:0

Früh ging es an diesem Sonntag aus den Federn. Sehr früh. Während der Rest der Nation noch tief schläft, krabbelt das fleißige Hoppertierchen bereits aus dem Bau und hält Ausschau nach Nahrung. Die wurde im hohen Norden heute gefunden, denn der erste Doppler stand auf dem Programm. Im Hamburger Stadtteil Eimsbüttel sollte der Startschuss für diesen Sonntag fallen. Heute war ich wieder toporganisiert, einfach alles im Sack und das schon vor der ersten Partie. Ein längerer Fußmarsch, der aufgrund der Schwüle wieder sehr anstrengend wurde. Als weiter, nicht stehenbleiben. Ich will ja weiterkommen und nicht stehenbleiben im Leben. Gut gemacht Junge, der Ground tut sich auf. Aber wo ist der Eingang? Muss man halt mal kurz verschnaufen und sich dann noch ein paar Meter quälen, schon ist man am Ziel. Nach dem Erwerb einer hervorragenden Karte durfte der Platz begutachtet werden. Ja, passt, eine schöne Anlage hier, noch liegt die feinkörnige rote Asche auf dem Grund, die einem hässlichen Grün demnächst weichen soll. Also mal wieder alles richtig gemacht. Ist schon schade, wenn man das hier verändert, aber wenn es die Verantwortlichen halt so wollen, dann muss es halt durchgezogen werden. Überall auf dieser Welt wird jetzt fleißig Plastikteppich verlegt. Das Geschäft boomt. Was da für Arbeitsplätze entstehen, unglaublich. Die Zukunft liegt eindeutig in diesem Gewerbe. Ich stocke gerade, merke, dass ich wieder in diese sinnlose Diskussion mit mir selbst einsteige. Lass es doch einfach bleiben, lass es doch alles einfach bleiben. Grütze, alles nur noch Grütze. Aber kommen wir wieder zum Spiel und den positiven Eindrücken dieses Tages. Noch ist also alles nett hier, das Rahmenprogramm stimmte. Dies bestand aus einer kleinen Bude, in der Kaffee und sonstige Schmankerl präsentiert wurden, einer ordentlichen Kulisse sowie eines schnellen Spiels. Herrlich, wenn es links und rechts staubt, die Spieler rutschen, grätschen und der Ball pausenlos springt. Ich genoss noch die restliche Zeit hier, doch bald musste ich auch schon wieder weiter. Habe hier jetzt bissel gestockt, nicht mehr ganz so ordentlich berichtet, doch mehr fällt mir aktuell auch nicht mehr ein. Liegt wohl auch an der Post, die mich gerade eben mal wieder rausgeklingelt hat. Ich denke, ich habe aber alles berichtet, was es zu berichten gibt. Manchmal kann man halt nicht alles weitergeben. Tut mir wirklich leid, aber so ist das eben. Er war stets bemüht, könnte man sagen. Egal, zu viel dummes Gelaber jetzt wieder. Der will ja nur noch ein paar Zeilen rausholen, damit es nach was aussieht. Nach dem Spiel musste ich Gas geben, denn viel Zeit war nicht und die Chance auf Stade wollte ich mir in jedem Falle erhalten. Total kaputt kam ich wieder an der Holstenstraße an. Anhalten, aussteigen, einsteigen, abfahren...

Samstag, 4. August 2012

1. FC Schwarzenfeld - SpVgg Ansbach 0:6

Die Lust schwindet, die Gedanken sind da. Soll ich mich nochmal aufrappeln oder ist alles vorbei? Glüht denn noch ein Funken? Ich habe keine Ahnung. Ich versuche es mal, kann aber nichts versprechen. Manchmal dauert die Fahrt mit der Bahn inklusive ICE Angebot gefühlt drei Mal so lange wie mit der eigenen Karosserie. Aber ich kann mich ja schlecht ins Auto hocken, wenn das Ticket für dreihundert Euro zu Hause rumliegt. Finanzwirtschaftlich war es also richtig, mit der Bahn zu fahren. Immerhin hatte ich einen Umstieg in Schwandorf, welches ja mein Profilbild bei Fäisbuck schmückt. Nicht, dass ich jetzt stolz auf mein Profil dort wäre, nur halt auf Schwandorf. Leider war der Aufenthalt dort so gering wie möglich, denn eigentlich lag die Umsteigzeit bei minus fünf Minuten. Das kommt halt davon, wenn man sich nicht an die Devise hält: Anhalten, aussteigen, einsteigen, abfahren. Elendig, kann ich nur sagen. Immerhin wurde der Kopf hochgehalten, die alten Industrieanlagen links und rechts der Strecke machten wieder auf sich aufmerksam. Einmal mehr unbegreiflich, wie hier alles stillliegt. Aus die Maus, nichts geht mehr. Gespenstig. Aber von den Fahrgästen interessierte das wie immer keinen. Hauptsache das Fahrrad ist gut verstaut und die Trinkflasche steht auf dem Tisch. Dazu noch bisschen mit den Fahrradschuhen im Gang klackern und die Welt ist in Ordnung. Ich kam nach einer halben Ewigkeit dann in Schwarzenfeld an. Am Bahnhof gab es gar nichts, einfach nichts. Habe selten einen trostloseren Bahnhof gesehen. Ich gähnte, fragte mich, was ich hier tue. Hätte ich nicht einfach was anderes fahren sollen? Nein, genau richtig. Jetzt bin ich hier und das ist genau richtig. Eine Horde kleiner Kinder lief dann ein, begleitet von einer älteren Person, na ja, so alt auch wieder nicht. Die hatten wenigstens einen Stadtplan dabei, die waren toporganisiert. Und ich? Nix dergleichen. Bildete mir ein, den Weg so zu finden, was sich anfangs aber schon nicht so ganz einfach gestaltete. Vielleicht war es die Hitze heute, die mich auffraß. Die Birne war matt und ich warf halt einen Blick auf den Plan der Kids, die mich dann auch netterweise mal schauen ließen. Dann konnte der Fußmarsch beginnen. Ich schwamm. Und das auf einem geteerten Weg. Unglaublich diese Hitze. Nach einer Weile wurde der Sportpark dann gesichtet und es ging gleich mal hinein, um die berühmten Fotos zu machen. Danach wurde sich Abkühlung verschafft, indem ein großes Radler geleert wurde. Jetzt kam auch der Augenblick, wo ich mal eine halbe Stunde Olympia im TV schaute. Ach schön, was die da treiben. Mir aber völlig egal. Ich überraschte dann den Kollegen aus Mittelhessen, der meine Nachricht nicht erhielt und mich somit etwas verdutzt anschaute. Gemeinsam wurde dann der Kick verfolgt, der von den Gästen dominiert wurde. Die Einheimischen waren zwar bemüht, doch es klingelte fast pausenlos im eigenen Kasten. Schnell war die Partie entschieden. Der Kollege aus Mittelhessen ließ dann wieder seine Kontakte spielen und sicherte uns eine Mitfahrgelegenheit nach Schwandorf, wodurch zwei Stunden eingespart werden sollten. Das klappte hervorragend und ein netter Zeitgenosse nahm uns einfach mal mit. In Nürnberg schien dann aber alles umsonst gewesen zu sein, denn der Anschluss ICE hatte mächtig Verspätung. Ich nahm dann halt mal den nächstbesten nach Würzburg, erreichte dort noch einen anderen verpäteten und war dann tatsächlich zwei Stunden früher zu Hause. Einfach mal profitiert von den anderen und bissel Glück gehabt. War ja klar, dass mich das schlechte Gewissen noch bis in die Nacht verfolgte...

Freitag, 3. August 2012

1. C.B.C. Sport Kassel - FC Großalmerode 2:0

Da war sie, die Abwechslung. Heute war Freitag, ich war mit meinem Latein wie immer am Ende. Ist auch nicht schwer, wenn man gar keines kann. Nutze den Tag, dachte ich mir und so zog es mich heute nach Nordhessen, denn dort wurde netterweise beim 1. Casseler Ballspiel-Club Sport 1894 e.V. gespielt. Ein Name, der genauso kultig wie verwirrend ist. Auch jetzt konnte ich es nur abschreiben und nicht auswendig aufsagen. Manche Dinge gehen halt einfach nicht. Ich düste also nach Wilhelmshöhe, von dort noch ein paar Minuten zum Kasseler Hauptbahnhof und dann wie immer zu Fuß los. Eine Menge Menschen war hier auf der Gasse. Es war ja Freitag und die Leute waren in Feierlaune. Hier ein Fest, da ein Cafe, da ein Zeltlager. Ja, hier war was los. Ich schaute mir das natürlich auch an, aber Schritt für Schritt zog es mich weiter ins Tal, dorthin, wo dann nicht mehr so viele Menschen waren. Nur noch ein paar vereinzelte, hier und da. Ich irrte, keinen Plan trotz Plan. Ja wo ist denn jetzt der Sportplaz, wo ist denn endlich die Seitenstraße? Keine Ahnung, erstmal im Kreisel schauen, ob da nach dem Spiel noch irgendwelche Bahnen oder Busse zum Bahnhof fahren. Nix da, nach acht geht gar nix mehr. Sehr bedenklich, das in einer Großstadt. Gut, muss ich es halt so versuchen, mal schauen, was daraus wird. Jetzt wurde endlich auch der Ground gefunden, ich war heute mal vollends verwirrt und mein Kompass wollte mich veräppeln. Aber gut, nehmen wir das mal so hin. Ist mir auch total schnuppe, denn ich wollte ja nur Fußball schauen. Ja, eine nette Karte mit Aufdruck gab es ja schon mal an der Kasse. Jetzt konnte fast nichts mehr schiefgehen. Ein kühler Gerstensaft, eine heiße Wurst und die obligatorischen neunzig Minuten Fußball verschönerten meinen Abend. Auch wenn es nur Kassel war, für mich war das heute gut. Ein schöner Fußballabend, wirklich. Ich konnte ganz alleine mit mir das Spiel verfolgen, welches auf gutem Niveau war. Es gab wirklich ansehnliche Dinge auf dem Rasen. Die Hausherren waren sehr überlegen, konnten deutlich höher führen. So blieb es zumindest noch etwas spannend, war ja auch nicht schlecht. Ich drehte meine Runden, ließ mir die kühle Abendluft um die Nase wehen und war zufrieden. Man muss zufrieden sein mit dem was man kann. Ich konnte mir heute einen schönen Abend spendieren, wir fühlten uns wohl. Ach lass das, nicht schon wieder. Ich berichte jetzt sachlich weiter, ohne abzuschweifen. Ich schaute als auf die Uhr, wie das wohl klappen könnte mit dem früheren Zug. Schwierig bis unmöglich. Aber ich schaute, Fußball und Uhr, Fußball und Uhr. In der zweiten Halbzeit dann etliche Unterbrechungen, das wird nix mehr. Gehe ich halt gemütlich und nehme den späteren Zug. Doch was ist das? Der pfeift ja fast pünktlich ab. Meine Fresse, was nun? Ich kletterte über den Zaun, ein hoher Zaun. Ich versuchte, mich langsam auf der anderen Seite herunter zu lassen, was eindeutig misslang. Schmerzen überall und sofort. Die Knöchel sprangen raus, die Schultern sprangen raus und in der Brust gab es einen stechenden Schmerz. Hätte der Trottel nicht länger spielen lassen, dann wäre mir das alles erspart geblieben. Aber nee, so musste ich es ja versuchen. Schon nach wenigen Minuten gab ich auf, es ging einfach nicht. Keine Chance. Wäre es der letzte Zug gewesen, ich hätte hier auf der Gasse pennen müssen, es ging beim besten Willen nicht. Aber es fahren ja noch ein paar und ich konnte somit versuchen, gemächlich weiterzulaufen. Das war allerdings kaum möglich. Ich knippste hier und da noch ein paar Sehenswürdigkeiten und humpelte dann in den Bahnhof. Mit der Tram ging es dann nach Wilhelmshöhe, von dort dann sportlich nach Fulda und weiter nach Hause. Der Tag war vorüber, genauso wie ich. Einfach rein in die Koje und die Beine langmachen. Irgendwie wird das schon wieder gehen...